Berlin, Madrid, London und Rom stehen in den Rankings der beliebtesten Städtereiseziele stets vorn. Sie alle haben aber einen großen Nachteil. Zumindest für Strandliebhaber: Sie liegen nicht am Meer. Andere Städte dagegen, die eher in der zweiten Liga der Städtereise-Trips zu finden sind, haben zentral gelegene Strände vor ihrer Haustür. Wir verraten, in welchen europäischen Städten man Großstadt- und Strand-Feeling verknüpfen kann.

Bari, Italien

Italiens Regionen sind ganz vorn dabei, was Stadt mit Strand angeht. Bari ist eine Stadt davon. Apuliens größte Stadt bietet lange Sandstrände – und das mitten in der Stadt. Eine Runde Strandliegen empfiehlt sich ganz besonders hier: am Lido San Fransceco Alla Rena und am Spiaggia Pane e Pomodoro.

Mann mit Schirm auf Felsen auf Bari

Gabriele Stravinskaite

Brighton, England

Wenn ich die Einwohner Londons total gestresst sind und mal eine Auszeit am Meer benötigen, dann nehmen sie Kurs auf Brighton. Die Stadt, rund anderthalb Stunden Fahrtzeit von London entfernt, bietet eine schöne Promenade und einen nicht minder schönen Strand. Obwohl die Stadt nur knapp 300.000 Einwohner zählt – und damit etwa in der Liga von Bonn ist –, kommt man sich in Brighton wie in einer Metropole vor. Das liegt vor allem an der ziemlich präsenten Künstler- und Schwulenszene, die tolle Locations für Kunstliebhaber und Partyfreunde bereithält.

Brighton Palace Pier

Ben Guerin

Genua, Italien

Und noch einmal Italien: Die ligurische Hafenstadt stand 2004 im Mittelpunkt. Allerdings nicht ihrer tollen Strände wegen. Damals war Genua Europas Kulturhauptstadt. Manch Besucher, der seinerzeit deshalb die Stadt besuchte, staunte nicht schlecht ob der schönen Strände. Pardon, der Strandbäder. Entlang des Corso Italia gibt es nämlich viele sogenannte Bagni. Das sind die typisch italienischen Strandbäder, teilweise mit Meerwasserpool, Schirmen, Liegen und Snackbars.

Marseille, Frankreich

Marseille-Kenner wissen: Die zentrumsnahe Anse des Catalans ist eine der schönsten Buchten der Region. So schön, dass sie an den Wochenenden zum Bersten gefüllt ist. Dann nämlich stürmen die Einheimischen den Strand. Wer es ein wenig geräumiger mag, sollte Kurs auf das Areal du Prado nehmen. Das ist größer – und mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Wer einen Mietwagen oder einen Roller hat, kann außerdem zur Steilküste des Nationalparks Calaques fahren. Pure Wildnis mitten in der Stadt gibt es hier!

Strand in Marseille

MIKE FOUQUE/Shutterstock.com

Malaga, Spanien

Wer in Andalusien seinen Urlaub verbringt, landet oft in Malaga. Nach der Landung verteilen sich die Touristen meist in den kleinen Städtchen an der Costa del Sol. Kaum ein Strandliebhaber bleibt dagegen in Malaga. Das ist schade. Denn die Strände auf Höhe des Viertels Malagueta sind ideal, um ein Bad in der Sonne zu nehmen. Leckere Strandrestaurants, die sogenannten Chiringuitos, locken obendrein.

Odessa, Ukraine

Durch die Hafenstadt Odessa weht maritimes Flair. Schließlich wird die »Perle am Schwarzen Meer« für ihren Strand, das milde Klima und Sonne satt hoch geschätzt. Doch auch der Mix aus historischen und multikulturellen Einflüssen macht das ukrainische Handelszentrum zu einem lohnenden Reiseziel. Knapp eine Million Einwohner tummeln sich in den charmanten Hinterhöfen der Stadt oder auf den Stufen der majestätischen Potemkinschen Treppe ‒ benannt nach dem Liebhaber von Zarin Katharina II. In 192 Schritten geht es von der Altstadt bis zum Meer und dem Woronzow-Leuchtturm. Hier verläuft auch, parallel zum Hafen, der Primorskij-Boulevard, welcher mit Denkmälern, Bäumen und prachtvollen Herrenhäusern gesäumt ist.

Felsen an der Küste in der Nähe von Odessa, Ukraine

Kate Kasiutich

Stavanger, Norwegen

Wundervolle Landschaften mit Fjorden, Stränden und Bergen ‒ das ist Norwegen. Ein ganz besonderes Highlight ist dabei die Stadt Stavanger, welche die unterschiedlichsten Naturphänomene an einem Ort versammelt. Ihr könnt euch daher entscheiden, ob ihr die Aussicht an den Klippen am Lysefjord genießen, am Sola-Strand durch die Dünen spaziert oder die weltberühmte Felsplattform der Preikestolen erklimmen möchtet. Zudem vereint die im 12. Jahrhundert gegründete Stadt Stavanger als Universitätsstadt zahlreiche kulturelle Angebote, Museen und ein junges, urbanes Flair.

Frau blickt auf Fjord bei Stavanger in Norwegen

Mikita Karasiou

Valencia, Spanien

Auch Valencia ist eine überaus gut geeignete Stadt für Strand-Fans. Zwar liegt der Küstenbereich von La Malva-Rosa nicht so zentral wie in Màlaga, Alicante oder Barcelona. Per U-Bahn gelangt man aber beinahe direkt zum Strand und muss nur noch ein paar Minuten laufen. Da Valencia sehr flach ist, gelangen Besucher auch per Leihfahrrad recht unkompliziert vom Zentrum ans Meer. Wer anschließend Lust auf Sehenswürdigkeiten hat, schaut sich die römischen Bauwerke der Stadt und die »Ciudad de las Artes y de las Ciencias« – die Stadt der Künste und Wissenschaften an, die vor allem für ihre futuristische Architektur bekannt ist.

Burg aus Sand am Strand in Valencia

Kit Sunman

Valletta, Malta

Okay, Malta ist nicht gerade für Sandstrände bekannt. Eigentlich gar nicht. Die ganze Insel ist ja eine ziemlich felsige Angelegenheit. Das hält sowohl Einheimische als auch Touristen aber nicht davon ab, im Meer zu planschen. Ein guter Ort für einen Sprung ins Nass ist der Felsen auf der Höhe des Fort Tigné in Sliema. Angenehmer Nebeneffekt beim Baden: ein toller Blick auf die Kulisse Vallettas.