Kanadische Ikonen

Justin Bieber, Michael Bublé und Celine Dion sind Kanadier*innen. Wusstest du das? Auch Pamela Anderson, Ryan Reynolds oder Ryan Gosling wurden im zweitgrößten Land der Welt geboren. Und heute sind sie wahre Ikonen ihrer Branche. Doch so wie mit den Stars geht es dem Land auch mit seinen Erlebnissen. Nicht jeder weiß, wie unfassbar schön Kanada ist. Atemberaubende Landschaften – oh ja! Aber Kanada kann noch viel mehr. Ein Überblick. 

Johan Lolos/ Destination Canada

Highlights in Kanada: Die Niagarafälle
Destination Canada

Niagarafälle

Zweifelsohne gehören die Niagarafälle zu den wohl berühmtesten Markenzeichen Kanadas. Dabei liegt hier nur ein Teil und der andere in den USA. Goat Island teilt die riesigen Fälle in zwei Teile und zwei Staaten, wobei die breiten und spektakulären Horseshoe Falls auf der kanadischen Seite liegen. Und ja, das bombastische Rauschen ist in vielerlei Hinsicht ein echtes Erlebnis.

Mittlerweile passiert um die Fälle auch so einiges. Damit ist nicht unbedingt die Mini-Las-Vegas-Version der Stadt Niagara gemeint, sondern eher die Touren und Aktionen, die sich direkt am Wasserfall befinden. Seit Neuestem kann man auch das einstige Kraftwerk besuchen und das eröffnet mit einem gläsernen Tunnel noch einmal eine ganz neue Perspektive auf die legendären Wasserfälle. Wer nur wenig Zeit hat, dem sei weiterhin der Klassiker empfohlen: Mit einem bunten Regenponcho bekleidet auf Schiffstour der Gischt entgegen.
Es ist eine nasse Angelegenheit. Aber ein Riesenspaß!

Andrik Langfield & Destination Canada

Destination Canada

Das Wahrzeichen Torontos

Der CN Tower – übrigens steht das CN für Canadian National Railway – ist in der kanadischen Metropole allgegenwärtig! Denn mit seinen 553,33 Metern überragt er alles. Und prägt die Skyline.

Für Touristen ist er jedoch mehr als eine markante Orientierungshilfe beim Manövrieren durch die Stadt. In 335 Metern Höhe befindet sich der sogenannte »Korb« und in diesem wiederum ein Drehrestaurant und eine Aussichtsplattform. Das Drehrestaurant lebt eher von der Aussicht als vom kulinarischen Genuss, aber die Aussichtsplattform eröffnet einen grandiosen Weitblick. Bis zu 120 Kilometer weit kann man blicken und wenn das Wetter es zulässt, taucht der Gischtschleier der Niagarafälle am Horizont auf.

Nun spielt ein Gebäude dieser Art auch gerne mit seinen Vorzügen. So gibt es neben dem gläsernen Aufzug, der an der äußeren Seite hinaufgleitet, oben auch einen Glasfußboden, der tief blicken lässt. Es geht aber, wer mag, noch höher hinaus. 477 Meter hoch ist der Skypod, auf dem die riesige Antenne befestigt ist. Wie wäre es mit einem Spaziergang am Rande der Plattform? Auch das ist möglich. EdgeWalk heißt das Abenteuer, bei dem die Mutigen mit einem Guide, gut gesichert, auf dem Dach des Drehrestaurants den Turm umrunden. Ein unvergessliches Erlebnis!

Kanadische Arktis

Wohl das unbekannteste der Territorien ist Nunavut. Es ist auch das einzige Gebiet, das nicht über eine Straßenverbindung mit dem übrigen Kanada verbunden ist. Wer hierher will, muss fliegen. Oder eben mit dem Schiff kommen. Viele reizt es eh, mit dem Schiff die Arktis zu erkunden und einen Teil der sagenumwobenen Nordwestpassage zu befahren. Vorbei an Eisbären, die auf Eisschollen hocken, Narwalen, die neben dem Boot schwimmen, langen Fjorden und entlang der weiten Tundra.

