Malta, der Inselstaat zwischen Sizilien und der nordafrikanischen Küste, bezirzt mit schönen Stränden, Kultur pur und köstlichem Essen. Zahlreiche goldene Sandbuchten und Felsstrände laden zum Entspannen ein, während historische Stätten und Tempel Kultur- und Geschichtsinteressierte begeistern. Unsere Reisetipps für den nächsten Urlaub auf Malta.

Der Inselstaat besteht aus den Hauptinseln Malta, Comino und Gozo sowie weiteren unbewohnten Inseln. Die Hauptinsel Malta ist nicht sonderlich groß: Sie ist nur 27 Kilometer lang, 14,5 Kilometer breit und 316 Quadratkilometer groß. Das entspricht etwa der Größe Münchens.

Nun, wofür ist Malta besonders bekannt? Wer zum ersten Mal über die Insel fährt, stellt schnell fest, dass schroffe Felsen, kleine Buchten und abfallende Strände vielerorts das Bild dominieren. Besonders spektakuläre Klippen und romantische Buchten gibt es beispielsweise im Südosten der Hauptinsel Malta.

Bucht von Għajn Tuffieħa, Malta

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Dank der mehr als 7.000 Jahre alten Geschichte findet man überall auf der Insel Zeugnisse des Kulturerbes. Ein Besuch der Megalith-Tempel, die älter als Stonehenge sind, der Museen und Galerien sowie der Hauptstadt Valletta mit ihren zahlreichen Festungsanlagen, prächtigen Palästen und Kirchen bietet einen tollen Einblick in die maltesische Kultur und Geschichte – nicht verwunderlich also, dass einige der Orte sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. 

Kurzum: Mit nur zweieinhalb Stunden Flugzeit ist Malta ein ideales Reiseziel für alle, die Sonne pur mit Kultur, Geschichte und Strandbesuchen verknüpfen wollen. In diesem Artikel verraten wir unsere Reisetipps für den  Urlaub auf Malta.

Was man in Malta gesehen haben sollte: die Hauptstadt Valletta

Valletta ist eine Stadt voller Geschichte. Zu besichtigen sind wuchtige Festungsanlagen, prächtige Paläste und Kirchen sowie unzählige kleine Gassen mit prachtvollen Gebäuden. Wer seine Social-Media-Kanäle mit schönen Bildern füttern will, wird hier an allen Ecken und Enden fündig. Das wertvolle kulturelle Erbe überzeugte in der Vergangenheit auch die UNESCO und die EU: Seit 1980 ist die komplette Stadt Weltkulturerbe, 2018 war Valletta Europas Kulturhauptstadt.

Panoramablick über Valletta

Karl Paul Baldacchino

Malta hat 365 katholische Kirchen – für jeden Tag eine, wie die Bewohner spöttisch zu sagen pflegen. Die bekannteste Kirche ist die St. John’s Co-Cathedral in Valletta. Das Gotteshaus befindet sich mitten im Stadtzentrum. Es wurde von 1573 bis 1578 vom Malteserorden errichtet und zählt zu den wohl beeindruckendsten Kirchen der Welt. Viele Besucher sind vom prachtvoll geschmückten Innenraum, den Skulpturen und bemalten Gewölbedecken begeistert. Hingucker in dem Gotteshaus sind die 375 Grabplatten aus Marmor in unterschiedlichen Farbtönen sowie die Grabstätte der Ordensritter. Zudem kann man hier eines der bedeutendsten Gemälde des italienischen Malers Caravaggio, »Die Enthauptung Johannes des Täufers«, besichtigen.

Reisetipps: Diese Museen sollte man auf Malta besuchen

Auch Besucher, die sich gern in Museen die Zeit vertreiben, werden auf Malta fündig. Das Angebot reicht vom National Museum of Archaeology über das National War Museum bis hin zum National Museum of Fine Arts. Einen Blick wert ist auch die Waffenkammer des Großmeisterpalasts. Sie gilt als der Ort, der die größten Waffensammlungen des 16. bis 18. Jahrhunderts bereithält. Bei einer Führung können Besucher mehr über die Malteserritter erfahren, ganz besonders über deren Großmeister Jean Parisot de la Valette. Er legte 1566 den Grundstein für Valletta.

