Lanzarote ist eine Insel der Gegensätze, auch was den Sand angeht – schwarze Strände gibt es und goldene. 1993 hat die Unesco die gesamte Insel zum Biosphärenreservat erklärt. Wer den ganzen Urlaub nicht nur in der Hotelanlage verbringen möchte, kann eine Menge auf der Insel erleben. Unsere Lanzarote-Tipps. Text: Verena Wolff

Die östlichste der Kanarischen Inseln erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 862 Quadratkilometern. Sie befindet sich 1.000 Kilometer von der Iberischen Halbinsel und 130 Kilometer von der afrikanischen Küste entfernt. Rund 140.000 Einwohner leben auf Lanzarote, die drei größten Tourismuszentren sind Puerto del Carmen, Costa Teguise und Playa Blanca.

Auf den Spuren von César Manrique

Sehenswürdigkeiten. Die einzigartige Vulkanlandschaft ist eine der größten Sehenswürdigkeiten Lanzarotes. Viele Orte, die die Natur geschaffen hat, sind von César Manrique in Szene gesetzt worden.

Vom Mirador del Río zum Playa del Risco. Los Gracioseros ist ein herrlicher Spaziergang mit Blick auf die Küstenregion Lanzarotes und führt entgegen gängiger Wanderrouten nach unten: vom spektakulären 479 Meter hohen Aussichtspunkt Mirador del Rio bis zum wunderschönen Strand Playa del Risco.

Neben dem angenehmen Spaziergang bietet diese Route die Möglichkeit, die wichtige Flora und Fauna des Gebietes mit seinen zahlreichen geschützten einheimischen Arten zu betrachten. Es ist auch derselbe Weg, auf dem die Bewohner von La Graciosa zu früheren Zeiten nach Lanzarote hin- und zurückfuhren.

Wandern auf Lanzarote

Turismo Lanzarote

Bei der vier Kilometer langen, mittelschweren Wanderung ist Vorsicht geboten, denn entlang des Vulkangesteins ist der Weg manchmal etwas rutschig. Sie führt entlang der Klippen von Famara im Norden, mit der Insel La Graciosa über den Río und endet auf Meereshöhe. Als Belohnung nach der Wanderung ist ein Bad im blauen Wasser des Río ein Muss.

Cueva de los Verdes. Das Höhlensystem entstand infolge eines Vulkanausbruchs des Volcán de la Corona. Besonders beeindruckend ist eine optische Täuschung auf halbem Weg durch die unterirdischen Gänge. Für Menschen mit Platzangst könnte es hier schwierig werden.

Unterwasserhöhlen Jameos del Agua auf Lanzarote

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Jameos del Agua: Traumhafte Lagune

Im Norden Lanzarotes liegt die Kunst- und Kulturstätte Jameos del Agua, ein teilweise eingestürztes Lavaröhrensystem, das beim Ausbruch des Vulkans La Corona vor gut 5.000 Jahren entstand. Zu den Höhepunkten der Anlage zählen die von Inselkünstler César Manrique angelegte blaue Lagune mit Südseeflair sowie ein unterirdischer Salzsee. Darin lebt eine weiße Albino-Krebsart, die normalerweise nur in Meerestiefen von gut 2.000 Metern zu finden ist.

Kakteen und Museen soweit das Auge reicht

Jardín de cactus. Den Kaktusgarten »Jardín de Cactus« in Guatiza hat Manrique terrassenförmig angelegt – so, wie früher Gemüse angebaut wurde. Über das Projekt hat er schon in den 1970er Jahren nachgedacht, fertiggestellt wurde es erst gut 20 Jahre später. Neben den stacheligen Pflanzen zieren Teiche und bizarre Steinsäulen die Landschaft. Von der restaurierten Windmühle aus dem 18. Jahrhundert genießen Ausflügler den Panoramablick über die gesamte Anlage.

Jardín de Cactus auf Lanzarote des Künstlers Cesar Manrique

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Fundación Cesar Manrique. Die Stiftung des Inselkünstlers ist in seinem früheren Wohnhaus unter fünf Lavablasen untergebracht. Auch seine letzte Wohnstätte ist nun ein Museum.

