Ontario – die perfekte Urlaubsprovinz Kanadas

Destination Ontario/ Andy Brooks

Ontario leuchtet, und zwar in vielen Farben und Facetten. Die zweitgrößte Provinz Kanadas birgt grandiose Attraktionen. Die einen weltbekannt, die anderen noch wahre Geheimtipps. Wenn wir das jetzt »Kanada im Kleinformat« nennen würden, würde das höchstwahrscheinlich ein falsches Bild vermitteln. Zwar spiegelt die Provinz die natürliche Schönheit des ganzen Landes wider, doch bei der Fläche kann man sich vertun. Mit stolzen 1,1 Millionen Quadratkilometern ist die Provinz dreimal größer als Deutschland. Wir haben für euch unsere Highlights herausgesucht. Ihr müsst nur noch aussuchen, reisen und genießen.

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Foto: Max Forgues

Wusstet ihr schon?

ONTARIO
... verfügt über sechs Nationalparks und insgesamt 115 Provinzparks und es gibt insgesamt über 250.000 Seen und Gewässer. Ja, richtig gelesen! Die größte Stadt Ontarios und des gesamten Landes ist Toronto mit drei Millionen Einwohnern und 6,4 Millionen in der Agglomeration, gefolgt von der Hauptstadt Ottawa mit fast einer Million Einwohnern. Insgesamt leben rund 15,6 Millionen Kanadier in Ontario, was etwa 40 Prozent der gesamten kanadischen Bevölkerung entspricht.

Foto: FCB/Ryan Lee

Toll, toller, Toronto

Willkommen in Toronto. Die multikulturell vielfältigste Stadt der Welt, in der mehr als 100 Sprachen gesprochen werden. Wenn das Wetter mitspielt, ist Toronto eine Wucht. Es ist eine pulsierende Großstadt mit drei Millionen Einwohnern, in der es niemals langweilig wird. Kulinarisch gibt es einiges zu entdecken, Spaziergänge durch die verschiedenen Stadtviertel sind zu empfehlen und auch kulturell ist Toronto ein Knaller.

Restauranttipps für Toronto

Von Aserbaidschan bis Zypern und jede erdenkliche Landesküche dazwischen – nirgendwo ist Torontos kulturelle Vielfalt so aufregend wie auf den Tellern der Restaurants. Es ist ein Genuss, hier zu essen – von koreanischem Walnusskuchen über schweißtreibende Thai-Currys bis hin zu New Yorker Steaks und den guten alten kanadischen Pfannkuchen mit Speck und Ahornsirup. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Sozusagen Fusion-Food at its best. Also traditionelle, westliche Rezepte, die mit einer Handvoll würziger Zutaten aufgepeppt werden.

Auch der Guide MICHELIN hat mittlerweile entdeckt, dass Torontos Gastroszene Sterne verdient hat. Wir haben hier einmal drei Restaurants, die ihr dringend besuchen solltet.

Pai – nordthailändische Küche

Im Pai kocht die ehemalige Krankenschwester Nuit ihre Familienrezepte und Streetfoodfavoriten. Der Bohème-Look des Restaurants ist instagrammable, aber der echte Star ist die umfangreiche Speisekarte, gespickt mit frischen, schmackhaften Gerichten und lebhaften Currys. Kanom Jin Nham Ngeaw ist eine köstliche Suppe aus Schweinerippchen und Tomaten mit Reisnudeln. Und Gaeng Panang, ein süß-saures rotes Curry, trifft genau den richtigen Ton.

Sushi Masaki Saito – japanische Küche

Kanada hat unglaublich gute japanische Restaurants und dieses ist eins davon. Der Guide MICHELIN hat es auch gleich mit zwei Sternen dotiert. Denn Chefkoch Masaki Saito zaubert bei seinem Omakase-Menü optische Schönheiten, die mit allen Feinheiten und Raffinessen auf der Zunge zergehen. Dabei bilden eine 200 Jahre alte Hinoki-Theke und traditionelle japanische Vertäfelungen und Holzarbeiten die Bühne. Für die größten Schätze des Meeres empfiehlt es sich, Chutoro zu bestellen, wo auch mit weißem Trüffel nicht gespart wird. Oder sämtliche Nigiri, wobei der Fisch ausschließlich aus Japan kommt und mit kostbarem Reis aus der Präfektur Niigata serviert wird. Pures Tafelglück.

The Ace – Gastropub

Torontonians lieben Brunch. Und leider ist das meist nicht die Sternstunde der Restaurants, doch im The Ace, einem schlanken, alten Diner, das in den 1950er-Jahren eröffnet wurde, ist das ganz und gar nicht der Fall. Das Ehepaar Rafael Badell und Maggie Stackpole sorgt für den perfekten Genuss um die Mittagszeit. Köstlich ist der Toast mit Entenconfit und Waldpilzen, gekrönt von sanft pochierten Eiern. Wer es süß mag, sollte sich den wahrscheinlich besten French Toast der Stadt bestellen. Dieser wird mit karamellisierten Birnen, Vanillebohnen-Ricotta und gerösteten Pistazien serviert. Klingt nicht nur gut. Versprochen!

