Noch nie in Wien gewesen? Oder schon länger nicht mehr? Dann wird es Zeit, denn von Deutschland aus ist es in die Hauptstadt Österreichs nur einen Katzensprung. Also nichts wie hin in die königliche und kaiserliche Donaustadt. reisen EXCLUSIV weiß, wo es langgeht! Hier sind unsere Wien-Tipps!
Unterwegs in Wien. Easy going, besonders beim ersten Mal, denn die Sehenswürdigkeiten rund um die Wiener Staatsoper im Ersten Bezirk, der Inneren Stadt, sind leicht zu finden. Zu Fuß ist alles einfach erreichbar. Wer Bim, also Straßenbahn, fahren möchte, holt sich eine Vienna City Card und hat sogleich vergünstigten Eintritt in diverse Museen. Mit den Apps Qando und Wiener Linien kann nichts mehr schiefgehen, denn so weiß der Wienreisende immer, wie er von A nach B kommt. Vorteil bei den digitalen Karten wie Vienna City Card und Wiener Linien Ticket: Man musss die Fahrkarten in Bus und Bahn nicht entwerten!
Kunst in Wiens Museen
Sehenswürdigkeiten und Museen. Wien ist nicht umsonst zum x-ten Mal in Folge zur »Lebenswertesten Stadt der Welt« erkoren worden; kein Wunder, so gibt es einige soziale Vergünstigungen wie etwa: Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr haben zumeist freien Eintritt in die staatlichen Museen. Kostenlose Großereignisse machen die Sommer nochmal so schön. Der Eintritt für Schwimmbäder ist mehr als bezahlbar, und Erwachsene zahlen mit einer Jahreskarte für die Öffis, die Öffentlichen Verkehrsmittel, gerade mal 365 Euro jährlich, also einen Euro pro Tag.
Und dann gibt es ja auch so wahnsinnig viel zu sehen: Prachtbauten an fast jeder Ecke, Skulpturen und Parks und den Mozart trifft man gern mal in der Bim, der Straßenbahn. Natürlich ist nicht alles zu schaffen; für Wien braucht es Zeit, darum hier die »Top Things to do when in Vienna«.
Auf zum Mystery Hunt im Kunsthistorisches Museum. Wer keine Lust auf eine ermüdende Tour durch das Kunsthistorische Museum hat, für den ist die »Da Vinci Code inspirierte Schatzsuche« (ab 15 Jahren) eventuell goldrichtig. Die Rätseljagd findet in der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung des Kunsthistorischen Museums statt und kann in einer Gruppe von mindestens vier Personen gelöst werden.
Tipps: Haus der Musik, Museumsquartier Wien und Kunsthalle
Keine Lust auf Kunst? Lieber Kanalisation? Dann los, dem Klassiker der Kinoleinwand und Harry Lime auf der Spur: Der Dritte Mann lässt grüßen. Hier spielt die Musik: Das Haus der Musik. Hast du schon mal Namen als originale Mozartinterpretation angehört oder wolltest du nicht schon immer mal die Wiener Philharmoniker dirigieren? Das Haus der Musik macht all das und noch so viele Melodien möglich.
Völlig entspannt liegt es sich inmitten von Kunst im Museumsquartier Wien, wo neben dem Leopold Museum, der Kunsthalle, dem mumok außerdem das Zoom Kindermuseum und andere Häuser und Hallen für Musik, Theater, Jugend und vielem mehr zu finden sind.
Wer Wien nicht auf eigene Faust dafür lieber mit einem echten Wiener erleben möchte, dem sei geraten, sich bei den Vienna Greeters online anzumelden. Wer nach Poldi fragt, bekommt ein echtes Wiener Urgestein an die Hand, der Mann kennt sich aus in Wien und weiß so manche Anekdote zu erzählen. Besser kann man die Donaumetropole kaum kennenlernen.
Ein Muss: Schloss Schönbrunn
Auf den Spuren von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth wandeln – das geht im Schloss Schönbrunn. Die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger sollte jeder Wienreisende auf dem Zettel haben. 1848 wurde hier der spätere Kaiser Franz Joseph geboren, doch die Geschichte des Schlosses reicht noch weiter zurück bis ins Jahr 1569. Nicht nur wegen seiner historischen Bedeutung, sondern auch dank der original ausgestatteten kaiserlichen Prunk- und Wohnräume sowie der Gartenanlage zählt das Schloss zum Unesco-Weltkulturerbe. Dazu gehört übrigens auch der Schlosspark. Hier können sich Besucher das ganze Jahr über kostenlos an Brunnen, Statuen, Denkmäler und der ausgeprägten Fauna erfreuen. Eine echte Zeitreise mit royalem Charakter.