Ausstellung Großmeisterpalast, Malta

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Kulturfreunde sollten sich auch einen Abstecher ins Nationaltheater Teatru Manoel nicht entgehen lassen: Der Bau aus dem 18. Jahrhundert ist das drittälteste bespielte Theater Europas und äußerst sehenswert. Es kann auch außerhalb der Aufführungen besichtigt werden.

Valetta: ein Besuch im Park Upper Barrakka und im Hafen von Birgu

Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Valletta gehört der Park Upper Barrakka Gardens. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf den Grand Harbour und die Three Cities – auf Deutsch: die drei Städte, Vittoriosa, Cospicua und Senglea. Sie beherbergen allesamt eindrucksvolle Festungsanlagen, Kirchen, Paläste und Forts, die zum Sightseeing einladen.

Blick auf Three Cities in Malta

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Zudem hat man von den Upper Barrakka Gardens den besten Blick auf die Saluting Battery. An den Salutkanonen erwacht zweimal täglich die Geschichte zum Leben: Um zwölf Uhr mittags und zum Sonnenuntergang um 16 Uhr wird die Zeit in Kanonenschüssen angegeben.

Von hier sind es nur wenige Gehminuten zur jüngst runderneuerten Promenade, der American University of Malta und zu Vorzeigejachten wie der »Maltese Falcon«, die in der Marina festmacht. Der Hafen von Birgu ist bekannt für sein Nachtleben mit Restaurants, Bistros und Cafés, während die nahe Stadt mit Weinbars und zahlreichen Sehenswürdigkeiten punktet. Hierzu zählen das Malta Maritime Museum, der Inquisitionspalast und das historische Fort St. Angelo.

Must-see: die Megalith-Tempel

Die vielen archäologischen Tempelanlagen auf Malta und Gozo sind erstaunlich – und dürfen in keiner Liste der Reisetipps für Malta fehlen. Sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Megalith-Tempel der Jungsteinzeit umfassen die sechs prähistorischen Tempelanlagen Ħaġar Qim, Mnajdra, Skorba, Ta’ Ħaġrat, Tarxien und Ġgantija auf Gozo. Sie wurden etwa 5.200 vor Christus bis 700 vor Christus gebaut.

Wer sich erst einmal vorsichtig an die zahlreichen Megalith-Formationen auf Malta und Gozo heranwagen will und einen Überblick über die Kultur bekommen möchte, kann mit einem Besuch im bereits erwähnten Nationalmuseum für Archäologie in Valletta beginnen.

Besonders besuchenswert ist Mnajdra, ein Ensemble von Tempeln aus der Vorzeit Maltas. Man findet sie an der Südwestküste Maltas. Die Tempel, einige der ältesten des Archipels, sind eingebettet in eine Kliffspalte und mit Blick auf die Insel Filfla. Das Ensemble besteht aus drei architektonisch ineinandergreifenden Tempeln. Sie sind bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt.

Malta Tempel Mnajdra Weg Besucher

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Nach einem Besuch von Mnajdra können sich Geschichtsfans nicht nur die monumentalen Kalksteinkonstruktionen anschauen, sondern auch Dolmen aus der Bronzezeit, kunstvolle Mosaike, punische Grabstätten, Reste von römischen Villen, Götzenbilder aus Stein und in Fels gemeißelte Haustiere. Ein besonderes Erlebnis ist auch ein Besuch der unterirdischen Begräbnisanlagen, die sich zum Teil kilometerlang durch den Untergrund ziehen.

Tipp für Kultur- und Geschichtsinteressierte: der Malta-Multisite-Pass

Wer während seines Urlaubs auf Malta viele der Kultureinrichtungen und Orte mit Geschichte besuchen möchte, sollte sich das Touristenticket Malta-Multisite-Pass von Heritage Malta besorgen. Damit kann man viele Museen und Sehenswürdigkeiten besuchen und eine Menge Geld sparen. So erhalten Besucher mit dem Pass freien Eintritt in mehr als 40 der beliebtesten Attraktionen auf Malta, Gozo und Comino. Das reicht vom Besuch der Tempel Hagar Qim und Mnajdra bis hin zur Audio- und Videoshow Malta 5D Experience in Valletta. Den Malta-Multisite-Pass gibt es in verschiedenen Ausführungen, auch für Familien. Er ist für einen Tag, zwei oder drei Tage erhältlich. 

