Wer statt von Herbstspaziergängen von weiten Stränden und einer kräftigen Meeresbrise träumt, kann seine Urlaubssehnsucht mit Aromen aus fernen Ländern stillen. Rezepte aus aller Welt bringen die Urlaubsgefühle direkt nach Hause.

Text: Lisa-Kristin Erdt

Soforthilfe gegen Fernweh: drei Must-have-Gewürze

»An diesen Geschmack kann ich mich noch genau erinnern, das ist für mich Urlaubsfeeling pur!« – diesen Gedanken habe ich oft, wenn ein bestimmter Geschmack blitzartig aromatische Urlaubserlebnisse in meine Gedanken zurückholt. Besonders charakteristisch dafür sind natürlich Gewürze, die nach fernen Ländern und Entspannung schmecken.

Wer Rezepte aus aller Welt nachkochen möchte, bracht die richtigen Gewürze (hier im Bild).

Linus Mimietz

Eines davon ist für mich Ras el-Hanout. Die Mischung aus Zimt, Kardamom, Koriander und anderen Gewürzen verkörpert die Wärme und den kräftigen Geschmack der nordafrikanischen Küche. Sie verfeinert Bulgur, Couscous, Lammgerichten oder die traditionelle Tajine. Zitronengras hingegen bringt die erfrischende Leichtigkeit thailändischer Küche auf den Teller. Der zitronige Geschmack verleiht Currys und Suppen die Frische eines tropischen Gartens. Mit Pimentón de la Vera, einem geräucherten Paprikapulver aus Spanien, fühlt man sich sofort in eine Tapasbar in Andalusien versetzt. Sein rauchiges Aroma erinnert an gegrillte Köstlichkeiten – hola, spanisches Lebensgefühl!

Vier Rezepte aus aller Welt für eine kulinarische Reise

Vier Rezepte aus vier Ländern: Das sollte die Zeit bis zum nächsten Urlaub überbrücken. Spezielle Zutaten für die Gerichte gibt es meist in gut sortierten Supermärkten, Spezialitätengeschäften oder im Internet. Gewürze kann man auch direkt aus dem Urlaub mitbringen! Sie bleiben am längsten aromatisch, wenn man sie im Ganzen mitnimmt und erst zu Hause mörsert.

Käsiges Vergnügen aus Aruba: Keshi Yena

Das Gericht Keshi Yena.

Aruba Tourism Authority

Wie wäre es jetzt, den samtweichen Sand der grünen Karibikinsel Aruba zwischen den Zehen zu spüren? Okay, für das richtige Feeling jetzt mal Augen zumachen, durchatmen und an Keshi Yena denken! Das Nationalgericht vereint die Vielfalt der arubanischen Küche, die von über 90 Nationalitäten geprägt ist. Keshi Yena ist ein Überbleibsel der niederländischen Zugehörigkeit, was die Zugehörigkeit von Gouda zu diesem Rezept erklärt. Außerdem kommen Hühnchen, Tomaten aus der Dose, grüne Oliven und verschiedene Gewürze in das käsige Auflaufgericht. Keshi Yena und weitere typische arubanische Rezepte sind hier zu finden.

Zimtschnecken zur »Fika« wie in Schweden

Zimtschnecken.

House of Visio/Göteborg & Co

Zimtschnecken findet man auch bei uns. Doch wenn man sich gedanklich nach Göteborg versetzt, wo der Genuss einer dampfenden Tasse frisch gebrühten Kaffees bei der »Fika« zelebriert wird, entsteht sofort ein ganz besonderes Gefühl. »Fika« ist weit mehr als nur eine kleine Zwischenmahlzeit. Die schwedische Tradition steht für Geselligkeit, Zeit für die Familie und die besten Backwaren – und welche könnte dabei besser im Mittelpunkt stehen als die beliebte Zimtschnecke? Seit den 1920er-Jahren verbreitet sie ihren Zimtduft und wird mit dem »Tag der Zimtschnecke« am 4. Oktober bei einem ganz eigenen Fest gefeiert. Ein Rezept zum Ausprobieren gibt es hier.

