Ganz im Süden der Schweiz liegt das Tessin. Gigantische Seen, schroffe Berge und tiefe Schluchten prägen die Szenerie. Adrenalinreiche Abenteuer locken. Wo und wie man Action im Tessin erleben kann, erfahrt ihr hier. 

Action im Tessin: Canyoning im Valle Riviera

Nördlich von Bellinzona frisst sich der Ticino-Fluss durch das Riviera-Tal. Rechts und links ragen die unbesiedelten Gipfel bis zu knapp 3.000 Metern in die Höhe. Gleich fünf Canyons verstecken sich hier und bieten die passende Kulisse für Action im Tessin. Denn: Bei geführten Touren werden die sogenannten »Big Five« bezwungen. Beim Canyoning seilt man sich Wasserfälle hinab, rutscht die Hänge hinunter, springt von Felsen und durchquert Flüsse und alles andere, was sich einem in den Schluchten in den Weg stellt. Dazu bekommt man selbstverständlich eine Einführung und trägt Helm, Neoprenanzug und Klettergurt. Adrenalinrausch ist hier programmiert.

Mann springt nach Canyoning in schweizer Wasserfall

Switzerland Tourism/ Christian Meixner

Wandern auf dem Via Alta Idra

Wer lieber seine Ausdauer auf die Probe stellen mag, der wandert den gesamten Verlauf des Ticino-Flusses entlang auf dem Via-Alta-Idra-Weitwanderweg. 100 Kilometer in 12 Etappen gilt es zu bezwingen. Die Tour ist abwechslungsreich – mal wandert man über weite Weiden, dann taucht wieder ein kristallklarer Bergsee am Wegesrand auf. Auf einigen Abschnitten muss man schmale Grate über Bergpässe überwinden, die eine gewisse Erfahrung und Schwindelfreiheit erfordern. Von der Quelle auf der Passhöhe des Nufenen, die man mit dem Postauto gut erreichen kann, muss man nur wenige Höhen überwinden, bis der Ticino schließlich bergab führt und in den Lago Maggiore mündet. Man bleibt also immer oben in den Bergen und fühlt sich weitab der Zivilisation. Wer mag, kann die Tour in Tagesetappen bestreiten oder unterwegs übernachten und zwei Wochen lang das Glück der Berge genießen. 

Hütte auf einem Fernwanderweg im Tessin

foto fmp/ Sven Stoppani

Bouldern in Ascona-Locarno 

Die Felswände in den Tälern von Tessin sind ein Eldorado fürs Bouldern. Hier führen unzählige Routen aller Schwierigkeitsgrade entlang der Felsen. Spezielle Guide-Books zeigen, wo die Einstiegsstellen sind und stufen die Klettertouren ein. Hinzu kommen angenehme Temperaturen das ganze Jahr – ein richtiges Boulder-Mekka! Rund um das Vallemaggia freuen sich Boulderer über einzelne, drei bis vier Meter hohe Felsblöcke inmitten der atemberaubenden Natur. Sollte das Wetter mal doch nicht mitspielen, finden sich hier auch einige ausgezeichnete Kletterhallen für Action im Tessin.

Bungee-Jumpen wie James Bond

Schon James Bond stürzte sich in »Golden Eye« (1995) im Tessin von der Stadtmauer Verzasca am Lago di Vogorno 200 Meter in die Tiefe. Wer ihm nacheifern möchte, der kann binnen 7,5 Sekunden in freiem Fall von der Contra-Staumauer von der höchsten stationären Bungee-Jumping-Anlage der Welt kopfüber in die Tiefe springen. Das Bauwerk ist auch von unten beeindruckend. Es befindet sich am Eingang des Verzascatals. Die Bungee-Sprung-Anlage ist von April bis Oktober geöffnet. 

Action im Tessin beim Bungee Jumping

Ticino Turismo/ Remy Steinegger

Klettern am Luganer See

Nicht nur Bouldern, sondern auch Klettern, also abgesicherte Routen in voller Höhe der Felswände, geht im Tessin hervorragend! Mehr als 80 erschlossene Klettergebiete finden sich hier, die Mutige die Granit- und Dolomitenwände hinaufführen. Das beste Areal liegt oberhalb von Lugano an der italienischen Grenze, das sogenannte Felsmassiv Denti della Vecchia. Insgesamt stehen Interessierten fast 300 verschiedene Kletterrouten in den Schwierigkeitsgraden 3a bis 8a zur Auswahl.

Klettern auf dem Felsmassiv Denti della Vecchia

Ticino Turismo/ Luca Crivelli

Klettersteig San Salvatore  

Kletterprofis können sich auch an den Klettersteig San Salvatore wagen. Der mit K5 klassifizierte Klettersteig erfordert enorme Technik und Körperkraft und sollte auf keinen Fall von Anfängern bestiegen werden. Profis haben hier einzigartige Herausforderungen vor sich: Auf der Nordwestflanke des Monte San Salvatore hangelt man sich in vielen Senkrechtpartien auf nur 250 Metern mehr als 150 Höhenmeter auf und ab. Auch kleine Überhänge müssen überwunden werden. Zur Belohnung locken spektakuläre Ausblicke über Lugano und den gleichnamigen See. Los geht die Tour etwa 50 steile Wanderminuten über den Ausstieg bei der San-Salvatore-Bahn.

Kletterer auf dem Klettersteig San Salvatore

Lugano Region/ Milo Zanecchia

Gleitschirmfliegen vom Monte Generoso

Wie wäre es, wie ein Vogel entlang der Berghänge zu gleiten? Dann empfehlen wir Gleitschirmfliegen – oder auch Paragliden genannt. Bei dieser Technik nutzt man die warmen Thermenströme und gleitet durchs Tal. Besonders gut klappt das am Monte Generoso in Mendrisiotto, wo sich der Absprung auf ca. 1.700 Metern befindet. Die Flugdauer hier beträgt ca. 15 Minuten – wer einen Sprung bucht, fliegt selbstverständlich mit einem erfahrenen Gleitschirmflieger. Ein Tandemsprung kostet ab ca. 200 CHF.    

Gleitschirmsprung in der Schweiz

FlyTicino/ Milo Zanecchia

Action im Tessin beim Wakeboarden auf dem Luganer See

Das praktische beim Surfen auf dem See: Man ist nicht auf die natürlichen Wellen der Gezeiten angewiesen. Denn hier generiert das vorausfahrende Boot eine immer ähnlich bleibende Welle, die man mit seinem Wakeboard reitet. Am südlichen Ufer des Luganer See sind die Voraussetzungen perfekt und die Kulisse zudem noch wunderschön. Also nichts wie ab aufs Bord – Einsteigerkurse beginnen ab ca. 50 CHF pro Person, zum Beispiel in Riva San Vitale oder Melano. 

Action im Tessin: Wakeboarden am Luganer See

Mendrisiotto Turismo/ giulia&wal