Neighbourhoods, die ihr euch erlaufen solltet!

Ein Spaziergang durch die Stadtviertel Torontos ist immer empfehlenswert. Aber in welche Richtung soll es gehen? Offiziell gibt es 158 Neighbourhoods, also ist unsere Auswahl sehr klein, aber durchaus fein!

Old Town & Distillery District

Der fünf Hektar große Distillery District, dessen Mittelpunkt die Gooderham and Worts Distillery von 1832 – einst die größte Brennerei des British Empire – ist eine der besten Attraktionen in Torontos Innenstadt. Die viktorianischen Industrielagerhäuser wurden in Galerien, Designerboutiquen, Cafés und Restaurants umgewandelt. Die Stimmung hier ist ansteckend. Bei gutem Wetter ertönt Livemusik und es herrscht eine Art Biergartenatmosphäre mit viel Coolness und Stil.

Das Wichtigste zuerst: St. Lawrence Market ist fantastisch. Er ist seit mehr als zwei Jahrhunderten ein Treffpunkt für die Nachbarschaft. Der wiederaufgebaute South Market aus dem Jahr 1845 beherbergt mehr als 120 Stände und Läden mit Spezialitäten, Käse, Nudeln und vielem mehr. Unbedingt das Peameal-Bacon-Sandwich in der Carousel Bakery probieren!

Yorkville & The Annex

Das 1914 eröffnete ROM (Kurzform für Royal Ontario Museum) ist Kanadas größtes Naturkundemuseum und eines der größten Museen Nordamerikas. Architektonisch scheiden sich hier die Geister. Gefällt die Synergie zwischen dem ursprünglichen historischen Gebäude und dem Anbau, The Crystal genannt? Daniel Liebeskind hat hier ein architektonisches Werk geschaffen, das wie ein massiver Splitter das Originalgebäude durchbohrt. Und ja, auch innen lohnt es sich, die Dinosaurierskelette oder die Fledermaushöhle anzusehen.

Torontos einziges Schloss, das Casa Loma, hat vielleicht nie Könige beherbergt, aber es hat auf jeden Fall Größe. Es thront über dem Annex auf einer Klippe, die einst das Ufer des eiszeitlichen Irokesensees war, aus dem der Ontariosee entstand. Eine Audiotour führt die Besucher durch die vier Stockwerke des Herrenhauses sowie durch den 240 Meter langen Tunnel zu den Stallungen.

Wusstet ihr schon?

Toronto lässt sich prima mit dem Rad entdecken. Der Martin Goodman Trail, ein 56 Kilometer langer gepflasterter Weg, führt durch verschiedene Stadtviertel. Beispielsweise durch The Beaches oder entlang der Waterfront. Auf den Toronto Islands sind die südliche Uferpromenade und die sie verbindenden gepflasterten Wege autofrei. Es empfiehlt sich, innerhalb der Stadt nur die markierten Fahrradwege zu nutzen. Sicher ist sicher.

 

Foto: FCB/Ryan Lee

Ein Muss: die Niagarafälle

Wer sich schon in Toronto befindet, sollte die Niagarafälle nicht verpassen. Mit dem Auto ist das spektakuläre Highlight in anderthalb Stunden erreicht. Wer das Auto nicht nehmen mag, bucht den Go Train von Toronto nach Niagara Falls. Ehrlich gesagt ist ein Tagesausflug aber zu kurz, denn die Region um die Wasserfälle ist wunderschön und bekannt für den Wein. Da lohnt es sich schon, sich noch in Niagara-on-the-Lake einzubuchen und den dortigen Wein in aller Ruhe zu verkosten.

Ein Ausflug zur Niagararegion gehört zum Ontario-Urlaub wie der Elch in den Algonquin Park oder der Ahornsirup auf die Pfannkuchen. Egal ob Kanada-Reisende einen Tagesausflug machen oder sich länger in der Region, die rund 90 Minuten südöstlich von Torontos Zentrum entfernt ist, aufhalten: Neben der Journey Behind the Falls mit Blick auf die weltbekannten Niagarafälle sollten unbedingt weitere Attraktionen besucht werden. Den besten Deal machen Gäste mit einem der drei Niagara-Parks-Pässe, die bis zu 60 Prozent Ersparnis garantieren. 

Mehr als nur ein Wasserfall

Einen grellen Poncho übergezogen und dann geht es auf einem Bötchen gen Wasserfall. Nass werden garantiert. Das ist wohl die typische Art, die legendären Wassermassen zu erleben. Von der Aussicht von oben mal abgesehen. Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Hier eine kleine Auswahl an spektakulären Erfahrungen:

Journey Behind the Falls: Es ist durchaus eine imposante Perspektive, den berühmten Horseshoe Fall auch mal von hinten zu erleben. Ein Spaziergang in das Gestein macht es möglich.

Niagara Parks Power Station + Tunnel: Die gewaltigen Wassermengen sorgen auch für reichlich Power. Das hat man schon vor Jahren erkannt und deshalb lohnt sich auch eine Tour durch das über 100 Jahre alte Wasserkraftwerk. Aussicht natürlich inklusive.

