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Lux Grand Gaube


Lux Grand Gaube
30617 Grand Gaube, Mauritius
Tel : +230 204 9191
reservation@theluxcollective.com
€€€



getestet von Andreas Dauerer
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Der erste Eindruck

Hip, hip und noch mal hip. Wer sich ein durchgestyltes Hotel am Indischen Ozean wünscht, Sonnenbaden ohne schlechtes Gewissen und eine frische Meeresbrise um die Nase wehen haben möchte, der ist hier bestens aufgehoben. Die Koffer werden von den Portiers schnell aus dem Auto geladen, während man dann gemütlich den Check-in beim überaus freundlichen Personal in Angriff nimmt. Selbstverständlich mit Begrüßungscocktail in der Hand und stetem Blick auf ein türkisfarbenes Meer, das in der vorgelagerten Lagune sanft auf feinsten Sand trifft. Das Lux Grand Gaube ist eine kleine Strandperle im Retro-Chic - hier an der Nordküste von Mauritius. Die Architektur des Hauptgebäudes samt Kaffeebar und verschiedenen Bars und Restaurants ist raffiniert klassisch. Viel weißes Holz, Rattanmöbel, von meterhohen Decken baumeln überdimensionierte, geflochtene Lampenschirme, die man in der vergleichbaren Miniversion womöglich schon mal beim Designer-Shop zu Hause gesehen hat - und alles ist offen, wie sich das bei diesen Breitengraden auch gehört. Der Wind ist im Grand Gaube ein ständiger und - insbesondere in den Wintermonaten - ein gern gesehener Begleiter, sorgt er doch dafür, dass einem hier selbst im Schatten nicht zu heiß wird. Doch auch zwei Pools (einer nur für Erwachsene), zwei Strände und jede Menge Freizeitaktivitäten sorgen dafür, dass wirklich jeder hier auf seine Kosten kommen kann.

Wer wohnt hier?

Alle, die sich stilsicher auf dem Urlaubsterrain bewegen und bewegen wollen. Tagsüber darf das auch mal oben ohne am Strand sein, aber darüber hinaus herrscht durchweg ein lässiger Sommer-Chic, der sich gewissermaßen inspiriert von der Designvision Kelly Hoppens und der architektonischen Umsetzung von Jean-Francois Adam direkt auf die Gäste überträgt. Überwiegend sind es Paarurlauber, die hier entspannen wollen. Honeymooner und solche, die es womöglich werden wollen, trifft man hier. Aber auch vereinzelt diejenigen, die 25 und mehr Ehejahre auf dem Buckel haben und Familien mit Kleinkindern mischen sich auch immer mal wieder darunter. Die ganze Atmosphäre ist jugendlich-frisch. Das Gros der Gäste bewegt sich zwischen Ende 20 bis Ende 40 und die wollen in der Regel keine Partysause mehr feiern, sondern zwei gediegene Cocktails in entspannter Runde genießen und nebenbei noch ein bisschen aktiv sein. Und das kann man hier vortrefflich. Schnorcheln, Segeln, Windsurfen, Kajaken, Schwimmen, Stand Up Paddling. Aber auch Tennis, Fitness, Yoga, Tai-Chi werden neben Kunststunden oder Rumverkostungen angeboten. Ganz neu: Eine Bienenzucht sorgt dafür, dass das Grand Gaube eigenen Honig zum Frühstück kredenzen kann. Und die dürfen Gäste natürlich auch mit fachkundiger Begleitung besuchen.

Gut geschlafen?

Das Hotel hat gleich sieben verschiedene Zimmerkategorien im Portfolio sowie drei Villen. Die Zimmer unterscheiden sich vor allem hinsichtlich Lage, Größe und Annehmlichkeiten. Das Wichtigste jedoch: Alle haben dieses ungemein bequeme Kingsize Bett, das netterweise meistens auch so steht, dass man hinaus aufs Meer blicken kann. Ansonsten sind die Zimmer durchgestylt. Wie könnte man den Look beschreiben? Skandinavische Reduktion mit Hipster-Touch. Bett, Stühle und Boden aus Holz, was vor allem die Barfußläufer freuen dürfte. Pflanzen in der Suite und manchmal auch im Bad. Landestypische Deko, etwa in Form von geflochtenen Tellern an der Wand oder modernen Fotografien, verleiht einen weiteren mondänen Touch. Das ist wirklich schön, aber die Hauptrolle spielt ja dann doch die Natur draußen, an der man sich nicht sattsehen möchte.

Wer sich eine Villa leistet, nächtigt so exklusiv, dass der normale Hotelgast eigentlich nicht hinkommt. Privatsphäre wird dort großgeschrieben, weshalb neben dem eigenen kleinen Pool auch eine Kitchenette vorhanden ist. Selbstverständlich kann man sich hier auch bekochen lassen, schließlich befinden wir uns ja im Urlaub.

