Über 7.000 palmenüberladene Inseln umfasst der Archipel im Pazifischen Ozean. Seine weißen Strände und atemberaubende Unterwasserwelt sind bei Sonnenanbetern und Tauchern bereits kein Geheimtipp mehr. Was es sonst noch auf den Philippinen zu entdecken gibt, verrät unser Reise-Guide. Text: Marie Tysiak

Anreise. Am besten und komfortabelsten kommt man mit Qatar Airways via Doha (alternativ Emirates oder Etihad über die Arabischen Emirate) auf die Philippinen. Wer die chaotische Metropole Manila umgehen möchte, kann auch über den Mactan International Airport in Cebu einreisen. Ganz neu fliegt Qatar Airways auch Davao im Süden der Philippinen einmal wöchentlich direkt an. Auch anreisen über China (China Southern) oder Hongkong (Cathay Pacific) sind in der Regel gut und günstig.

Felseninsel in Palawan Philippinen

Alana Harris

Verkehr auf den Philippinen

Aufgrund der Beschaffenheit des Landes (über 7.000 Inseln!) macht es keinen Sinn, die Philippinen mit einem Mietwagen zu erkunden. Am besten überlegt man sich vor seinem Urlaub eine oder mehrere Regionen, die man gerne besuchen möchte. Nur: In zwei Wochen das ganze Land zu bereisen, ist utopisch. Dafür dauern die Wege einfach zu lange. Konzentriert euch lieber auf ein paar schöne Ecken im Land! Euch wird bestimmt nicht langweilig.

Auf den Philippinen ist das Flugzeug die schnellste und sicherste Variante, von einer Hauptinsel zur nächsten zu reisen. Philippine Airlines fliegt verschiedene Inseln von Manila und Cebu aus an, ebenso die kostengünstigeren Airlines Cebu Pacific und Air Asia Zest.

Zwischen manchen Inseln besteht aber auch ein guter Fähren-Anschluss (zum Beispiel Cebu nach Negros, Bohol zu seinen Nachbarinseln oder Cebu nach Leyte). Viele Fähren wurden in den letzten Jahren ausgetauscht, nachdem es zu einigen schlimmen Unfällen kam. Die Inseln selbst lassen sich sehr gut mit einem eigens gemieteten Roller oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Die Verkehrsmittel von Kurzstrecke zur Langstrecke im Überblick:

Verkehrschaos auf den Philippinen

Carla Cervantes

Von Pedicaps, Habal-Habals und Jeepneys

Pedicap: Das sind die Fahrradtaxis mit Beiwagen. Oft gehören sie einer Familie, weswegen von Opa zum Teenie alle mal Pedicap-Fahrer sind. Sie werden für Strecken von bis zu ein oder auch mal zwei Kilometern genutzt (besonders gern bei der Mittagshitze) und kosten zwischen fünf und 15 Pesos (10 bis 30 Cent) die Fahrt pro Person.

Tricycle. Diese Motorradtaxis mit Beiwagen können bis zu fünf Personen mitnehmen! Hinten Beine baumelnd oder gleich hinter dem Fahrer findet sich immer noch ein Platz. Die Preise variieren stark, je nach Region und Fahrer (bei Tricycles ruhig verhandeln!). Dumaguete City ist für seine Touristenpreise der Tricyclefahrten berüchtigt. Wenn einem der Preis zu hoch vorkommt also ruhig nochmal beim nächsten Fahrer nachfragen.

Transportmöglichkeit auf den Philippinen: Ein motorisiertes Dreirad

Thor Jorgen Udvang/Shutterstock.com

Ab in die Berge 

Habal-Habal. Auf diesem langen Motorrad finden bis zu sechs Personen hintereinander Platz! Sie werden besonders in den Bergen genutzt, wo Tricycles es oft mit dem Untergrund schwer haben. Was der Name bedeutet? Nun ja, »habal« nennt man die Paarung von Tieren, eine doppelte Wortnennung betont den Begriff. Warum man dieses Fortbewegungsmittel so nennt? Jeder der einmal damit gefahren ist, weiß warum.

