Die Gäste pflanzen Reis, dinieren neben einem Tempel und entspannen in der bunten und leicht mystischen Szenerie eines balinesischen Dorfes. Das Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve im Herzen Balis verbindet spektakulär entspannten Luxus und die jahrhundertealte Spiritualität der Insel.
Ich stecke bis zum Knie im Schlamm und bei jeder meiner Bewegungen schmatzt die Masse unter mir als würde sie ein besonders wohlschmeckendes Mahl vertilgen. Sorgfältig setze ich die Jungpflanzen in gleichmäßigen Abständen in den Schlamm. »In circa sechs Monaten ist der Reis ausgereift«, erklärt mir ein junger Mitarbeiter des Reserves, der uns Gästen heute beim Pflanzen hilft. »Dann kannst du ihn wieder abholen!«, fügt er noch augenzwinkernd hinzu. Sagen wir es so: Knietief in einem Mega-Luxusresort im Matsch zu stehen – und das freiwillig – passiert einem auch nicht so häufig auf Reisen. Ein Ritz-Carlton Reserve ist nämlich das nobelste, was die Hotelcompany Marriott Bonvoy zu bieten hat.
Aber zurück zum Reis: Während meines Aufenthalts kann ich ihm geradezu beim Wachsen zusehen. Von meinem eigenen Pool, meiner Terrasse und sogar von meinem Bett aus blicke ich auf das Reisfeld, das sich typisch balinesisch in fein geschwungenen Terrassen an den Berg schmiegt. »Das Reisfeld haben wir nicht extra angelegt, das gab es schon. Es wurde früher von 35 Familien aus den umliegenden Dörfern bewirtschaftet.« Heute wurde das Hegen und Pflegen outgesourct, wie man so schön sagt. Und damit sind jetzt nicht die Hotelgäste gemeint.
Tradition und Ort leben im Hotel weiter
Hinter den »Himmelstreppen der balinesischen Götter«, wie die Reisterrassen auf Bali gerne genannt werden, erhebt sich in der Ferne ein alter Tempel. Die Familie, die ihn seit Generationen besitzt, betet dort immer noch – trotz Hotelbetrieb. Jede Familie und jedes Dorf hat einen Tempel auf Bali. Ebenso wie einen Schrein. Sie finden sich in jedem Haus, an jedem Reisfeld. An ihrer Anzahl erkennt man wie viele Familien das Feld bestellen. Die gute Beziehung zu den Göttern täglich mit Opfergaben aus Blumen, Gewürzen und Süßigkeiten zu pflegen, ist ein Ritual wie das Zähneputzen. Natürlich hat auch meine Villa einen Schrein.
Eines der vielen Dinge, die die Tradition und die Spiritualität symbolisieren, für die Bali so bekannt ist. »Mandapa«, was auf Sanskrit »Tempel“«bedeutet, liegt eingebettet in einem Tal, am Rande des Dschungels am unermüdlich rauschenden Ayung-Fluss, an dem sich abends die Bewohner des umliegenden Dorfes treffen. Die Mütter schrubben die Wäsche und tauschen dabei den neusten Klatsch und Tratsch aus während die Kinder mit den Hunden im kühle Nass umhertollem. Ab und an kommt ein Schlauchboot mit jauchzenden Touristen vorbei. Sie üben sich im Rafting. Und irgendwie bringt das Leben in die plätschernde Resort-Ruhe.
Es ist eher ein andächtiges Urlauben. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die anderen Gäste sich leise unterhalten, während sie beim unglaublich köstlichen Frühstück die Natur im Blick haben. Dass sie langsam und behutsam über die verschlungenen Wege durch Resort wandern. Oder auch ganz leise in ihren privaten Pools planschen. Es ist wahrlich ein Ort der Ruhe und des Rückzugs.
Mehr als großzügig
Die 25 privaten Pool Villen, die zwei Gebäude mit 35 sehr geräumigen Suiten, der State-of-the art-Spa mit Espa-Treatments und die vier Restaurants sind angeordnet wie ein balinesisches Dorf und fügen sich mit ihren Pagodendächern nahtlos in die Dschungellandschaft ein ohne die ursprüngliche und idyllische Szenerie zu zerstören.
Die Gassen, die zu den äußerst luxuriösen Villen führen, sind ebenso klein und gepflastert wie beispielsweise in den umgebenden Orten wie der nahen Künstlerstadt Ubud. Vor meinem hölzernen mit feinen Schnitzereien versehenen Eingangstor blickt mir ein Wasserspeier entgegen, der nach balinesischer Tradition alles Schlechte wegspülen soll.
Auch im Inneren strahlen die Villen und Suiten eine Mischung aus zeitgenössischen Elementen gepaart mit traditionellen Formen aus – die Böden und Decken aus geflochtenem Bambus, Stroh oder Palmenrinde, fein bestickten Bettüberwürfen mit balinesischen Mustern zieren die ausladenden Betten und getäfelte Wände zeigen bunte Szenen aus dem Leben der Balinesen, gemalt von balinesischen Künstlern.
Sarongs liegen für den Tempelbesuch bereit. Innendesigner Jeffrey A. Wilkes hat das Äußere nach Innen gebracht: Hinter meinem Bett grinst eine steinerne Götterfigur umrandet von üppiger Blumenpracht in mein geräumiges Schlafzimmer. Die Fenster wirken wie mit exotischen Blumen gefüllte Bilder. Stolze 430 Quadratmeter misst meine One Bedroom Rice Terrace Pool Villa.
Picknick mitten im Reisfeld
Es geht entspannt zu im Mandapa. Allabendlich wünscht mir meine Butlerin Dinna auf einem handschriftlichen Zettel eine Gute Nacht und versorgt mich mit allerlei Wissenswerten für den nächsten Tag – wann sie mich zum Yoga mit Blick auf den Fluss abholt, um wie viel Uhr sie ein Spa-Treatment vereinbart hat und wann das Abendessen arrangiert ist. Dabei strahlt sie eine fröhliche Gelassenheit aus, die sich sofort auf mich überträgt. Wann immer ich möchte, steht sie mit ihrem Buggy vor meiner Villa und kutschiert mich von der Lobby ganz oben auf dem Berg hinunter zum Restaurant »Kubu«, wo man in kokonartigen Körben direkt am Fluss diniert. Das terrassenförmige Terrain des Mandapa ist so weitläufig, dass man für diesen Weg vorbei an den Eingängen zu den Villen und dem Reisfeld gut eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs wäre.
Mein Reis müsste bald ausgegoren sein. Fertig für den Kochtopf. Leider bin ich nicht da, um ihn zu ernten. Aber er ist im »Mandapa« in sehr guten Händen – ebenso wie die Gäste.
Mandapa, a Ritz Carlton Reserve. The Ritz Carlton Hotel Company, Jl. Raya Kedewatan,Ubud,Kab. Gianyar, Bali 80571,Indonesien, www.ritzcarlton.com
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