Butterfly Conservatory: Es muss nicht immer Wasser sein. Hier faszinieren 2.000 frei fliegende tropische Schmetterlinge in all ihren Farben.

Urlaub leicht gemacht: die Niagara-Falls-Pässe

Rund ums Jahr wird der Niagara-Falls-Pass mit 41 Prozent Kostenersparnis angeboten. Dieser schließt sieben Sehenswürdigkeiten ein: Journey Behind the Falls, Butterfly Conservatory, Whirlpool Aero Car, White Water Walk, Floral Showhouse sowie Zutritt zum Falls Incline Railway und die Nutzung der WEGO-Busse an zwei vollen Tagen. Der Pass kostet 84 kanadische Dollar (rund 57 Euro) plus Steuer.

Für diejenigen, die entweder auf der Durchreise sind oder hauptsächlich Zeit im nahe gelegenen Niagara-on-the-Lake verbringen möchten, ist der Niagara Falls Adventure Pass Classic mit vier Attraktionen die ideale Option. Das Paket beinhaltet Journey Behind the Falls, Niagara’s Fury, White Water Walk und 48 Stunden WEGO. Der Pass ist für 64 kanadische Dollar (rund 44 Euro) plus Steuer erhältlich. Dabei spart man sich im Vergleich zu Einzelpreisen 16 Prozent.

Der Niagara-Parks-Pass ist online unter www.niagaraparks.com oder bei den deutschen Kanadaspezialisten America Unlimited, Canusa und CRD erhältlich.

Helikopter über den Niagarafällen
Foto: Destination Ontario/Mike Reyno

Wusstet ihr schon?

Man nennt sie Niagara Daredevils, die Menschen, die sich todesmutig die Wasserfälle hinuntergestürzt haben. Und einige haben das tollkühne Unterfangen tatsächlich überlebt. Beispielsweise 1901. Damals hat sich die Lehrerin Annie Taylor im Alter von 63 Jahren in einem Rock in ein Fass gequetscht und hat sich darin 53 Meter in die Tiefe fallen lassen.

Foto: Destination Ontario

Abenteuer mit Tiefgang in Nordontario

In Nordontario wimmelt es nur so von Geschichten und Legenden der indigenen Völker. Zudem ist die Region ein einziges Outdoorparadies. Die zweitgrößte Provinz Kanadas ist in etwa so groß wie Frankreich und Spanien zusammen und sehr dünn besiedelt. Die raue, natürliche Schönheit der Region und die endlosen Möglichkeiten, die herrliche Natur zu genießen, lassen die Herzen von Reisenden schnell höherschlagen. Auf zu den außergewöhnlichen Abenteuern in Nordontario!

In ihrem Element: Manitoulin Island

Der Legende der Anishnabe First Nations nach hat der Große Geist auf Manitoulin Island die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft erschaffen. Und tatsächlich: Wer die größte Süßwasserinsel der Welt betritt, wird unweigerlich von der spirituellen Mystik der Insel wie magisch angezogen. Mehr als 100 Seen, Wasserfälle, idyllische Örtchen, Flüsse, sagenhaft schöne Küstenlandschaften und dichte, mystische Wälder prägen das Bild auf der im Huronsee im Nordwesten Ontarios gelegenen Insel. Seit jeher kommen Angehörige der First Nations auf die Insel, um dort Träume und Visionen zu empfangen. Besucher können auf kulturellen Touren die uralten Traditionen hautnah erleben.

Neben dem tiefen, kulturellen Erbe ist Manitoulin zudem einer der besten Outdoorspots ganz Kanadas – ein absolutes Paradies für Wanderer und Paddler.

Tipp: Der zwölf Kilometer lange Cup & Saucer Trail bietet ganz besondere Aussichten. Er führt zunächst durch einen verwunschenen, lichten Laubbaumwald, bevor man zu den spektakulär abfallenden Klippen gelangt, die 100 Meter tief abfallen. Dann liegen einem die beeindruckende Waldlandschaft und in der Ferne das azurblaue Wasser des Huronsees zu Füßen.

Auf zu neuen Ufern: Lake Superior

Lust auf ein Stand-up-Paddling- oder ein Kajakabenteuer auf dem größten Süßwassersee der Welt? Der Lake Superior misst sage und schreibe 82.000 Quadratkilometer und ist Teil der fünf großen Seen in Nordamerika. Selbst wer den See überfliegt, meint, eher den Atlantik als einen See unter sich vorbeiziehen zu sehen. Kein Wunder also, dass die Einheimischen den Lake Superior »Großes Wasser« genannt haben. Er ist das perfekte Urlaubsziel für all jene, die es gerne aktiv mögen. Ob nun auf dem Wasser oder in der atemberaubenden Natur, die den See umgibt. Hier wartet pures Wildnisabenteuer.

Es ist ein See, fühlt sich an wie Meer

Weite Ahornwälder, menschenleere Kiesstrände, tosende Wasserfälle und jede Menge Aussichtspunkte auf dem See sind ein wahrer Abenteuerspielplatz für Outdoorenthusiasten. Wandern, Fischen, Baden und Segeln im Sommer, Skilanglauf oder Schneemobiltouren im Winter sorgen für reichlich Abwechslung. Auch Taucher finden hier ein Paradies. Die rund 200 Zuflüsse sorgen im Lake Superior für extrem klares Wasser und beste Aussichten unter Wasser. Zahlreiche Schiffswracks warten darauf, entdeckt zu werden.

