Abgeholzte Wälder und illegale Wilderei setzen den Schimpansen in Afrika zu. In vielen Regionen ist ihre Existenz gefährdet, mancherorts sind sie sogar vom Aussterben bedroht. In Uganda steuert man nun mit dem Kyambura Gorge Eco-Tourism Project dagegen. Touristen können sich an der Aktion beteiligen.
Die Situation der Schimpansen in Afrika ist alles andere als rosig: »In den Verbreitungsländern der Schimpansen gibt es ein großes Bevölkerungswachstum, viel Armut, Korruption, oft eine schwache Rechtsdurchsetzung und einen mangelhaften Strafvollzug«, heißt es ernüchternd bei der Umweltorganisation WWF. Laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten Schimpansen insgesamt als »stark gefährdet«. Die Westafrikanische Unterart gilt sogar als »vom Aussterben bedroht«.

Francesco Ungaro
Bäume pflanzen für die bedrohten Schimpansen
In Uganda, wo man – wie in vielen Ländern Afrikas – von Touristen profitiert, die wegen der einzigartigen Flora und Fauna das Land besuchen, ist man sich des Schimpansen-Problems bewusst – und steuert dagegen. Der in Ostafrika beheimatete Reiseveranstalter Volcanoes Safaris will mit seinem Kyambura Gorge Eco-Tourism Project die Schimpansen besser schützen. Konkret geht es um die Kyambura-Schlucht im Nordosten des Queen Elizabeth Nationalparks in Uganda.

Uganda Wildlife Authority
Das Areal ist ein Hotspot für Touristen, die Schimpansen aus der Nähe beobachten möchten. In der 16 Kilometer langen, 40 Meter tiefen Schlucht lebt derzeit eine 27-köpfige Schimpansen-Gruppe.
Volcanoes Safaris und der Volcanoes Safaris Partnership Trust (VSPT) hatten die Arbeit für den Schutz des Ökosystems der Schlucht 2009 aufgenommen. Seitdem hat der VSPT nach und nach ein drei Kilometer langes Gebiet im Norden der Schlucht erworben. Mit Hilfe von Einheimischen und Gästen von Volcanoes Safaris wurden hier insgesamt 3.000 Bäume gepflanzt. Gemeinsam mit dem Launch des Kyambura Gorge Eco-Tourism Projects wurde nun auch ein dreistündiger geführter Spaziergang durch das Gebiet ins Programm aufgenommen.

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Reisende können ab sofort an geführten Touren durch die eigenen Gebiete teilnehmen und werden dazu eingeladen, sich aktiv an den Schutzmaßnahmen zu beteiligen, indem sie beispielsweise einen Baum pflanzen.
Ökosystem schützen, Einnahmen der Community steigern
Zum Schutzprojekt gehören insgesamt vier Standorte unweit der Schlucht: die Kyambura Gorge Lodge von Volcanoes Safaris, ein Naturschutzzentrum, eine drei Kilometer lange Pufferzone an der Nordseite der Schlucht und ein Feuchtgebiet. Die verschiedenen Umweltschutzmaßnahmen sollen dazu beitragen, die in der Schlucht lebenden Wildtiere wie Schimpansen und Vögel sowie das Ökosystem zu schützen, die Besucherzahlen zu steigern und den wirtschaftlichen Nutzen für die Gemeinden zu erhöhen.

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Der VSPT ist eine gemeinnützige Organisation, die diverse Gemeinde- und Naturschutzmaßnahmen um die Lodges von Volcanoes Safaris durchführt. Ebenfalls an Bord ist Mvule Trust; eine kleine Wohltätigkeitsorganisation in Uganda, die jungen Menschen Stipendien anbietet.