Der Wellnessfaktor

Selbstverständlich bietet das Grand Gaube auch einen ausgedehnten Wellnessbereich, der mit zwölf Behandlungsräumen für Anwendungen und Massagen sowie drei Pools aufwartet. Verwöhnt wird man hier ganz sprichwörtlich von Kopf bis Fuß, wobei sogar die eigene Lux-Kosmetiklinie zum Einsatz kommt. Wem bei all dem Entspannen nach einem neuen Haarschnitt ist, kann das ebenso tun wie eine Gesichtsbehandlung nebst Mani- und/oder Pediküre.

Bauchgefühl

Gäste haben hier eher die Wahl denn die Qual. Das zeigt aber auch, dass man sich genusstechnisch auf sehr hohem und bei einem Restaurant auch auf höchstem Niveau bewegt. Frühstück und Abendessen wird im Palm Court in Buffetform serviert. Wobei es Live Cooking Stations gibt, bei denen die Köche auf Zuruf zubereiten, was der Gast wünscht. Mittags sind die türkischen Mezze im Bodrum Blue zu empfehlen oder für den kleinen Hunger zwischendurch Burger im BBs. Schicker ist es abends im À la Carte-Restaurant Beach Rouge am Strand. Serviert wird dort mediterrane Küche genießen. Daer Favorti jedoch ist das Smoke House, wo man unterm Banyanbaum feinste kreolische Küche genießen kann. Und dann wäre da noch das Inti, wo der junge peruanische Chef Pedro Burgos südamerikanische Köstlichkeiten in aller Raffinesse auf den Teller zaubert - und dabei eine ganze Insel in Glückseligkeit schwelgen lässt. Ein kleines 3-Gänge-Menü sieht dann schnell so aus: Guacamole mit Tortillas zum Eingrooven, nebst Empanadas mit Pilzen und Trüffeln. Anschließend ein kleiner Salat mit gerösteter Rote Beete und einem hausgemachten Sesam-Ei-Feta-Dressing, ehe dann eine Portion Ceviche des Hauses als Zwischengang serviert wird. Schließlich möchte das Lamm mit Chimichurri oder ein Wagyu Beef mit feinem Pilzpüree und gegrilltem Gemüse nicht ganz so alleine im Magen sein. Am Ende noch klassische Churros und alle haben sich einen Espresso oder wahlweise auch noch einen Pisco Sour verdient. Dringend sollte man aber auch als Hausgast reservieren. Ins Inti kommen stets auch Gäste außerhalb des Hauses. Weil es einfach so sensationell gut ist.

Das besondere Etwas

Am Ende kommt man zum Begriff »vielfältige Leichtigkeit«, die dieses Resort so besonders macht. Wo kann man in einem Hotel auch schon mal im plüschigen Kinosessel versinken und anschließend am Strand mit einem fruchtigen Cocktail den Sundowner genießen?! Oder dem schlauen Lebensbaum vor dem Hotel einen Wunsch auf den Zettel schreiben - und darauf hoffen, dass man zu den Glücklichen gehört, die einmal im Jahr daraus gezogen werden, um dann einer Einladung in eines der Lux-Resorts zu folgen? Alles scheint sich hier auf besondere Weise zusammenzufügen. Da passt es nur ins Bild, dass das Hotel sich auch der Nachhaltigkeit verschrieben hat und von jeder bezahlten Nacht wieder Gelder an karitative Zwecke sowie zum Erhalt unseres Planeten fließen.

3 gute Gründe, dort zu buchen

1. Wer hier eincheckt, den überkommt schnell eine lässige Entspanntheit. Egal, ob man nur am Strand liegen und ein gutes Buch lesen möchte. Oder eben in einem schmucken Design-Hotel am Indischen Ozean aktiv Geist und Körper regenerieren lassen will: Hier liegt man goldrichtig!
2. Gimmicks, Gimmicks, Gimmicks. Telefonbox aus UK, ein quietschgrüner Käfer mit gelbem Surfboard, die ultra-long Edition eines Minis von dessen Ladefläche überaus nette Menschen den Gästen Eis kredenzen oder der blaue Citroën, aus dem genauso bunte Cocktails kommen, wie er mit Graffiti bemalt ist. Neudeutsch heißt das wohl »instagrammable«. Aber das Handy lässt man am besten einfach auf dem Zimmer.

3. Stil. Mehr brauche ich gar nicht sagen. Wenn ein Hotel nach sechs Uhr abends zum Smart Casual aufruft, dann ist das ungemein wohltuend. Auch oben ohne beim Frühstück oder mit nasser Badehose im Restaurant wird hier nicht goutiert. Könnte es nicht einfach überall so sein?
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Fotocredit: Stephan Lemke

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