Am 8. September 2016 feiert Quito die Auszeichnung als Weltkulturerbe durch die Unesco vor 38 Jahren. Bereits 1978 erhielt die Hauptstadt Ecuadors den Titel Weltkulturerbe und war somit die erste Stadt überhaupt, die von der Unesco auf die Liste des Welterbes gesetzt wurde.

Mit seinen historischen Bauten und einem 320 Hektar großen Altstadtkern liegt in Quito eine der größten und eine der am besten erhaltenen Altstädte Lateinamerikas. Sie umfasst zahlreiche Kolonialbauten, darunter über 130 denkmalgeschützte Gebäude, 5.000 historische Bauwerke, 17 Plätze und 53 Museen.

Kultureller Reichtum überall

Quito setzt sich als Stadt besonders stark für den Erhalt und die Pflege seines materiellen und immateriellen Kulturerbes in Lateinamerika ein. Daher hat sich das Stadtbild der historischen Altstadt seit 482 Jahren kaum verändert: Die Straßen sind so gut erhalten wie im Jahr 1534, als der spanische Konquistador Sebastián de Belalcázar auf den Ruinen der alten Stadt das heutige San Francisco de Quito gründete.

Der kulturelle Reichtum ist überall in den Straßen und den Gebäuden der historischen Altstadt sichtbar: Steinbauten im Fundament des Regierungspalastes zeugen von indigenem Kulturgut aus der präkolonialen Zeit. Die Kunst und Architektur aus der Kolonialzeit spiegeln sich vor allem in der Kathedrale Metropolitana wider. Mit ihrer weißen Außenfassade ist sie eine der ältesten und bedeutendsten Kirchen in Lateinamerika.

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Sehenswürdigkeiten der Stadt

Zu den Sehenswürdigkeiten dieses Weltkulturerbes der Unesco zählt auch die Kirche La Compañía: Aus Vulkanstein erbaut und kunstvoll mit Gold verziert, ist die Jesuitenkirche ein Zeugnis der Barockarchitektur in Lateinamerika. Der Plaza Grande oder auch Plaza de la Independencia gilt das Herzstück des historischen Zentrums Quitos mit dem Unabhängigkeitsdenkmal in der Mitte. Sehenswert ist auch das älteste Gotteshaus der Stadt, das 1553 erbaute Konvent San Francisco.

Die historische Altstadt Quitos ist die Geburtsstätte der Stadt. Von hier aus entwickelte sich Quito bis in den Norden und Süden, umgeben von 14 Vulkanen. Auch heute ist die Altstadt das Zentrum Quitos und ein Ort, an dem sich auch das kulturelle Leben abspielt: La Ronda, die berühmteste Straße der Andenmetropole, gilt als Künstlerviertel Quitos. In den bunten Häusern werden heute Hüte, Schmuck und Schokolade produziert und verkauft.

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Kulinarisch vielfältig

Quito ist auch für seine exzellente Gastronomie berühmt: Die Küche Quitos ist eine Mischung aus verschiedenen Geschmacksrichtungen, Aromen und Farben, die ihren Ursprung in der präkolonialen Epoche hat. Heute sind die traditionellen Gerichte von kulinarischen Einflüssen aus der Kolonialzeit, der Unabhängigkeit und zeitgenössischen Food-Konzepten geprägt.

Seit 1908 fährt der historische Zug El Tren Crucero von Quito aus eine rund 700 Kilometer lange Strecke in den Süden und vereint somit die Berg- mit der Küstenregion. Der Zug bietet Touristen die Möglichkeit, neben den modernen und historischen Vierteln Quitos auch das malerische Umland der Andenstadt mit seinen Lagunen, Vulkanen und Seen kennenzulernen.

Die Sehenswürdigkeiten in Quito sind so zahlreich, dass die Stadt in den Reisebuch-Klassiker »1.000 places to see before you die« aufgenommen wurde, sowie von dem Reiseführer-Verlag lonely planet unter die »Top 10 Städte für 2016« gewählt wurde. 2016 wurde Quito zum dritten Mal in Folge mit dem World Travel Award, der auch als Oscar der Reiseindustrie gilt, als »Latin America’s Leading Destination« ausgezeichnet.