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The Lana -
Dorchester Collection
Dubai

The Lana - Dorchester Collection
Marasi Drive, Business Bay, Dubai UAE
Telefon: +971 4 541 7777
https://www.dorchestercollection.com/dubai/the-lana
225 Zimmer und Suiten
€€€

getestet von Jasmin Faust
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Der erste Eindruck

Dubai ist vielleicht nicht die Stadt, die niemals schläft, aber es ist die Stadt, die niemals aufhört zu wachsen. Die Skyline erweitert sich gefühlt stündlich, überall entstehen neue verspiegelte architektonische Superlativen. Sich in dieser Kulisse von den anderen Gebäuden abzusetzen, erfordert vermutlich schier endlose Phantasie und einen gewissen Erfahrungsschatz. Eine Aufgabe, die das englische Architektenteam von Foster + Partners für das The Lana beeindruckend schön gelöst hat. Gekonnt ist gekonnt. Immerhin zählt der Gründer des Architekturbüros, Norman Foster, zu den Ikonen der modernen Architektur, das hat er auch schon bei der Neugestaltung des Deutschen Bundestags bewiesen. Doch zurück nach Dubai: Das Gebäude des The Lana verspricht eine gewisse Luftigkeit, die sich schon beim ersten Schritt in die Lobby weiter fortsetzt. Was bei den Temperaturen in Dubai in jeder Hinsicht eine sehr willkommene Abwechslung ist.

Gehen wir also mal hinein. Wer hier arabischen Prunk erwartet, wird enttäuscht. Denn im The Lana sind wir elegant-englisch unterwegs. Ach was, vornehm englisch trifft es besser. Denn das The Lana gehört zur britischen Hotelkette Dorchester Collection. Die Inneneinrichtung, entworfen vom bekannten Pariser Design-Team Gilles & Boissier, verzaubert auch ohne viel Gold und Marmor. Hohe Decken, helle Farben, edle Hölzer, hochwertige Stoffe und sorgfältig kuratierte Kunstwerke – alles an und in diesem Hotel ist der Inbegriff von luxuriöser Eleganz. Und zwar von der Art, die einen wie der Hauch eines neuen Lieblingsparfums leicht umhüllt und mit einem wohligen Lächeln auf den Lippen zurücklässt.

Wer wohnt hier?

Der Aufenthalt im The Lana liegt im hochpreisigen Bereich, dementsprechend designerbetucht sind auch die Gäste. Das Publikum ist durchaus international, aber vorwiegend aus dem arabischen Raum. Paare, vereinzelt Familien und viele Geschäftsleute. Die Eleganz des Hotels hat sich herumgesprochen. Erst in diesem Jahr eröffnet, hat es sich schon einen Platz in den »The Worlds 50 Best Hotels« gesichert. Und zwar auf Platz 23. Das mag daran liegen, dass sich hier jeder wohl fühlt, dem nicht daran gelegen ist, dass ihm der Luxus mit Anlauf ins Gesicht springt. Wer sich hier einbucht, der sucht explizit genau diese Art von ruhiger, stilvoller und dezenter Feinheit, die dieses Hotel auf unaufdringliche Art und Weise zu vermitteln weiß.

Gut geschlafen?

Ja! Diese Hotelbetten spielen nämlich in ihrer eigenen Liga. Wobei das Einschlafen hier gehörig erschwert wird. Was keinesfalls an den Betten liegt. Zu Füssen des Hotels liegt eine Marina und dahinter: Die Skyline von Dubai. Mit dem Burj Khalifa (ihr wisst schon: dem höööchsten Gebäude der Welt!) in der zentralen Mitte. Dementsprechend spielt auch der Ausblick in seiner ganz eigenen Liga. Fairerweise sei erwähnt, dass es auch Ausblicke zur anderen Seite ohne Burj Khalifa gibt.

Doch nun wenden wir mal den Blick nach innen. Würden wir im Duden nach dem Ausdruck »zeitlose Eleganz» suchen, es wäre ein Foto der Zimmer im The Lana dabei. Die Wände holzvertäfelt, sparsam eingesetzte Kunst, jedes Zimmer versehen mit bodentiefen Fenstern und eigener Außenterrasse. Die bringt zwar keine Erfrischung, aber eben die eingangs erwähnte Aussicht. Die Farben beruhigen mit dem ersten Blick, nichts in den Zimmern überfrachtet das Auge. Hier fällt Verweilen ganz leicht. In purer Eleganz.

Der Wellnessfaktor

Das »Dior Spa The Lana« wurde im April diesen Jahres eröffnet und ist das erste Spa von Christian Dior in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im 29. Stock des Hotels lassen sich in fünf Behandlungsräumen sehr exklusiv Verspannungen und andere Zipperlein wegmassieren. Natürlich mit Aussicht. Ob Facials, klassische Massagen oder eine japanische Futon-Massage, die Treatments wurden speziell entwickelt, um dem Körper ganzheitlich die Entspannung zu bringen, nach der er sich im Alltag so sehnen mag. Und da in Dubai das Prinzip »sehen und gesehen werden« schon eine Art Währung ist: Im Beauty-Room gibt es dazu Make-up, Mani- und Pediküre mit den luxuriösen Produkten von Dior.