Mit gut 30.000 Einwohnern, verteilt auf einer Fläche, die beinahe sechsmal so groß ist wie Deutschland, ist es selbstverständlich auch die am dünnste besiedelte Region des Landes. Durch die Abgeschiedenheit haben selbst die meisten Kanadier keine Ahnung von der Welt am Polarkreis. Doch wer sich einmal ganz nach oben in den Norden begibt, sich für die Schönheit und die Einsamkeit öffnet, den packt schnell das »Arktisfieber«. Eine Liebe zum Eis, zur Stille und der schier endlosen Weite der arktischen Wunderwelt. Auch die Kultur der Inuit, mit der man dort oben in Berührung kommt, ist spannend und prall gefüllt mit Anekdoten und Geschichten vom Über- und Erleben. Die meisten Inuit haben bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ausschließlich vom Fischfang gelebt. Und auch ihre Kleidung oder Transportmittel haben sie aus den lokalen Materialien geschaffen.

Die Hauptstadt Nunavuts, Iqaluit, ist noch recht einfach mit dem Flugzeug von den kanadischen Großstädten zu erreichen. Sie liegt auf Baffin Island. Die größte Insel des kanadisch-arktischen Archipels und die fünftgrößte Insel der Welt. Von hier lassen sich wun- derbar Touren in den Auyuittuq National Park organisieren. Ein Traumziel für Extremsportler und Gleitschirmflieger. Denn dort warten beeindruckende Granitgiganten, die aus dem Nichts in die Höhe zu schießen scheinen. Und wenn sich vor dieser beeindruckenden Kulisse noch ein Moschusochse verirrt, ist das Motiv perfekt.

Frau picknickt vor der Kulisse der Rocky Mountains, eine der Highlights in Kanada
Destination Canada
Finn Beales

Rocky Mountains

Wie eine majestätische Wand ziehen sich die Rocky Mountains von Süd nach Nord und bilden damit auch – zu einem wesentlichen Teil – die Grenze von der Provinz British Columbia zur Provinz Alberta. Und genau diese Wand ist auch eine Wetterscheide. Denn die Gebiete am Pazifik sind regenreich und häufig sattgrün und auf der anderen Seite wird die Landschaft eher zur Prärie – also trocken und steppenartig.

Frau picknickt vor der Kulisse der Rocky Mountains, eine der Highlights in Kanada
Destination Canada

Doch die Rockies sind viel mehr als nur Berg und Tal. Sie sind das Sinnbild für Kanada. Natürlich nicht grundlos, denn die Schönheit der Landschaft ist einzigartig. So bildschön, dass die Region äußerst populär ist. Fast zu beliebt. Hier empfiehlt es sich, antizyklisch zu reisen. Insbesondere wenn man zwischen den Touristenmagneten Banff und Jasper pendelt. Da kann es im Hochsommer schon arg voll auf den Straßen wer- den. Und der sagenumwobene Icefields Parkway, eine Promenade entlang der Gletscher, eröffnet seine wahre Pracht natürlich nicht im Stau stehend.

Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, Lake Louise in stiller Einsamkeit genießen zu können: Ein Besuch lohnt sich immer. Denn dieses Fleckchen Erde ist umwerfend. Nicht minder sehenswert ist Maligne Lake. Allein die Anfahrt lohnt sich. Und wer einmal dort war, konnte eigene Postkartenmotive sammeln.

Finn Beales

Toronto

Nein, Vancouver ist nicht die größte Stadt Kanadas. Es ist Toronto. Und Toronto hat so eine ganz besondere Atmosphäre. Das liegt einerseits daran, dass die Hälfte aller Torontonians nicht in Kanada geboren sind. Rein theoretisch können einem 140 verschiedene Sprachen zu Ohren kommen. Das macht T.O., wie die Kanadier es liebevoll abkürzen, zu einer der internationalsten Städte der Welt. Und freundlich und friedlich obendrein. Das allein ist Teil dieses Charmes, dem man erliegt, wenn man sich in der Metropole aufhält.

Wofür man Toronto lieben muss? Für die Kultur. Weltklassemuseen und aufsehenerregende Kultbauten von renommierten Ar- chitekten. Mondänes Lebensgefühl an der Harbourfront, Out-of-the-Box-Thinking im Distillery District und Weltoffenheit im Queen Street Village.

Dazu kommen eine ausgezeichnete Küche, die im restlichen Kanada nicht immer vorausgesetzt werden kann, und ein tolles Shoppingerlebnis in West Queen West. Sagen wir es kurz und bündig: Toronto ist die Stadt, in der man Urlaub machen will!