Portugals leckerstes Kulturgut: Pastéis de Nata

Pastéis de Nata.

Felix Kolthoff

Kaum hat man portugiesischen Boden betreten, stellt sich ein ganz natürlicher Appetit auf Pastéis de Nata ein. Bei längerer Abstinenz ist das auch mehr als verständlich, denn die Törtchen bestechen durch ihre knusprige Teigschicht mit einer cremigen Füllung, die mit Zimt und Zitronenschale verfeinert ist. Ein unvergleichlicher Genuss, der schwer mit anderen Desserts zu vergleichen ist. Gerade deshalb sind sie das beste Mittel, um dem Urlaubsfieber mit tanzenden Geschmacksnerven zu begegnen.

Die Zubereitung der Pastéis de Nata erfordert zwar Fingerspitzengefühl, aber das Ergebnis ist jede Mühe wert. Traditionell werden sie in speziellen portugiesischen Förmchen gebacken, die online oder im Fachhandel erhältlich sind. Alternativ können auch Muffinförmchen verwendet werden. Hier geht’s zum Rezept.

Würzige Samosas

Samosas.

Monika Borys

Samosas sind knusprige, frittierte Teigtaschen, die meist mit einer würzigen Kartoffelmasse gefüllt sind. In Indien, im Nahen Osten und in vielen Ländern Südasiens sind Samosas der Snack schlechthin. Traditionell werden sie mit Minz-, Koriander- oder Tamarinden-Chutney serviert. Bei den Füllungen muss es natürlich nicht bei Kartoffeln bleiben, es gibt sie auch mit Zwiebeln, Gemüse, Käse oder Hackfleisch. Aber nichts geht über den Klassiker, vor allem wenn man eine klare Vorstellung von dem Urlaubsgefühl hat, das sie hervorrufen sollen.

Samosa-Rezept

Füllung:

  • 3 große Kartoffeln, gekocht und grob zerstampft
  • 1 EL Öl oder Ghee
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1 Zwiebel, fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 10 g Ingwer, fein gehackt
  • 1 TL Garam Masala
  • 0,5 TL Chilipulver
  • 200 g Erbsen
  • 10 g frischer Koriander, gehackt
  • 9 Blätter Filoteig
  • Salz und Pfeffer
  • Öl (zum Bestreichen und Frittieren)
  • Chutney (zum Servieren)

Zubereitung von Samosas: So geht’s

Schritt eins: In einer Pfanne Öl oder Ghee erwärmen und die Kreuzkümmelsamen kurz erhitzen. Zwiebel, Ingwer und Knoblauch dazugeben und anbraten, bis alles duftet. Dann die Gewürze hinzufügen und gut vermengen. Erbsen dazugeben und für ein bis zwei Minuten mitbraten. Kurz abkühlen lassen und anschließend zur Kartoffelmasse geben. Korianderblätter hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut vermischen.

Schritt zwei: Ein Filoteigblatt auf eine saubere Fläche legen und mit Öl bestreichen. Ein weiteres Blatt darauflegen und wieder bestreichen, mit einem letzten Teigblatt abschließen. Dann den Filoteig in circa zehn Zentimeter breite Streifen schneiden. Oben in der Mitte jeweils einen Esslöffel der Füllung platzieren. Die linke, untere Teigecke diagonal nach rechts über die Füllung klappen, sodass ein Dreieck entsteht. Das Dreieck horizontal nach oben klappen, danach wieder auf die andere Seite klappen und so bis zum Ende fortfahren. Die Teigspitze mit etwas Öl betupfen und Samosa verschließen.

Schritt drei: Öl in einem tiefen Topf oder Wok erhitzen. Die Samosas portionsweise frittieren, bis sie goldbraun und knusprig sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Noch warm mit Chutney genießen.­­