Zu Besuch in der Serengeti

1. Flugstunden: Unterwegs mit dem Buschflugzeug2. Vogelperspektive: Die Dörfer der Massai3. Wann ist ein Mann, ein Mann: Die Massai4. Buckelpiste: Offroad unterwegs5. Sich aus dem Staub machen?6. Regentanz am Wasserloch7. Kratzbürste in der Savanne8. Geier-Alarm: Die Müllabfuhr liegt auf der Lauer9. Schutzwall. Töröööööö!10. Die große Tierwanderung11. Mittagshitze.: Da bekomm ich so einen Hals12. Lachflash: Die Jäger der Nacht13. Wenn die Sonne in der Savanne versinkt

Auf der Massai-Sprache bedeutet Serengeti »endloses Land«. Ein treffender Name für die Savanne im Norden Tansanias, in der es Dank der Naturschutzgebiete vor Tieren nur so wimmelt. Der Artenreichtum ist unglaublich, die Kitsch-Sonnenuntergänge berührend schön. Ein Ausflug ins Afrika-Klischee. Fotos: Marie Tysiak

1. Flugstunden: Unterwegs mit dem Buschflugzeug

Am einfachsten gelangt man mit einem kleinen Buschflugzeug ins Herz der Serengeti, zum Beispiel vom Flughafen Arusha. Der 4.500 Meter hohe Vulkan Meru ragt am Horizont gen Himmel; ein eindrucksvolles Bild, vor dem sich immer wieder kleine Flugzeuge in die Lüfte erheben, während wir auf unseren Abflug warten.

2. Vogelperspektive: die Dörfer der Massai

Der kurze Flug in die Serengeti ist beeindruckend! Die schroffe Landschaft Nordtansanias mit Vulkanen und Kratern zieht unter den Tragflächen des Flugzeuges vorbei. Dazwischen blitzen immer wieder kleine Siedlungen der Massai auf, der Volksgruppe, die hier seit Jahrhunderten lebt. Woran man die Siedlungen erkennt? An der kreisrunden Dornenhecke, die Haus und Grundstück umrahmen. Ein Massai-Mann wohnt stets mit mehreren Frauen und seinem Vieh zusammen. Einst lebten die Massai als nomadisches Hirtenvolk und zogen mit Vieh und Familie durch das Land. Heutzutage führen sie ein sesshaftes Leben.

3. Wann ist ein Mann, ein Mann: die Massai

Die Massai organisieren sich nach Altersklassen. Um in den Kreis der Männer aufgenommen zu werden, müssen die Jungen traditionell einen Löwen mit einem Speer erlegen. Ansonsten wird nur in der Not gejagt, weshalb die Tiere in der Serengeti lange nicht vom Menschen bedroht waren – bis Wilderer kamen. Traditionell tragen die Massai einen roten Umhang. Die Farbe Rot soll dabei die Löwen abschrecken.

4. Buckelpiste: Offroad unterwegs

In der Serengeti gibt es keine befestigten Straßen. Noch nicht. Als die Regierung den betonierten Serengeti-Highway quer durch die Savanne plante, verhinderte internationaler Protest die Baupläne. Deswegen muss man sich auf eine ruckelige Fahrt im Jeep einstellen; in einem Tempo, bei dem man die Landschaft in vollen Zügen genießen kann.

5. Sich aus dem Staub machen?

Die Erde bebt, wenn sich Hunderte Büffel in Bewegung setzen und mächtig Staub aufwirbeln. Die massiven Hörner der Kaffernbüffel erinnern an die schmuckvollen Perücken im 18. Jahrhundert, ihr Blick sieht stets ein wenig traurig aus. Sie zählen übrigens zu den »Big Five«, jenen fünf Tieren, die jeder Safari-Tourist versucht, zu Gesicht zu bekommen. Neben dem Büffel zählen der Elefant, das Nashorn, der Löwe und der Leopard dazu.

