Jedes Jahr strömen zahlreiche internationale Besucher nach Key West im Süden Floridas, um gemeinsam mit den Bewohnern der Insel die Conch Republic zu feiern. Gegründet wurde die selbsternannte Republik im Jahr 1982, als die Florida Keys symbolisch ihre Unabhängigkeit von den USA erklärten.

Die Entstehungsgeschichte der Conch Republic belegt exemplarisch die exzentrische Geisteshaltung ihrer Bewohner. 1982 errichteten die US-amerikanischen Grenzbehörden eine Kontrollstelle am Highway Nr. 1. Ziel war es, die Suche nach Drogen und illegalen Einwanderern zu erleichtern. Die Fahrzeugkontrollen führten zu kilometerlangen Staus. Die Folge: wütende Reaktionen bei Besuchern wie Bewohnern der Florida Keys aus.

Unabhängigkeit der Florida Keys

Die Stadtregierung von Key West forderte daraufhin eine sofortige Entfernung der Kontrollstelle. Nachdem dies zunächst nicht geschah, riefen die Verantwortlichen am 23. April 1982 die Unabhängigkeit der Florida Keys von den Vereinigten Staaten aus. Anschließen erklärten sie den USA, mit trockenen Brotstangen bewaffnet, den Krieg. Innerhalb von 60 Sekunden kapitulierten die Inselbewohner bedingungslos und forderten eine Milliarde US-Dollar finanzielle Wiederaufbauhilfe. Die offizielle Abspaltung war gescheitert, doch die Kontrollstelle verschwand.
Sir Peter Andersen, Generalsekretär und »König der Conch Republic«, führt die zehntägigen Feierlichkeiten 2014 unter dem Motto der Republik »Lasst uns durch Humor die Spannungen in der Welt besänftigen« an. Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörten das Hissen der blauen Flagge der Conch Republic und der Wettbewerb der Drag Queens, die auf Pfennigabsätzen einen Spaß-Parcours meistern mussten. Auch das Wohltätigkeitsrennen »Conch Republic Red Ribbon Bed Race«, bei dem die Teilnehmer in dekorierten Betten über die Duval Street brausen, die den Atlantischen Ozean mit dem Golf von Mexiko verbindet, erfreute sich großer Beliebtheit.