Wellenreiter, Naturburschen, Kulturliebhaber und Sonnenanbeter, aufgepasst! Wir glauben, dass Panama das perfekte Ziel für euren nächsten Urlaub ist!

Leider steht das zentralamerikanische Land oft im Schatten seiner beliebten Nachbarländer Costa Rica und Kolumbien und wird nicht selten nur auf den Panamakanal reduziert. Ganz zu Unrecht – hier sind die persönlichen Tipps von Redakteurin Linda Ruckes.

San Blas Islands

Mein absolutes Highlight in Panama: die San-Blas-Inseln. Social Media sei Dank standen die Inseln, die eigentlich Guna-Yala-Inseln heißen, ganz weit oben auf meiner Must-see-Liste in Panama. Reisende aus aller Welt posten regelmäßig Traumbilder auf Instagram: Palmen, kristallklares Wasser, Puderzuckersand, einsame Inseln. Normalerweise bin ich bei den sozialen Netzwerken skeptisch: Vor Ort sind die Ziele dann meist touristisch überlaufen, nicht selten entpuppt sich die Traumvorstellung als eine aufgemotzte Fotomontage.

In diesem Fall aber ließ mich Social Media nicht im Stich, ganz und gar nicht. Denn die San-Blas-Inseln sind der Ort, der in Wahrheit so atemberaubend ist, dass selbst die Bilder auf Instagram dem nicht gerecht werden können.

Kleine Sandinsel mit Palmen und angeschwemmten Baumstämmen

hanohiki/Shutterstock.com

Die Inselgruppe besteht aus 365 Inseln, die im Nordwesten Panamas im Karibischen Meer liegen. Die meisten Inseln des Archipels sind unbewohnt. Nur die Ureinwohner der Guna bevölkern einzelne Inseln. Massentourismus und riesige Hotelketten sind hier glücklicherweise nicht zu finden. Dafür sorgen die Guna selbst, denn sie haben die Kontrolle über ihr eigenes, wunderschönes Land.

Ein Instagram-würdiges Bild, auf dem ich auf einer Palmenschaukel über dem Karibischen Meer schwebe, habe ich leider nicht, aber kein Bild der Welt könnte die Schönheit dieser Inseln festhalten.

Portobelo

Kaum zu glauben, dass das karibische Fischerdörfchen Portobelo einst einer der wichtigsten spanischen Häfen in Amerika war. Eine Allee aus Kanonen steht zu meiner linken Seite Spalier, ausgerichtet auf den Atlantik. Ob Kapitän Henry Morgan damals genau so wie ich hier stand und seinen Blick aufs offene Meer hat schweifen lassen?

In der Karibik gelegen, eignet sich die Gegend rund um Portobelo heute perfekt für Tauchausflüge. gesunkene Schiffe und Korallenriffe gibt es nahe der Isla Grande zu bestaunen. 20 Kilometer von Portobelo entfernt liegt La Guaira. Von dort gelangt man mit dem Wassertaxi auf die kleine pittoreske Insel.

Panama-Stadt

Hochhäuser, so weit das Auge reicht. Bin ich wirklich in Zentralamerika oder schlängelt sich das Taxi gerade durch die Straßen Miamis? Acht der zehn größten Hochhäuser Lateinamerikas befinden sich quasi vor meiner Nase. Panama-Stadt ist nicht nur das wirtschaftliche Zentrum des Landes, sondern genießt auch international einen guten Ruf.

Pastellfarbene Häuser in Panama mit Frauen.

Warren Price Photography/Shutterstock.com

Ganz ehrlich: Die Straßen zu Füßen der Hochhäuser sind nicht besonders sehenswert. Deswegen lieber das historische Viertel der Stadt, Casco Viejo, ansteuern. Piratenlegende Henry Morgan hatte das frühere »Panamá la Vieja« um 1671 beinah komplett zerstört. Die Altstadt, die sich in den Pazifik schmiegt, wurde nach der Zerstörung neu errichtet und ist heute das historische Juwel der Stadt: Pastellfarbene Kolonialbauten zieren das Bild des Viertels. In den prachtvollen Gemäuern finden sich urige Cafés oder schicke Boutique-Hotels.