Jeepney/Multivan. Bunt, schrill und oft mit lauter Musik düsen die Jeepneys durch die Städte. Einst ließen die Amerikaner ihre Militärwagen zurück, nach deren Vorbild diese Busse entstanden. Die Jeepneys fahren bestimmte Routen ab, die auf dem Wagen beschriftet stehen. Wer einsteigen will hebt die Hand. Bezahlt wird meist direkt beim Fahrer, indem man sein (Klein-)Geld seinem Sitznachbarn gibt, der es wiederum weiterreicht. Innerstädtisch kosten die Fahrten meist um die 10 Pesos (ca. 20 Cent), je nach Strecke. Wenn man sich unsicher ist, reicht man einfach einen kleinen Schein (z. B. 20 oder 50 Pesos) nach vorne und nennt seinen Aussteigewunsch. Dann bekommt man sein Wechselgeld einfach passend darauf abgestimmt. Wer aussteigen will klopft gegen das Jeepney-Dach oder ruft laut »Para« oder Stopp.

Der Jeepney ist der übliche Bus auf den Philippinen.

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Bus. Überlandbusse verbinden größere Städte miteinander, manche verbinden mit Fährfahrten auch größere Inseln. Das Bussystem ist sehr gut ausgebaut und fährt regelmäßig. Die Fahrpläne ändern sich gerne, meistens fahren die Busse jedoch morgens. An den Busstationen kann man zwischen teureren Air-Con-Bussen und günstigeren ohne Klimaanlage wählen. Bei Air-Con-Bussen immer einen Pulli einpacken!

Van. Weiße Neunsitzer verbinden auf längeren Strecken Ziele auf einer Insel. Große Anbieter sind zum Beispiel Duptours und VanVans, die fast in allen größeren Städten Offices und Haltestellen betreiben. Vans sind die schnellste Reisemöglichkeit auf der Straße, jedoch rasen die Fahrer oft halsbrecherisch durch die Dörfer.

Der Verkehr auf den Philippinen ist äußerst kreativ.

Marie Tysiak

Adresse ist nicht gleich Adresse

Auch darf man sich nicht von den Städtenamen irritieren lassen: Die Philippinen teilen ihre Inseln in 16 Regionen (region) auf, diese wiederrum in Provinzen (province) und weiter in LGUs (Local Government Unit). Diese können größere Städte (city) oder auch kleinere Städte (municipality) sein. Meistens gehören umliegenden kleineren Dörfer, sogenannte Barangays, zu dieser LGU, werden aber eigenständig verwaltet. Die offizielle Adresse einer Unterkunft mag also bei GoogleMaps vielleicht z.B. El Nido lauten, auch wenn sie sich mitunter einige Fahrtzeit entfernt des Stadtgebietes in einem Dorf befindet. Zeigt am besten eurem Fahrer einfach die Unterkunft, zu der ihr wollt. Die meisten kennen diese gut, auch Fahrer von Überlandbussen oder Taxifahrer wissen oft, wie man dorthin gelangt oder können euch dementsprechend rauslassen.

Für Langzeiturlauber

Ein kleiner Tipp für alle, die länger als 30 Tage für einen Urlaub auf den Philippinen verweilen: Anstelle sich das dann nötige Visum in der Botschaft in Berlin oder dem Konsulat in Frankfurt vorab zu besorgen (mehrere Wochen Vorlaufzeit), kann man auch einfach vor Ort in der Immigration Office sein Visum verlängern. Das ist in fast allen größeren Städten einfach möglich, man sollte nur etwas Wartezeit mitbringen. Ganz wichtig: Wer auf die Philippinen einreisen möchte, braucht unbedingt ein gültiges Rückflugticket, egal ob innerhalb der 30 Tage visumfreien Aufenthalt oder darüber hinaus. Aber ohne Rückflugticket kann einem der Zutritt zum Flugzeug verweigert werden!

Über den Wolken

Xavier Summer

 

Das Paradies wartet

Unterkunft. Pangulasian Island, eine kleine Sandstrandinsel vor El Nido, beherbergt das gleichnamige Eco-Luxus-Resort, das über 42 Villen auf der sonst unbewohnten Trauminsel verfügt. Ab ca. 600 Euro pro Villa, Pakete inklusive Anreise verfügbar. Adresse: El Nido, Palawan, 5313 Philippines. Tel: 006329025990.

Das Amanpulo auf Pamalican Island ist der ideale Anti-Stress-Ort: 42 Luxusvillen am Strand, Spa, Yoga- und Pilates-Studio und keine Menschenseele weit und breit. Erreichen kann man das Luxus-Retreat von Manila per Flugzeug. Villa ab 890 Euro die Nacht. Adresse: Pamalican Island, Palawan, Philippines. Tel: 006329765200.