Tipp: Erwandere den spektakulären Coastal Trail im Lake Superior Provincial Park oder paddle nahe der Küste im Pukaskwa National Park. Und schaue dir einen der romantischsten Sonnenuntergänge am Agawa Bay und Old Woman Bay an.

Wecke keine schlafenden Riesen: Thunder Bay

Thunder Bay ist das Hauptzentrum von Ontarios Nordwesten und der perfekte Ausgangspunkt für Tagesabenteuer. Besuche den Fort William Historical Park, den weltweit größten rekonstruierten Pelzhandelsposten. Damals trafen sich Einheimische aus dem Nordwesten mit französischen und britischen Siedlern zum Handel und haben in dem Fort zusammen überwintert. Heute gewährt der historische Park tiefe Einblicke in die Kultur der indigenen Bevölkerung. 

Mit Sail Superior hast du die Wahl zwischen einer Vielzahl von Segel-, Zodiac- und Katamarantouren unterschiedlicher Dauer. Bewundere den spektakulären 100 Meter tiefen Ouimet Canyon, in dem seltene arktische Pflanzen leben, oder gehe auf eine Wanderung zur Spitze der Felsformation Sleeping Giant. Entdecke die mächtigen Wasserfälle der Kakabeka Falls, der »Niagarafälle des Nordens«.

Die Legende des Sleeping Giants

Doch der absolute Höhepunkt und Wahrzeichen der Stadt schlummert am Ufer des Lake Superiors: ein Fels mit dramatischen Klippen. Für die Indigenen ist der Berg heilig. Die Legende besagt, dass ein mächtiger Geist einst am Ufer des Lake Superiors lebte. Sein Name war Nanabozho, frei übersetzt: »unser liebster Geist«. Eines Tages entdeckte er unter seinem Fels Silber, das er schnell wieder vergrub, damit ihn niemand sah. 

Doch bald schon näherten sich fremde Männer in einem Kanu. Um sein Volk zu schützen, erzeugte er einen Sturm und versenkte das Kanu im See. Er rettete sein Volk, aber zog den Zorn des Wettergotts auf sich, der den Geist zur Strafe in einen riesigen Felsbrocken verwandelte. Und tatsächlich: Steht man vor dem Tafelberg, ist mit etwas Fantasie ein liegendes Wesen samt Kopf, Adamsapfel, Nase, und langen Beinen zu erkennen. Die Europäer nannten ihn später Sleeping Giant und er zählt ohne Zweifel zu einem der größten Naturwunder des Landes.

Wusstet ihr schon?

Die Great Lakes (Erie, Superior, Huron, Ontario und Michigan) bilden mit insgesamt über 244.160 Quadratkilometern das größte Süßwasserreservoir der Welt.

Foto: Destination Ontario

Oha, Ottawa!

Hauptstädte sind ja schon rein aus ihrer Funktion heraus ein lohnendes Urlaubsziel. Rund um die Schaltzentralen der Macht ist schließlich immer etwas los. Im Fall von Ottawa, der Bundeshauptstadt Kanadas, lohnt sich ein Besuch aber zusätzlich aufgrund des umfangreichen Kunst- und Kulturangebots. Wir haben euch unsere Highlights aufgestellt.

Total museal

Es klingt extrem stereotyp, aber in Sachen Museen habt ihr in Ottawa tatsächlich die Qual der Wahl. Nicht nur beherbergt die Bundeshauptstadt standesgemäß gleich sieben der insgesamt neun Nationalmuseen. Zusätzlich könnt ihr euch in gleich elf Lokalmuseen über Geschichte und Eigenheiten der traditionsreichen Hauptstadt informieren.

EIn Muss. Selbst für Museumsverweigerer. Das Canadian Museum of History ist immer einen Besuch wert, obwohl das – pst! – auf der anderen Seite des Flusses Ottawa und damit in Gatineau, Québec, und nicht in Ottawa liegt. Untergebracht in einem von Douglas Cardinal entworfenen Kunstbau, der für sich schon ein echter Hingucker ist, wird euch im meistbesuchten Museum Kanadas die kulturelle Quintessenz des Landes nähergebracht. Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf Geschichte und Kultur der First Nations, Inuit und Métis, denen die 3.300 Quadratmeter große First Peoples Hall gewidmet ist. Mehr als 2.000 Exponate gewähren hier spannende Einblicke. Kleine Entdecker freuen sich über das Canadian Children’s Museum mit zahlreichen Gelegenheiten zum Mitmachen, Spielen und Staunen.

Big Bang Theory oder Wissenschaft, die Spaß macht

Im Canadian Museum of Nature könnt ihr euch mit der einzigartigen Naturlandschaft des Great White North vertraut machen. Die Vielfalt der insgesamt sieben Dauerausstellungen reicht von der zeitgenössischen Flora und Fauna Kanadas über umfangreiche geologische Sammlungen bis hin zu Furcht einflößenden Dinosaurierskeletten, darunter das vollständig erhaltene Gerippe eines Daspletosaurus. Dröge Texttafeln sucht ihr hier vergebens, das Museum ist auf dem Stand der Zeit und lädt an vielen Stationen zum Mitmachen und Anfassen ein.