In den schachbrettartig aufgebauten Straßen fällt mir schnell ein Souvenir ins Auge: der Panamahut. Besonders schön ist ein Spaziergang bei Sonnenuntergang, dann genießt man von der Uferpromenade aus einen herrlichen Blick auf die Skyline der Stadt.

Panamakanal

Doch was wäre Panama-Stadt ohne den weltberühmten Panamakanal? Ohne Zweifel ist er eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, so verbindet er den Atlantik und den Pazifik und erspart den Schiffen einen riesigen Umweg. Ein Besuch des Kanals ist Pflicht!

Von der Aussichtsplattform an der Miraflores-Schleuse beobachte ich die Ozeanriesen beim Passieren der Schleuse. Ein wirklich einmaliges Spektakel.

El Valle de Anton

Die frische Brise tut gut. Immerhin war die Stadterkundung in Panama-Stadt bei den heißen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit ganz schön anstrengend. Die ländliche Gemeinde El Valle de Anton liegt im Krater eines erloschenen Vulkans, weshalb es hier deutlich kühler ist als in der Hauptstadt.

Blick über die Berge im Valle de Anton in Panama

Inspired By Maps/ Shutterstock.com

Schmale Wanderwege schlängeln sich über die grüne Hügellandschaft, die zu entspannten Wanderungen einlädt. Belohnt werde ich mit dem ein oder anderen plätschernden Wasserfall, einem wunderschönen Bergpanorama und dem schnuckeligen kleinen Städtchen.

Zum Sonnenuntergang bietet es sich an, auf den Kraterrand in El Valle de Anton zu wandern. Nervenkitzel ist garantiert. Und natürlich eine fantastische Aussicht auf das Tal und in den Vulkan. So schnell entkommt man dem Trubel der Hauptstadtmetropole!

Parque Nacional Soberanía

Gleich am Ostufer des Panamakanals liegt der Nationalpark Soberanía, in dem über 500 Vogelarten beheimatet sind. Eben ist noch ein Dampfer an mir vorbeigezogen, so schwirren jetzt bunte Vögel über meinem Kopf und Faultiere genießen die Ruhe zwischen den Bäumen.

Eine Übernachtung im Tropenwald bleibt unvergesslich, wenn man zum Beispiel morgens vom fröhlichen Gezwitscher geweckt wird. Auch eine Bootsfahrt auf dem benachbarten Gatúnsee sollte auf jeder To-do-Liste stehen. Ein Naturparadies am Rande des
Panamakanals.

Chiriqui Highlands

Vor mir in der Ferne liegt die Karibik, hinter mir der Pazifik. Fast 3500 Meter ragt der Vulkan Barú in die Höhe und präsentiert mir heute bei klarem Himmel eine einmalige Sicht auf die beiden Ozeane.

Quetzal Vogel mit grün, rotem Gefieder in Urwald

Ondrej Prosicky/Shutterstock.com

Einzig und allein der Quetzal lässt auf sich warten. Der berühmte Vogel soll hier, an den Hängen des Barús, in den Ästen ruhen und vor allem durch sein rot-grün leuchtendes Federkleid auffallen. Eine Legende besagt, dass sich der Quetzal in Gefangenschaft selbst tötet. Deshalb gilt er auch als ein Symbol der Freiheit. Leider habe ich keine Zeit, um auf die tierische Sehenswürdigkeit zu warten, denn für mich steht nun ein Besuch auf einer Kaffeeplantage an.

Boquete liegt am Fuße des Vulkans 1000 Meter über dem Meeresspiegel – und ist unter anderem für seinen weltberühmten Geisha-Kaffee bekannt. Dieser zählt zu den teuersten Delikatessenkaffees der Welt (in Japan kann man für ein Pfund stolze 100 US-Dollar hinlegen). Ein Traumziel für mich, denn ich liebe Kaffee. Wahlweise kann in der Gegend auch die Kakaopflanze unter die Lupe genommen werden. Und für die aktiven Urlauber unter uns stehen Canopy- und Raftingtouren auf dem Programm.

