Im Sommer brutzelt die Sonne fast elf Stunden am Tag vom Himmel, das Meer lädt bei angenehmen Temperaturen ein zum Planschen und Schwimmen – Sizilien, Italiens südlichster Zipfel, ist der perfekte Ort für alle Sonnenanbeter. Aber auch für Kulinarik- und Wanderliebhaber hält die Insel einige Schätze bereit. Was man über die größte Mittelmeerinsel wissen sollte, verrät unser Reiseführer. Text: Cordelia Neumetzger & Linda Ruckes
Palermo: Städtetrip alla siciliana
Städte. Für viele Urlauber wird Palermo als Start- oder Endpunkt der Sizilien-Reise dienen. Es lohnt sich durchaus, zwei bis drei Tage in der sizilianischen Hauptstadt zu verbringen. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie etwa der Palast der Normannen, die Kathedrale von Palermo oder Quattro Canti, lassen sich entspannt bei einem Spaziergang erkunden (wenn es nicht zu heiß ist).
Die Kapuzinergruft in Palermo ist nichts für Zartbesaitete. Kalt ist es da unten und vor allem ein wenig gruselig. Denn was da an den Wänden hängt, in Nischen oder Fächern steht und liegt, sind keine Kunstwerke, sondern über 2.000 mumifizierte Menschen. 500 Jahre lange wurden Geistliche und Intellektuelle, aber auch wohlhabende Männer, Frauen, Kinder und Babys dort balsamiert bestattet, bis ins 19. Jahrhundert. Zum Teil sehen sie noch heute sehr lebendig aus, ihre zeitgenössische Kleidung ist gut erhalten.
Bei knurrendem Magen locken die Märkte der Stadt, Capo, Vucciria und Ballarò. Dort sind Touristen und Einheimische gleichermaßen auf der Suche nach saftigem Obst, frischem Fisch oder anderen lokalen Leckereien. Palermo kann mit ausgezeichnetem Street Food punkten. Neben den Märkten ist da vor allem der Sandwichladen ‘Nni Franco U’Vastiddaru eine gute und insbesondere günstige Anlaufstelle. Gute Pizza gibt es im Fúnnaco PizzaLab, leckere Drinks in gemütlicher Atmosphäre in der Botanico Bar im schönen und angesagten Stadtviertel Kalsa.
Linda Ruckes
Catania: Die schwarze Stadt
Catania ist anders als italienische Großstädte: irgendwie chaotischer, schmutziger und auf den ersten Blick nicht so imposant wie etwa Florenz. Und trotzdem entfaltet die Stadt am Ätna ihren ganz eigenen Charakter. Um diesen kennenzulernen, sollte man etwa zwei Tage in der Stadt verbringen.
Die Kathedrale Sant’Agata etwa ist ein architektonisches Meisterstück aus verschiedenen Epochen: Normannische Fundamente verbinden sich mit sizilianischem Barock. Für ein paar Euro kann man auf die Kuppel der Kathedrale steigen. Besonders schön ist der Blick auf die Stadt und den Ätna am frühen Abend, kurz bevor die Sonne untergeht! Sizilianischer Barock prägt zudem das Bild des schönen Piazza del Duomo, an dem auch der traditionelle Fischmarkt Catania’s Pescheria di Catania abgehalten wird. Lecker essen, trinken und den Charme der Stadt auf sich wirken lassen (die besonders am Abend auftaut und Großstadtfeeling verbreitet), kann man im Vermut oder in der Razmataz Winebar.
Linda Ruckes
Val di Noto: Von Mandeln und Barock
Barocke Städte prägen auch das Val di Noto im Südosten des Landes. Das Tal umfasst – neben Catania – die Städte Caltagirone, Militello in Val di Catania, Modica, Noto, Palazzolo Acreide, Ragusa und Scicli. Nach einem Erdbeben im Jahr 1693 wurden die Städte, die bereits seit dem Mittelalter existieren, wiederaufgebaut und präsentieren heute den sizilianischen Barock in seiner schönsten Form. Von dem zeigte sich auch die Unesco begeistert, die die Städte des Val di Noto im Jahr 2002 zur Liste des Weltkulturerbes aufgenommen hat.