The Peninsula in Manila ist das Hotel-Juwel der Hauptstadt im Herzen des Business Districts Makati. Große Zimmer, ein Wellness- und Spabereich und ein erstklassiges Restaurant machen es zum Rückzugsort in der vollen Großstadt. Doppelzimmer ab 306 Euro die Nacht. Corner of Ayala and Makati Avenues, 1226 Makati City, Metro Manila, Philippines. Tel: 0063 2 887 2888.

Wer den Süden der Philippinen um Davao erkundet, der sollte sich (frühzeitig) ein Zimmer im Pearl Farm Beach Resort buchen. Es gibt verschiedene Zimmerkategorien und Overwater-Villas. Das Resort erstreckt sich auf Samal Island in den Dschungel und an türkisblaues Wasser. Ab ca. 225 Euro.

Das Pearl Farm Beach Resort auf den Philippinen ist eines der schönsten Resorts des Landes.

Warren Capitan/Pearl Farm Beach Resort

Mit Englisch kommt man gut zurecht

Sprache. Amtssprachen sind Englisch und Tagalog. Allerdings werden zahlreiche weitere Sprachen auf den Philippinen gesprochen, wovon die wichtigste Cebuano darstellt. Aufgrund der Kolonialgeschichte wird manchmal – besonders von älteren Menschen – auch noch Spanisch verstanden. Da alle Verkehrsschilder und Speisekarten auf Englisch verfasst sind, und besonders in den Städten junge Philippiner erstaunlich gut Englisch sprechen, kommt man damit auf den Philippinen zurecht.

Sternenhimmel über Palmen

Ivan Torres

Klima. Auf den Philippinen herrscht tropisches Klima, die Temperaturen schwanken im Jahr kaum merklich und liegen stets um die 26 Grad Celsius. Nur in den Bergen im Norden Luzons wird es kühler. Zu beachten sind die oft örtlichen Regenzeiten, die starke Taifune mit sich bringen können. Auf den meisten Inselgruppen im Süden setzt der Monsun im November ein und dauert bis Februar. Im Norden hingegen treten die Stürme bereits von Juni bis Oktober auf. Im vielerorts trockenen Sommermonat Mai sind Sommerferien. Dann trifft man viele philippinische Urlauber.

Denkt an Mücken – und Sonnenschutz

Leider werden die Philippinen regelmäßig von Dengue-Plagen heimgesucht. Ein wirksamer Mückenschutz, am besten NoBite mit einem hohen DEED-Anteil, ist daher ratsam. Auf den Philippinen lässt sich auch kostengünstig Mückenspray kaufen, einfach am Sari-Sari (dem örtlichen Kiosk) nach »Off-Lotion« fragen. Malaria ist hingegen auf den Philippinen auf den meisten Inseln kein Problem (z. B. Bohol, Manila, Cebu, Leyte). Doch in manchen ländlichen Gebieten von Palawan und anderen Regionen, speziell zur Regenzeit, kommt es immer wieder zur Übertragung der Krankheit. Hier findet ihr weitere Infos.

Frau macht Handstand am Strand

Toa Heftiba

Auch Sonnencreme ist auf den Philippinen unabdingbar! Selbst an bewölkten und verregneten Tagen kann man sich leicht einen Sonnenbrand zuziehen, da man sich in unmittelbarer Nähe des Äquators befindet. Da in vielen Sonnencremes auf den Philippinen Weißmacher enthalten ist (»Whitening«) und sie verhältnismäßig teuer ist, sollte man sich einfach ausreichend mitbringen. Für die Ladies: Tampons sind auf den Philippinen absolut unüblich und schwer zu bekommen. Falls es im Urlaub also so weit ist, am besten mitbringen.

Die Philippinen werden leider immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht.

Marie Tysiak

Vorsicht mit Naturkatastrophen

Die Philippinen liegen auf dem Pazifischen Feuerring. Deswegen werden sie leider regelmäßig von Erdbeben heimgesucht, auch tropische Wirbelstürme (Taifune) richten immer wieder verheerende Schäden an, auch weil die wenigsten Gebäude solchen Stürmen standhalten. In der Monsunzeit sollte man sich auch darüber informieren, ob die Gegend überschwemmungs- oder erdrutschgefährdet ist. Wer eine philippinische Sim-Karte erwirbt (sehr kostengünstig und gute Internetpackete ab 50 Cent am Tag, Empfehlung für Netzbetreiber: Globe oder Smart), bekommt oft Warnungen als SMS gesendet, aber auch viel Werbung. Beide sind meistens in Tagalog verfasst, doch der Rezeptionist zeigt sich bestimmt sehr hilfsbereit, wenn es um die Übersetzung geht!