Frau mit Hut in Gasse in Valletta

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Schöne Strände auf Malta: Ramla Bay und Blaue Lagune

Genug von Kultur und Geschichte? Dann ab Richtung Meer. Einer der schönsten Strände Maltas ist der Ramla Bay auf Gozo. Er begeistert Besucher mit seinem rot-goldfarbenen Sand und leichten Wellen. Die Meeresbucht liegt unterhalb steiler, terrassenförmiger Hügel und der berühmten Kalypso-Grotte. Aufgrund der abgeschiedenen Lage bietet die Bucht prima Voraussetzungen für Ruhe und Erholung während des Sonnenbadens.

Ramla Bay auf Gozo

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Türkisblaues Wasser und kleine Strandabschnitte umrahmt von schroffen Felsen bietet die Blaue Lagune. Dabei macht sie ihrem Namen alle Ehre. Sie war schon Schauplatz in Kinofilmen, so etwa in dem Movie »Helena von Troja«. Die Bucht liegt auf Comino, gleich gegenüber der Insel Cominott. Die Inseln liegen zwischen Malta und Gozo. Um den empfindlichen Archipel und die dort lebenden Arten zu schützen, stellten die Behörden die Blaue Lagune 2002 unter besonderen Schutz. Kleiner Tipp: Am schönsten ist es dort am frühen Morgen. Auf Malta steuern Fähren in Sliema oder St. Paul’s Bay los. Wer auf Gozo ist, startet mit der Fähre in Mgarr. Sonnenliegen und Liegestühle können vor Ort gemietet werden. Snackbars versorgen mit Drinks und Essen. Wer lieber aktiv sein will, kann eine Kajaktour über das offene Meer von der Insel Gozo nach Comino unternehmen und zwischendurch einen Stopp an der Blauen Lagune einlegen.

Blaue Laguna Malta: Drohnenaufnahme

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Wandern auf Malta

Ob Wandern, Klettern oder Mountainbiking – die drei Inseln eignen sich dank des mediterranen Klimas ganzjährig als Ziele für Outdoorfans. Es stehen viele Wander- und Mountainbikerouten zur Auswahl. Die gut ausgebauten Wege führen zu urigen Dörfern fernab vom Tourismus oder entlang von Felsen und Klippen. On top gibt es vielerorts spektakuläre Ausblicke aufs Mittelmeer.

Wanderer auf Malta

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Wer Ruhe und Einsamkeit sucht, sollte die terrassenförmigen Felder und die üppige Vegetation im unberührten Hinterland erkunden. Dort werden neben Gemüse auch Wein und Oliven angebaut. Je nach Route treffen Wanderer hier auf prähistorische Stätten, fotogene Höhlenkapellen und geheimnisumwitterte Burgen. Auf Malta und Gozo locken darüber hinaus zahlreiche kleine Naturstrände.

Für eine Tageswanderung bietet sich besonders die etwa elf Kilometer lange Route von Dingli zu den prähistorischen Tempeln von Hagar Qim zur Blauen Grotte an. Empfehlenswert ist auch eine Tageswanderung entlang der Victoria Lines.

Reisetipps für Sportler und Abenteurer: Klettern auf Malta

Ob Bouldern oder Freiklettern, Deep Water Soloing oder längere Mehrseillängentouren – Maltas Inseln bieten für jeden Kletterer die richtige Örtlichkeit. Die Felsstruktur an der Küste selbst besteht aus Kalkstein. Das Gute: Dieser weist eine hohe Griffigkeit auf. Der Stein ist außerdem kaum abgegriffen, da Malta, Gozo und Comino bei Boulder- und Kletterfans noch weitgehend unbekannt sind.

