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Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve

Frau im Pool im Mandapa, a Ritz Carlton Reserve auf Bali
Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve
Jl. Raya Kedewatan | Ubud, Kab. Gianyar | Bali 80571
+623614792777
www.ritzcarlton.com
25 private Pool Villen & 35 sehr geräumige Suiten
€€€

getestet von Jennifer Latuperisa-Andresen
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Der erste Eindruck

Steht man hoch oben und blickt auf das Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve, wähnt man sich zunächst nicht in einem Resort. Es scheint, als blicke man über ein gepflegtes balinesisches Dorf im Tal – mit Reisfeld in der Mitte und einem Tempel. Doch eigentlich hat man gerade die Lobby des Mandapa betreten und ist wie magisch angezogen von dem atemberaubenden Blick, der sich den Gästen bietet.

»Mandapa« bedeutet auf Sanskrit »Tempel« – nur eines der vielen Dinge, die die Tradition und die Spiritualität im Luxushotel symbolisieren, für die Bali so bekannt ist. Das Resort liegt terrassenförmig angeordnet und eingebettet in einem Tal, am Rande des Dschungels - am unermüdlich rauschenden Ayung-Fluss. Hier versammeln sich abends die Bewohner des umliegenden Dorfes. Die Mütter schrubben die Wäsche und tauschen dabei den neuesten Klatsch und Tratsch aus, während die Kinder mit den Hunden im kühlen Nass umhertollen. Ab und an kommt ein Schlauchboot mit jauchzenden Touristen vorbei. Sie üben sich im Rafting. Und irgendwie bringt das Leben in die plätschernde Resort-Ruhe.

Ansonsten ist es eher ein andächtiges Urlauben. Ein sehr luxuriöses noch dazu. Das wird einem schon beim Durchschreiten des unheimlich großzügig gestalteten Reserves klar. Schnell bekommt man das Gefühl, dass die anderen Gäste sich gedämpfter unterhalten, während sie beispielsweise beim unglaublich köstlichen Frühstück die Natur im Blick haben. Dass sie andächtiger und behutsamer über die verschlungenen Wege durchs Resort spazieren, als man das gemeinhin in einem Hotel erlebt. Auch scheinen sie so leise in ihren privaten Pools zu planschen, dass kein Wort nach draußen dringt. Es ist wahrlich ein Ort der Ruhe und des Rückzugs, wo die jahrhundertealte Spiritualität der Insel zum Greifen nah ist.
Blick-ueber-Mandapa-Blai

Wer wohnt hier?

All jene, die die besondere Erfahrung schätzen und denen es ein Anliegen ist, die Kultur des Urlaubslandes hautnah zu erleben. Die Gäste pflanzen Reis, dinieren neben einem Tempel und entspannen in der bunten und leicht mystischen Szenerie eines balinesischen Dorfes. Auch Privatsphäre ist hier gegeben. Wer es nicht mag, muss niemandem begegnen. Deshalb buchen auch viele Stars das Mandapa. Katy Perry beispielsweise. Hier urlaubt, wer gehobenen Luxus zu schätzen weiß, und bereit ist, dafür auch viel Geld auszugeben. Denn ein Ritz-Carlton Reserve ist das Nobelste, was die Hotelcompany Marriott Bonvoy zu bieten hat.
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Gut geschlafen?

Die 25 privaten Pool Villen, die zwei Gebäude mit 35 sehr geräumigen Suiten, der State-of-the-Art-Spa mit Espa-Treatments und die vier Restaurants fügen sich mit ihren Pagodendächern nahtlos in die Dschungellandschaft ein, ohne die ursprüngliche und idyllische Szenerie zu zerstören. Die Gassen, die zu den äußerst luxuriösen Villen führen, sind ebenso schmal und gepflastert wie beispielsweise in den umgebenden Orten - wie der nahen Künstlerstadt Ubud. Die hölzernen Eingangstore der Villen zieren feine Schnitzereien und davor blicken Wasserspeier den Bewohnern auf Zeit entgegen, die nach balinesischer Tradition alles Schlechte wegspülen sollen.

Auch im Inneren strahlen die Villen und Suiten eine Mischung aus zeitgenössischen Elementen, gepaart mit traditionellen Formen, aus – die Böden und Decken sind aus geflochtenem Bambus, Stroh oder Palmenrinde. Fein bestickte Bettüberwürfe mit balinesischen Mustern schmücken die ausladenden Betten. Getäfelte Wände zeigen bunte Szenen aus dem Leben der Balinesen, gemalt von heimischen Künstlern. Auf den Betten liegen für die Gäste Sarongs bereit, falls sie den Tempel besuchen möchten.
Innendesigner Jeffrey A. Wilkes hat das Äußere nach Innen gebracht: Hinter den Betten der One Bedroom Rice Terrace Pool Villa beispielsweise grinst eine steinerne Götterfigur, umrandet von üppiger Blumenpracht, in die geräumigen Schlafzimmer. Die Fenster wirken wie mit exotischen Blumen gefüllte Bilder. Stolze 430 Quadratmeter misst eine One Bedroom Rice Terrace Pool Villa.
Pool-Villa-Mandapa

Der Wellnessfaktor

Die meisten Gäste sind schon nach kürzester Zeit vollkommen tiefenentspannt, weil man sich im Mandapa voll und ganz darauf konzentrieren kann, zur Ruhe zu kommen. Dennoch sollte man mal eine Yoga-Stunde besuchen oder sich ein Treatment gönnen. Das Spa des Mandapa liegt unten im Tal, direkt am Ayung-Fluss. Ein moderner, luxuriöser Rückzugsort, inmitten des üppigen Regenwaldes. Zunächst muss man sich kurz an das Rauschen des Flusses gewöhnen, doch schon bald ist es nur noch ein beruhigendes Hintergrundgeräusch.