Technikbegeisterte Kanada-Urlauber dürften sich im Canada Aviation and Space Museum wie im siebten Himmel fühlen. Exponate aus mehr als einem Jahrhundert Luftfahrtgeschichte geben einen anschaulichen Eindruck über die rasante Geschwindigkeit, mit der der Mensch die Luft erobert hat. Und sogar Teile des Spaceshuttles Endeavour können hier bestaunt werden.

Fahrradfahrerin fährt entlang des Ottawa Rivers, im Hintergrund das Parlament
Das Parlament liegt pittoresk am Ottawa River I Foto: Ottawa Tourism

Pittoresk auf dem Parliament Hill

Ein Parlament, das beim ersten Hinschauen fast aussieht wie Hogwarts. Davon könnte sich der Reichstag noch eine Scheibe abschneiden. Das kanadische Parlament, das auf dem passend benannten Parliament Hill thront, sieht jedenfalls aus wie aus dem Märchen. Der neogotische Charakterbau ist vor allem durch seinen 92 Meter hohen Glockenturm, den Peace Tower, sowie die kreisrunde Parlamentsbibliothek auf der Rückseite unverkennbar. Trotz anhaltender Sanierungsarbeiten könnt ihr das Parlamentsgebäude bei einer geführten Tour erkunden und erfahrt dabei allerlei Wissenswertes über die kanadische Politik.

Kanalisiertes Kulturhighlight

Man kann es sich heute kaum vorstellen, aber die Beziehungen zwischen Kanada und den USA waren nicht immer so blendend wie in unserer Zeit. Vor bald 200 Jahren, 1832, bauten die Kanadier daher einen 202 Kilometer langen Kanal vom Fluss Ottawa in der Hauptstadt bis zur Stadt Kingston am Ontariosee. Damals sollte der Kanal bei einer etwaigen Invasion aus dem Süden zur Verteidigung dienen, heute geht es an der imposanten Wasserstraße weitaus friedfertiger zu: Im Winter nutzen die Einwohner von Ottawa den Kanal zum Schlittschuhlaufen, in den Sommermonaten hingegen lässt die Stadt sich hervorragend auf einem der vielen Wassertaxis vom Kanal aus erkunden.

Wusstet ihr schon?

Man erkundet fremde Städte am besten über die lokale Küche. Das finden wir zumindest. Beste Gelegenheit, Ottawa mit den Geschmacksknospen zu entdecken, bietet sich euch im ByWard Market gleich neben dem Parliament Hill. Über mehrere Blöcke verteilt könnt ihr euch in dem Viertel durch ein Potpourri aus Restaurants, Boutiquen, Kunstgalerien und Straßenverkäufern bummeln und schnabulieren, dass es eine wahre Freude ist. Eine echte Spezialität ist der sogenannte »Obama Cookie«, der so heißt, seit er bei einem Besuch des damaligen US-Präsidenten im Le Moulin de Provence verköstigt wurde. Ein zuckersüßer Ritterschlag.

Foto: Holger Leue

Leinen los auf dem Rideau Canal

Zusammen mit Freunden und Familie in See stechen. Die Naturschönheiten ganz im eigenen Tempo an einem vorüberziehen sehen und dort ankern, wo es am schönsten ist. Klingt nach einem absoluten Urlaubstraum. Ist es auch! Mit einem gecharterten Hausboot auf dem Rideau Canal zu schippern, ist ein unvergessliches Abenteuer.

Lautlos und gemächlich gleitet das Hausboot über den Rideau Canal, der seit 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Er verbindet Kanadas Hauptstadt Ottawa mit Kingston auf rund 200 Kilometern. Links und rechts schmiegen sich mal kleine, mal eher stattliche Häuser in die Landschaft. Die typischen bunten Muskoka-Stühle aus Holz finden sich fast vor jedem Haus. Fast scheint es, als schippere man von einer kleinen wunderschönen Seenlandschaft in die nächste.

Mit allen Wassern gewaschen

Auf halber Strecke zwischen Ottawa und Kingston liegt Smiths Falls, die Basis von Le Boat. Hier startet das Abenteuer. Nach einer kurzen Einweisung kann der Bootsurlaub beginnen. Einen Bootsführerschein braucht man nicht, um das Hausboot zu steuern. Gespannt, ob alles klappt, ist man wohl dennoch. Schließlich warten 38 Schleusen, wenn man die komplette Tour machen möchte.

Weite, offene Seen wechseln sich mit malerischen Orten und lebendigen Städten ab. Östlich von Smiths Falls wartet der erste sehr lohnenswerte Stopp: das hübsche Städtchen Merrickville. Anker werfen und los geht es vorbei an Steinhäusern aus der viktorianischen Zeit, in denen Kunstgewerbeläden, Museen und Restaurants untergebracht sind. Wer nicht nur bummeln möchte: Der viereinhalb Kilometer lange Tip to Tip Trail führt von einem Ende Merrickvilles zum anderen.

