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Keswick Hall
Virginia, USA
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701 Club Drive, Keswick, Virginia, United States, 22947
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Der erste Eindruck
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Die Fahrt zum Hotel führt, vorbei an Weingütern und Pferdekoppeln, über eine geschwungene Straße, die gesäumt ist mit hübschen typisch amerikanischen Anwesen mit weitläufigen Grundstücken (stilecht eingezäunt mit weißen Holzplanken). Immer entlang perfekt gemähter Wiesen. Alles wirkt sehr ordentlich, fast ein bisschen exklusiv und gleichzeitig schon richtig entspannend.
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Irgendwann, eingelullt vom amerikanischen Landidyll, ist man plötzlich da, im Keswick Hall. Das 1912 erbaute Herrenhaus im italienischen Landhausstil war einst eine Privatvilla, verfiel dann kurzzeitig nach einem Eigentümerwechsel, bevor es von den Eheleuten Bernard und Laura Ashley (ja, die britische Designerin mit den vielen Blumenmustern) in den 90er-Jahren übernommen wurde und im üppig verspielt-floralen Look zu neuem Leben erwachte. Dann kam ein erneuter Besitzerwechsel und die berühmten Blumenmuster sind nun wieder passé. Die derzeitigen Eigentümer entkernten, bauten an und um und schufen einen ansprechenden, aber nicht überfrachteten Look, der so elegant wie gemütlich ist. Kunst, ausgewählte Möbelstücke, Kaminplätze zum Verweilen, und sehr viele stilvolle Sitzgelegenheiten - auch außerhalb des Zimmers entspannt alles auf den ersten, zweiten und dritten Blick.
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Wer wohnt hier?
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Hier trifft sich der amerikanische Geldadel der so genannten »Capital Region« der USA. Politische Akteure aus der nur zwei Stunden entfernten Hauptstadt schlendern im legeren Golfoutfit mitsamt Gattin über das Gelände. Achtung, ein bisschen Klischee, versehen mit einem großen Augenzwinkern: Während der Gatte auf dem Grün des bekannten Golf-Architekten Pete Dye sein Handicap verbessert, entspannt sich die Ehefrau im wunderschönen Spa-Bereich. Gegen Mittag geht es dann zum leichten Lunch auf die Hotelterrasse (mit Blick auf den Golfplatz), bevor man sich für eine Partie Tennis umzieht und dann nach einem Saunagang in die Abendgarderobe zum Dinner schlüpft. Hier wird ganz sicher die ein oder andere politische Intrige gesponnen, während man sich mit einem Glas Wein aus der Region zutoastet.
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Auch zu sehen: junge Paare mit dem nötigen finanziellen Spielraum, um den oben beschriebenen Lifestyle in Zukunft genau so zelebrieren zu können.
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Gut geschlafen?
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Das Hotel wurde 2022 (wieder-)eröffnet und doch wirkt alles immer noch neu und unbenutzt. Und das fühlt schon sich ein bisschen besonders an. Als wäre man der allererste Gast in dem Zimmer.
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Die Zimmer sind hell und elegant eingerichtet, die Betten wunderbar weich und bequem. Zartes Blau, Weiß und Creme sind die vorherrschenden Töne, hier und dort minimal unterbrochen von sehr farbenfrohen und besonders schönen Coffee Table Books. Die liegen im Nachtschränkchen und sind nicht nur sehr dekorativ, sondern eignen sich sogar zum abendlichen Schmökern.
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Tipp: Im Zimmer mit Blick auf den Golfplatz die Vorhänge ein Stückchen offen lassen. Denn mit ein bisschen Glück erwischt man hier am frühen Morgen einen sehr spektakulären Sonnenuntergang in den intensivsten Rottönen.