Casa-Museo del Campesino. Das Casa-Museo del Campesino im Zentrum der Kanareninsel ermöglicht Urlaubern einen Einblick ins ursprüngliche Lanzarote – von der inseltypischen Architektur über die traditionelle Landwirtschaft und Gastronomie bis hin zum Kunsthandwerk. Kreisförmig um einen Innenhof reihen sich dort die Schauwerkstätten verschiedener Handwerker. Darin können Besucher den Meistern ihres Fachs bei der Arbeit über die Schulter schauen oder sogar selbst Hand anlegen.

MIAC – Castillo de San José. Das Museum für zeitgenössische Kunst befindet sich in einer alten Militärfestung, der Burg San José.

Montañas del Fuego. Die Feuerberge liegen im Nationalpark Timanfaya. Am Islote de Hilario befindet sich der Startpunkt für Busfahrten durch die Vulkanlandschaft, dort sind auch das Restaurant El Diabolo und die Feuer-Vorführungen.

Unsere Lanzarote-Tipps: Besucht unbedingt das Museo Atlantico am Playa Blanca

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Museo Atlántico. Das Unterwassermuseum ist seit Januar 2017 geöffnet. Auf 2.500 Quadratmetern erwarten Taucher zwölf Installationen, die Künstler Jason de Caires Taylor aus gut 300 lebensgroßen Plastiken fertigte.

Baden mit Aussicht: der Playa de Papagayo

Goldgelb schimmern die sieben Strände des Playa de Papagayo im Süden von Lanzarote, die durch kleine Berge voneinander getrennt und dank ihrer Lage inmitten eines Naturschutzgebietes völlig unberührt sind. Malerische Buchten, natürliche Lavafelsen und türkisblaues Wasser machen diese Strandgruppe so beliebt. Besonders lohnt es sich, in den kleinen Bergen auf Erkundungstour zu gehen und den Blick über die Küstenlandschaften in Los Ajaches schweifen zu lassen.

Lanzarote Tipps: Ein Besuch der Playa de Papagayo

Thibault Mokuenko

Nationalpark Timanfaya – die Welt der Lava

Die einzigartige Seele Lanzarotes entspringt aus ihren Vulkanen. Besonders gut kann man ihr in der Gemeinde Tinajo nachspüren, denn dort kann man sich vom Nationalpark Timanfaya verzaubern lassen, am Vulkan Cuervo entlangwandern und sich den riesigen Krater der Caldera Blanca anschauen.

Die sowohl ästhetisch als auch geologisch gesehen außergewöhnlichen Landschaften Lanzarotes sind das Ergebnis von sechs Jahre lang währenden, zerstörerischen Vulkanausbrüchen, die im September 1730 begannen und bis April 1736 dauerten, um 90 Jahre später wieder aufgenommen zu werden. Im Timanfaya-Nationalpark kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein schelmischer Teufel, der als Maskottchen des Parks auf allen Beschilderungen zu finden ist, symbolisiert die Hölle der Vergangenheit, die sich zum landschaftlichen Wunder gewandelt hat.

Lanzarote Tipps: Der Nationalpark Timanyafa

Thibault Mokuenko

Von den Feuerbergen im Park geht übergroße Faszination aus. Auf der Route der Vulkane, die aus dem stets genialen Geist von César Manrique hervorgegangen ist, erscheint das Landschaftserlebnis nicht real, sondern wie eine Halluzination. Der Bus gleitet durch eine Landschaft aus rötlichen Steinchen und farbenfrohen grünen Gesteinsformationen. Der einst feuerspeiende Vulkan steht im Kontrast zum blauen Himmel und dem Schattenwurf der weißen Wolken.

Da individuelle Wanderungen nicht erlaubt sind, bietet die Parkverwaltung kostenfreie, begleitete Touren (auf Englisch) an. Bei der etwa drei Kilometer langen »Ruta de Termesana« erleben die maximal acht Teilnehmer den vulkanischen Ursprung der Kanareninsel hautnah und erfahren Wissenswertes zu lokalen Tier- und Pflanzenarten. Schwierigkeitsgrad leicht, Dauer etwa drei Stunden. Anmeldung vorab erforderlich.

Beeindruckendes Naturschauspiel: der Vulkan Cuervo

Weiter geht es zum ersten Vulkan, der aus dem ersten Ausbruch entstanden ist. Der Cuervo bietet einen bequemen Spaziergang für Jung und Alt. Auf Fels und Vulkanasche führt ein angenehmer Weg, auf dem sich der Kontrast zwischen Malpaís, dem schwarzen Gestein und den grünen Flechten genießen lässt.