Architektur und Geschichte des Palais Lobkowitz entdecken
Nahe der Hofburg befindet sich eines der ältesten und bedeutendsten Barockpalais: das Palais Lobkowitz. Das architektonische Juwel wurde zwischen 1689 und 1694 erbaut und beherbergt seit 1991 das Theatermuseum. Neben aufwändig gestalteten Sonderausstellungen und Veranstaltungen bietet das Museum Besuchern auch eine Tour mit Audioguide an.
Auf einem Parcours mit zehn Stationen kann der elegante Prachtbau selbst entdeckt werden. Die Museumsbesucher erfahren Spannendes zur Architektur und Geschichte des Hauses sowie zu seinen Bewohnern. Dazu zählte auch die musikaffine Familie der Fürsten Lobkowitz, in deren Besitz das Palais 1745 gelangte.
Ein Schwerpunkt der Tour gilt der engen Verbindung des Stadtpalais mit für Wien bedeutenden Künstlern: dem Komponisten Ludwig van Beethoven, dem Maler Gustav Klimt und dem Figurentheater-Visionär Richard Teschner.
Ein kulinarischer Geheimtipp erwartet Gäste des Palais Lobkowitz im mediterran anmutenden Innenhof: das Café im Lobkowitz! Von Mittwoch bis Sonntag können Besucher ihre gesammelten Eindrücke dort nachklingen lassen. Eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt, die auch ohne Museumsticket zugänglich ist.
Wiener Staatsoper und Volksoper
Kunst & Kultur. Ob Aida oder Giselle, ob Sylvia oder Tosca, Oper oder Ballett: die Eintrittskarten für die Wiener Staatsoper sind meist schnell vergriffen. Wer sich spontan während eines Besuches der Stadt dazu entscheidet, eine Vorstellung sehen zu wollen, hat kaum eine Chance. Naja, nicht ganz. 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn werden allabendlich 567 Stehplätze zwischen 2,50 bis 10 Euro angeboten. Frühes Kommen und Warten sichert die Karten. Allerdings wird pro Person nur ein Ticket herausgegeben. Einfacher ist es, an die Karten für das zweitgrößte Opernhaus der Stadt, die Volksoper zu gelangen. Auch hier werden Opern und Ballette aufgeführt.
Naschen am Naschmarkt
Food. Wer die Geschichte des französischen Croissants verfolgt, weiß: Eigentlich ist das knusprig-buttrige Feingebäck ein echter Wiener. Dort ist das »Kipferl« noch heute auf jeder Frühstückskarte zu finden und passt genauso hervorragend ins Kaffeehaus wie die morgendliche Zeitung. Überhaupt weiß man in Wien fein zu speisen: Köstliche Süß- und Mehlspeisen, hauchdünne Schnitzel, Backhendl, Balkanküche und die legendären Wurstl-Buden sind in bester Qualität in der ganzen Stadt zu finden.
Kurzum: Wien schmeckt und macht Appetit. Ein herrlicher Spaziergang entlang des Naschmarkts sollte bei keinem Wienbesuch fehlen. Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Blumen, Kräuter – das Angebot ist vielfältig. Ob morgens, mittags oder am Abend, verhungern muss hier niemand. Besonders köstlich das Shakshouka-Frühstück bei Neni am Naschmarkt.
In einer ehemaligen Remise im 12. Bezirk eröffnet im September 2023 unter dem Namen Gleisgarten Wiens erste Markthalle. Köche zeigen in verschiedenen Lokalen ihr Können, außerdem gibt es ein Café, eine Brauerei und eine Cocktailbar. Und all das vereint unter einem Dach. Auch zahlreiche Events werden geboten, von Live-Musik über Jazz-Brunch bis zu Ausstellungen.
Ein kleinerer, aber nicht weniger atmosphärischer Markt ist mit der Straßenbahn Linie 40 oder auch 41 bis Kutschkermarkt erreichbar. Direkt am Markt bietet das Café Himmelblau selbstgemacht Kuchen an, der einfach himmlisch schmeckt.