6. Regentanz am Wasserloch

In der Serengeti regnet es zweimal im Jahr besonders viel; zur Regenzeit von März bis Mai und im November . Dann füllen sich die Wasserlöcher bis zum Anschlag, es gedeihen sogar Palmen und Nilpferde lugen aus dem Wasser.

7. Kratzbürste in der Savanne

Disneys Welterfolg »König der Löwen« spielt in der Serengeti. Simba und Co. faulenzen hier unterm Akazienbaum, jagen Gazellen und ziehen ihren Nachwuchs auf. Dieser Löwe schien sehr an dem Weibchen interessiert – sie allerdings fauchte ihn nur böse an!

8. Geier-Alarm: die Müllabfuhr liegt auf der Lauer

Unbeweglich sitzt die Gruppe Geier auf dem alten Baum und wartet darauf, dass irgendwo ein Löwe, Leopard oder Gepard seine Beute erlegt. Dann werden sie losfliegen und über dem Ort des Geschehens kreisen. Wenn die Luft rein ist, fressen die Aasgeier das, was übrig geblieben ist. Wie hässlich sie auch sein mögen – jedes Tier in der Savanne ist wichtig. Und die Aasgeier sind quasi die Müllabfuhr.

9. Schutzwall. Törööööö!

Zielstrebig marschiert diese Elefanten-Herde durchs Gras, vermutlich steuern sie das Wasserloch in der Nähe an. Auch ein paar Neugeborene laufen in der etwa 20 Tier großen Herde mit. Als sie unseren Jeep hören, bleiben sie stehen und ändern ihre Formation. Nun laufen sie in einem Pulk, die Kleinen in ihrer Mitte gut geschützt.

10. Kreislauf: Die große Tierwanderung

Die Serengeti ist Heimat eines der beeindruckendsten Naturschauspiele dieses Planeten: der großen Tierwanderung. Mehrere Millionen Gnus, Zebras und andere Herdentiere wandern jedes Jahr kreisläufig durch die gesamte Serengeti von Tansania nach Kenia, auf der Suche nach grünen Weidenflächen. Besonders spektakulär ist die Kreuzung des Mara-Flusses.

11. Mittagshitze: Da bekomme ich so einen Hals

Sie ist das höchste auf dem Land lebende Säugetier der Welt: Die Steppengiraffe kann bis zu sechs Meter hoch wachsen, wobei etwa die Hälfte der Körperhöhe auf den Hals entfällt. Dieses Jungtier hat sich in der Mittagshitze der Savanne unter den mächtigen Akazienbäumen ein schattiges Plätzchen gesucht. Es sieht faszinierend aus, wenn sich die dünnen Beine erstaunlich elegant in Bewegung setzen.

12. Lachflash: Die Jäger der Nacht

Am Abend, nach einem kräftigen Gewitter, versinkt die Sonne blutrot hinterm Berg. Jetzt erwachen die Jäger der Nacht, die Hyänen. Tagsüber faulenzen sie, doch nun rotten sie sich in Rudel zusammen, um gemeinsam auf Jagd zu gehen. Ihr Lachen ist kilometerweit zu hören.

13. Wenn die Sonne in der Savanne versinkt

Kein Baum der ostafrikanischen Savanne ist so prägnant wie die Akazie – die weit ausufernden Äste sind die perfekte Silhouette für einen Kitsch-Sonnenuntergang. Überall klackert und raschelt es, die Savanne schläft nie. Die Urlauber schon, damit sie zur Pirschfahrt am frühen Morgen fit sind. Als ich in meinem Luxuszelt die Augen schließe, höre ich zum Gute-Nacht-Gruß in der Ferne einen Löwen heulen.

Das ideale Refugium für den Traum der Serengeti ist das neu eröffnete One Nature Hotels & Resorts Nyaruswiga. Zwölf Luxuszelte verteilen sich abseits des Touristentrubels in der Savanne.

Der nächste internationale Flughafen zur Anreise in die Serengeti ist der Kilimanjaro Airport im Norden Tansanias. Turkish Airlines fliegt von allen größeren deutschen Städten über Istanbul dorthin.