Menschen liegen auf Vulkanerde

Jp Files

Die Schönheit und Stille der umgebenden Natur erfüllt die Seelen der Besucher mit Demut. Dieser ungezähmte Ort war Schauplatz des Audiovisuellen Festivals von Lanzarote war, das von dem vielseitigen Künstler Ildefonso Aguilar ins Leben gerufen wurde. Er konnte den innovativen Musiker Brian Eno vor zwei Jahrzehnten überzeugen, den Vulkan zu vertonen.

La Santa – zu Besuch im Surfer-Dorf

Für Surfer ist die Fahrt an die Küste nach La Santa ein Muss. In diesem Ort, der von Surfern aus aller Welt verehrt wird, wird seit Jahren der internationale Wettbewerb, die Quemao Class, abgehalten. Dem Fischerdorf mit seinen traditionellen Charme ist es gelungen, sich an die ungestüme Jugend der Wellenliebhaber anzupassen.

Surfer auf Lanzarote

Gines Diaz

In dem Seefahrerort duftet es exquisit nach frisch gefangenem Fisch, der in den heimischen Restaurants serviert wird. Ein besonderer Leckerbissen sind die Garnelen von La Santa, die zunehmend bekannt und geschätzt werden. Amateurfotografen finden auf der Mole die herrlichsten Motive, wenn sich die Surfer in wildem Tanz mit dem Meer vereinen.

Auf den Spuren von José Saramago

Der portugiesische Romancier, Lyriker und Essayist José Saramago, dem 1998 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde, war im Alter von 88 Jahren am 18. Juni 2010 in Tías in seiner Wahlheimat Lanzarote verstorben. José Saramago hatte diese Gegend wegen ihrer Ruhe, der Farben und des Lichts zu seinem Zuhause gemacht.

Blick auf eine Lagune vor der Küste von Lanzarote

Jp Files

Um die Beweggründe zu verstehen, die Jose Saramago veranlasst haben, seine portugiesische Heimat aufzugeben, lohnt sich der Besuch des ehemaligen Wohnhauses und jetzigen Museums von Saramago in Tías »A Casa Museo José Saramago« sowie deren Umgebung. Das Haus vermittelt, mit welcher Begeisterung der Autor dort an der »Stadt der Blinden« arbeitete. Auch der Garten, in dem er selbst verschiedene Bäume pflanzte, die für ihn eine persönliche Bedeutung hatten, bezeugen, das es ein Haus ist, »das aus Büchern gemacht ist«, wie es Saramago seinerzeit beschrieb.

Sandstrand von Famara

Im Nordwesten der Insel Lanzarote liegt der fünf Kilometer lange, helle Sandstrand von Famara. Bei Ebbe zeigt sich hier ein beeindruckendes Naturkunstwerk: Das Wasser legt sich in dünnen Schichten auf den sandigen Untergrund und reflektiert spiegelgleich die auftreffenden Sonnenstrahlen. Besonders wenn Ebbe und Sonnenuntergang zusammen fallen, hauchen die tanzenden Lichtreflexionen dem Strandabschnitt ein regelrechtes Eigenleben ein. Das einzigartige Schauspiel brachte dem Strand von Famara sogar eine Auszeichnung als einer der besten Strände Spaniens ein.

Sandstrand von Famara auf Lanzarote bei Sonnenuntergang

Famara Marmiesse

La Graciosa: Ausflug zu Lanzarotes wilder Schwester

Nur 25 Schiffsminuten dauert die Überfahrt von Órzola im Norden Lanzarotes nach La Graciosa. Mit ihren gerade einmal 600 Einwohnern lockt die kleinste bewohnte Insel der Kanaren vor allem Individualisten an: Im Hafen- und Hauptort Caleta del Sebo verlaufen sandige Straßen zwischen weiß getünchten Häusern. Insel-Erkundungstouren unternehmen Urlauber zu Fuß oder per Rad – rund 30 Kilometer markierte, unbefestigte Wege führen durch versteppte Sandgebiete und vorbei an karibisch anmutenden Buchten in alle Himmelsrichtungen. Besonders lohnenswert ist ein Besuch der Playa de las Conchas im Nordwesten. Fernab der Zivilisation erstreckt sich der 600 Meter lange weiße Strand am Fuß des Vulkanbergs Bermejo.