In der Vollpension, einem Generationenkaffeehaus im 4. Bezirk, backen Omas Torten und Kuchen nach alten Rezepten, die Pensionistinnen verdienen sich so ein paar Euro zu ihren Pensionen dazu. Der Kaffee kommt aus Haferln, die Einrichtung erinnert an Großmutters gute Stube. Eine echte Zeitreise.
Cool und szenig hingegen lädt das Thell in der Rüdigergasse gern auch die Wiener Prominenz an Tisch und Tresen. Das Beef Tartar ist legendär, die Schinkenfleckerl ebenso und wer das Schoko-Chili-Steak noch nicht probiert hat, der sollte schleunigst einen Tisch buchen. Je später der Abend, desto bunter, lauter und ausgelassener die Stimmung.
Szenenwechsel. Gegenüber dem 1. Tor des Wiener Zentralfriedhofs begrüßt eine übergroße Jesusfigur, ein Überbleibsel des k.u.k Hofsteinmetzunternehmens Sommer & Weniger, der sich auf die Herstellung monumentaler Steinfiguren spezialisiert hatte, hungrige Besucher. Freuen kann man sich auf Riesenschnitzel, die im Concordia Schlössl auf silbernen Tabletts serviert werden.
Lifestyle entlang des Donaukanals und Tipps für Familien
Coole Drinks und Sand zwischen den Zehen garantiert die Strandbar Hermann. Manchmal finden Silent-Partys statt. Das Badeschiff hat außerdem eine Kegelbahn an Bord, und wer mag, meldet sich zur Massage an, die in Kooperation mit dem Massage-Fachinstitut Lois-Braille-Haus angeboten werden. Im Motto am Fluss direkt am Schwedenplatz frühstückt es sich ausgezeichnet im Café auf der Terrasse, bestens im Blick: die auslaufenden Twin City Liner, die in nur 75 Minuten die slowakische Hauptstadt Bratislava erreichen.
Auch für Familien ist Wien ein hervorragendes Reiseziel. Ein Besuch des Wiener Praters, Österreichs berühmtesten Vergnügungspark, etwa, begeistert nicht nur Kinder. Auf einem Teil des Geländes, auf dem 1873 die Wiener Weltausstellung stattfand, erstreckt sich der Wurstelprater. Sowohl Adrenalinjunkies als auch Gäste, die es etwas entspannter mögen, bekommen im Prater feine Unterhaltung geboten. Rasante Achterbahnen wie die »Black Mamba«, furchteinflößende Geisterbahnen wie »The Clown« und ein historisches Riesenrad, bei dem sogar das London Eye mit den Ohren schlackert. Es sind über 250 Attraktionen wie diese, die jedes Jahr knapp 4,5 Millionen Besucher auf den Vergnügungspark locken – und das schon seit 1766.
Auch Naturliebhaber kommen in Wien nicht zu kurz: Die Alte Donau lädt an sonnigen Tagen zum Bootfahrten oder Schwimmen ein. Wiens größtes Naherholungsgebiet, die Donauinsel ist zudem der perfekte Ort zum Skaten, Rad fahren, Beachvolleyball spielen oder picknicken. Der Hochseilgarten ist nichts für Personen mit Höhenangst, alternativ gibt es (Wasser-)Spielplätze, einen Wildwasserkanal zum Kajak fahren und eine schwimmende Trampolinanlage.
Regenbogen-Zebrastreifen und Sachertorte
Besonderheiten & Fun Facts. Seit der Pride Week im Juni 2019 leuchtet vor dem Burgtheater und vis-à-vis dem Wiener Rathaus ein Regenbogen-Zebrastreifen.
Unbedingt auf die Ampelpärchen achten … auch hier ist Wien Gendervorreiter. Love ist Love. Und wer kennt den Beatles Song »The ballad of John & Yoko«? Genau! Die Sachertorte begeisterte schon John Lennon und Yoko Ono »Made a lightenin’ trip to Vienna, eating choc’late cake in a bag«.