Wer auf Nummer sicher gehen will: Das Auswärtige Amt betreibt eine Krisenvorsorgeliste namens »Elefand«. Vor jeder längeren oder kürzeren Auslandsreise können Urlauber sich dort registrieren. Im Falle einer eintretenden (Natur-)Katastrophe kann so schneller mit deutschen Staatsbürgern Kontakt aufgenommen werden und Hilfe organisiert werden.

Fröhliche Kinder auf den Philippinen

Avel Chuklanov

Ein Wort zur Politik

Duterte und sein Anti-Drogen-Krieg sind in aller Munde. Tatsächlich bekommt man auf den Philippinen bei einem Urlaub erstaunlich wenig von seiner Politik mit. Doch: Seit einiger Zeit besteht in vielen Städten der Philippinen beim Rollerfahren Helmpflicht, auch darf oft nicht mehr öffentlich in den Straßen geraucht werden. Erstaunlicherweise unterstützen viele Filipinos, vor allem die der oberen Mittelschicht, seine Politik und erhoffen sich einen wirtschaftlichen Aufschwung für ihr Land. Doch es sei gesagt: Lasst die Finger von jeglichen Drogen auf den Philippinen! Nicht nur, weil es nicht gut für einen ist – man weiß auch nie, wer einen an die Polizei verpfeifen könnte.

Beste Zeit: Februar bis April

Reisezeit. Die beste Reisezeit ist Anfang des Jahres von Februar bis April, wenn der Regen nachgelassen hat. Auch kann man zu dieser Jahreszeit in Donsol (Luzon), Oslob (Cebu) oder der Sogod Bay (Leyte) Walhaie beim Schnorcheln vor der Küste begegnen. Während in Donsol die Tiere leider mit Futter angelockt werden, bietet sich Besuchern in Südleyte noch ein authentisches Erlebnis. Man kann sowohl von Padre Burgos als auch von Liloan in die Sogod Bay starten, um mit etwas Glück mit den gigantischen Tieren zu schnorcheln. Mehr Infos unter »Erlebnisse«.

Wir verraten Euch tolle Erlebnisse auf den Philippinen!

Philippine Department of Tourism

 

Sehenswürdigkeiten. Bei Einheimischen wie Touristen sehr beliebt ist »Inselhopping«, um so eine oder gleich mehrere der Trauminseln zu erkunden. Dafür bietet sich beispielsweise El Nido oder Coron auf Palawan an. Bantayan oder Malaspascua Island stellen unbekanntere Ziele dar, von denen es auf den Philippinen reichlich gibt.

Strand bei Sonnenuntergang

Cris Tagupa

Auf den Philippinen feiert jede Stadt und jedes Dorf sein eigenes Fest, Fiesta genannt. Die bekannteste Fiesta findet jedes Jahr am dritten Wochenende im Januar in Cebu City statt, Sinulog genannt. Die Besucher erwartet ein Wochenende voller kostümierter Paraden, Musik, Kulinarik und viel philippinischer Lebensfreude. Hotelzimmer zu Sinulog sollten in Cebu frühzeitig gebucht werden! Weitere Festival-Highlights der Philippinen findet ihr nachfolgend.

Die wichtigsten Festivals auf einen Blick

Die meisten Festivals auf den Philippinen haben einen christlichen Ursprung. Die Spanier konvertierten die meisten Inseln zum Katholizismus, oft brachten sie Statuen mit sich, die bis heute Verehrung finden. So zum Beispiel die des kleinen Jesus-Kindes, Santo Niño genannt. Viele Festivals und Prozessionen widmen sich ihm und anderen Heiligen.

Jedes Wochenende findet auf den Philippinen irgendwo eine Fiesta statt!

Marie Tysiak

Prozession des Schwarzen Nazareners, Manila (9. Januar 2020): In Manila beginnt das Jahr mit der großen Prozession zu Ehren eines solchen Relikts, und zwar die des Schwarzen Nazareners – eine Christusstatue, dessen schwarze Färbung wahrscheinlich von einem Brand kommt. Auf einer sechs Kilometer langen Route ziehen die christlichen Anhänger vom Rizal Park zur Basilika im Stadtteil Quiapo. Die kleine Statue gilt als eines der wichtigsten Andachtsgegenstände auf den Philippinen, jedes Jahr wird es von Millionen Gläubigen besucht. Wer die Statue berührt, hofft auf Heilung und Vergebung seiner Sünden.

