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Roomers Baden-Baden

Roomers Baden-Baden, Autograph Collection
Lange Straße 100, 76530 Baden-Baden
Telefon: +49 7221 90193 0
https://www.roomers-hotels.com/baden-baden/
130 Zimmer und Suiten
€€

getestet von: Jennifer Latuperisa-Andresen
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Der erste Eindruck

Der erste Eindruck beginnt bei der Anreise. Wer das Roomers in Baden-Baden beispielsweise am Wochenende und an einem Abend erreicht, könnte meinen, er wäre in Dubai oder bei irgendeiner Preisverleihung für einen Deutsch-Rap-Musikpreis. Denn die Autos vor der Tür sind protzig, tiefergelegt und gerne sehr teuer. Das ist auffällig und nicht zu übersehen. Und ja, das spricht nicht unbedingt für Stil. Es spricht eher für reichlich Chichi. Doch auch wenn Understatement vor den Türen des Roomers nicht stattfindet, keine Sorge. Das Roomers ist toll!
Es ist eben auch das stylishste Hotel in der Stadt. Mit den schwarzen Bergen im Rücken fügt sich das Haus in die ganzheitliche natürliche Essenz der umliegenden Stadt ein, sodass sich die Gäste während ihres Aufenthalts wohl und wie zu Hause fühlen. Das Roomers befindet sich außerdem in guter Lage, nur ein paar Gehminuten von der weltbekannten Trinkhalle entfernt und in unmittelbarer Nähe des Festspielhauses, Deutschlands größtem Konzert- und Opernhaus.
Jetzt aber zum Einchecken in der Lobby. Dem zweiten Eindruck sozusagen. Diese ist eher ein überdimensionales Wohnzimmer. Wer mag, versinkt dort in gemütlichen Sesseln, blättert in großformatigen Coffee Table Books, nimmt sich etwas Süßes aus der Candy-Bar, nippt an einem Sekt, spielt eine Partie Billard und lässt den Blick schweifen. Dieser bleibt definitiv an Kunstobjekten hängen, die gekonnt mit modernen Designelementen kombiniert werden. Dabei findet sich immer wieder der Bezug auf die Region.

Wer wohnt hier?

Hier wohnen Menschen wie wir. Wie du und ich. Wie Mama und Papa. Wer sich beim Frühstück umsieht, wird Menschen aus zahlreichen Nationen entdecken, die sich einen Urlaub in der schönsten Vorstadt des Schwarzwalds gegönnt haben. Die tagsüber durch das Museum Frieder Burda streifen oder einen Ausflug zum Mummelsee machen. Die abends aber die coole Stimmung zu schätzen wissen und den Bezug zur Region. Hunde sind willkommen, Kinder fühlen sich hier wohl und die trendbewussten Hipster lieben die Abwechslung dieses schönen Hotels. Wer mag, geht abends in die Bar und schaut den Protzkarrenfahrern einmal tief in die Augen, um dann nach dem ein oder anderen Cocktail gemütlich ins Bett zu fallen.

Gut geschlafen?

Das von Piero Lissoni entworfene Luxus-Lifestyle-Hotel zeigt sich in einem eleganten Look. Zugegeben, die Einzigartigkeit und Coolness gibt dieses Bild nicht unbedingt wieder. Hier gilt es, einmal die Presseabteilung zu kritisieren sowie unsere Redaktion. Die Zimmer sind nämlich auffällig schön. Cool im Design, puristisch zwar, aber dennoch verspielt. Es gibt eine Maxi-, statt einer Minibar. Überall Portraits von Menschen in den üblichen Trachten der Region. Selbstverständlich inklusive Bommelhut. Zurück zum Design, das ein Hingucker ist und ungewöhnlich. Die Nachttische beispielsweise bestehen aus einer großen Spiegelglasfläche, die sich über die gesamte Breite des Raumes verteilt. Darauf sind kleine Kunstwerke platziert, die immer wieder aufs Neue ein Eyecatcher sind. Genauso wie die riesigen Türen, die auch teilweise verspiegelt sind und somit den bereits großen Raum optisch nochmals erweitern. Wer sich nicht ständig selbst sehen mag, kann die Türen einfach wegklappen und schafft so eine loftartige Atmosphäre. So auch in der Dusche. Und wer mag, kann beim Einshampoonieren der Haare auf den Schwarzwald blicken - und auf die oder den Mitreisenden. Sonst kann man sich auch einfach in der riesigen Dusche unbeobachtet zurückziehen.

