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Monte-Carlo Beach Hotel

Monte-Carlo Beach Hotel
Avenue Princesse Grace, 06190 Roquebrune-Cap-Martin, Frankreich
Telefon: +33 4 93 28 66 66
www.montecarlosbm.com
€€€

getestet von Ulrike Herder
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Der erste Eindruck

Um zum Monte-Carlo Beach zu gelangen, lässt man das Treiben Monacos hinter sich. Das Land im Taschenformat steht für Glamour, Wettkampf und schnelle Autos. Und ja, im Zwergstaat, der sich gerade einmal über zwei kleine Kilometer entlang der felsigen Küste erstreckt und vom Mittelmeer umspült wird, lässt sich auch wunderbar ein entspannter Strandurlaub verbringen.

Das Monte-Carlo Beach Hotel liegt – wie der Name es schon verrät – in Monte-Carlo, einem Bezirk von Monaco. Seinen Namen hat es dem Fürsten Charles III. zu verdanken, auf Italienisch Carlo III., der in den 1860er-Jahren auf dem damals völlig unbesiedelten Felsvorsprung (italienisch Monte = Berg) ein Casino erbauen ließ. Das Hotel schmiegt sich in einer pittoresken Bucht am Rande des Fürstentums in den Felsen, umringt von einem Pinienwald. Zunächst sticht die ungewöhnliche Farbe der Fassade ins Auge. Terrakottarot trifft es wohl am besten. Frankreichkundige werden sich sofort an die roten Felsen des nahen Esterel-Massivs an der Côte d’Azur, zwischen Saint-Raphaël und Cannes, erinnert fühlen. So oder so eine wirklich gelungene Komposition: Die tiefrot schimmernde Fassade und das azurblau funkelnde Meer werden von der Sonne in ein warmes schmeichelndes Licht getaucht.

Wer wohnt hier?

Alle, die eine erholsame Zeit in der südfranzösischen Sonne verbringen möchten. Paare, die ein Hotel bevorzugen, das gleichzeitig ein entspannter Rückzugsort ist, es aber genauso zu schätzen wissen, dass der Trubel nur einen Katzensprung entfernt ist. Reisende, die aus ganz unterschiedlichen Gründen einchecken. Sei es nun zum Shoppen in den Edelboutiquen, um Urlaubsgeld zu verzocken im Casino oder abends in den zahlreichen angesagten Bars und Restaurants schick auszugehen - und mit Glück dem ein oder anderen Promi zu begegnen.

Auch trifft man viele Familien im Monte-Carlo Beach – hauptsächlich am Pool mit olympischen Ausmaßen. Die Großen springen gefühlte Tausende Male vom Ein-Meter-Brett, während die ganz Kleinen im Kinderbecken mit Meerblick planschen, beaufsichtigt von Oma und Opa.

Unter den Gästen wird sich mit Sicherheit auch der ein oder andere Designaffine befinden. Ebenso wie Gourmets, denn das Monte-Carlo Beach Hotel hat mit dem Elsa ein Sternerestaurant. Ab und an wird man auch einen Prominenten zu Gesicht bekommen. Das ein oder andere bekannte Gesicht war bereits hier.

Gut geschlafen?

Und wie, denn einschlafen ist hier ein Leichtes. Man muss nur die Terrassentür öffnen und das Rauschen der Wellen wiegt einen in den Schlaf. Am Morgen wacht man ausgeschlafen und gut gelaunt auf. Und sollte sich doch ein Morgenmuffel betten: Spätestens, wenn man im Bad die Zähne putzt, geht sprichwörtlich die Sonne auf. Denn schiebt man die weiße, wellenförmig gestaltete Badezimmertür zur Seite, fühlt man sich kurz, als müsse man blinzelnd in die Sonne schauen. Das komplette Bad, inklusive Dusche und Toilette, ist mit zitronengelben Kacheln verkleidet. Ein Design, das die Geister scheidet, aber die farbenfrohen Seelen verzückt.

Überhaupt kann man das Design im Inneren nur als gelungen bezeichnen. Hier hat jemand ein Händchen für Farben, Licht und Formen. Dieser Jemand ist einer der Superstars unter den Designern: die gebürtige Iranerin India Mahdavi, die das 1929 erbaute Luxushotel mit seinen 40 Zimmern in den letzten Jahren mit ihrer Handschrift in die Neuzeit katapultiert hat. Dabei sind die Zimmer nicht nur schön anzusehen, sondern richtige Wohlfühlorte.

Angefangen bei den Möbeln mit organischen Formen, Kurven und vielfältigen Strukturen - wie etwa das Sofa, das sich im maritimen, blau-weißen Look in einem großen Bogen an die Wand schmiegt. Oder der Sessel »Cap Martin«, den die Designerin eigens für das Monte-Carlo Beach entwarf, und auf dem man es sich auf der Terrasse der Loggia bequem machen kann.