Balinesisch inspirierte Behandlungen und eine Sitzung mit einem lokalen, balinesischen Heiler entspannen den Körper, der Geist kommt zur Ruhe und die Seele erholt sich von den Strapazen. Neben acht Behandlungsräumen gibt es einen Yoga-Pavillon, einen Meditationstempel, einen Vitalitätspool, ein Fitnesscenter, Saunen und Entspannungsbereiche. Wir haben das »richtige Atmen« getestet. Eine Stunde lang tief in den Bauch atmen, kann sich durchaus anfühlen wie Sport. Und es sind in der Tat lebensverändernde Übungen.
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Bauchgefühl

Wen der Hunger überkommt, der ruft am besten den eigenen Butler, der innerhalb von wenigen Minuten mit einem Buggy vor der Haustür wartet. Denn auch die Essens-Spots im Mandapa sind spektakulär – spektakulär hoch und spektakulär tief unten. Ganz oben auf dem Hang, etwas versteckt in der tropischen Natur, mit Blick auf den Ayung-Fluss, liegt das Sawah Terrace. Hier wird morgens ein köstliches Frühstück serviert, das keine Wünsche offenlässt. Am Abend dann wechseln balinesische Spezialitäten auf dem Teller. Ein Hochgenuss.

Unten am Fluss dinieren die Gäste im Restaurant Kubu. Das terrassenförmige Terrain des Mandapa ist so weitläufig, dass man für diesen Weg - vorbei an den Eingängen der Villen und dem Reisfeld - gut eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs wäre. Aber auch wenn es keine Buggys geben würde, den Weg würde man dennoch liebend gerne auf sich nehmen. Die Atmosphäre des Restaurants ist besonders – romantisch und sehr privat. Die Gäste sitzen in kokonartigen Körben, direkt am rauschenden Fluss und lassen sich die europäisch-mediterran inspirierte Küche schmecken.
Egg's Benedict in einem Luxushotel auf Bali

Das besondere Etwas

Es geht entspannt zu im Mandapa, und herzlich persönlich. Allabendlich wünscht der eigene Butler auf einem handschriftlichen Zettel eine gute Nacht und versorgt mit allerlei Wissenswertem für den nächsten Tag: Wann der Gast zum Yoga mit Blick auf den Fluss abgeholt wird, um wie viel Uhr ein Spa-Treatment vereinbart wurde und wann das Abendessen arrangiert ist. Überhaupt strahlt das Personal des Mandapa eine fröhliche Gelassenheit aus, die sich sofort auf die Gäste überträgt – und die stecken dann auch schon einmal fröhlich knietief im Schlamm. Denn im Mandapa dürfen die Gäste auf dem hoteleigenen Reisfeld mithelfen und Jungpflanzen in gleichmäßigen Abständen in den Schlamm einpflanzen. Wer mag, kann nach getaner Arbeit noch ein Picknick mitten auf dem Reisfeld genießen, in einer traditionellen Reisscheune auf Stelzen.

Dem eigenen, eingepflanzten Reis kann man dann während seines Aufenthaltes beim Wachsen zuschauen. Jedenfalls - wenn man in einer der Rice Terrace Pool Villen residiert: Vom eigenen Pool, der Terrasse und sogar vom Bett aus blickt man auf das Reisfeld, das sich typisch balinesisch in fein geschwungenen Terrassen an den Berg schmiegt. Das Reisfeld wurde dabei nicht extra angelegt, das gab es schon. Es wurde früher von 35 Familien aus den umliegenden Dörfern bewirtschaftet. Hinter den »Himmelstreppen der balinesischen Götter«, wie die Reisterrassen auf Bali gerne genannt werden, erhebt sich in der Ferne ein alter Tempel. Die Familie, die ihn seit Generationen besitzt, betet dort immer noch – trotz des Hotelbetriebs.
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3 gute Gründe, dort zu buchen

1. Einen Tempel-Ausflug mit dem knallroten Kübelwagen buchen und die Insel samt Picknick erkunden.
2. Der Tempel, der täglich von der Familie aus dem nahen Dorf benutzt wird, die Schreine in den Villen, das Mithelfen auf dem Reisfeld und auch das Interieur bringen die balinesische Kultur und Spiritualität den Gästen des Mandapa nicht nur nahe, sondern zelebrieren sie auch. Luxus, gepaart mit der Kultur des Landes – eine tolle Erfahrung.
3. Am Morgen eine Runde Yoga am Fluss und danach eine balinesische Massage im Spa. Danach fühlt man sich wahrlich wie neugeboren.
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Pool Villa-Mandapal

Fotocredit: Mandapa, a Ritz-Carlton Reserve & Jennifer Latuperisa-Andresen

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