Land & Leute

So tiefenentspannt wie ein Urlaub werden kann,
sind die Menschen auf den Inseln.

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Einwohner der Bahamas trägt Hut
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Die Bahamas mit ihren 700 Inseln und unzähligen Traumstränden sind ein echtes Paradies. Doch nicht nur Strandliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten – denn Dank der reichen Geschichte, bunten Festen und ihren lebenslustigen Einwohnern haben die vielen Inseln alles für den perfekten Urlaub zu bieten!

Klar, die Bahamas sind berühmt für ihre türkisblauen Lagunen und weichen Sandstrände. Doch die karibische Inselwelt hat einige dunkle Kapitel in der Geschichte hinter sich: Einst galten die Bahamas als das Zentrum der Piraterie, später wurden tausende Sklaven hierher verschleppt, die auf den Baumwollplantagen der britischen Kolonialmacht schufteten. Doch diese Vergangenheit hat heute eine Gesellschaft geschaffen, die multikulturell und kunterbunt ist. Bei einem Urlaub auf den Bahamas kann man die Lebensfreude der Bewohner hautnah miterleben – und kommt schnell mit den freundlichen Inselbewohnern in Kontakt.

Von Ureinwohnern, Piraten und Kolonialmächten

Als Christopher Columbus im Jahr 1492 auf der Insel Guanahani das erste Mal die Bahamas betrat, waren die Inseln von etwa 40.000 friedlichen Ureinwohnern, den Lucayan, bewohnt. Doch wie leider so oft in der Kolonialgeschichte, wurden sie schnell von den spanischen Eroberern ausgerottet – in den vielen Höhlen der Bahamas finden sich noch Überreste ihrer wenig erforschten Kultur.

Kolumbus-Statue vor einem Gebäude in Nassau, Bahamas
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Zwei Jahrhunderte später waren die Bahamas Heimat der berüchtigtsten Piraten der Karibik. Henry Morgan, Blackbeard, Calico Jack oder auch Anne Bony und Mary Read, die als Männer verkleidet auf den Piratenschiffen anheuerten, waren einige der bekanntesten Freibeuter. In den Cays und flachen Gewässern rund um Nassau sollen sich bis zu 3.000 Seeräuber Ende des 17. Jahrhundert versteckt gehalten haben. Sie konnten sogar zeitweise die gesamten Bahamas unter ihre Kontrolle bringen und die »Freibeuter-Republik« ausrufen.

Etwa 50 Jahre währte die Übermacht der Piraten auf den Bahamas. Ihr Alltag war alles andere als romantisch. Denn sie verbrachten lange Zeit in engen und feuchten Schiffsrümpfen auf dem Meer. So gesetzlos sie sich auch verhielten, umso strukturierter waren sie an Bord. Es gab feste Regeln und einen strengen Piratenkodex. Diesen Regeln nach waren Frauen an Bord verboten und jeder Pirat genoss ein Mitspracherecht. Auch der gewählte Kapitän hatte keine besonderen Rechte und konnte leicht wieder abgewählt werden. Außerdem wurde eine Art Rente festgelegt. Im Gegenzug durfte kein Pirat von Bord gehen, bevor er nicht 1.000 Pfund erbeutet hatte. Im Piratenmuseum in Nassau erfahrt ihr allerhand Spannendes über das Leben der Seeräuber – Highlight ist der originalgetreue Nachbau der Revenge, dem berühmtesten Piratenschiff des 18. Jahrhunderts.

Die Engländer brachten die Piraterie im 18. Jahrhundert zum Erliegen und gewannen die Macht über die sonst unbewohnten Inseln. Viele der neuen britischen Siedler flohen damals vor dem Bürgerkrieg in den USA und brachten ihre Sklaven mit. Schnell entwickelten sich die Bahamas, besonders die Inseln rund um Exuma, zu einem Zentrum des Baumwollanbaus. Als Anfang des 19. Jahrhunderts die Böden erschöpft und die Erträge geringer wurden, verließen viele dieser sogenannten Loyalisten die Inseln und schenkten ihr Land den Sklaven. 1834 wurde die Sklaverei auf den Bahamas dann endgültig verboten. 