Wir empfehlen einen Spaziergang durch Modica. Dort solltet ihr in der Oberstadt, Modica Alta, an der Kirche San Giovanni starten und zunächst einen Stopp an der Aussichtsplattform Pizza Belvedere einlegen. Von dort genießt ihr – insbesondere am frühen Abend, wenn die Sonne tief steht – einen spektakulären Blick auf die Stadt im Tal. Dann geht es weiter zu den kleinen Gassen Richtung Unterstadt, Modica Bassa. Unbedingt die Kirche San Giorgio passieren, Schokolade in der ältesten Schokoladenfabrik Siziliens, der Antica Dolceria Bonajuto, kosten und anschließend hausgemachte Pasta nach sizilianischer Tradition in der Trattoria L’Arco genießen.
Linda Ruckes
Ihr wollt noch mehr Barock bestaunen? Dann solltet ihr nach Noto reisen. Die Stadt wird auch als die Hauptstadt des sizilianischen Barocks bezeichnet. Herzstück ist die imposante Kathedrale von Noto (Kathedrale San Nicolò), zu deren Füßen sich die Fußgängerzone durch das kompakte Stadtzentrum ausbreitet. Eine der beliebtesten Adressen der Stadt ist das Caffè Sicilia, das aus der Netflix-Serie Chef’s Table für seine Mandel-Granita bekannt geworden ist. Insbesondere im Hochsommer dürfte es dort schwierig werden, einen Tisch zu ergattern, doch auch to-go schmecken die Eis- und Granitasorten ausgezeichnet. Unsere Eis-Empfehlung: Ricotta mit Pistazienstücken und Rum, und die Eissorte Oro mit Zitrone, Mandel und Safran. Zum Dahinschmelzen!
Sabrina Mazzeo
Restaurants: Die besten Adressen
Restaurants. Osteria Antica Marina: Die Osteria Antica Marina ist eines der beliebtesten Restaurants in Catania und bekannt für ihre Auswahl an Meeresfrüchten und Fischgerichten. Ob bei den Antipasti, der »primi platti« oder dem Hauptgang: Fast alle Speisen haben etwas mit Muscheln, Calamari, Scampi oder Fisch zu tun. Eine Ausnahme ist das Dessert, da gibt es frische Sorbets oder typische Limonen- und Pistazienkuchen. Adresse: Via Pardo 29, Catania.
Ristorante La Madia: Chefkoch Pino drückt seine Liebe zur sizilianischen Heimat kulinarisch aus. Er bereitet seine Spezialitäten nur aus regionalen und saisonalen Produkten zu und konzentriert sich auf das Wesentliche: Das kleine Restaurant mit etwa 40 Sitzplätzen überzeugt mit traditioneller Küche und unverfälschtem Geschmack. Adresse: Corso F – Re Capriata 22, Licata.
Bye Bye Blues: Chefin Patrizia di Benedetto am liebsten Gerichte aus ihrer Heimat zu. Das macht sie so gut, dass sie dafür unter anderem auch einen Michelin-Stern bekommen hat. Die Küche macht dem Namen des Restaurants alle Ehre und lässt keine schlechte Laune aufkommen: sizilianisch, sehr vielseitig und von erstklassiger Qualität. Adresse: Via del Garofalo, Palermo.
Trattoria da Giannino: Pasta wie bei Nonna – oder vielleicht sogar noch besser! In einem kleinen Hinterhof in dem Keramikort Santo Stefano di Camastra in der Provinz Messina haben wir unser Lieblingspastagericht gefunden: Caserecce con Pesce Spada e Melanzane, hausgemachte Casarecce mit Schwertfisch und Aubergine. Sizilianischer wird’s nicht. Adresse: Via Garibaldi, 14, 98077 Santo Stefano di Camastra.
Linda Ruckes
Ausflugstipps auf Sizilien
Ausflüge. Es gibt unzählige schöne, geheime Strände auf Sizilien, die niemand besser kennt als die Einheimischen. Am besten im Hotel oder bei bekannten Locals freundlich fragen, dann verraten sie einem vielleicht den Weg dahin.
Eine beliebte Destination im Norden Siziliens ist Cefalú. Die Küstenstadt ist vor allem für die normannische Kathedrale bekannt, die aufwändige byzantinische Mosaike beherbergt. Besonders fotogen ist der Strandabschnitt mit seinem türkisfarbenen Wasser und den Häusern der Altstadt im Hintergrund. Jedoch kann es – insbesondere am Wochenende – voll werden in Cefalú. Zum Baden würden wir daher andere umliegende Strandabschnitte empfehlen. Für einen kleinen Bummel durch die Altstadt lohnt es sich jedoch allemal!
