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Empfehlenswerter Familienausflug: Das Jagdschloss Granitz auf Rügen

Wenn sich Eltern im Urlaub nach Kulturprogramm sehnen, kollidiert das leider meist mit den Wünschen der Kinder. »Was? Ein Jagdschloss besichtigen? Langweiliger gehts nicht!« Nicht selten ist dann die Stimmung am Tiefpunkt. Aber im Jagdschloss Granitz auf Rügen werden beide Parteien glücklich. Hier wird eine Familienführung zur spannenden Geschichtsstunde, die Groß und Klein in ihren Bann zieht.

Kindern Geschichte auf eine spannende Art und Weise näherzubringen, ist nicht so einfach. Oft überlassen Eltern das der Schule oder dem Fernsehprogramm. Doch wir kennen jemanden, der das richtig gut kann: Wolfgang Stohmann.

Mit seiner schwarzen Melone und den lustigen bunten Ansteckfedern wirkt er direkt sympathisch und ein bisschen wie ein lebendiger Teil der Vergangenheit

Eine kleine Gruppe Besucher steht in einem der beeindruckenden Säle des Jagdschlosses Granitz auf Rügen. »Guckt euch mal genau die Uniform an, Kinder. Das ist keine deutsche Uniform. Was seht ihr da auf der Tasche?«, fragt Wolfgang Stohmann und deutet auf das goldgerahmte Gemälde von Wilhelm Malte I., Fürst zu Putbus. Dabei schaut er Maxi und Isabella gespannt an. »Drei Kronen«, antwortet Maxi prompt. »Na, und welches Land hat drei Kronen in seinem Wappen?« Maxi überlegt und schaut seine Schwester Isabella Hilfe suchend an. Die kann jedoch auch nicht helfen. »England?«, antwortet er zaghaft. Fast. Aber wenn ein Sechsjähriger die richtige Antwort parat hätte, wäre das auch sehr verwunderlich.

Wolfgang Stohmann weiß, dass Kinder es lieben, mitzumachen, und dass sie ernst genommen werden möchten. Und weil er so geduldig auf alle Kinderfragen antwortet, lieben die Kinder ihn. Seine interaktiven und spannenden Kinder- und Familienführungen im Schloss sind beliebt. Mit seiner Weste zur dunklen Jeans, seinem weißen, kurzen Bart und seiner lustigen Melone wirkt er wie der sympathische Opa von nebenan – und das kommt bei den Kindern sofort gut an. Auch bei Maxi und Isabella.  

Doch woher stammte denn nun jetzt die schwarz-gelbe Uniform des Schlossherren? Aus Schweden! Der einstige Hausherr Wilhelm Malte I. war Generalgouverneur der Provinz Schwedisch-Vorpommern. Rügen war bis 1815 Teil der Provinz.

Keine Sorge, Schlosshunde beißen nicht

Als es heute Morgen hieß, wir besuchen das Jagdschloss Granitz, waren Maxi und Isabella wenig begeistert. Als Papa dann meinte, dass sie danach ein großes Eis essen gehen würden, stimmten die Kinder zwar zu, aber gaben auf der Fahrt dorthin offen kund, wie wenig Lust sie dazu hätten.

Alles Gejammer verschwand sofort, als die Kinder das Jagdschloss mitten im Wald auf einer Anhöhe erblickten. Die zartrosa gestrichene Fassade, die vier Ecktürme und der alles überragende Mittelturm.

»Das sieht ja aus wie im Märchen. Genau so habe ich mir ein Schloss immer vorgestellt!«

ruft Isabella begeistert. Und Maxi schwärmt von Königen und Rittern. Isabella strahlt und ist sichtlich begeistert. Später lernen sie, dass das Schloss auf Rügens höchster Erhebung gebaut wurde. Und dass es die Putbuser Fürstenfamilie hier zwischen 1837 und 1846 erbauen ließ und das Schloss auch die »Krone Rügens« genannt wurde. Entworfen hat das fürstliche Schloss kein Geringerer als der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1830. Auch der große Baumeister Karl Friedrich Schinkel brachte sich bei der Planung des Jagdschlosses im Grünen ein.

Doch die Namen vergessen die Kinder sofort wieder. Verständlicherweise. Maxi findet die steinernen Hundeskulpturen viel spannender – und fragt sich, ob er sich wohl einmal draufsetzen darf. Wolfgang Stohmann nickt aufmunternd. Das lässt Maxi sich nicht zweimal sagen und klettert schon hinauf. Schlosshunde beißen doch nicht.

Des Rätsels Lösung? Eine Familienführung im Jagdschloss Granitz auf Rügen

Kinder lieben Schlösser. Und Geschichten von Märchen, in denen schöne Prinzessinnen und tapfere Ritter vorkommen. Doch bei vielen Schlossführungen werden die Kinder mit historischen Zahlen, Fakten und Namen bombardiert und verlieren dadurch schnell das Interesse. Ganz anders sind die Familienführungen von Wolfgang Stohmann auf Schloss Granitz. Er erweckt die historischen Geschichten zum Leben – und vermittelt so ganz nebenbei Wissen. Eine Stunde dauert die Familienführung – eben gerade so lange, wie die Kinder aufmerksam und konzentriert sein können.