Stühle um Lagerfeuer, im Hintergrund angelegtes Hausboot auf dem Kanal
Anlegen in der Idylle Ontarios I Foto: Holger Leue

Kanadische Wildnis und ein Hauch von Abenteuer

Genau das macht eine Hausboottour aus. In Häfen zu ankern, die einem gefallen. Und dort einen Stopp einzulegen, wo das Baden besonders verlockend ist. Nichts ist herrlicher als ein Sprung ins klare Wasser, eine Kanutour in schmalere Seitenarme und geduldiges Angeln im Morgengrauen.

Pärchen steht auf dem Bug eines Hausbootes bei malerischen Sonnenuntergang am See
Romantische Stimmung ist beim Hausboot-Urlaub inklusive I Foto: Holger Leue

Apropos angeln. Ebenfalls einplanen: Long Islands kurz vor Ottawa. Einer der idyllischsten Orte, um zu angeln und zu picknicken. Bevor man sich anschließend ins pure Leben in Ottawa stürzt und die prunkvolle viktorianische Architektur genießt.
Tipp: Der historische ByWard Market ist ein Muss.

Wusstet ihr schon?

Kanada-Urlauber schippern ab Mai 2024 mit den Hausbooten von Le Boat nicht nur den Rideau Canal entlang, sondern können auch den Trent-Severn Waterway und die Kawartha Lakes auf dem Wasserweg entdecken. Die 386 Kilometer lange Strecke birgt reichlich Abwechslung – von Naturwunder bis Tierbeobachtungen. Insgesamt stehen in Ontario 30 voll ausgestattete Hausboote von Le Boat für die Gäste zum Chartern bereit.

Foto: Destination Ontario

Gekonnt ins Rudern gekommen auf der Canadian-Canoe-Route

Wer die Geschichte Ontarios verstehen möchte, der sollte sich am besten aufs Wasser begeben. Besser noch: in ein Kanu setzen und die Region paddelnd entdecken. So wie es die Kanadier schon seit jeher gemacht haben. Die hölzernen Boote waren für die indigenen Völker das Fortbewegungsmittel, ob nun zum Reisen oder zum Jagen.

Das ganze Land wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts per Kanu erschlossen. Brauchte man mit dem Pferd zwei Wochen, hatte man die Strecke mit dem Kanu in zwei Tagen zurückgelegt. Das hat sich mittlerweile natürlich geändert, dennoch ist es immer noch die wohl schönste Art, Ontario und seine Naturschönheiten zu entdecken.

An die Paddel, fertig, los

Der beste Ausgangspunkt für einen gelungenen Start der Canadian-Canoe-Route, um auf den Spuren der frühen Entdecker und der First Nations zu paddeln? Das Elmhirst Resort, etwa 125 Kilometer nördlich von Toronto. Zwei Tage sollten Besucher hier einplanen.

Und diese vergehen wie im Flug – beim »Einpaddeln«, bei einer romantischen Mondscheinfahrt auf dem Otonabee River und beim Besuch des neuen Canadian-Canoe-Museums im nahen Peterborough. Für ein Kanumuseum gibt es keinen besseren Ort, denn Peterborough ist sozusagen die Wiege der Kanuproduktion. Nirgendwo anders wurden so viele Boote gefertigt wie in der Peterbourogh Canoe Company.

Am 11. Mai wird das Museum, dessen 1.800 Quadratmeter komplett den hölzernen Schiffen gewidmet sind, nach einer umfassenden Renovierung neu eröffnet. Besucher erfahren nicht nur unheimlich viel über die Geschichte der hölzernen Boote, sondern bestaunen auch 100 Kanus und Kajaks.

Nach so viel Theorie möchte man sein Wissen dann auch wieder in der Praxis erproben. Also ab aufs Wasser und nach Norden gen Hastings County gepaddelt – vorbei an außergewöhnlichen Felsformationen.

Muskelkater in den Armen von der letzten Tour? Dann lohnt sich ein Ausflug mit dem Auto in den Petroglyphs Provincial Park. Die antiken Felszeichnungen der indigenen Bevölkerung lassen jeglichen Schmerz vergessen, die größte Ansammlung in ganz Kanada wohlgemerkt.

Kanufahrer auf dem Madawaska River
Madawaska Kanu Centre I Foto: Destination Ontario

Hier rudert keiner zurück

Wer wie ein Profi paddeln möchte oder einfach gerne geführte Touren unternimmt, der bucht am besten einen Kurs bei Claudia van Wijk. Sie leitet das weiter nördlich gelegene Madawaska Kanu Center, die erste kommerzielle Paddelschule der Welt. Von mehrtägigen Kanuworkshops über Tagestouren bis hin zu Übernachtungen in Cabanas wird alles angeboten. Anspruchsvoll wird es auf dem mit Stromschnellen versehenen Madawaska River. Hat man diese gemeistert, folgt man dem Ottawa River bis zur kanadischen Hauptstadt Ottawa. Was für eine unvergessliche Kanutour.

Wusstet ihr schon?