Playa de las Conchas auf Lanzarotes Nachbarinsel La Graciosa

Turismo Lanzarote

Rad- und Mountain-Biketouren auf Lanzarote

Für Radfahrer bietet Lanzarote ideale Voraussetzungen. Von ruhigen Nebenstrecken, auf denen man die Landschaft erschließen kann bis hin zu abenteuerlichen Routen für Mountainbiker und Rennradfahrer. Auch Familien finden hier schöne Touren, denn lässt sich jedes Ziel von jedem Ort der Insel an einem Tag erreichen. Insbesondere für Rennradfahrer ist Lanzarote Highlight und bietet sechs verschiedene Strecken mit unterschiedlichen Gefällen, von einfach bis schwer. Darunter auch die 180 Kilometer lange Strecke des Wettkampfes Ironman. Die Routen führen quer durch die Umgebung Lanzarotes entlang der Salinen Salinas de Janubio, durch die Feuerberge Montañas de Fuego, entlang der Bucht von Famara, durch das Weinbaugebiet La Geria und zum Mirador del Rio.

Mountain-Biker auf Lanzarote

Turismo Lanzarote

Wandern auf Lanzarote

Egal ob an der Küste oder der Vulkanlandschaft – auf Lanzarote ist für jeden Wanderer etwas dabei. So führt im Famara-Massiv, im Norden der Insel, ein vier Kilometer langer Wanderweg hinauf zum Krater des erloschenen Vulkans La Corona. Im Herzen des Naturparks Los Volcanes lassen sich hingegen auf einem Rundwanderweg verschiedene Arten von Lava, Aschemeeren und das Innere der Vulkanröhre des Vulkans El Cuervo sowie den Kratern mit dem größten Durchmesser der Insel des Vulkans Caldera Blanca bestaunen.

Landschaftlich sehr reizvolle Wanderwege verlaufen auch durch den Nationalpark Timanfaya oder das Weinbaugebiet La Geria im Süden der Insel. Entlang der Küste von Timanfya führt eine 14 Kilometer lange Route ab dem Ort El Golfo zu einigen der unberührtesten Strände der Insel wie La Madera, El Paso und Las Malvas.

Timanfaya Nationalpark Lanzarote Panorama

Turismo Lanzarote

Die Insel einmal komplett zu Fuß überqueren geht auf der 72 Kilometer langen Wanderroute GR 131, die Órzola im Norden mit dem Badeort Playa Blanca im Süden der Insel verbindet. Die Route lässt sich auch in kürzere Etappen unterteilen und führt durch das Famara-Massiv mit dem höchsten Gipfel Lanzarotes mit 670 Metern. Von dem Gipfel erstreckt sich ein toller Ausblick auf die Feuerberge und La Graciosa sowie durch das Weinbaugebiet La Geria zu den weißen Sandstränden von Playa Blanca.

Kulinarik: Was man auf Lanzarote unbedingt probieren sollte

Auf Lanzarote gibt es sowohl im Sommer als auch im Winter eine große Auswahl an traditionellen, saisonalen Gerichten. Im Frühling und Sommer bietet sich vor allem frischer Fisch an. Thunfisch, Zackenbarsch, Wrackbarsch, Wolfsbarsch, Seelachs, Vieja und Muräne sind einige der traditionellen Fische, die mit Mojo picón und Kartoffeln (papas arrugadas) serviert werden. Eine weitere typische Sommerspezialität sind die Napfschnecken, die mit Knoblauch, Petersilie, Salz, Olivenöl und Weißwein gekocht werden.

Im Winter empfiehlt sich das traditionelle Carne de Cabra. Dies besteht aus Ziegenfleischstücken, die mit Wein, Zwiebeln, Gewürzen und Wurzelgemüse langsam gegart werden, bis sie butterzart sind. Nicht zu vergessen ist das beliebteste Gericht: Papas arrugadas (in der Schale gekochte Kartoffeln). Dazu gibt es eine lokale Chili- und Knoblauchsauce. All diese Speisen sind genau das Richtige, wenn die Temperaturen im Winter auf Lanzarote abends etwas kälter sind.