Der Wellnessfaktor

Tatsächlich hat dieses Stadthotel auch ein Full-Service-Spa, das sich wunderbar in die Bäderkultur des Ortes einfügt. Baden-Baden trägt schließlich nicht grundlos diesen Namen. Kleiner Exkurs? Baden-Baden wurde bereits vor über 2000 Jahren von den Römern gegründet. Diese Siedlung wurde aufgrund der Heilquellen Aquae genannt, was im Latein für Quelle oder Bad steht. Im Mittelalter wurde die Stadt dann einfach als Baden bezeichnet. Doch da war sie nicht die einzige. Zur Unterscheidung wurde im 16. Jahrhundert der Doppelname Baden-Baden eingeführt.
Doch - zurück zum fünfhundert Quadratmeter großen Spa. Das befindet sich im vierten Stock des Hotels, mit Blick auf die Stadt, und verfügt über ein Hammam, eine Sauna und ein Dampfbad sowie ein Treatment-Menü.
Ach ja, das Fitnessstudio befindet sich übrigens ganz oben und offenbart ebenso einen tollen Blick.

Bauchgefühl

Die Coolness des Hotels lässt sich wunderbar bei den Mahlzeiten herausarbeiten, denn wo bitte gibt es sonst Tequila-Shots zum Frühstück? Genau. Da fällt uns auch nur das Roomers ein. Das Frühstück hier ist fantastisch. Es kann bei gutem Wetter auch im Patio eingenommen werden. Dem ruhigen, begrünten Innenhof des Hotels. Das Frühstück findet auch im gleichen Raum statt, in dem anschließend das japanisch inspirierte, panasiatische Restaurant namens »Moriki« mit seinen Speisekarten lockt. Es ist ein kulinarischer Hochgenuss. Wirklich! Dieses Restaurant bietet ein ausgezeichnetes Geschmackserlebnis mit hochwertigen Zutaten und einer kunstvollen Kreation von Gerichten. Kein Wunder: Berlins Super-Asien-Koch Duc Ngo ist Patron dieser Küche.

Das besondere Etwas

Der Infinitypool ist etwas ganz Besonderes. Aus mehreren Gründen. Zum einen, weil gerne mal ein riesiges goldenes Inflatable in Vogelform darauf schwimmt. Bisschen überproportioniert. Oder weil die Öffnungszeiten des Pools von sechs Uhr dreißig morgens bis ein Uhr nachts sind. Ja, richtig gelesen. Und wie kommt die nächtliche Uhrzeit zustande? Na, weil der Pool mitten auf der Dachterrasse steht, die zufällig gleichzeitig auch noch eine Rooftop-Bar ist. Das heißt, man trägt abends unter dem schicken Fummel Badekleidung, um sich nach drei Whiskey Sour der obersten Klamottenschicht zu entledigen und in den Pool zu hüpfen. Ist das jedermanns Ding? Nein! Mögen Menschen mit protzigen, teuren und tiefergelegten Autos das? Ja! Ist das als Zuschauer entertaining? Durchaus! Gleichzeitig kommt aber eventuell der Gedanke, dass man sich in einer anderen Location, inklusive Stadt, befindet. Baden-Baden bekommt so ein ganz neues und völlig entstaubtes Bild.
Zu ironisch? Etwas weniger eingefärbt lässt es sich so ausdrücken: In der Roomers Rooftop Bar & Pool herrscht eine entspannt lässige Atmosphäre mit Aussicht auf den Schwarzwald. Über den Dächern Baden-Badens treffen sich internationale Hotelgäste und Locals aus der Umgebung. Im Sommer steht die Dachterrasse mit Infinitypool für Sunny Vibes und Splish Splash Fun bereit.

3 gute Gründe, dort zu buchen

1. Das Moriki ist jede Anreise wert. Vielfach haben wir hier gespeist - über mehrere Jahre verteilt - wir sind nämlich Stammgäste - und nie wurden wir enttäuscht. Die Karte ist abwechslungsreich, geeignet für Vegetarier, exzellent für Sushi-Liebhaber und für Foodies ein Filetstück. Und auch zum Frühstück - einer Mischung aus à la carte und Buffet - ist es hier ein Träumchen.
2. Die luxuriöse Coolness der Lobby mit gleichzeitiger Wohlfühlatmosphäre ist unschlagbar. Wer hier zum ersten Mal anreist, merkt sofort, das Haus hat seinen eigenen Stil. Da steht eine alte Harley als Kunstobjekt, zig Kuckucksuhren ticken an der Wand und der Billardtisch lockt Junge und Junggebliebene zu einer Runde Pool. Auch ein Highlight: Wenn man das Betthupferl an der Candy-Bar selbst wählen kann oder sich in der Bibliothek ein Buch schnappt und damit ans Kaminfeuer kuschelt.
3. Das Roomers ist weltoffen. Egal, ob man mit Hund anreist (die Vierbeiner werden hier auch ein bisschen verwöhnt) oder mit einem verbeulten Auto - hier ist jeder willkommen. Das Gute, wer tatsächlich mit dem Auto anreist, findet hier die beste Location. Man kann gut parken, und es sind nur 10 Gehminuten in die Stadt. Da gehört das Auto definitiv nicht hin.
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Photocredit: Roomers Hotels & Jennifer Latuperisa-Andresen

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