Linda Ruckes
Oder ihr erwandert den Ätna! Klar lässt sich der Vulkan auch mit einem Jeep erklimmen, doch laufen lohnt sich. Hier ist einmal mehr der Weg schon das Ziel, denn die zwei bis drei Stunden, die man braucht, um oben am Ätna anzukommen, stecken voller Überraschungen. Eisbrocken trotzen der prallen Sonne, Schneefelder wechseln sich mit Lavafelsen ab. Und immer wieder Marienkäfer, die am Ätna wohl ein auskömmliches Leben gefunden haben. Wenn das mal kein Glück bringt!
Auch Marzamemi im Süden ist längst kein Geheimtipp mehr! Und doch zählt das Küstendorf wohl zu den most instagrammable places der Insel. Malerisch erschließen sich die kleinen Gassen in Marzamemi, während einem die Salzluft durchs Haar wirbelt. Besonders schön ist es am Abend, wenn die Sonne tief steht und die Piazza Regina Margherita mit seinen unzähligen Lokalen in ein zauberhaftes Licht taucht. Marzamemi ist ein wahrer Instagram-Star!
Linda Ruckes
Schöner schlafen auf Sizilien
Unterkunft. Al Belvedere Salina – Villa Limoni: Der Duft frischer Zitronen und ein wunderschöner Blick aufs Meer erwartet die Gäste in der Villa Limoni. Daneben verfügt das Haus über drei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine möblierte Terrasse, Sonnenbetten und vieles mehr, um den Aufenthalt erholsam und komfortabel zu gestalten. 2 Nächte inkl. Frühstück kosten ab € 514. Adresse: Via Santa Lucia, 11, 98050 Leni (Insel Salina).
Villa Carlotta Botiquehotel: Zentral nahe des Griechischen Theaters und des Corso Umberto in Taormina gelegen, in Sichtweite von Meer und Ätna vereint die Villa Carlotta beste Lage mit ebensolcher Aussicht. Adresse: Taormina, Adresse: Via Pirandello, 81, 98039 Taormina.
Villa Carlotta
La Prora: Wer einen Familienurlaub nach Sizilien plant und noch auf der Suche nach der perfekten Unterkunft ist: Wir haben sie gefunden! Direkt an der Ostküste Siziliens, in der kleinen malerischen Stadt Taormina, befindet sich das »La Prora«. Das Ferienhäuschen wurde luxuriös restauriert und bietet mit sieben Schlafzimmern genug Platz für bis zu 14 Personen.
Doch seien wir mal ehrlich: Ferienhäuschen trifft es nicht so ganz. Es gleicht eher einer Traumvilla, die für einen unvergesslichen Familienurlaub prädestiniert ist. Die moderne Küche lädt jeden Hobbykoch dazu ein, allabendlich ein Dinner zu kreieren. Die Räume im Erdgeschoss öffnen sich zur großzügigen Terrasse mit beheizbarem Pool sowie Ausblick auf das Meer und den Vulkan Ätna. »La Prora« ist die perfekte Location: In wenigen Minuten lassen sich historische Bauwerke in Taormina bestaunen, der Strand liegt einem zu Füßen, und auch die Region rund um den Ätna lässt sich gut erkunden. Buchbar über www.thethinkingtraveller.com. Adresse: Via Luigi Pirandello 111, 98039 Taormina.
The Thinking Traveller
Eine Villa schöner als die andere
Hotel Principe di Fitalia: Wer sich einmal wie ein sizilianischer Patrizier um die Jahrhundertwende fühlen möchte, sollte im Principe di Fitalia in Siracusa übernachten. Die Patriziervilla bietet neben dem luxuriösen Ambiente modernen Komfort. Adresse: Via Traversa Tonnara die Terrauzza, 38, 96100 Siracusa.
Rocco Fortes Villa Igiea: Willkommen in der Villa Igiea, einem prächtigen Jugendstilpalast, wunderschön eingebettet in eine blühende Gartenlandschaft Siziliens. Hebt man seinen Blick über diesen duftenden Garten Eden hinaus, liegt einem der Golf von Palermo zu Füßen. Schöner geht es nicht? Dann hat man noch nicht eines der 55 Zimmer, 17 Junior-Suiten und 28 Suiten bezogen. Die Zimmer sind elegante, liebevoll eingerichtete Rückzugsorte, in denen man sich sofort heimisch fühlt. Kein Wunder, schließlich gehört die Villa zur noblen Rocco Fortes-Gruppe, deren Handschrift im edlen Design klar zu erkennen ist. In Kombination mit den historischen Überbleibseln eine wirklich gelungene Liaison! Ab 300 Euro in der Nebensaison. Adresse: Salita Belmonte, 43, 90142 Palermo.
