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Moxy Tromsø

Moxy Tromsø
Huldervegen 2, Tromsø, Norwegen
www.marriott.com/en-us/hotels/tosox-moxy-tromso
208 Zimmer


getestet von Konrad Bender
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Der erste Eindruck

»Typisch Norwegen« könnte nicht ferner sein von dem, wie sich das Moxy in Tromsø nach außen präsentiert. Statt rot gestrichener Holzhausidylle erhebt sich ein schieferfarbener, gebäudegewordener Monolith elf Stockwerke in die Höhe. Doch mit etwas Perspektive funktioniert das Werk des Kopenhagener Büros Mette Fredskild ziemlich gut, denn das Hotel korrespondiert ganz wunderbar mit dem charaktervollen Bergmassiv auf der Nachbarinsel Kvaløya. Im Inneren wird man dann von Moxy-typischer Farbenfröhlichkeit begrüßt – allerdings mit einem Touch skandinavischen Understatements. Mehr Pastell, weniger Neon. Besonderer Hingucker: die schicken, modern-schnittigen Lobby-Sessel und Sofas von Fest Amsterdam in der Sky Bar.

Wer wohnt hier?

In besagter Sky Bar geht es hörbar international zu. Viele junge und jung gebliebene Gesichter. Und die neueste Funktionskleidung in knalligen Farben gehört gewissermaßen zum ungeschriebenen Dresscode. Keine Frage: Hier wohnt die Abenteuerlust! Tromsø ist ein absolutes Paradies für Outdoor-Freaks und angehende Polarforscher. Dementsprechend wird beim Frühstück oder dem nachmittäglichen Snack gerne mal über erfolgreiche Polarlichtjagden, erspähte Rentierherden und eigenbrötlerische Elche gequatscht. Aber es werden auch Geheimtipps zu den leckersten Food-Spots der Stadt ausgetauscht. Die lockere Atmosphäre, die das Moxy hervorbringt, macht es ganz einfach, mit den anderen Gästen ins Gespräch zu kommen und sich über die Traumdestination auszutauschen. Was mehr können wir von einem Hotel verlangen?

Gut geschlafen?

Wer den ganzen Tag an der frischen Luft verbringt, der muss seinem Körper nachts die schwer verdiente Erholung gönnen. Und dafür eignen sich die mordsbequemen Betten im Moxy absolut! Überhaupt strahlen die Zimmer – bei aller skandinavischer Eleganz – eine einladende Gemütlichkeit aus, die man von außen nicht erwarten würde. Dazu zählt auch, dass man sich bei der Einrichtung gegen sperrige Sessel entschlossen und kurzerhand die Bettbeistellflächen mit comfy Lederkissen ausgestattet hat.

Die praktische Gittergarderobe tut ihr übriges, dass sich die Zimmer als ideales Basislager für jedweden Ausflug und jedes nur erdenkliche Abenteuer im hohen Norden präsentieren. Kein Kleiderschrank stört das Raumbild – dafür kann man seine schicksten Lieblingsteile als Zimmerdeko benutzen. Im Gesamtbild wirken die Räume so beinahe wie eine kunstvolle, im besten Sinne spartanische Dekonstruktion des Konzepts »Hotelzimmer«, behalten aber Verspieltheit und Gemütlichkeit bei.

Eine Sache muss auf jeden Fall noch erwähnt werden: die Aussicht! Je höher man logiert, umso beeindruckender schweift der Blick über die zerklüftete Gebirgslandschaft oder, bei Zimmern Richtung Osten, über das Stadtpanorama von Tromsø.

Der Wellnessfaktor

Kleiner Wermutstropfen: Das hausinterne Wellnessangebot ist überschaubar. Zwar verfügt das Moxy über ein kleines Gym, damit die Knochen nicht zu steif werden. Doch nach Wellness, Spa oder Sauna sucht man vergebens. Das macht aber gar nichts, denn in der Stadt wird man dafür umso mehr fündig. Highlight: Die schwimmende Sauna Pust im alten Hafenbecken. Nach angemessenem Temperaturanstieg springen Mutige direkt ins Nordmeer.

Bauchgefühl

Hungern muss im Moxy niemand. Beim Frühstück gibt es von süß bis herzhaft, von tierisch bis vegan die volle Auswahl, um energiegeladen in den Tag zu starten. Wer tagsüber oder abends den kleinen oder mittleren Hunger stillen möchte, greift zu Imbissklassikern wie Burger mit Pommes, Chicken Wings oder einer dicken Nacho-Platte. Und wenn es doch mal etwas Haute Cuisine oder auch ganz landestypisch eine deftige Fischsuppe sein soll, ist der Ortskern nie weit.

Seine ganze Stärke spielt das Moxy allerdings an der Bar aus: Die Cocktail- und Longdrink-Auswahl kann sich in Fülle und Qualität mit den besten Bars der Stadt messen. Und beim Genießen eines erfrischenden Hopfengetränks aus der örtlichen Mikrobrauerei Mack lässt sich förmlich das Gletscherwasser herausschmecken.

Das besondere Etwas

Es klang stellenweise schon subtil durch: Die Sky Bar ist der Dreh- und Angelpunkt des ganzen Hotels. Wenn man zum Einchecken im 11. Stock den Aufzug verlässt, fällt der Blick als allererstes auf das atemberaubende Panorama, das sich hier oben bietet. Dazu gehören nicht nur die Berge und der Fjord, sondern auch der Flughafen Tromsø. Hier lässt sich gut und gerne eine Stunde einfach nur damit verbringen, Flugzeugen beim Starten und Landen zuzugucken. Dabei wird wahlweise an einem morgendlichen Cappuccino oder einem erstklassig zubereiteten Gin Tonic mit Schnaps aus der nördlichsten Destillerie der Welt genippt. Und dank des gemütlichen, aber dennoch stilvollen Interieurs und der inhärenten norwegischen Freundlichkeit, kommt man sich dabei vor wie in einer wesentlich hübscher eingerichteten Version des eigenen Wohnzimmers. Tusen takk, wir kommen gerne wieder!

3 gute Gründe, dort zu buchen

1. Polarlichter und Mitternachtssonne. Seien wir ehrlich, deshalb sind die meisten Gäste hier.
2. Das perfekte Basislager. Egal, was man in Tromsø und Umgebung erleben möchte, das Moxy ist der ideale Start- und Zielort.
3. Work and Play. In der Sky Bar steht eine Working Area zur Verfügung, falls auf großer Tour noch ein paar wichtige Mails geschrieben werden müssen.

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