Immer wieder lässt er die Kinder mitmachen und weckt ihre Fantasie und Neugier. Wie bei der Frage, warum Fürst Wilhelm Malte I. den Mittelturm so hoch bauen ließ? Stolze 38 Meter ragt das Wahrzeichen des Schlosses über alles hinweg. Maxi und Isabella überlegen kurz. »Um anzugeben und Ausschau zu halten!« »Das ist fast richtig«, lobt Stohmann die beiden. Tatsächlich ging es ihm darum, alles von hier oben zu überblicken – und natürlich auch, um Macht zu demonstrieren.

Arme Ritter zum Nachtisch und Rüstungen, die einheizen

Doch bevor es hoch hinaus geht und der Mittelturm (für die Erwachsenen: Dieser ist übrigens ein architektonisches Werk von Schinkel.) erklommen wird, sind die Kinder neugierig auf die Säle. Gehen staunend an den Jagdtrophäen, die die Wände zieren, vorbei. Bleiben bei den Tischen und Stühlen stehen, die aus Geweihen gefertigt sind. Und recken die Köpfe, um den imposanten Kristalllüster an der Decke zu betrachten. Auch das luxuriöse Speisezimmer wird ausführlich in Augenschein genommen – und Wolfgang Stohmann mit reichlich Fragen gelöchert. Was wohl das Lieblingsessen der Fürsten damals war, fragen sich die Kinder. Und ob es auch immer Nachtisch gab? Arme Ritter vielleicht? Stohmann lacht. Nachtisch gab es, sogar ganz fürstlichen, weiß er zu erzählen. In der Schlossküche habe man Kochbücher gefunden, in denen Rezepte für Puddings, Cremes, kandierte Früchte und Kuchen aller Art standen.

Geweih-Möbel im Jagdschloss Granitz
Tierisch: Möbelstücke aus Geweihen. Foto: TMV/Tiemann

Maxi zieht seine Schwester schnell weiter. Er möchte endlich ganz oben auf den Mittelturm. Doch bevor sie zum Mittelturm gelangen, kommen sie noch an einer besonderen Rüstung im Rittersaal vorbei, die eigentlich ganz unauffällig an der Wand steht.

Ist es denn wirklich eine Ritterrüstung?

Stohmann fragt die Kinder mit einem verschmitzten Lächeln. »Guckt doch mal genauer hin!« Isabella und Maxi begutachten interessiert die Rüstung. Isabella sieht es zuerst: »Da hinten ist ein Eisenrohr, das in die Mauer geht!«, ruft Isabella aus. Und richtig, die pechschwarze Rüstung ist mit einem Rohr mit der Mauer verbunden. »In Wirklichkeit ist es gar keine Rüstung, sondern ein Ofen, mit dem das Schloss an kalten Tagen beheizt wurde«, erklärt Stohmann. Die coolste Heizung der Geschichte.

Herr STohmann zeigt bei der Führung auf dem Jagdschloss Granitz eine Ritterrüstung
Ist das wirklich eine ganz normale Ritterrüstung? Foto: TMV/Tiemann

Hoch hinaus: beste Aussichten vom Mittelturm

Dann geht es endlich hinauf auf den Mittelturm. Der Höhepunkt für die Kinder. Maxi eilt voraus. Die freischwebende, aus 154 durchbrochenen Eisenstufen bestehende Innentreppe sieht ganz schön ungewöhnlich aus. Schwindelerregend hoch windet sie sich hinauf. Nichts für Menschen mit Höhenangst. Doch dann sind Isabella und Maxi schon oben angekommen. Der Blick ist atemberaubend schön: Die Boddenlandschaft und die Ostsee liegen einem zu Füßen. Bis nach Greifswald kann man schauen. Doch Kinder und Panoramaaussichten sind wenig ausdauernd. Vielmehr hat Maxi Hunger bekommen. »Jetzt einen armen Ritter!«, schwärmt er. Wir gehen doch gleich Eis essen, erinnert ihn seine Schwester.

Während die Kinder wieder hinabsteigen, löchern sie Wolfgang Stohmann noch mit weiteren Fragen zum Leben der Schlossherren.

Wo gingen die Fürsten eigentlich aufs Klo?

Isabella möchte es ganz genau  wissen. So genau wisse man das nicht, gibt der Mann mit der Melone zu. Doch man vermute, dass in einem Raum, den man damals Privé genannt habe, eine nachttopfartige Schüssel gestanden habe. Das war das Klo. Und die Dienstboten hatten dann die leidige Aufgabe, diese Schüsseln zu leeren. So in etwa wie das Töpfchen für Kleinkinder. »Man nannte das übrigens nicht Toilette. Toilette machen bedeutete früher vielmehr, dass man sich wusch«, erklärt er noch. Maxi und Isabella nicken eifrig und haben in der letzten Stunde ganz schön viel gelernt.

Atemberaubende Aussicht vom Jagdschloss Granitz
Atemberaubende Aussicht vom Jagdschloss Granitz Foto: TMV/Tiemann

Copyrights Slider: TMV/ Tiemann 

Weitere Informationen

Die Familienführungen im Jagdschloss Granitz finden in den Sommer- und Herbstferien statt und sind geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Für sie ist der Eintritt frei. Auch Eltern dürfen mitmachen; für sie kostet das Ticket zehn Euro. In und um das Jagdschloss finden außerdem weitere Themenführungen, Konzerte, Mondscheinwanderungen sowie »Jagdhorn«- und »Teckel«-Tage statt. Infos auf www.jagdschlossgranitz.de.