Ati-Atihan-Festival, Kalibo (13. bis 19. Januar 2020): Das Ati-Atihan-Festival in Kaliko auf Panay in den Zentralphilippinen ist das größte Festival des Landes. Auch hier wird Santo Niño, das Jesuskind, verehrt. Zum ersten Mal feierte man das Festival im 13. Jahrhundert, als Willkommensfest für zehn geflüchtete Stammeshäuptlinge aus Borneo, die auf Panay eine neue Heimat fanden. Tänzergruppen, verkleidet als die Ureinwohner der Insel, ziehen bei dem Straßenfest in der Parade mit, ebenso Musikgruppen und farbenprächtige Kostümierte.

Die Philippinen sind berüchtigt für ihre bunten Festivals.

Philippine Department of Tourism

Santo Niño an jeder Ecke

Sinulog, Cebu (19. Januar 2020): Dieses Jahr findet zeitgleich auf der Nachbarinsel Cebu das berühmte Sinulog-Festival statt (siehe oben). Das Wochenende ist gefüllt mit Tanzparaden, die Wahl der Festivalkönigin (Schönheitswettbewerbe erfreuen sich großer Beliebtheit auf den Philippinen), eine Prozession zum Abbild des Jesuskindes in der Basilika Minor und viele weitere bunte Highlights ziehen unzählige Einheimische und Touristen in die Stadt.

Viva Vigan Festival of Arts, Vigan (1. Maiwoche 2020): Die schönste und älteste Kolonialstadt der Philippinen ist Vigan in Norden Luzons. Seit 1999 gehört 1999 sie zum Unesco-Weltkulturerbe. Jährlich im Mai wird hier das Viva Vigan Festival of Arts gefeiert, um dem kulturellen Wert der Stadt zu gedenken. Auch möchte man für den Unterhalt der schönen Altstadt werben. Hier gilt es Vorführungen des traditionellen Tanz Binatbatan und bunt bemalten Büffel zu bestaunen.

Erntefest Pahiyas, Lucban (15. Mai 2020): »Payes« bedeutet »schmücken«, und das sieht man beim großen Erntedankfest südlich von Manila auf Luzon. Die Hausfassaden werden aufwendig geschmückt, die kreativste Dekoration gewinnt am Ende des Tages einen Preis. Das kuriose: Zur Dekoration werden allerlei Nahrungsmittel verwendet, zum Beispiel bunt gefärbte Reismehlplatten, Obst und Bananenblätter – und auch Longaniza, die typisch philippinische Wurst, die der spanischen Chorizo ähnelt.

Boracay Strand Philippinen

Ramon Katie

Tolle Erlebnisse auf jeder Insel

Die Partyinsel der Philippinen ist Boracay. Tagsüber wird am weißen Sandstrand entspannt oder die detailreichen Sandburgen bestaunt, abends mit einem San-Miguel-Bier gefeiert. Doch Duterte setzte der Feierei ein Ende und sperrte die Insel letztes Jahr für mehrere Monate. Nun darf man in Boracay wieder feiern und Urlaub machen, aber alles geht strenger und gemäßigter zu, am Strand sind zum Beispiel Alkohol und Zigaretten verboten. Wer gerne Wassersport treibt (Windsurfen, Segeln), der wird auf Boracay ein Paradies auf Erden finden.

Im Frühjahr kommen zahlreiche Walhaie an die Küsten, um dort ihre Jungen aufzuziehen. In Donsol (Bicol), in Sogod Bay (Leyte) und in Oslob (Cebu) besteht auf den Philippinen die Möglichkeit, dem planktonfressenden Riesen bei einem Schnorcheltrip zu begegnen. In Donsol ist die Sichtungschance am größten, in Sogod Bay schnorchelt man am ungestörtesten.

Die Insel Bohol auf den Zentralphilippinen ist vergleichsweise klein – doch warten hier eine Bandbreite toller Erlebnisse. Im Landesinneren ragen die Chocolate Hills mystisch aus dem Grün, an den Traumstränden tummeln sich Delfine und die kleinsten Affen der Welt, die Tarsiers, bewohnen den Dschungel.

