Regisseur Matto Barfuss war 2013 in Tansania. Dort begegnete er der Gepardin Maleika, die im darauf folgenden Jahr sechs Jungen das Leben schenkte. Sein Film »Maleika«, der am 12. Oktober 2017 in den Kinos erscheint, zeigt die gleichnamige Gepardin bei der Aufzucht ihrer Jungen.

Matto Barfuss, tragen Sie gerade Schuhe oder ist »Barfuss« nicht nur Künstlername, sondern auch Programm?

Nun – ich habe mir den Namen ja mal hart erarbeitet, als ich die Alpen 1989 barfuß überquerte. Zu Hause und in der Natur laufe ich gerne barfuß. Doch sonst trage ich offene Sandalen. Meine Füße sind »freiheitsliebend«.

Empfinden Sie Ihren Beinamen, »der Gepardenmann«, als eine Ehre?

Durchaus. Ich lebte ja viele Jahre unter wilden Geparden als menschlicher Gepard. Geparden haben in Teilen mein Leben bestimmt. Und Geparden sind wunderschön. Da ist es doch nicht verkehrt, als Gepardenmann bezeichnet zu werden.

Gab es während Ihrer Zeit mit den Geparden Momente, in denen Sie Angst hatten?

Gegenüber den Geparden darf ich nicht Angst zeigen, sondern muss in jeder Situation beweisen, dass ich wehrhaft und selbstbewusst bin. Nur so war auch eine so enorme Nähe zu den Raubkatzen möglich. Ich kenne aber den Lebensraum, in dem ich mich bewege, gut. Begründete Angst ist durchaus wichtig. Letztlich würde ich es aber eher als Respekt bezeichnen. Ich habe Respekt vor Elefanten, Nashörnern, Büffeln und Flusspferden, die schnell mal aggressiv werden und angreifen. Da gab es so manche brenzlige Situation, die ich mit dem nötigen Respekt dann aber doch überlebt habe.

Die Begegnung mit der Gepardin, auf die der Kinofilm beruht – wussten Sie sofort, dass Sie den Lebensweg der Kleinen beobachten möchten?

Ja, als ich Maleika das erste Mal traf, war mir klar, dass sie mir eine tolle Geschichte geben würde. Damals war sie ganz alleine. Doch als dann die sechs kleinen piepsenden Babys vor mir saßen, da gab es kein Zurück und letzte Zweifel waren ausgeräumt. Was dann aus der Geschichte mit Maleika wurde, das hat mich allerdings völlig verblüfft. Ich hätte kein schöneres Drehbuch schreiben können. Und ganz ehrlich – ich hätte mich auch niemals getraut, es so dramatisch zu schreiben. Diese Geschichte ist ein einmaliges Geschenk!

Gepardenfamilie Maleika

Camino Filmverleih

Matto Barfuss, Sie waren in vielen Ländern unterwegs, in denen man auf Safari gehen kann. Welches davon liegt Ihnen besonders am Herzen?

Das ist zweifelsohne Botswana. Botswana hat den Wert seiner Ressource »Wildlife« erkannt und geht damit sehr nachhaltig um. Botswana ist zwar sehr teuer, aber hat meines Erachtens die größten Chancen, auch in ferner Zukunft noch Refugium für wilde Tiere zu sein. Deshalb habe ich auch in Botswana meine Stiftung gegründet und bin nun auch dort ein Resident. Mit dem Kinofilm starten wir auch die »Green Belt Botswana«-Initiative. Wir wollen eine rund 500 km lange Baumlinie entlang des südlichen Wendekreises der Sonne pflanzen und entlang dieser unser »Wildlife-Bildungsprogramm« und unsere Arbeit gegen die “Mensch-Tier Konflikte” konzentrieren.

Matto Barfuss, vielen Dank für das Gespräch.