Ministerpräsidenten, die mit dem Kanu unterwegs sind? Gibt es nur in Kanada. Im Canadian Canoe Museum findet sich auch das Birkenrindenkanu von Pierre Trudeau, dem Vater des heutigen Regierungschefs, der selbst einst langjähriger kanadischer Ministerpräsident war.

Foto: Destination Ontario/ Ben Flock

Herzensangelegenheit auf Thousand Islands

Thousand Islands – bei diesem Namen läuft vielen das Wasser im Mund zusammen. Kein Wunder, das rosafarbene Salatdressing aus Ketchup, Mayo, Zitrone und einem Ei peppt selbst den langweiligsten Salat auf. Doch auch die namensgebende Inselgruppe im Sankt-Lorenz-Strom ist ein Appetithappen fürs Auge. Und ein absoluter Geheimtipp für einen abwechslungsreichen Urlaub im Südosten Ontarios.

Malerisch bahnt sich der Sankt-Lorenz-Strom vom Ontariosee aus seinen Weg, mehr als 1.000 Kilometer gen Norden, bis er schließlich in den Atlantischen Ozean mündet. Die Grenze zu den USA ist hier im wahrsten Sinn fließend, trennt der Sankt-Lorenz-Strom doch die beiden großen nordamerikanischen Staaten. Zunächst fließt der Strom ganz gemächlich und ausufernd vorbei an Tausenden kleinen und größeren waldumsäumten Inseln mit schnuckeligen Holzhäusern – genauer gesagt an 1.864 idyllischen Eilanden umgeben von kristallblauem Wasser. Davon bilden allerdings nur 21 Inseln den kanadischen Thousand-Islands-Nationalpark, den kleinsten Nationalpark Kanadas.

Ein guter Ausgangspunkt, um das paradiesische Inselreich zu erkunden? Kingston, am Eingang der Thousand Islands. Von hier aus lassen sich die Eilande per Boot oder Helikopter bestens erkunden.

Segelboot auf Fluss vor Kingston
Wunderschön liegt das Städtchen Kingston I Foto: Destination Ontario

Lecker!

Kingston war von 1841 bis 1844 Hauptstadt der größten britischen Kolonien in Nordamerika – Ober- und Niederkanada – und hat Besuchern noch heute viel an Geschichte, Kunst und Kultur zu bieten. Und eine lebendige Gastronomieszene. Wie wäre es mit Meeresfrüchte-Tacos mit Avocadocreme auf einer weichen Maistortilla von Dianne’s Fish Shack? Foodies kommen bei der Dichte an Restaurants, Bars und Cafés voll auf ihre Kosten.

Am besten bucht man eine Tour bei Kingston Food Tours. Der Guide führt zu angesagten Geschäften, den schönsten Kunsthandwerksläden und in die besten Restaurants. Vielleicht ist noch etwas Platz für ein Gebäck aus der berühmten Bäckerei Pan Chancho? Oder wie wäre es mit einem Mitbringsel aus der Kingston Olive Oil Co., wo es Olivenöl mit Schokoladen-, Orangen- und Kokosnussaroma zu kaufen gibt? Nach den rund drei Stunden gehen alle satt und glücklich zurück zu ihrer Unterkunft.

Wunderschön abschweifen

Von Weitem mag der Thousand Islands Tower nicht sehr anziehend wirken, doch wer dort einmal hinaufgefahren ist, möchte so schnell nicht wieder herunterkommen. Der Tower streckt sich auf Hill Island 121 Meter in die Höhe und hat schon ein paar Jahrzehnte und wohl Millionen von Besuchern auf dem Buckel, denn er wurde bereits 1965 erbaut.

Aussicht auf Thousand Islands vom Thousand Islands Tower
Aussicht vom Thousand Islands Tower I Foto: Jennifer Latuperisa-Andresen

Keine Sorge, die 121 Meter müssen nicht zu Fuß bewältigt werden. In 40 Sekunden bringt ein Aufzug die Besucher bequem nach oben. Atemlos sind wohl dennoch die meisten, wenn sie den Ausblick das erste Mal sehen. Ein Naturparadies, das seinesgleichen sucht!

Das ist ja die Höhe!

Schau mal! Ragt dort ein Schiffswrack aus dem Wasser? Und hier unten das kleine Inselchen, da würde ich gerne wohnen! Noch höher hinaus geht es mit einem Helikopter, die wohl spektakulärste Art, die Thousand Islands zu entdecken. Der Blick auf die Inseln, Schlösser, Villen und den Sankt-Lorenz-Strom ist aus der Luft wirklich unvergleichlich schön und beeindruckend! 1000 Islands Helicopter Tours und Kouri’s Kopters bieten Helikopterflüge von zehn Minuten bis zu einer Stunde an.

Wusstet ihr schon?