Essen vom Vulkangrill

Restaurants. Auch wenn viele Hotels Halbpension oder All-inclusive-Verpflegung anbieten, lohnt es sich, die kulinarische Landschaft Lanzarotes zu erkunden – auch einige Restaurants  hat César Manrique entworfen. Im Nationalpark Timanfaya herrschen in nur sechs Metern Tiefe Temperaturen von 400 Grad. Diese Hitze macht sich das Restaurant »El Diablo« zunutze, wo auf einem Vulkangrill Kartoffeln, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte brutzeln.

Mann brät Meeresfrüchte und Fleisch im Restaurant Timanfaya auf Lanzarote

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Auch in den Vulkanhöhlen Jameos del Agua im Norden der Insel ist das Ambiente einzigartig und das Essen sehr gut. Im Casa Omar Sharif in Nazaret, das Manrique einst für den Hollywood-Star baute, gibt es eine Bar und ein Restaurant. Die Küchenchefs setzen auf zeitgenössische Küche mit frischen Zutaten. Eine besondere Empfehlung ist der gegrillte Rauchkäse mit kanarischer Tomatenkonfitüre.

Trinkgeld. Wie in Deutschland werden kleinere Beträge aufgerundet, bei größeren sind etwa zehn Prozent Trinkgeld angemessen

Souvenirs. Aloe Vera in allen Variationen. Gewachsen ist die Aloe schon immer auf der Insel, seit ein paar Jahren wird sie professionell angebaut und vermarktet. Kann schon beim Sonnenbrand im Urlaub helfen, ist aber allemal ein gutes Mitbringsel.

Aloe Vera Pflanze

Ajala Kings

Mit den Twizys die Insel erkunden

Persönlicher Tipp. César Manrique war schon ein Umweltschützer, als die noch eher als verschrobene Typen galten. Twizys heißt heute die umweltfreundliste Möglichkeit, die Insel zu erkunden. Kleine Elektromobile für zwei Leute, an den Seiten offen – Höchstgeschwindigkeit irgendwo bei 80 Stundenkilometern.

»Das ist fast wie Go-Kart-Fahren«, sagt Andreas Winkler, der mit seiner Firma E.go Excursions die Touren anbietet.

»Man lernt die Insel aus einem anderen Blickwinkel, aus einer anderen Perspektive kennen.«

Und man kommt näher ran, vor allem im Nationalpark. Auch der Chef und seine Guides sind wahre Quellen der Information: Winkler lebt bereits seit fast 30 Jahren auf Lanzarote und kennt alle Geheimnisse der Insel.

Besser nicht …

… denen Glauben schenken, die den Wein von der Insel ganz schrecklich finden. Einer unserer Lanzarote-Tipps: Nach La Géria fahren und an den zahlreichen Bodegas anhalten, für ein paar Euro die Erzeugnisse der Winzer probieren und sich selbst ein Bild machen. Weißweine der Region bestechen durch den vollmundigen Geschmack mit frischer Zitrusnote. Rotweine hingegen zeichnen sich durch eine burgunder-typische Pfefferfärbung und einer komplexen dunkel-rauchigen Note aus, die von Mokka und Leder über schwarze Früchte bis hin zu Karamell reicht.

Zu unseren Lanzarote-Tipps zählt auf jeden fall ein Besuch des Weinanbaugebiets La Geria

Robert Bye

Und selbst wenn der Wein nicht dem eigenen Geschmack entspricht, ist die Fahrt durch dieses ganz spezielle Anbaugebiet auf jeden Fall die Tour wert.

Lanzarote-Tipps: Do und Don’t

… die Märkte auf der Insel werden zwar überall angepriesen – ob man sich allerdings mit Hunderten anderen Touristen durch die Gassen schieben möchte, um das Produkte »Made in China« anzuschauen und deutsche Bratwürste zu essen, ist Geschmackssache.

…  auf einen Kamelritt verzichten. Die Dromedare, die Touristen etwa im Timanfaya-Nationalpark durch die Gegend schaukeln, sind Lastentiere. Sie schaffen locker mehr als zwei mitteleuropäische Touristen. Das Erlebnis ist jedenfalls einmalig.

Kamelkaravane durch den Nationalpark Timanfaya

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… versuchen, große Lavasteine mit oder ohne Olivin mit nach Hause zu nehmen. Das ist nämlich verboten.

