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Wander-Idyll: der Bodden-Panoramaweg auf Rügen

Rügen ist besonders für seine dramatischen Kreidefelsen, langen Strände und für wunderschöne Ostseebäder wie Binz berühmt. Doch die Ostseeinsel hat auch eine andere Seite: die Boddenlandschaft im Inneren der Insel. Der flache Bodden-Panoramaweg auf Rügen führt durch die seichten Schilflandschaften entlang der Lagunen. Einfach herrlich!

Malerisch führt die schmale Holzbrücke über den Liddower Strom, der hier das Wasser aus dem Tetzitzer See in den Bodden trägt. Zu beiden Seiten der  Lebbiner Brücke glitzert die Wasseroberfläche in der Sonne, ein knarziges Segelboot schaukelt leicht im Wind. Auch das Schilf raschelt leise, sonst ist es gänzlich still. Flache, grüne Natur, bespickt mit wilden Heckenrosen, Klatschmohn und Kornblumen; ein paar Kühe, die auf einer Weide grasen: Auf dem Bodden-Panoramaweg auf Rügen findet man Idylle pur. Und genau diese möchten die Studentinnen Jess und Laura an diesem Wochenende erkunden und haben sich auf den 24 Kilometer langen Wanderweg von Neuenkirchen zum Ostseestrand Mukran aufgemacht. Sportlich Ambitionierte planen einen Tag, wer es ruhig angehen lassen mag, kann auch in Ralswiek auf halber Strecke übernachten. Einfache Sportschuhe reichen vollkommen für die Tour.

Über Stock und Stein und immer am Wasser entlang

Für Jess und Laura ist klar: Sie wollen die Ostsee in nur einem Tag erreichen. Doch auch dann hat man mehr als genug Zeit, die wunderschöne Natur zu genießen und auf den zahlreichen Bänken eine Pause samt Picknick einzulegen. Der vom Deutschen Wanderverband prämierte Qualitätswanderweg führt dabei immer am Großen oder Kleinen Jasmunder Bodden entlang. Die Landschaft ist alles andere als monoton. Wälder, Wiesen, Dörfer und Felder wechseln sich am Ufer ab. Die Lebbiner Brücke führt auf die Halbinsel Liddow, ein Naturschutzgebiet. Der dortige Feldweg wird von Schilf gesäumt und führt die beiden Freundinnen schließlich mit etwas Anstieg durch den Banzelvitzer Wald. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick über den Jasmunder Bodden. Verweilen und die Aussicht genießen. Es ist auch der perfekte Moment, um auf diese Reise anzustoßen. Mit Wasser, versteht sich. Jess entdeckt sogar einen Seeadler, der hoch über ihren Köpfen kreist!

Das Wetter könnte an diesem späten Frühlingstag nicht schöner sein: Die Sonne lacht vom Himmel, während sich ein paar Wattewolken langsam am Horizont entlangschieben.

 

Das Handwerk der Reetdächer

Bald erreichen Jess und Laura das kleine Dorf Moisselbritz. Hier schmücken ein paar reetgedeckte Häuser die Felder. Obstbäume rahmen den Weg durchs Dorf, Hühnergegacker tönt aus den Gärten, eine kleine graue Katze lugt hinter einer Backsteinmauer hervor. Etwas schüchtern folgt sie den beiden Frauen eine Weile in sicherem Abstand – und lässt sich schließlich auf ein paar Streicheleinheiten ein.

 

So deckt man also ein Reetdach! Die beiden Freundinnen können in Moisselbritz bei der Arbeit zusehen.
Fotos: TMV/ Tiemann
Tierische Begegnungen sind immer willkommen.
Beim Wandern heißt es auch: Immer die Augen offen halten für die Schönheiten am Wegesrand.
Beim Wandern heißt es auch: Immer die Augen offen halten für die Schönheiten am Wegesrand. Foto: TMV/Tiemann

Es duftet nach Frühling. Das bemerken auch die Vögel, die in ein Freudenkonzert einstimmen. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Kurz hinter dem Dorf bündeln zwei Männer Reet, wie das Schilfrohr hier genannt wird, das sie am Tetzitzer See geerntet und anschließend getrocknet haben. Die beiden Reetdachdecker in Latzhose blicken von ihrer Arbeit auf. »Moin«, grüßt der vordere Mann in Vollbart und Sonnenhut die Wanderinnen. Sein Gesicht ist von der vielen Arbeit im Freien braun gebrannt. Neugierig halten Jess und Laura an. Die beiden Herren erklären ihnen geduldig ihr traditionelles Handwerk: Geschickt befreien sie das getrocknete Schilf von Unterwuchs und Dreck, indem sie die Halme durch einen Kamm ziehen. Schließlich schütteln sie die einzelnen Bunde aus und binden sie mit Sisal zusammen. So werden dann auf Rügen die Dächer gedeckt. Ein nachhaltiges, effizientes wie hübsches Reetdach ist geschaffen.