Tarsiers sind die kleinsten Affen der Welt – und nur auf den Philippinen beheimatet.

Philippine Department of Tourism

Auf zu den schönsten Stränden der Welt

Wer die schönsten Strände der Welt erkunden möchte, der muss nach Palawan! Rund um El Nido und Coron erfreuen sich jedes Jahr einige der Traumstrände dieser Ehrung. Während El Nido immer überlaufender wird, kann man in Coron noch so manchen Traumstrand ganz für sich alleine finden. Hier ragen auch die eindrucksvollen Kalksteine, die türkise Lagunen zwischen sich einschließen, aus dem Ozean.

El Nido im Norden Palawans auf den Philippinen wird von unzähligen kleinen Buchten zwischen Kalksteinfelsen umrahmt.

R.M. Nunes/Shutterstock.com

Siquijor wird zu einem immer beliebterem Urlaubsziel (vor allem bei Philippinern) und eine mystische Hexenkultur verfolgt die Legende der Insel. Schöne Strände und ein paar Wasserfälle gibt es auch. Das Korallenriff unmittelbar vor der Küste ist beliebt bei Tauchern. Alles rund ums Tauchparadies Philippinen und eine Liste aller Tauchspots gibt es hier.

Nördlich von Manila in den Bergen Nordluzons leben die Ifuago, die seit Jahrtausenden ihren Reis terrassenförmig per Hand anbauen. Die Reisterrassen von Banaue sind ein beliebtes Ziel für Wanderer und bieten tolle Fotomöglichkeiten.

Davao auf Mindanao gilt als die schönste Stadt auf den Philippinen. Besonders das Umland ist touristisch interessant. So leben zum Beispiel im Hinterland die letzten der noch lebenden Philippinenadler. Auch ist Samal Island ein beliebtes Strandziel bei Einheimischen und Touristen. Bei Reisen auf der Insel Mindanao sei aber Vorsicht geboten – im Südwesten treibt die Terrororganisation Abu Sayaff ihr Unwesen. Deswegen sollte man sich vor Reisen auf Mindanao immer gut über die Sicherheitslage informieren.

Der Philippine Eagle ist einer der bedrohtestes Tiere der Welt.

Marie Tysiak

Kulnarik? Hmmm …

Restaurants. Die Philippinen locken nicht, wie man es vom Nachbarland Thailand vermuten könnte, als Kulinarik-Destination – auch wenn lokale Delikatessen von den Einheimischen groß angepriesen werden. Dass das Nationalgericht des Landes ein 17 Tage altes angebrühtes Hühnerei mit einem bereits halbwegs entwickeltem Kücken ist, sagt viel über die Ästhetik des Essens auf den Philippinen aus.

Da die Philippinen über reichlich Küste verfügen, kommen Meeresfrüchte-Fans hier voll auf ihre Kosten. Viele Gerichte werden als »Sizzling« – auf einer heißen Platte – serviert. Unbedingt probieren.

Durian ist auf den Philippinen äußerst beliebt!

Alexis Revamonte/Shutterstock.com

Auch frische Früchte sind auf den Philippinen unglaublich lecker – die Mangos zählen zu den süßesten der Welt. Wer die Stinkefrucht Durian probieren möchte, bekommt dazu vor allem im Süden Gelegenheit. Doch Achtung: Ihr Transport ist in vielen Bussen und Flughäfen untersagt!

Trinkgeld. Auf den Philippinen ist Trinkgeld unüblich, in Restaurants zahlt man in der Regel gemeinsam als Gruppe und lässt das Geld auf dem Tisch liegen (auf den Peso genau abgezählt sollte es aber auch nicht sein). Hotelangestellte, Fremdenführer oder Taxifahrer freuen sich hingegen gerne über einen Extra-Schein bei gutem Service. Sowieso: Durch den Tourismus in den letzten Jahren hat sich in einigen Touristen-Hotspots Trinkgeld mehr und mehr etabliert.

Markt in Davao Philippinen

Frank Lloyd de la Cruz

Besser nicht – was man auf den Philippinen unterlassen sollte!

… ein paar Tage für die Hauptstadt Manila oder einer anderen philippinischen Großstadt einplanen. Jeder Tag in Manila erscheint als ein verschenkter Urlaubstag angesichts der atemberaubenden Landschaft des Landes. Die Stadt ist laut, dreckig, voller dubioser Gestalten und chaotischem Verkehr und ihre einzigen Sehenswürdigkeiten bestehen aus Einkaufsmalls.