Apropos Boldt Castle. Wer die Thousand Islands besucht, dem wird dieser Name unweigerlich begegnen. Es ist eines der faszinierendsten Wahrzeichen der Region und birgt eine tragische Liebesgeschichte. George Boldt, Manager des berühmten Waldorf-Astoria-Hotels, ließ für seine über alles geliebte Frau die Insel so umbauen, dass die Form einem Herz glich, und baute dort ein prächtiges Schloss mit 120 Zimmern und einem wunderschönen italienischen Garten. Doch Boldts Frau verstarb plötzlich und ohne jemals die Insel gesehen zu haben. Boldt stellte die Arbeiten ein. Erst 73 Jahre später, im Jahr 1977, übernahm die Thousand Islands Bridge Authority das Grundstück und vollendete Boldts Vision. Heutzutage ist die Insel eine der beliebtesten Attraktionen, die Besucher am besten mit dem Shuttle oder der Fähre erreichen.

Foto: Destination Ontario

Into the wild: die schönsten Naturparks Ontarios

Wer Ontarios Natur erleben möchte, hat die Qual der Wahl. Besucher können sich mehr als 100 Parks, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, erwandern oder erpaddeln. Dabei gleicht kein Park dem anderen.

Ein jeder ist unvergleichlich schön mit ganz eigener Fauna und Flora und Tierbeobachtungen. Und es müssen nicht immer die großen bekannten sein. Wie der Algonquin Provincial Park, der erste Provinzpark der Region, oder der Killarney Provincial Park. Auch die kleineren Parks faszinieren und Outdoorenthusiasten kommen hier beim Wandern und Fischen, Kanu- und Kajakfahren voll auf ihre Kosten.

Wegweiser

Klein, aber fein und perfekt für Familien mit kleinen Kindern ist der Bonnechere Provincial Park, der rund zwei Stunden westlich von Ottawa liegt. Hier erwandern sich Besucher die reiche Geschichte des Ottawa Valley auf Lehrpfaden wie dem McNaughton Trail mit »Foot Prints in Time« entlang 13 Wegweiser und entspannen anschließend am idyllischen Sandstrand am Ufer des Round Lakes. Nachts bettet man sich in rustikalen Unterkünften direkt am See wie dem Pine Shores Cottage oder auf einem der drei wunderschön in die Natur eingebetteten Campingplätze (Tall Pines, River Loop und Sandy Flats).

Die Plätze liegen meist direkt am Fluss. Der Bonnechere River mündet im Nordwesten in den Round Lake und verlässt den See im Südosten wieder. Somit haben es Wassersportfans nie weit, um sich im kühlen Nass auszutoben. Beste Bedingungen für Bootfahren, Kanufahren, Angeln und Tierbeobachtungen. Geduldige werden zumindest ein paar der 297 im Park heimischen Vogelarten zu Gesicht bekommen. Auch Schildkröten, Fische, Enten und Rehe begegnen einem auf ruhigen Paddeltouren. Kanus und Kajaks kann man gegen Gebühr im Park leihen.

Wo sich Biber und Baumschwalben Gute Nacht sagen

Ebenfalls ein Tipp für all jene, die es lieber ruhig und abgeschieden mögen, ist der Arrowhead Provincial Park westlich des Algonquin Provincial Parks. Graureiher, Baumschwalben, Biber und viele andere Lebewesen und Vögel zeigen sich hier den Besuchern. Drei Sandstrände bieten Familien reichlich Badevergnügen und der Mayflower Lake sowie der Arrowhead Lake Paddlern großartige Kanu- und Kajaktouren. Im Winter genießen Wintersportler auf Langlaufskiern den Park.

Wusstet ihr schon?

Das Haliburton Forest & Wildlife Reserve ist eine Wucht. Hier erleben Qutdoor-Enthusiasten wohl an jeder Ecke ein unvergessliches Abenteuer. Von Wölfen in freier Wildbahn beobachten über Mountainbiken, Wandern, Angeln und Fischen bis hin zum Kanufahren und über Baumwipfelpfade wandeln. Im Winter können sich Besucher beim Skilanglauf, Snowmobiling und Hundeschlittenfahrten im dichten Wald austoben. Südlich grenzt der größte Wald in Privatbesitz in Ontario an den bekannten Algonquin Provincial Park. Und doch steht er ihm in Nichts nach. Seit 1963 ist er im Besitz der Familie Schleifenbaum. Zunächst von Adolf Schleifenbaum, der den von der Holzwirtschaft völlig heruntergerodeten Wald wieder aufforstete. Heute kümmert sich sein Sohn Peter um den Haliburton Forest. Die Holzwirtschaft ist immer noch ein Standbaum, doch dem studierten Forstwissenschaftler ist vor allem wichtig, dass der Wald gesund ist. Dafür heimst er seit 1998 alljährlich die Zertifizierung als nachhaltiger Wald ein, verliehen vom kanadischen Forest Stewardship Council Haliburton. Und das wissen auch die Besucher zu schätzen, die auf 300 Campingstellen an 17 der insgesamt 100 Seen des Reservats ihren idyllischen Aufenthalt genießen. Oder sich in einer der rustikalen Hütten inmitten des dichten Waldes fühlen wie einst die Holzfäller. Neben Schwarzbären sorgen auch das Wolfsrudel für tierisch gute Momente. Wenn auch mit Abstand, denn das zehnköpfige Rudel kann nur von einer gut isolierten Observation Lounge aus beobachtet werden. Sie dürfen sich hier ansonsten wild entfalten. Wie die Besucher ansonsten auch.

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