Klettern auf Malta: Frau beim Abseilen

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Circa 1.500 Routen sind für alle Niveaus von Anfänger bis zum Wettkampferprobten dabei, darunter rund 500 Sportkletterrouten in 21 Gebieten für erfahrene und ambitionierte Kletterer. Durchschnittlich lassen sich die meisten Routen in den sechsten Schwierigkeitsgrad auf der zwölfstufigen Skala der Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA) einstufen. Für Einsteiger stehen vorgebohrte Routen bereit, die eine gute Absicherung bieten. Geübten Sportlern stehen auch anspruchsvolle Mehrseilrouten, Überhänge oder Traversen an den Klippenwänden zur Verfügung. Wer auf Trad Climbings steht, kann sich mit Schlingen, Keilen und Friends selbst absichern.

Drei Kletterklubs vor Ort unterstützen bei den Vorbereitungen, bieten geführte Touren und geben gerne Tipps zur Planung der Klettertouren im Voraus: der Malta Climbing Club, der Malta Rock Climbing Club und auf Gozo die Gozo Climbing Association.

Die Südküste Maltas bietet viele Spots, etwa das Klettergebiet Ix-Xaqqa mit Mehrseillängenrouten und fantastischen Ausblicken. Weitere Highlights in der Nähe sind der Park Wied Babu und das nicht weit entfernte Klettergebiet Irdum Irxaw an der Nordküste. Im Landesinneren lockt das Gebiet Victoria Lines besonders Fans des Höhlenkletterns.

Tauchen auf Malta

Das archäologische Unterwassererbe rund um Malta ist besonders reich: Der Archipel aus drei Inseln war im Laufe der Jahrhunderte immer wieder beliebtes Ziel für Seefahrer, sodass sich sogar noch submarine Relikte aus der Römerzeit bestaunen lassen.

Die maltesischen Tauchgebiete halten für Sportler jeglicher Niveaus und Erfahrung etwas bereit, denn die Tiefe der betauchbaren Attraktionen variiert: So kann man bereits in seichten zwölf bis hin zu 30 oder gar 40 Metern Sehenswürdigkeiten betauchen. Die Attraktionen sind in einem ausgezeichneten Zustand: Teilweise wurden sie restauriert, sodass sie ein spektakuläres Taucherlebnis versprechen. Und selbst Anfängern ist es hier vergönnt, auf ihren ersten Tauchgängen in sicherem Gewässer etwas Spektakuläres zu entdecken. Dank der klaren Sichtverhältnisse können sogar bei bis zu 30 Metern Tiefe immer noch faszinierende Fotos geschossen werden.

Tauchen Schiffswrack Malta

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Auf den Spuren der Hollywood-Blockbuster

Unsere nächsten Malta-Reisetipps führen in die Welt der bewegten Bilder. Über 300 Filme und Serien wurden schon auf Malta und den kleinen Schwesterinseln Gozo und Comino auf die Leinwand gebannt. Zu den bekanntesten gehören der Serienhit »Game of Thrones«, »The Da Vinci Code« nach Dan Brown, »Gladiator« und »World War Z«. Aber auch Familienfilme wie »Popeye«, dessen Kulissendorf Popeye Village noch heute besichtigt werden kann, und Helden wie Asterix und Wickie und die starken Männer fanden hier ihren Weg auf die Bildschirme der Welt. Auch der dritte Teil von »Jurassic World«, »Dominion«, wurde hier fertiggestellt.

Auf Malta befinden sich darüber hinaus die Mediterranean Film Studios mit zwei enormen Wassertanks im Außenbereich und einem im Innenbereich. Sie gehören zu den größten weltweit. Hier ist es möglich, Szenen zu drehen, die auf dem offenen Meer oder sogar unter Wasser spielen sollen. Neben Filmen wie »Papillon«, »Casino Royal« oder »Wickie« werden hier auch oftmals Werbespots für Coca Cola oder Volvo gedreht. 