Aussicht auf Manila Philippinen

Luca Bucken

… in den Süden Mindanaos oder auf die Sulu-Inseln fahren. Hier treiben seit Jahrzehnten terroristische islamistische Gruppen ihr Unwesen und kämpfen für einen unabhängigen muslimischen Staat im Süden des sonst konservativ katholisch geprägten Landes. Ansonsten sind die Philippinen ein sicheres Reiseland.

… das oben genannte Nationalgericht Balut vor einer Gruppe Einheimischer probieren. Die Auspuck-Gefahr ist groß.

… davon genervt sein, wenn man statt einer Antwort nur ein Lachen entgegnet bekommt. Außerhalb der Touristenorte sind Ausländer ein seltenes Bild, denen oft neugierig, aber schüchtern begegnet wird. Ein Lachen kann schlicht nur bedeuten, dass die Person kein Englisch spricht.

Miguel Constantin Montes

Hahnenkampf anschauen

Persönlicher Tipp. Mit einer Bangka, dem typischen philippinischen Fischerboot, auf eine der oft kleinen und unbewohnten vorgelagerten Inseln fahren und dort einen Tag beim Schnorcheln und mit einer leckeren Kokosnuss verbringen. Fun Fact: Die wenigsten Filipinos können schwimmen. Gebadet wird aber trotzdem nach Herzenslust, eben im flachen Wasser.

Jules Bss

Bei Gelegenheit unbedingt eine der bunten Tanzparaden der unzähligen Fiestas auf den Philippinen ansehen. Wer es mit seiner Tierethik vereinbaren kann, sollte sich die Möglichkeit, einen Hahnenkampf (der oft im Rahmen einer Fiesta stattfindet) live anzusehen, nicht entgehen lassen. In der Arena schließen die Zuschauer laut gestikulierend Wetten über den Ausgang der Hähne ab – ein Spektakel mit Hang zur Reizüberflutung.

In Cebu City wartet ein Gefängnis mit einem ganz besonderen Erlebnis: Die Insassen des Hochsicherheitsgefängnisses CPDRC vertreiben sich ihre Zeit mit Tanzen. Ein Aufseher soll die Tradition 2006 gestartet haben, um so ein Sportprogramm für die Insassen zu schaffen. Die Videos der kollektiven Performances (z. B. Michael Jacksons »Thriller«) gingen um die Welt. Auch Klaas musste bei seinem Duell um die Welt mittanzen. Früher konnte man an einem Samstag im Monat den Proben beiwohnen, aktuell ist das aber nicht bestätigt möglich. Sowieso, auf den Philippinen wird einem Musik und Tanz an jeder Ecke begegnen.

Reiseführer. Als erste Orientierung dient der Marco-Polo-Reiseführer »Philippinen« (136 Seiten, 12 Euro), für die konkretere Planung bietet sich der Reiseführer »Philippinen« von Stefan Loose (560 Seiten, 25 Euro) und das »Philippinen: Reise-Handbuch« von Jens Peters (831 Seiten, 28 Euro) an.

Beliebtes Mitbringsel: Handgemachtes aus Kokosnüssen und Muscheln

Souvenirs. Beliebt sind Handgefertigtes aus Kokosnüssen oder Muscheln. Dabei muss man aufpassen, was man kauft, da man sich bei der Einreise nach Deutschland strafbar machen kann! Philippinische getrocknete Mangos gelten als besonders süß und werden gerne mitgebracht.

Infos & Veranstalter. Umfassende Informationen zu den verschiedenen Destinationen, Aktivitäten, Tour-Packages etc. bietet das Tourismusamt der Philippinen. Der Reiseveranstalter „Reise mit Sinnen” bietet verschiedenen Rundreisen auf die Philippinen an, zum Beispiel Manila und Umgebung, die Visayas oder Palawan.  „Dr. Tigges” hat eine 13-tägige Reise zu den Reisterrassen in Nordluzon im Programm, ab 2.995 Euro.

Besonders auf den kleinen Inseln der Philippinen erwartet den Urlauber Entspannung pur.

Marie Tysiak

Die Philippinen sind ein Naturparadies. Wir haben Euch die schönsten Naturparadies hier zusammengestellt. Unsere Reportage lest ihr hier.