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Die bewegende Geschichte des kleinen, indischen Jungen Saroo kommt morgen in die Kinosäle. Eine erstklassige Besetzung und beeindruckende Filmaufnahmen packen von der ersten Minute an. Wir stellen vor: Lion, der lange Weg nach Hause.

Es ist eine wahre Geschichte: Saroo war fünf als er eines Nachts in einem Bahnhof in einer Stadt in Nordindien verloren geht. Er findet sich in Kalkutta wieder, der Millionenmetropole tausende von Kilometern von Zuhause entfernt. Niemand spricht seine Sprache, er weiß auch den Namen seines Dorfes nicht genau. So muss er sich alleine zurechtfinden und landet schließlich bei einer Adoptivfamilie in Australien, wo John und Sue ihn aufnehmen wie einen Sohn. 25 Jahre später versucht er mithilfe von Google Earth seine wahre Familie in Indien ausfindig zu machen und begibt sich schließlich auf die Reise.

Der Film des australischen Regisseurs Garth Davis ist bereits für vier Golden Globes nominiert, zu Recht. Neben Nicole Kidman als Adoptivmutter, die für die beste weilbliche Nebenrolle nominiert ist, überzeugt Dev Patel als erwachsener Saroo. Er ist längst nicht mehr der schmächtige, junge Teenager, den wir aus Slumdog Millionär kennen – und ebenso für die beste männliche Nebenrolle nominiert. Auch Oscar-Preisträgerin Rooney Mara glänzt in der Rolle der Lucy, der späteren Freundin Saroos. Das Drama porträtiert die Gegensätze von Saroos Welten gekonnt, immer wieder unterstützt von eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen. Gedreht wurde der Film in Kalkutta, Melbourne und Tasmanien.

Persönliches Fazit: Die Taschentücher nicht vergessen! Der Zwei-Stunden-Film drückt fast durchgehend auf die Tränendrüse. Und trotz der Länge erscheint keine Minute überflüssig. Auch wenn Saroos Entscheidungsprozess kurz vor Ende etwas langatmig erscheint, fiebert man von der ersten Minute des Films an mit, was nicht zuletzt an den tollen Schauspielerleistungen liegt. Und natürlich an der überaus bewegenden Geschichte, die zwei gegensätzliche Welten ein Stück näher zusammenzubringt. Unbedingt reingehen!

In Lion geht der fünfjährige Saroo in einem Zug in Kalkutta verloren.

Mark Rogers