Für seine Uhrenmarke Werenbach verwendet Patrick Hohmann einen Rohstoff, der Abenteurerherzen höher schlagen lässt: Die Gehäuse bestehen aus recyceltem Raketenmaterial.

Eine Armbanduhr, die von der Erforschung des Weltraums träumen lässt. »Wer hat nicht schon in die Sterne geschaut und davon fantasiert, einmal ins All zu reisen«, sagt Patrick Hohmann, der die Uhrenmarke Werenbach vor zwei Jahren mit der »Cosmonaut«-Kollektion lanciert hat und diesen Traum mit einem echten Stück aus dem All am Handgelenk manifestiert.

Das Gehäuse jeder Uhr besteht aus Metall von russischen Sojus-Raketen, das als Weltraumschrott in der kasachischen Wüste landet und das Patrick Hohmann dort bei einem Händler ausfindig gemacht hat. Er nimmt das bestehende Material und schafft daraus ein vollkommen neues Produkt, das quasi einen Teil der Geschichte des alten Objekts in sich trägt. »Es lag mir vor allem daran, ein emotionales Produkt zu schaffen, das eine authentische Geschichte erzählt.«

Hilfe aus dem Weltall

Diese Geschichte lässt sich in seinen Bildern aus Kasachstan und in einem Roman nachverfolgen, den Patrick Hohmann über die Entstehung der Uhremarke Werenbach geschrieben hat. »Ich hatte den Traum, eine Uhr aus Raketenmaterial zu schaffen. Eine Verkettung glücklicher Umstände liess mich auf die Quelle dafür in Kasachstan stossen und den einzigen Händler für Weltallschrott ausfindig machen.« Auf seiner ersten Reise dorthin im Frühjahr 2012 bot ihm dieser Händler den Schrott gleich lastwagenweise an. »Doch ich wollte nur die besten Teile, die Dampfturbinen, die wie aus einer Muschelschale aus dem Schrott herausgeschraubt werden.« Ein Kilo davon liefert Material zur Herstellung von zwei Uhren.

Angetrieben von Traum und Neugier hat der studierte Betriebswirt und Markenspezialist bald ein Netzwerk aus Fachleuten der Uhrenindustrie, vom Gehäusebauer bis zum Designer, gesponnen. Die gemeinsame Entwicklung der ersten Uhr dauerte dreieinhalb Jahre. Das Design für die erste Kollektion wurde sehr schlicht gehalten, sollte das Material doch für sich sprechen. Erst bei neueren Modellen wird mit dem Thema der Rakete auch im Entwurf gespielt.

Obwohl Patrick Hohmann auf genug Material fürs »Upcycling« zurückgreifen kann, entstehen die Uhren von Werenbach in Kleinserien von 15 bis 70 Stück auf den wenigen Quadratmetern des Ateliers am Limmatquai. Noch kommt die Marke ohne Werbung aus und lebt lediglich von Mund-zu-Mund-Propaganda. Diese hat allerdings schon zwei echte Astronauten zu Patrick Hohmann geführt. »Beide haben sich eine Uhr gekauft und diese sogar schon bei Flügen ins All getragen.«

Weitere Informationen zur Uhrenmarke Wehrenbach gibt es hier.