Ein Besuch auf der Schwesterinsel Gozo

Gozo, Maltas Schwesterinsel, bezaubert mit einer chilligen Atmosphäre, deutlich mehr Grün und Ruinen aus der Jungsteinzeit. Die Hauptstadt Victoria beherbergt die beeindruckende Zitadelle, während Fungus Rock, eine unbewohnte kleine Insel, leicht mit dem Boot erreichbar ist. 

Dwejra Tower, Fungus Rock, Gozo

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Gozos Küste ist gespickt mit malerischen Buchten und Stränden, darunter Ramla Bay, San Blas Bay und Xlendi Bay. Taucher und Schnorchler erkunden die Unterwasserwelten, während Wanderer die Hügel und Felder erkunden. Die kleine Schwester von Malta ist darüber hinaus bekannt für ihre Landwirtschaftserzeugnisse wie Olivenöl, Wein und Käse, die man vielerorts in Geschäften und Märkten kaufen kann. Die traditionelle Küche der Insel verköstigt Reisende mit frischen, lokalen Zutaten, darunter Meeresfrüchte und landestypische maltesische Spezialitäten.

Brotkorb, Weinflasche, marinierter Käse

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Gozo bietet neben klassischen Hotels auch eine Auswahl an traditionellen Landhäusern, die einen recht authentischen Aufenthalt auf der Insel bieten.

Unbedingt probieren: Bigilla, Hobz biz-zejt und Pastizzi

Nach unseren vielen Reisetipps für einen Besuch auf Malta geht es nun ans Eingemachte. Zum Essen! Wer in Valletta hungrig wird, findet in den verwinkelten Gassen kleine Weinbars in historischen Gewölben. Hier werden lokale Weine und köstliche Antipasti serviert. Dazu zählt auch die maltesische Bigilla. Das ist eine köstliche Bohnenpaste mit Knoblauch. Dazu sollte man unbedingt Hobz biz-zejt probieren. Das ist ein in Olivenöl getunktes Brot, das mit reifen Tomaten eingerieben und mit einer Mischung aus Thunfisch, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten und Kapern belegt ist – ideal für den kleinen Hunger zwischendurch!

Die Malteser lieben darüber hinaus Pastizzi. Das sind knusprige Teigtaschen, traditionell mit Erbsenmus oder Ricotta gefüllt. Die Malteser lieben sie. So ist es nicht verwunderlich, dass das maltesische Nationalgebäck vielerorts auf den Inseln erhältlich ist. Jeder Bäcker und jede Bar hat ein eigenes Rezept dafür. Wer Malta oder Gozo besucht, sollte die Inseln nicht verlassen, ohne die herrlich duftenden Teigtaschen probiert zu haben. Ein perfektes Pastizzi kommt frisch aus dem Ofen, ist rautenförmig und wird in Malta mit einer Tasse schwarzem Tee oder Kaffee verzehrt.

Person hält Pastizzi in der Hand, im Hintergrund Panorama von Valletta

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Ebenfalls sollte man bei Gelegenheit das maltesische Nationalgetränk Kinnie probieren. Die süß-herbe Kräuterlimonade ist einzigartig auf der Welt.

Sterneküche auf Malta

Die Insel bietet einige Restaurants, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden. Das Under Grain sowie das Noni und ION – The Harbour in der Hauptstadt Valletta, das De Mondion in Mdina sowie das Bahia in Balzan. Allen gemeinsam ist die Leidenschaft für die genuin maltesische Küche. Darüber hinaus hat Guide Michelin vier Restaurants mit dem Bib Gourmands ausgezeichnet. Das sind Restaurants, die sich durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis hervortun. Die Zahl der Bib Gourmands stieg gegenüber dem Vorjahr auf vier, neu ist dabei das Restaurant Grain Street in Valletta. Dieses gehört zum gleichen Haus wie das Michelin-Restaurant UnderGrain und bietet Portionen zum Teilen an. Der Kulinarikguide empfiehlt auch in der dritten Ausgabe die drei letztjährig ausgezeichneten Restaurants und ehrt sie für ihre qualitativ hochwertige Landesküche zu moderaten Preisen: das Terrone in Birgu, das Rubino in Valletta und das Commando in Mellieħa.