Der hübsche Hafen von Ralswiek

Bevor Jess und Laura am süßen Hafen von Ralswiek eine längere Pause einlegen, müssen sie noch die Rügener Karpaten bezwingen, wie die Einheimischen die kleine Anhöhe direkt am Jasmunder Bodden nennen. Der Ausblick von hier über das Wasser und die sattgrünen Felder ist sagenhaft. Gerade fährt ein zweimastiges Segelboot in die Bucht ein, wahrscheinlich will es im Hafen von Ralswiek anlegen. Der kleine Ort ist aber auch hübsch! Hier hat man mit 15 Kilometern nun über die Hälfte des Wegs geschafft.

Bergfest! Der richtige Ort, um sich darüber zu freuen, ist einer der Stege am Hafen. Also setzen sich die zwei dorthin, lassen die Beine baumeln, bewundern die Boote und schauen der Sonne beim Versinken zu. Auch die Schlossanlage lohnt einen Besuch. Im Sommer ist der kleine Ort mit den Besuchern der berühmten Störtebeker-Festspiele bevölkert. Doch heute ist es ruhig hier, fast etwas verschlafen. Nur ein paar Masten klappern im Wind.

Auf zum Ziel: der Ostseestrand von Mukran

Gleich hinter Ralswiek wird es mystisch: Die sogenannten Schwarzen Berge sind mit dichtem Wald bedeckt. Der Bodden-Panoramaweg führt einmal quer hinüber, Jess und Laura freuen sich zur Abwechslung über den Schatten. Erst kurz vor Lietzow, wo eine schmale Straße den Großen und Kleinen Jasmunder Bodden trennt, lichtet sich der Wald. Die letzten Kilometer führen nun am Ufer des Kleinen Jasmunder Boddens entlang.

Fotos: TMV/Tiemann
Der Waldpark Semper bei Lietzow hat einen wildromantischen Charme.
Der Waldpark Semper bei Lietzow hat einen wildromantischen Charme. Foto: TMV/ Tiemann

Immer lauter wird das Kreischen der Möwen, Jess und Laura kommen dem Meer immer näher! Und plötzlich wird der Pfad sandig, die Wellen rollen an den langen Strand: Mukran. Jess und Laura gucken sich freudestrahlend an. Zuerst die Füße in der Ostsee kühlen und sich dann zum Abschluss der Tour eine Mohn-Quark-Torte in der Traditionsbäckerei und Konditorei Peters gleich am Ufer gönnen!

Wer die Wahl hat, hat die Qual: im Café Peters im Fährhafen von Murkan sieht alles verlockend lecker aus.
Wer die Wahl hat, hat die Qual: im Café Peters im Fährhafen von Murkan sieht alles verlockend lecker aus. Foto: TMV/Tiemann

»Ab in die Ostsee!«, ruft Jess und zieht sich ihre Sportschuhe aus. Der Sand kitzelt warm unter den nackten Füßen. Die beiden Studentinnen rennen ins Wasser und können ihr Glück über diesen wunderschönen gemeinsamen Tag in der Natur des Bodden-Panoramawegs kaum fassen. Das erfrischende Ostseewasser ist eine Wohltat nach den 24 Kilometern. In der Ferne blitzen die Kreidefelsen von Sassnitz in der Sonne. »Und was machen wir morgen?«, fragt Laura. »Weitergehen!«, antwortet Jess und zwinkert ihrer Freundin zu.

Kilometerlang könnten die beiden Freundinnen am Strand entlanglaufen.
Kilometerlang könnten die beiden Freundinnen am Strand entlanglaufen. Foto: TMV/ Gänsicke

Copyrights Slider: TMV/ Tiemann 

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Mecklenburg-Vorpommern

Hier findet ihr mehr Infos zur Insel Rügen.