Für die morgendlichen Yoga-Einheiten liegen Dior-Matten bereit, im Gym lassen sich die Muskeln stählen und wer ein paar Bahnen schwimmen möchte, dem sei der großzügige Infinitypool auf dem Rooftop empfohlen. Aber Obacht: Die Aussicht hält möglicherweise vom Kraulen ab.

Bauchgefühl

Mit insgesamt acht Restaurants in Zusammenarbeit mit drei internationalen Sterne-Köchen werden kulinarische Wünsche auf einem Level erfüllt, bei dem man erst einmal überlegen muss, wie die eigenen Bedürfnisse eigentlich genau aussehen. Oder eben schmecken sollen.

Mit dem »Riviera« bringt Chefkoch Jean Imbert das Mittelmeer ins Herz von Dubai. Frühstück, Mittag- und Abendessen werden à la carte serviert. Interieur und Menü lassen eine sommerliche Brise aus Südfrankreich auf den Teller und in den Bauch flattern. Zum Frühstück empfehlen wir natürlich klassische Eggs Benedict, ergänzt mit extravagantem Gebäck des französischen Pâtissier Angelo Musa, einem der besten Pastry Chefs der Welt. Und der serviert hier nichts weniger als das perfekte Croissant. Und viele andere Köstlichkeiten. Womit anfangen und wann aufhören? Sicherlich keine selten gestellte Frage bereits beim Frühstück.

Im »Jara by Martín Berasategui« zieht nun auch die baskische Küche im Emirat ein. Berasategui, einer der bekanntesten Köche der Welt mit insgesamt 12 (!) Michelin-Sternen, nennt sein Konzept schlicht »Kochen mit Liebe«, gewidmet der Familie und seiner Liebe zum Baskenland. Liebe ist aber niemals schlicht, erst recht nicht beim Genuss. Benannt ist das Restaurant übrigens nach seiner Enkelin. So viel zur Familie. Und zum Essen? Fisch und Meeresfrüchte on point, butterzartes Fleisch aus Galizien und raffinierte Beilagen, ob kalt oder warm. Kurzum: Perfektion auf der Zunge.

Nach all der Liebe gönnen wir uns einen Cocktail in der Lounge »High Society« mit 180°-Blick auf die Skyline von Dubai, von Downtown Dubai über den Burj Khalifa und den Dubai Creek. Und einer dazugehörigen warmen Brise.

Das besondere Etwas

Wie es sich für eine britische Hotelkette gehört, wird auch hier – inmitten der Wüste – der traditionelle Afternoon Tea zelebriert. Serviert im »The Gallery« ist der Afternoon Tea (so munkelt man) fast noch besser als im Vereinigten Königreich selbst. Was nicht weiter verwundert, denn hier hat Chef Pâtissier Angelo Musa seine Finger im Spiel. Die obligatorischen Sandwiches mit schottischem Lachs, Trüffel-Ei und natürlich die traditionellen Scones (mit und ohne Rosinen) mit der perfekten Clotted Cream und hausgemachten Marmeladen bringen gefühlt auch den britischen Hochadel an den Tisch. Das umfangreiche Tee-Angebot wird fachkundig und sorgfältig begleitet vom zertifizierten Tee-Sommelier. Dazu ein Gläschen Champagner und schwupps sind wir fast in England. Aber eben bei 37 Grad und strahlendem Sonnenschein.

3 gute Gründe, dort zu buchen

1. Lage, klar. Das Hotel liegt fast in Dubais Mitte. Zu Fuß zum Burj Khalifa wären es nur 20 Minuten. Auch die Dubai Mall wäre nicht weit entfernt. Ja, wäre. Hier geht selten jemand zu Fuß. Wenn aber ab Oktober die Temperaturen in der Stadt erträglicher werden, wäre das schon ein Tipp von uns. Denn spazierend lernt man eine Stadt ja eigentlich am besten kennen.
2. Egal, ob am oder im Pool, an der Bar, auf der Liege – das Rooftop des Hotels liefert am Tag und am Abend eine spektakuläre Aussicht. Und ein kühlendes Lüftchen weht hier auch immer.
3. Ein Abend im »Jara by Martín Berasategui« rundet den Aufenthalt im Hotel mehr als ab. Unser Tipp: Einfach den Empfehlungen des Personals folgen. Oder gleich das ganze Menü zusammenstellen und sich überraschen lassen. Hier kann rein gar nichts falsch gemacht werden. Versprochen!
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Photocredits: The Lana - Dorchester Collection

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