Anreise. Der Flughafen Guacimeta liegt sechs Kilometer von der Hauptstadt entfernt, zwischen Arrecife und Puerto del Carmen. Direktflüge ab Deutschland bieten unter anderem Eurowings, Condor und TUIfly an.

Wer auf einer der anderen Kanareninseln ist, kann mit der Fähre zum Hafen Puerto de los Marmoles in Arrecife fahren. Nur das Schiff aus Fuerteventura legt an der Südspitze der Insel, an der Playa Blanca, an.

Sprache. In den Touristenzentren Costa Teguise, Puerto del Carmen, Playa Blanca sprechen viele Einheimische zumindest ein paar Brocken Deutsch und Englisch. Es gibt zudem zahlreiche Deutsche und Briten, die auf der Insel arbeiten. Wenn man ins Hinterland geht, sind ein paar Worte Spanisch sinnvoll – notfalls kann man sich aber auch mit Händen und Füßen verständigen.

Unsere Lanzarote Tipps : Ein Auto mieten und über die Vulkaninsel fahren

Robert Bye

Typisch Kanaren: ganzjährig angenehme Temperaturen

Klima. Die Temperaturen sind fast das ganze Jahr über stabil. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 22 Grad Celsius, die Sonne scheint an rund 300 Tagen im Jahr, dabei weht meist ein angenehmer Wind. Selbst im tiefsten deutschen Winter sind die Temperaturen angenehm, ein beheizter Pool ist dann allerdings dem Atlantik vorzuziehen. Im Sommer sucht Calima manchmal die Inseln heim: Der Sturm treibt trockene, heiße Luft aus der Wüste über die Kanaren.

Reisezeit. Da die Temperaturen so konstant sind, gibt es keine touristenfreie Zeit auf der Insel. In der Wintersaison kommen vor allem die Sportler, die unter freiem Himmel radfahren, laufen und schwimmen können, während in Deutschland Schnee fällt. In den Ferien ist Lanzarote beliebtes Ziel für Familien.

Möge sitzt vor Sonnenuntergangskulisse von Lanzarote

Kali Elias

Auch Wanderbegeisterte können sich auf Lanzarote austoben – nicht nur in den Vulkanbergen gibt es ausgewiesene Wanderwege. Bei sommerlichen Temperaturen bieten sich alle Arten von Wassersport an: Segeln, Tauchen, Fischen, Jet-Ski, Katamaranfahren, Windsurfen, Wellenreiten, Schwimmen.

Kettenhotels dominieren die Unterkunftsauswahl

Unterkunft. Zahlreiche Hotels, vor allem in den Touristenzentren, gehören internationalen Ketten. Zu den größten Hotels auf der Insel gehört das Seaside Jameos Playa mit 530 Zimmern. Das Vier-Sterne-Hotel der Seaside-Gruppe liegt direkt am feinsandigen Strand Playa de los Pocillos, unweit der Flaniermeile von Puerto del Carmen. Schüler von César Manrique haben die 56 000 Quadratmeter große Anlage in der Form eines ausgebrochenen Vulkans geplant, von dem die Lava Richtung Strand läuft.

Lanzarote - Kanarische Inseln

Lucy Joy

Für Familien mit Kindern ist das H10 Suites Lanzarote Gardens ein ideales Hotel – für Kinder gibt es ein Piratenschiff mit fünf Rutschen und im Restaurant einen Familienbereich mit Kinderbuffet.

Für das »Melia Hotel Salinas« in Costa Teguise hat Manrique den Urwaldgarten und den Lagunenpool entworfen. Der einstige Jetset-Treff ist allerdings ein bisschen in die Jahre gekommen.

Stylisch in die Natur integriert sind auch diese beiden Unterkünfte: Buenavista Lanzarote Country Suite in Tías  und das Boutiquehotel La Isla y el Mar in Puerto del Carmen, das vom Architekten José María Pérez mit Insel-Materialien wie Vulkanstein konstruiert wurde.

Veranstalter: Alle bekannten Veranstalter haben Lanzarote im Programm – manchmal auch mit einem Schwerpunkt auf sportlichen Aktivitäten wie etwa Wanderungen oder Golf.

Infos: Die Webseite des Fremdenverkehrsamts ist gut sortiert und bietet zahlreiche Informationen und Lanzarote-Tipps – auch auf Deutsch. Auskünfte gibt es auch beim spanischen Fremdenverkehrsamt.