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Der Wellnessfaktor
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Um ins Spa zu gelangen, spaziert man ein minikleines Stück über das Gelände und landet dann nach kurzen zwei Minuten in einer wunderschönen Erholungsoase. In acht Behandlungsräumen wird das innere und äußere Gleichgewicht ganzheitlich wieder in Einklang gebracht. Und danach? Auf einem der Daybeds im Ruheraum den Blick durch das riesige Fenster auf den dahinter liegenden Wald genießen. Dabei mit gelockerten Schultern und Muskeln dem sanften Schwingen der Blätter zuschauen und an nichts anderes denken, als daran, wie gut es einem gerade geht. Tut es nämlich, garantiert!
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Abwechslung in die dann schon zenmäßige Ruhe bringen die direkt nebenan liegenden Tennis- und Basketballplätze, das Gym oder die beiden Pools. Einer davon ist recht spektakulär, aber dazu kommen wir noch.
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Bauchgefühl
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Der sehr umtriebige und (Michelin-Stern-)prämierte Star-Koch Jean George Vongerichten fügt mit dem »Marigold by Jean George« seiner Sammlung von über 60 Restaurants weltweit im Keswick Hall einen weiteren kulinarischen Spielplatz hinzu. Und das ziemlich bodenständig. Auf dem Teller geht's in Richtung Fine Dining (aber relaxt), das Interieur ist durchaus sneakertauglich, weil rustikal und nicht abgehoben. Aufgetischt wird Farm-to-Table: Die meisten Zutaten kommen vom nahe gelegenen Bauernhof und werden dann frisch und raffiniert in der wechselnden Speisekarte verarbeitet. Lecker ist es. Und wirklich entspannt.
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Den Schlummertrunk gibt es in Crawford's Bar am Kamin im plüschigen Sessel bei gediegener Konversation. Ja, und politische Themen werden hier mit Sicherheit auch besprochen.
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Das besondere Etwas
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Lage, Lage, Lage. Das Keswick Hall liegt inmitten der schönsten Landschaft an den Ausläufern der Blue Ridge Mountains. Die Region um das Keswick Hill entwickelt sich seit einigen Jahren zu einem weiteren Weinabaugebiet der USA. Dementsprechend lässt sich eine entspannende Wandertour mit einem Besuch auf einem der zahlreichen Weingüter der Region verbinden.
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Natur satt, aber auch Kultur und Geschichte sind reichlich vorhanden. Charlotteville, eine bezaubernde Kleinstadt sowie das »Thomas Jefferson Monticello«, die Plantage des dritten US-Präsidenten und Verfassers der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, liegen nur einige Minuten entfernt. Es gibt viel zu entdecken in der Region. Um so schöner ist es dann, wieder in die beruhigende Umgebung des Keswick Hall zurückzukehren.
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3 gute Gründe, dort zu buchen
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1. Der Infinitypool mit Blick auf das satte Grün des Golfplatz, der sich sogar über zwei Ebenen erstreckt. Genug Platz, um sportlich seine Bahnen zu ziehen oder einfach nur am Rand abzuhängen und die Umgebung in sich aufsaugen. Oder stilecht mit großem Sonnenhut auf einer der Liegen mit einem Cocktail in der Hand den anderen Gästen zunicken. Im Keswick Hall wird er »Horizon Pool« genannt. Und ganz ehrlich: Uns wäre jetzt auch kein passenderer Name eingefallen.
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2. Ultimative Romantik. Wer das nötige Geld hat, der kann hier ganz sicher seine absolute Traumhochzeit feiern. Ganz so, wie wir sie aus amerikanischen Filmen kennen. Nur bitte ohne Schwiegerelternzoff!
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3. Um das besondere Etwas noch kurz zu wiederholen: Die Lage. Virginia ist reich an Natur und Geschichte. Und alles ist hier nur einen Steinwurf entfernt. Von der University of Virginia mit ihrem schönen historischen Campus über elegante Weingüter entlang entspannender Wanderwege mit hübschen Wohnhäusern - hier ist einfach alles schön.
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Photocredits: Keswick Hall
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