Rocco Forte
Extra-Pfunde lohnen sich
Persönlicher Tipp. Futtern, futtern, futtern und Extra-Kilos in Kauf nehmen! Denn kulinarisch hat die größte Insel im Mittelmeer einiges zu bieten.
Unbedingt probieren solltet ihr Pasta alla Norma – Pasta mit Auberginen in Tomatensoße, abgerundet mit Ricotta salata (salzigem Ricotta). Für den kleinen Hunger zwischendurch empfehlen wir Arancini. Die Reisbällchen sind klassischerweise mit Ragú, also einer Soße aus Tomaten, Hackfleisch, Zwiebeln und Erbsen, und Mozzarella gefüllt und werden anschließend frittiert. Doch auch Vegetarier und Veganer werden meist fündig, mittlerweile wird eine Vielzahl an Füllungen und Formen angeboten.
Caponata siciliana vereint die besten Geschmäcker der sizilianischen Küche: Olivenöl und frisches Gemüse. Die süß-saure Gemüsepfanne, die oftmals mit Auberginen, Tomaten, Staudensellerie, Kapern und Oliven gekocht wird, darf bei keiner Vorspeisen-Bestellung fehlen!
Linda Ruckes
Sizilien: Willkommen im Dolci-Paradies
So vorzüglich die sizilianischen Vor- und Hauptspeisen schmecken, solltet ihr immer noch Platz für etwas Süßes lassen. Denn wenn es um Gebäck, Süßigkeiten oder Desserts geht, kann den Sizilianern niemand etwas vor machen!
Gestartet wird der Tag meist mit einem Cornetto – einem Croissant, das typischerweise mit Crema Pasticcera (Vanillecreme), Pistaziencreme oder einer Schokoladencreme gefüllt ist. Auch an Cannoli kommt man bei einem Besuch auf Sizilien nicht vorbei. Die süßen, frittierten Teigröllchen, die meist mit Ricottacreme (alternativ auch mit Crema Pasticcera) und weiteren Zutaten gefüllt sind, versüßen jede Tageszeit.
Granita: Erfrischendes Frühstück
Wer zu Tagesbeginn bereits mit den hohen Temperaturen zu kämpfen hat, sollte sich zum Frühstück eine erfrischende Granita bestellen. Die sorbetähnliche Süßspeise wird auf Sizilien zu jeder Tages- und Nachtzeit und in allen möglichen Geschmackssorten gegessen. Klassisch wird die Granita mit einer frischen Brioche (und je nach Sorte mit Schlagsahne) zum Frühstück serviert.
Die Sorten könnten vielfältiger kaum sein und variieren stark von Region zu Region. Während in Catania vor allem die Granita al Limone (Zitrone) gängig ist (ohne Sahne!), schwört man im Norden auf Erdbeer-Granita (Fragola) mit Sahne und im Süden auf Mandelgranita. Spätestens am Ende des Urlaubs werdet ihr eure Lieblingssorte gefunden und die Granita lieben und vor allem schätzen gelernt haben!
Linda Ruckes
Auch ein Highlight ist es, nachts mit der Fähre oder einem Boot auf dem Mittelmeer herumzuschippern und Sterne zu schauen. In den Sommermonaten hängt der Himmel voll von ihnen. Wer ohnehin per Auto anreist, sollte von Villa San Giovanni in Kalabrien aus nachts die Fähre nehmen, um sich diesen Anblick nicht entgehen zu lassen.
Das Fest der Hl. Agatha von Catania wird einmal im Jahr groß mit einer Prozession gefeiert. Nach einer sizilianischen Legende hat die Hl. Agatha bei einem Ausbruch des Ätnas ihr Gewand darauf gelegt. Die Lava ist daraufhin zurückgegangen. So hat Agatha Catania vor einer Katastrophe gerettet. Ihr zu Ehren gibt es daher einmal jährlich eine große Prozession und Feierlichkeiten mit viel Speis’ und Trank in Catania.
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Parli italiano?
Sprache. In den touristischen Zentren auf Sizilien wird auch Deutsch und Englisch gesprochen. Davon abgesehen sprechen die meisten Sizilianer nur ihre Muttersprache Italienisch oder gar Sizilianisch. Ein paar Italienisch-Kenntnisse können also nicht schaden. Doch oft macht es sogar Spaß, mit den meist sehr freundlichen und charmanten Sizilianern mit »Händen und Füßen« zu kommunizieren.