Grizzlybär beobachtet aus einem Autofenster
Johan Lolos/ Destination Canada
Eisbär in Churchill, Manitoba
Travel Manitoba

Eine Begegnung mit einem Bären, egal welcher Art, ist erst einmal aufregend. Keine Frage. Aber gleichzeitig ist es auch so typisch Kanada, dass man fast enttäuscht ist, wenn man keinem begegnet. Und ja, wenn man sich an die Sicherheitsvorkehrungen hält, dann kann Bärenbeobachtung ein grandioses Naturschauspiel sein und das geht bereits aus sicherer Distanz.

Da wäre zum einen der Grizzly. Sicherlich möchte man der großen Braunbärspezies nicht unbedingt einsam auf einer Wanderung begegnen. Aber aus sicherer Distanz, beispielsweise aus einem Auto, ist es ein spannendes Gefühl. Im Yukon zeigen sich die flauschigen Giganten so häufig, dass es kein Problem sein wird, diese aus dem sicheren Wagen zu betrachten.

Grizzlybär beobachtet aus einem Autofenster
Johan Lolos/ Destination Canada

Aber auch mit beiden Beinen in der Natur stehend geht eine Grizzly- beobachtung. Beispielsweise im zauberhaften Bella Coola, der selbsternannten Hauptstadt der Grizzlys. Wenn die Lachse zum Lai- chen ihre Rückkehr flussaufwärts antreten, brauchen die bis zu zwei Meter großen Bären sich einfach nur in den Fluss zu stellen und das Maul aufzuhalten. Denn die Lachse hüpfen gegen den Strom und so ist es ein Festmahl für die Grizzlys und eine günstige Fotooption für den Menschen. Der Bär ist völlig desinteressiert an den Personen, schließlich wimmelt um ihn herum seine Lieblingsspeise.

Auch der Eisbär kann in seinem natürlichen Habitat beobachtet wer- den. Am leichtesten geht das an der Hudson Bay in Manitoba. Churchill ist nämlich die Hauptstadt der Eisbären. Diese harren an der Hudson Bay aus, bis sich eine Eisdecke bildet und sie von dort hinaus in die Arktis ziehen können. Sehnsüchtig warten sie darauf. Denn ihre bevorzugte Nahrung, die Robben, finden sie auf dem Eis. Doch wie lassen sich die Polarbären am besten aufspüren? Am ein- fachsten ist es sicherlich mit dem sogenannten Tundra Buggy. Ein riesiges Gefährt, das extra zur Eisbärenbeobachtung erbaut wurde. Die ruhigere und weitaus nachhaltigere Variante ist eine Wanderung mit einem Guide. Bei dieser durchaus kostspieligen Variante ver- weilt der Gast in einer abgelegenen Lodge in der Tundra, wo Eisbären (und oft auch Nordlichter) bereits vom Fenster aus beobachtet werden können.

Eisbär in Churchill, Manitoba
Travel Manitoba

Dawson City

Dawson City ist die Hauptstadt der Goldsucher und Trapper. Es ist die ewige Kulisse der Jack-London-Romane, dessen Hütte auch heute noch dort zu besichtigen ist. Diese hatte man nach einer aufwendigen Suche in der Wildnis gefunden und tatsächlich als Touristenattraktion nach Dawson umgesetzt. Während der Hoch-Zeit des Goldrauschs lebten hier bis zu 40.000 Menschen. Heute sind es knapp 1.400 Seelen. Da die Stadt aber unter Denkmalschutz steht, ist alles erhalten, wie es einst war. Das hat schon Flair, auch wenn es oft wie eine Art Western-Film-Kulisse wirkt. Ein Hauch aus der guten alten Zeit lässt sich auch erleben. Beispielsweise bei einer Cancan-Tanz-Aufführung, einem Spaziergang über die Front Street oder einem Sourtoe-Cocktail, bei dem ein abgefrorener Zeh im Whisky schwimmt. Ja, solche Reiseerlebnisse gibt es nur dort, wo der Klondike und der Yukon zusammenfließen, in Dawson City.

Destination Canada

Mehr Infos über Land und Leute findet ihr auf kanadastisch.de