Es hat fast so lange gedauert wie der Bau der Pyramiden selbst – aber jetzt ist es so weit: Ägypten bekommt ein neues Super-Museum. Und zwar kein kleines. Sondern ein kolossales Mega-Bauwerk namens Grand Egyptian Museum (kurz GEM), das größer ist als 70 Fußballfelder, direkt neben den Pyramiden von Gizeh liegt und sich anschickt, sämtliche bisherigen Museumsmaßstäbe in die Wüste zu blasen.
Eintritt durch die Zeitmaschine
Schon der Empfang ist spektakulär: Ein 82 Tonnen schwerer, 36 Fuß (knapp elf Meter) hoher Ramses II. begrüßt alle, die sich hineinwagen. Der Pharao mit dem steinernen Blick stand übrigens schon 2006 auf dem Gelände herum, während drumherum noch gebaggert, geschraubt und gehofft wurde. Jetzt darf er endlich wieder wirken – und das in bester Gesellschaft: Über 100.000 altägyptische Artefakte sind im GEM untergebracht, darunter Mumien, Mumienkrokodile, eine 3.100 Jahre alte Menschenhaar-Perücke (ja, echt), und eine erstaunlich gut erhaltene Sammlung an königlichem Bling-Bling.

Ramses II im neuen Grand Egyptian Museum in Kairo I Foto: Tamer A Soliman/Shutterstock.com
Noch ist nicht alles offen – aber schon ganz schön viel
Offiziell eröffnet wird das Museum am 3. Juli 2025. Doch wer neugierig ist, kann sich schon jetzt durch eine Soft-Opening-Version schlängeln. Hauptausstellungshallen? Geöffnet. Grand Staircase mit Dutzenden Pharaonen-Statuen? Geöffnet. Panoramablick auf die Pyramiden? Garantiert. King Tuts Schatzkammer? Noch unter Verschluss – aber die Spannung steigt.
Tutanchamun – die goldene Mitte
Das eigentliche Kronjuwel des Museums, Tutanchamuns kompletter Grabschatz, wird bald umziehen: mehr als 5.000 Objekte, darunter zwei Sarkophage, königlicher Schmuck und natürlich die Totenmaske aus fast zwölf Kilo purem Gold. Viele der Stücke sind weltweit noch nie ausgestellt worden. Der Junge mit dem geheimnisvollen Grab hat also noch ein paar Überraschungen parat.

Foto: BLITZ MC/Shutterstock.com
Architektur mit Hieroglyphenflair
Die Fassade? Ein Mix aus Alabaster und Glas – geschmückt mit hunderten königlichen Kartuschen (die ovalen Dinger mit den Namen von Pharaonen). Innen dominieren klare Linien, viel Licht und eine thematische Struktur: Gesellschaft, Herrschaft, Glaube. Wer’s klassisch mag, kann aber auch einfach dem Lauf der Jahrtausende folgen – vom Alten Reich bis zur griechisch-römischen Epoche.
High-Tech trifft Geschichte
Die Ausstellung ist dreisprachig beschildert (Arabisch, Englisch, Braille – Blindenschrift), klimatisiert und modern inszeniert. Der futuristische Look bricht mit dem angestaubten Image mancher Museen – und macht Archäologie plötzlich Instagram-kompatibel. Selfie mit Ramses? Check. Panorama mit Pyramide im Hintergrund? Aber hallo!

Foto: Tamer A Soliman/Shutterstock.com
Fakten, die zählen
- Öffnungszeiten: täglich 9–17 Uhr
- Tickets: ca. 24 US-Dollar für Erwachsene, halber Preis für Kids & Studierende (4–21 Jahre), kostenlos für Mini-Pharaonen unter 4
- Geführte Touren: optional, 90 Minuten, etwa 34 US-Dollar, auf Englisch oder Arabisch
- Snacks & Souvenirs: Vor Ort – von antikinspiriertem Magneten bis zum Niltee
Hier gibt es mehr Infos zum Grand Egyptian Museum.
Unser Hoteltipp: The St. Regis Cairo. Hier lest ihr unsere Reportage zum Hotel.