Península de Azuero

»Das historische Herz Panamas« wird die Península de Azuero oft genannt, die sich aus den drei Provinzen Herrera, Los Santos und Teilen Veraguas formt. Mein Ziel ist die vorgelagerte Insel Isla de Coiba, die 50 Kilometer vor der Küste im Golf von Chiriquí liegt und mit ihren feinen Sandstränden, dem türkisen Wasser und der unberührten Natur ein wahres Schmuckstück ist. Von dem kleinen Dorf Santa Catalina will ich die Insel ansteuern. Außerdem würde ich einen Stopp in Pedasí empfehlen. Dort sollte man die umliegenden Strände besuchen und die Surfer beobachten sowie einen Halt in den Kolonialstädten einplanen.

Kirche im Kolonialstil in Azuero, Panama

Gualberto Becerra/ Shutterstock.com

Bocas del Toro

Exzellente Aussichten und imposante Vulkane hin oder her, ich bin und bleibe einfach ein Strandmensch. Türkisfarbenes Wasser imponiert mir mehr als tiefgrüne Wälder, so habe ich in Bocas del Toro meinen Sehnsuchtsort gefunden.

Sechs Inseln formen den Archipel an der Karibikküste, an die Weiterreise möchte ich gar nicht denken. Das Hauptfortbewegungsmittel hier: Wassertaxi. »Wenn du ein Boot brauchst, musst du einfach die grüne Fahne aufstellen, die Fahrer sehen das aus der Ferne und holen dich ab«, erklärt mir Hotelbesitzerin Larissa. Gesagt, getan. Drei Minuten später sitze ich im Wassertaxi Richtung Red Frog Beach, dem angeblich schönsten Strand des Archipels, der auch für seine feuerroten Pfeilgiftfrösche bekannt ist.

Während wir die Insel umrunden, schippern wir über funkelndes Wasser, an den Ufern reihen sich knallbunte Holzhäuser aneinander. Vor den Häusern chillen junge Backpacker in ihren Hängematten, Einheimische haben Platz genommen in ihren Schaukelstühlen und lassen das Leben so auf sich wirken. Wie komme ich nach Hause, wenn sich kein Wassertaxi blicken lässt? Nicht so schlimm, denke ich. Denn ich will hier gar nicht weg!

Gelbe Holzhütten auf Stelzen in der Karibik, Bocas del Toro

Tim Cook

Darién Nationalpark

Der Darién-Nationalpark im Südosten des Landes ist das Tor nach Kolumbien. Mit einer Fläche von 579 000 Hektar ist er der größte Nationalpark in Zentralamerika und liegt in einem der artenreichsten tropischen Regenwaldgebiete der Welt. Dort wohnen nicht nur exotische Wildtiere und schillernde Vögel, sondern auch drei indigene Völker.

Strände gehen in Mangrovenwälder über und enden schließlich in Lagunen. Der Darién Nationalpark wurde 1981 zum Weltnaturerbe erklärt. Doch das mit dem Tor nach Kolumbien ist so eine Sache. Denn bisher trennt Nord- und Südamerika das Darien Gap. Es ist die letzte Lücke in der Panamericana, einer durchgängigen Straßenverbindung zwischen Nord- und Südamerika.

Tobias und Anna, zwei junge Reisende aus der Schweiz, hatten mir erzählt, wie sie voller Euphorie mit ihrem geliehenen Auto Richtung Kolumbien düsten und die Straße vor ihren Augen einfach aufhörte – obwohl sie dick in ihrer Karte eingezeichnet war. Mit dieser Erfahrung sind sie nicht allein. Dann muss ich wohl einen anderen Weg finden, nächstes Mal die Grenze zu überqueren und die beiden Länder miteinander zu kombinieren.

Zu guter Letzt in Janoschs Worten: Oh, wie schön ist Panama !

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