Essensteller im Noni Restaurant, Malta

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Wer keinen besonderen Wert auf die Auszeichnungen des Guide Michelin legt, sollte im malerischen Fischerdorf Marsaxlokk im Südwesten Maltas eines der dortigen Fischrestaurants besuchen. Sie gelten als die besten der Insel. Bei einem Ausflug auf den sonntäglichen Fischmarkt kommt man in den Genuss von direkt vor Ort gefangenem Fisch – frischer geht’s nicht!

Ein Insider ist das Sea View Café. Die Cafébar ist auf einer Anhöhe in der idyllischen Ortschaft Mellieha gelegen, direkt neben einer imposanten Bergkirche. Bei einem erfrischenden Cocktail kann man die grandiose Aussicht auf die Bucht von Mellieha, Comino und die Insel Gozo genießen.

Sprachschulen: Englisch hat Tradition

Von 1800 bis 1964 war Malta britische Kolonie und das Erbe dieser Herrschaft ist bis heute überall sichtbar und spürbar. Rote Telefonzellen, englische Briefkästen sowie die typischen Pubs sind heute vielerorts auf den Inseln zu finden. Und das merkt man auch an der Sprache: Rund 90 Prozent der Malteser sprechen Englisch wie ein Muttersprachler.

Wer sich in der Vergangenheit für einen Sprachurlaub am Mittelmeer interessiert hat, dem dürften die vielen Angebote aus Malta vermutlich aufgefallen sein. Kein Wunder: Der Inselstaat baute seine Position als europäisches Sprachreiseziel in den vergangenen Jahren aus. Seit mehr als 50 Jahren begrüßen die maltesischen Inseln Englischschüler jeden Niveaus und Alters aus aller Welt. Teenager und Familien sind ebenso Gast wie Manager und Hochschulabsolventen. Inzwischen bieten über 45 staatlich lizensierte Sprachschulen auf Malta und Gozo Englischkurse mit individueller Lernatmosphäre an. Die meisten offerieren allgemeine Englischkurse, die von Cambridge, IELTS und TOEFL anerkannt werden. 

Malta für zu Hause: schönes Kunsthandwerk

Das Kunsthandwerk Maltas bietet sich für ein schönes Mitbringsel an. Wer ein Stück echter maltesischer Lebensart für die Daheimgebliebenen mit nach Hause bringen möchte, sollte unbedingt ein Kunsthandwerkerdorf besuchen.

Einige Handwerke haben auf den maltesischen Inseln eine jahrhundertealte Tradition und werden heute noch immer in Heimarbeit hergestellt. Dazu zählt auch die Tradition der Spitzenklöppelei, die besonders von Frauen auf der Schwesterinsel Gozo gepflegt wird. Die feine Malteserspitze ist fast überall auf der Insel erhältlich. Sie ziert vielerorts Tischdecken und Taschentücher, Servietten und Schals.

Maltas wertvollstes und ältestes Erzeugnis ist jedoch der Filigranschmuck. Das Handwerk blühte bereits unter den Johanniterrittern. Die typisch maltesischen Filigranarbeiten aus Silber und Gold sind vielerorts auf den Inseln erhältlich. Besonders beliebt sind dabei Anhänger in Form des Malteserkreuzes. Noch bis in die Gegenwart wird der zarte Schmuck von maltesischen Familien in aufwendiger Heimarbeit von Hand hergestellt und dann an die Händler in der Stadt verkauft.

Äußerst kunstvoll gestaltete Formen der Glasbläserei findet man vor allem auf Malta und Gozo. Das Handwerk ist über die Grenzen der kleinen Mittelmeerinsel hinaus bekannt. Die meisten Glasbläser findet man im Kunsthandwerkerdorf Ta’ Qali auf Malta und in San Lawrenz auf Gozo. Wer kunstvolle Glasstücke aus Mdina mit nach Hause nehmen will, findet einen schönen Shop auf dem Platz vor der Basilika.