Der Wellnessfaktor

Für einen ausgiebigen Wellnessurlaub würde man sich eher nicht ins Monte-Carlo Beach einbuchen. Sieht man ihn als Ergänzung eines gelungenen Aufenthalts, ist der kleine Spa nahe dem Pool perfekt, um sich die letzte Anspannung aus dem hektischen Alltag wegmassieren zu lassen. Wer den Urlaub nutzen möchte, um wieder fit zu werden, kann sich bei Aquabike- und Aquagym-Kursen auf Vordermann bringen. Zudem können die Gäste bei privaten Yoga-, Meditations- und Pilates-Kursen unter freiem Himmel zwischen dem Meer und dem Pinienwald abschalten.

Bauchgefühl

Die kleinen Grüße aus der Küche, gleich zu Beginn, machen Lust auf mehr Meer. Ebenso das Fisch-Carpaccio, gefolgt von einem feinen, geschmacksintensiven Spargelrisotto. Auch das Dessert ist überraschend anders, aber eben auch überraschend gut: Gurken umringen ein Zitronen-Honig-Mousse, das auf geröstetem Reis gebettet ist. Küchenchefin Mélanie Serre bereitet ihre mediterranen Gerichte aus lokalen und saisonalen Zutaten zu. Mit viel Liebe und Hingabe. Wem es auf der Terrasse des Elsa fröstelt oder im Sommer zu warm wird, der nimmt im Inneren Platz. Und lernt so einiges über das Hotel und seine Geschichte, denn die gerahmten Schwarz-Weiß-Fotografien lassen die früheren mondänen Zeiten aufleben. Am Strand begann die fast einhundertjährige Geschichte des Hotels, das 1929 eröffnet, in den 1930er-Jahren schnell für seine mondänen Partys bekannt wurde - und sich zum »Place to be« an der französischen Riviera mauserte.

Das besondere Etwas

Besonders ist das Monte-Carlo Beach Hotel in so vielerlei Hinsicht. Das beginnt bei der unheimlich entspannten Atmosphäre sowie bei der Inneneinrichtung, die überraschende Momente bereithält. Der Pool hat olympische Maße und einen Fünf-Meter-Sprungturm. Alles ist hier möglich. Das scheint eine Art Aura des Orts zu sein. Nicht umsonst tummelt sich hier so viel Sportsgeist und Glücksspiel. Vom »Rien ne va plus« am Roulettetisch des weltberühmten Casinos bis zu den bereits aufgestellten Extraleitplanken für das jährlich stattfindende Formel-1-Rennen – in Monaco heißt es oft »Leben am Limit«.

3 gute Gründe, dort zu buchen

1. Im Monte-Carlo Beach Hotel nimmt man das Leben leicht. Im Bademantel über die Terrasse des Elsa zur Massage in den Spa? Kein Problem! In Flip-Flops zum Mittagessen ins zweite Restaurant des Hotels namens »Le Deck«? Naturellement. Und genauso unkompliziert und ungezwungen vergehen die Tage – zwischen kulinarischem Hochgenuss und Sonnenbaden am Privatstrand, mit den Füßen auf den Kieselsteinen oder auf dem Ponton, der ins Wasser ragt. Oder Bahnen ziehen im 50-Meter-Pool. Wer es noch sportlicher mag: Diesen Sommer eröffnet das Monte-Carlo Beach Hotel eine »grüne« Wassersportbasis und setzt auf nicht-motorisierte Wassersportaktivitäten wie Tretboot-, Paddel- und Kanufahren.
2. Am Pointe de La Vigie startet im Juni wieder der Privatclub La Vigie Monte-Carlo mit neuem Restaurantkonzept in die Saison (Das Monte-Carlo Beach Hotel schließt von November bis März). Hier können die Gäste stilvoll am Wasser auf der Landzunge feiern. Vom Club aus erreicht man zudem ein besonders lauschiges Plätzchen: Zwischen Pinien gelegen und in den Küstenfelsen eingebettet, finden sich hier fünf kleine Terrassen, »Love Nests« genannt. Hier erleben Paare ein exklusives Dinner am Abend.
3. Das Monte-Carlo Beach Hotel ist eines von vier Hotels, die zur Monte-Carlo Société des Bains de Mer gehören. Unbedingt auch in den anderen Hotels abends einen Tisch buchen. Beispielsweise im Em Sherif im Hôtel de Paris Monte-Carlo, direkt gegenüber des Casinos. Das libanesische Restaurant, geleitet von der jungen und entzückenden Küchenchefin Yasmina Hayek, tischt großartige Gerichte auf. Selbst wenn man schon absolut rund, satt und glücklich gegessen ist, und denkt, man kann absolut keinen Nachtisch mehr unterbringen, wird das leckerste Baklava aufgetischt, sodass man einfach weiteressen muss.
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Fotos: Monte-Carlo Société des Bains de Mer

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