Doch diese Zeit hat prägende Strukturen hinterlassen: Heute sind etwa drei Viertel der 350.000 Bahamaer Nachfahren der ehemaligen Sklaven – auch das damals entstandene Kreolisch wird noch immer auf den Inseln gesprochen. Wer auf den Spuren dieser Zeit wandeln mag, der kann auf Long Island Teile der Adderley Plantage besichtigen. In Nassau solltet ihr unbedingt dem Pompey Museum of Slavery & Emancipation einen Besuch abstatten, das genau an der Stelle errichtet wurde, wo früher die Sklavenauktionen stattfanden.

Streetart in Nassau zeigt die Bahamas Einwohner
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Eine multikulturelle Gesellschaft

Seit 1973 sind die Bahamas ein unabhängiger Inselstaat. Doch die vielseitige Vergangenheit der Inseln spiegelt sich heute noch in den Gewohnheiten und Traditionen der Bahamaer und auch in der Architektur und Landschaft der Inseln wider. Besonders auf den kleineren Inseln, zum Beispiel den Family Islands, kann man die ursprüngliche Kultur der Bahamas hautnah miterleben. Und dank der großen Kontaktfreude der Bewohner kommt ihr hier auch ganz schnell mit den freundlichen Einwohnern in Kontakt!

Ein wichtiger Teil der Kultur der Bahamas ist die Musik! Sie ist stark beeinflusst von der afrikanischen Heimat der ehemaligen Sklaven. Calypso, Soca und Reggae sind hier allgegenwärtig. Doch der wahre Klang der Bahamas ist der Goombay: Das ist eine Mischung aus karibischem Calypso, afrikanischen Rhythmen und englischen Folksongs, die auf Gitarre, Klavier, Blechbläsern, aber auch Trommeln und Rasseln gespielt wird und einfach absolut lebensfroh klingt! Besonders beim bahamaischen Karneval, dem Junkanoo, hört man den Goombay aus allen Ecken. Am 2. Weihnachtstag wird es dann besonders bunt und laut: Kostümierte Paraden ziehen durch Nassau und Freeport, Familien treffen sich anschließend Zuhause zum Feiern! Auch typisch für die Bahamas ist der sogenannte Rake’n’Scrape. Dieser Musikstil ist besonders bei der ärmeren Bevölkerung beliebt – die Instrumente sind dabei oft improvisiert: Hier hält auch gerne mal ein Sägeblatt her!

Auch in der Küche der Bahamas spiegelt sich die multikulturelle Vergangenheit der Inselwelt wider. Das berühmteste Getränk der Inseln: Rum! Der Alkoholschmuggel zu Zeiten der Prohibition in den USA bescherte den Bahamaern immer wieder vorübergehend Wohlstand. Heute wird der auf den Inseln gebrannte Rum zu fantasievollen Cocktails verarbeitet. Wie wäre es mit einem Bahama Mama oder Goombay Smash?

Die Speisen auf den Inseln sind vielfach von der Nähe zum Meer bestimmt. Eine der beliebtesten Zutaten auf den Bahamas ist Conch, eine Meeresschnecke. Sie findet sich fast in jedem Restaurant auf der Speisekarte wieder – sei es als Salat, Suppe oder gebeizt in Limonensaft und mit scharfen Chilis. Auch den bahamaischen Hummer (»crawfish«) solltet ihr unbedingt probieren! Fangzeit ist von Oktober bis März. 

Neben köstlichem Seafood bereichern auch viele afrikanische Speisen mit Reis, Erbsen und Chilis aus der Sklavenzeit die bahamaische Küche. Die vielen einfachen Eintöpfe aus Kartoffeln, Käse und gekochtem Fleisch sind hingegen ein Erbe der Briten, die die Kultur der Bahamas mitgeprägt haben.