Glasbläserei-Produkte auf Malta

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Gut zu wissen: unterwegs mit dem Auto auf Malta

Um die ganze Schönheit Maltas flexibel und unabhängig von Abfahrtszeiten öffentlicher Verkehrsmittel zu erkunden und schnell von Ort zu Ort zu gelangen, bietet sich ein Mietwagen auf dem Mittelmeerarchipel an. Der deutsche Führerschein wird anerkannt, Autofahrer müssen allerdings mindestens 21 Jahre alt sein. Ungewohnt wird für manch einen der auf Malta herrschende Linksverkehr sein, auch das ist ein Relikt aus der britischen Kolonialzeit. Das bedeutet rechts überholen, im Uhrzeigersinn durch den Kreisverkehr und Linksfahrgebot bei mehrspurigen Straßen. Dennoch gilt auch hier an Kreuzungen meist rechts vor links.

Junge Leute im Cabrio

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Auf Malta selbst gibt es nur ein spärlich ausgebautes Straßennetz. Je ländlicher die Gegend, umso schlechter ist der Zustand der Fahrbahnen. Außerdem ist die Streckenführung schwer zu durchschauen, da es viele Einbahnstraßen gibt. Auch Navigationsgeräte helfen hier oft nicht weiter. In der Hauptstadt Valletta herrscht dagegen dichtes Gedränge. Mehr als Schrittgeschwindigkeit geht hier nicht. Die Stadt ist zudem die einzige Region der Insel, in der Mautgebühren anfallen. Auf Alkoholkonsum verzichten Mietwagenfahrer auf Malta besser komplett. Der erlaubte Promillewert liegt mit 0,8 über dem EU-Durchschnittswert. Die Strafen bei Verkehrskontrollen fallen jedoch auch höher aus.

Wer keine Lust auf einen Mietwagen hat, muss nicht verzagen. Malta besitzt ein sehr gut ausgebautes Busnetz mit preiswerten Tarifen. Somit ist nahezu jeder Ort auf Malta und Gozo einfach und günstig zu erreichen. 

Wetter auf Malta: heiß im Sommer, sommerlich im Herbst

Aufgrund der Lage im Herzen des Mittelmeers ist Malta das ganze Jahr über ein attraktives Reiseziel. Im Sommer kann es allerdings heiß werden. Höchsttemperaturen von bis zu 40 Grad sind möglich. Dank der Meeresbrise ist es jedoch selten drückend heiß, dafür aber sonnig: Malta verwöhnt Besucher mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr. Selbst wer Malta noch in den Herbstferien besucht, kann sich im Oktober über sommerlich warme Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad Celsius und eine Wassertemperatur von 24 Grad Celsius freuen. Hier gibt es weitere Informationen zum Klima auf Malta.

Airlines: So kommt man nach Malta

Air Malta fliegt an sieben Tagen in der Woche insgesamt zwölfmal ab München. Außerdem bietet die Fluggesellschaft Direktflüge ab Düsseldorf und Berlin an. Reisende, die von diesen Städten abfliegen wollen, können jeweils mittwochs und sonntags nonstop nach Malta düsen. Lufthansa bietet mehrere Direktflüge ab Frankfurt und München. Ryanair ergänzt den Flugplan mit einer Nonstop-Verbindung ab Köln. Der Mittelmeerarchipel ist von allen deutschen Flughäfen in weniger als drei Flugstunden zu erreichen. 

Der Malta International Airport liegt in der Nähe des Orts Luqa im Süden der Insel. Die Busexpresslinien X1, X2, X3 und X4 bringen Besucher zu verschiedenen Orten der Insel. Der Bus X4 benötigt für die Fahrt vom Flughafen nach Valletta je nach Verkehr rund 30 bis 40 Minuten. Die Strecke nach Valletta beträgt gerade einmal knapp sieben Kilometer vom Terminal. 

Urlaub auf Malta: Noch mehr Reisetipps

Das sind unsere Reisetipps für den nächsten Urlaub auf Malta. Mehr Inspirationen gibt es in dem Artikel »Acht Gründe, Malta zu lieben«. Und hier könnt ihr die Reportage »Geschichtszauber auf Malta und Gozo« unseres Autors Martin Dommer lesen.