Winter im Disneyland ist pure Romantik. Künstlicher Schnee rieselt auf die Main Street, Lichter leuchten, und es herrscht eine feierliche Stimmung. Insbesondere bei den prächtigen all – abendlichen Paraden steckt viel Liebe zum Detail. Die Tanzschritte sind synchron, und die Kostüme sitzen perfekt. Für Letzteres ist Hélène Hanquez-Chaupin verantwortlich. Seit acht Jahren widmet sie sich Disneyland als Costuming Production Senior Manager.

In den Kostümen steckt viel Arbeit. Wie viele Kostüme ziehen denn bei einer Parade an einem vorbei?

Ungefähr 100 neue Kostüme, die wir speziell für diese Saison entworfen haben. Insgesamt sind es in der Winterzeit sicherlich zwischen 400 bis 500 Kostüme, die im Winter neu sind.

Wie genau planen Sie denn die Kostüme?

Zuerst wird designt, dafür bin ich nicht zuständig, die Skizzen bekommen dann einen Stoff zugewiesen, den wir überall auf der Welt einkaufen. Da nach gehen 51 Näher und Näherinnen ans Werk. Die Kostüme sind bis in das kleinste Detail aufwendig gearbeitet. Ein Prinzessinnenkleid beispielsweise hat Abendmodenqualität. Uns sind die kleinen Details an den Kostümen wichtig. Das hat verschiedene Gründe: Die Darsteller müssen sich darin wohlfühlen, und zu viele Kompromisse in der Qualität sind nicht unser Anspruch.

Aber die Darsteller sind nicht die Einzigen, die Sie ankleiden, oder?

Nein, wir machen die Kostüme für das Personal, die man dann beispielsweise in den Restaurants oder an den Fahrgeschäften sieht. Somit habe ich die Verantwortung für 200.000 Kostüme an etwa 900 Menschen. Aber das ist noch nicht alles, gerade zu Weihnachten kleiden wir auch die Puppen in der Attraktion »It’s a small world« ein. Das ist eine sehr an – spruchsvolle Arbeit, weil filigraner und feiner an den Puppenkleidern gearbeitet werden muss.

Finde ich die gleichen Kostüme in Paris wie in Florida?

Nein, jeder Park hat seinen eigenen Kreativ-Direktor. Wir setzen jedes Kostüm eigenhändig um. Es ist ja keine Mode von der Stange, sondern individuell auf die Stimmung im Park zugeschnitten.