Klima und Reisezeit. Die Winter auf Sizilien sind oft mild und regenreich. Die Sommer hingegen heiß und trocken mit bis zu 10,7 Sonnenstunden täglich. Dank des »Scirocco«, dem Wind aus der Sahara, steigen die Temperaturen im Sommer an der südlichen Küste bis über 40 Grad. Im Inselinneren ist es kühler. Am heißesten wird es im Juli und August mit durchschnittlich 30 Grad. Übers Jahr gesehen bleiben die Temperaturen bei milden 15 Grad. Nur im Januar und Februar können sie bei knapp unter zehn Grad liegen. Das Mittelmeer hat in den Sommermonaten warme 21 bis 25 Grad.
Linda Ruckes
Trinkgeld. In Italien ist es grundsätzlich unüblich, Trinkgeld zu geben. Dieses ist bereits im Preis inbegriffen. Wer Trinkgeld anbietet, erntet daher eher erstaunte Blicke statt eines Dankeschöns. Die Italiener selbst lassen dagegen ein wenig Wechselgeld auf dem Tisch nach dem Essen. Das kommt besser an.
Keramik-Heaven
Souvenirs und Shopping-Tipps. Keramik, Terrakottafiguren und Majolikakacheln: In der Altstadt von Caltagirone gibt es Handwerker, die die Bemalung und Glasur selbst anfertigen. Interessierte dürfen dabei zusehen. Oder kaufen sie sizilianische Marionetten, die die Marionettenschnitzer noch individuell aus unterschiedlichen Materialien mit individuellen Gesichtern gestalten.
Schuhe und Klamotten shoppen natürlich! Bei aller Eigenständigkeit – so viel Italien steckt dann doch in Sizilien, dass hier jede/r Fashionista noch auf ihre Kosten kommt. Gut geht das in Catania, in und um die Via Etnea herum, in Palermo im Gebiet der Via Maqueda oder in Taormina am Corso Umberto. Hier gibt es viele kleine Modeläden, die sich vom Einheitslook der Ketten abheben.
Anna Auza
Besser nicht …
… sich mit der Mafia anlegen, über sie sprechen oder gar Witze reißen.
Ebenso ein No-Go ist es, Sizilianer und Italiener in einen Topf zu werfen. Die Sizilianer sind sehr stolz auf ihr eigenes Erbe, ihren Dialekt und ihre Inselpersönlichkeit. Vermeidet es, mit unangemessener Kleidung Kirchen besichtigen. Kurze Hosen und Miniröcke sind verpönt, ebenso Muskelshirts oder gar bauchfreie T-Shirts. Damen sollten Schultern und Dekolleté bedeckt halten.
Überhaupt – die Sizilianer sind recht gläubig, zum Teil auch bezüglich überirdischer Erscheinungen und Ereignisse. Sich darüber zu amüsieren, ist für die Sizilianer in etwa so lustig wie Witze über das organisierte Verbrechen (s.o.).
Federico di Dio Photography
Visum. Deutsche Staatsbürger benötigen zur Einreise nach Italien kein Visum. Ein gültiger Reisepass oder Personalausweis genügen.
Anreise. Mit dem Flugzeug: nach Catania oder nach Palermo. Per Auto und anschließend der Autofähre oder Autoreisezug ist eine Alternative, dauert aber recht lange. Am besten legt man Zwischenstopps ein, etwa in Rom oder direkt an den Verladestellen von Fähre und Zug wie in Mailand oder Genua.
Reiseführer und Sizilien-Spezialisten
Reiseführer. Marco Polo »Sizilien, Liparische Inseln« von Peter Peter und Hans Bausenhardt, auch als Kindle Edition, Mairdumont Verlag, Ostfildern
Baedecker Smart »Sizilien: Perfekte Tage im Bann des Ätnas« von Peter Peter und Sally Roy Verlag Karl Baedecker, Leipzig
ADAC »Sizilien« von Gisela Buddée, Travel House Media GmbH, München
Veranstalter. Sizilien haben die meisten bekannten Reiseveranstalter im Programm, oft in der Pauschalversion mit Badeurlaub. Besonders auf Sizilien spezialisiert haben sich Tururi mit diversen Rundreisen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Kippels Reisen, ein kleiner Veranstalter aus Düsseldorf.
Tillie Crimew
i-Tüpfelchen: die Liparischen Inseln
Nördlich von Sizilien im Tyrrhenischen Meer liegen die Äolischen (oft auch Liparischen) Inseln. Sieben bildhübsche Schwestern, gezeugt von vulkanischer Aktivität, mit heißblütigem Temperament. In unserem Reiseguide zu den Liparischen Inseln haben wir euch alle nützlichen Infos und die besten Adressen zusammengefasst.