Souvenirs. Das nussigste Kürbiskernöl gibt es beim Gegenbauer am Naschmarkt. Kitschig glitzernde Postkarten finden sich im Shop der Spanischen Hofreitschule und den tollsten nachempfundenen Dürerhasen von Ottmar Hörl, der groß und auffallend in Pink an der linken Seite der Wiener Staatsoper sitzt, gibt es in allerlei kunterbunten Farben im Museumsshop der Albertina. Apropos Albertina, die Außentreppe hinauf zum Museum ist immer wieder Rahmen für eines der Werke aus den Ausstellungen.
Bloß nicht – was man in Wien nicht tun sollte!
… die falsche Sachertorte kaufen, die schmeckt nämlich fad und trocken. Tipp: ganz genau auf das Holzkästchen mit dem richtigen Siegel achten.
… als Nicht-Wiener beim Würstelstand: »A Eitrige mit an Krokodü« bestellen. Übersetzt bedeutet das übrigens eine Käsekrainer mit Gewürzgurke.
… auch ist extremes Nachmachen des Wiener Dialekts eher albern.
… Schwarzfahren in Wien sollte man unbedingt unterlassen, denn wer ohne gültigen Fahrschein angetroffen wird, zahlt saftige 105 Euro Strafe.
Wien-Tipps: Reisezeit und Sprache
Reisezeit. Wien ist immer eine Reise wert. Im Frühjahr ist Wien perfekt, weil nicht zu heiß und nicht zu kalt. Im Sommer ist Wien perfekt, weil bei über 30 Grad zahlreiche Schwimmbäder – wie etwa das Gänsehäufel für kleines Geld an und in die alte Donau locken. Und auch im Herbst ist Wien perfekt, weil dann die Blätter fallen und die Stadt ihrem morbiden Charme gerecht wird. Dann sitzt es sich außerdem noch gemütlicher als sonst im Kaffeehaus. Im Winter ist Wien natürlich auch perfekt, denn da locken die wundervollen Winter- und Weihnachtsmärkte.
Sprache. Es gibt Momente, da ist das Wienerische schon eine Fremdsprache, dann nämlich wenn aus Mütze Haube wird, aus Tüte Sackerl, aus Brötchen Semmel und Kleidung als Fetz’n daherkommt.
Tipps zur Anreise und Übernachtung
Anreise. Ob mit dem Flugzeug, der Bahn, dem Bus oder mir dem eigenen Auto … alle Wege führen – je nach deutschem Startort – relativ günstig in Österreichs Metropole. Aus Hamburg etwa fliegen mehrere Fluggesellschaften mehrfach täglich. Das beste Wienfeeling hat’s aber definitiv bei der Landung mit Austrian Airlines, wenn schon mal der Donauwalzer im Flieger erklingt. Ökologisch korrekt reist es sich mit der Bahn an. Von München aus etwa ist man nur etwas mehr als vier Stunden im ICE unterwegs.
Unterkunft. Wonach steht der Sinn? Darf es feudal und hochherrschaftlich sein? Dann könnte man im Palais Hansen Kempinski an der Ringstraße richtig liegen. Moderner und stylischer ist Das Triest im hippen Freihausviertel, einige der insgesamt 120 Zimmer und Suiten wurden von Sir Terence Conran individuell designt. 49 der Räumlichkeiten wurden erst von Wehdorn Architekten neu gestaltet und akzentuieren mit Farben und Materialien moderne Gemütlichkeit. Überall Kunst findet sich im 7. Bezirk im angesagten Boboville am Spittelberg.
Das Boutiquehotel Altstadt Vienna hat in einem Patrizierhaus Position bezogen. 49 Zimmer und Suiten mit zeitgenössischen Kunstsammlung verleihen dem Familiengeführten Haus eine ganz besondere Atmosphäre. Ebenfalls atmosphärisch, wenn auch in einer anderen Buchungsklasse liegt nur wenige Schritte vom Herzen der Stadt, die Wiener Staatsoper das Motel One Wiener Staatsoper, die Zimmer teils klein und schlicht, dennoch in gradlinigem Design der Motel Ones und unverkennbar mit türkisfarbenen Akzenten. Eingangsbereich mit Lobby und Bar sind in diesem Haus opulent durchdesignt zum Thema Ballett: Neonschriftzüge, Tütüleuchten und schauet mal genau hin, die Stühle haben Spitzenschuhe an.
Lust auf noch mehr nützliche Infos über Wien? Auf der Tourismusseite der Stadt gibt es viele weitere und vertiefende Informationen für Wien-Reisende.