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Fischland-Darß-Zingst: Ein Paradies für Fans der Naturfotografie

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zieht im Herbst alle Freunde der Naturfotografie an – und zwar vom Hobbyfotografen bis zum Profi. Auch Mario Müller will festhalten, wie sich zu dieser Jahreszeit im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft etliche Kraniche versammeln und brunftige Hirsche auf Streifzug gehen. Ein unvergesslicher Anblick!

 

Text: Bianca Klement

Die Sonne ist noch nicht aufgegangen und die Landschaft in dichten Nebel gehüllt, als sich Naturfotograf Mario Müller auf den Weg zum östlichsten Zipfel von Fischland-Darß-Zingst macht – Pramort. Die Luft ist an diesem Morgen klar und feucht und der Profi-Fotograf mit Kamera, Teleobjektiv und Stativ ausgestattet, die er am Ausguck angekommen schon mal in Position bringt. Denn Mario Müller und seine Schüler wollen an diesem Herbstmorgen einen ganz besonderen Moment festhalten: den Abflug der Kraniche. Und wer das perfekte Bild davon schießen möchte, muss eben früh da sein. Und das richtige Equipment haben.

Fotograf Mario Müller lächelt und weiß, dass er gleich aus dem Vogelausguck ein tolles Foto machen wird. I Foto: TMV/Gross
Fotograf Mario Müller lächelt und weiß, dass er gleich aus dem Vogelausguck ein tolles Foto machen wird. I Foto: TMV/Gross

Zehntausende der großen Vögel versammeln sich zu dieser Jahreszeit im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, um sich von dort aus auf den Weg nach Spanien und Frankreich zu machen. Ihren Winterquartieren. Der Nationalpark, der zwischen Stralsund und Rostock liegt, zählt in Deutschland zu den größten Rastplätzen der Kraniche. »Im Oktober sammeln sich hier schon mal bis zu 70.000 Vögel«, erzählt Mario.  

Kraniche fliegen in Formation über den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. I Foto: TMV/Gross
Kraniche fliegen in Formation über den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. I Foto: TMV/Gross

 

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist mit ihren vielen Flachwassergebieten der perfekte Rückzugsort für die Vögel. Nachdem die Tiere tagsüber auf den Feldern auf Futtersuche gehen, versammeln sie sich dann am Abend in der knietiefen Wasserlandschaft. Dort sind sie geschützt vor Fressfeinden, etwa vor Marderhunden und Füchsen, die das Wasser scheuen. Das Wassergebiet vor den Dünen von Pramort zählt zu den beliebtesten Plätzen der Kraniche. Dicht aneinander geschmiegt verbringen hier Tausende der Tiere die Nacht. »Auch vor Menschen sind die Kraniche hier inmitten des Nationalparks geschützt, was heutzutage nur noch an wenigen Orten in Deutschland so ist«, erklärt Mario.

Der Aufbruch der Kraniche

Mario Müller ist nicht nur ein ausgezeichneter Naturfotograf, er kennt sich auch besonders gut mit den Vögeln auf Fischland-Darß-Zingst aus. Die Vogelkunde und die dokumentarische Fotografie der Tiere beschäftigen den ehemaligen Bauingenieur und Architekten bereits seit über 45 Jahren. Deswegen arbeitet er heute hauptberuflich als Vogelwart auf der Schutzinsel Kirr, als Naturfotograf mit eigenen Lehrausflügen und als Landeskoordinator für den Seeadler in der Projektgruppe Großvogelschutz am Landesamt für Umwelt und Natur Mecklenburg-Vorpommern. Und auch wenn ihn Flora und Fauna insgesamt auch nach all den Jahren noch faszinieren – Großvögel wie Seeadler und Kraniche gehören zu seinen Favoriten!

Blende und Belichtungszeit. Der Fotograf stellt alles fachmännisch im Vogelausguck ein. I Foto: TMV/Gross
Blende und Belichtungszeit. Der Fotograf stellt alles fachmännisch im Vogelausguck ein. I Foto: TMV/Gross

Und dann ist es so weit: Die Sonne geht langsam auf und die Vogelschar wird unruhig. Im Morgengrauen brechen die Kraniche auf, um auf Nahrungssuche zu gehen und genügend Kraft für die lange Reise zu sammeln. Untermalt wird die morgendliche Hektik von einer lauten Geräuschkulisse, lautes Trompeten und Gurren der Vögel übertönt das Rauschen des Windes. Mario bringt sein Stativ in Stellung und seine Augen leuchten: »Das sind bestimmt 10.000 Vögel!« Noch lassen die ersten Sonnenstrahlen auf sich warten, doch die Dunkelheit weicht bereits einem blass-gelben Licht. Und je mehr der Tag die Nacht verdrängt, umso aktiver werden die Kraniche. »Jetzt ist die ideale Zeit für Nahaufnahmen«, sagt Mario im Flüsterton zu den Teilnehmenden seines Workshops. »Gleich brechen die Vögel auf und das Licht ist perfekt. Mit etwas Glück läuft uns jetzt auch noch Hirsch ins Bild.« Und wie gewünscht sind kurz darauf tatsächlich die Umrisse von mehreren Hirschen im Nebel zu erkennen. Je höher die Sonne steht, desto deutlicher sind die Tiere zu sehen. Ein richtiger Gänsehautmoment!

Und als dann auch noch die Kraniche mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages in die Luft steigen, ist die ganze Gruppe sichtlich bewegt. Innerhalb weniger Minuten heben inmitten der Morgenröte tausende Tiere mit kräftigen Flügelschlägen ab – bereit für ihre lange Reise. Für Mario ist genau das der Moment, für den er an diesem Tag so früh aus dem Bett gestiegen ist. Mehrfach bedient er den Auslöser seiner Kamera, um die beeindruckende Szene festzuhalten. Und dann laufen auch noch zwei der Hirsche in die Lagune, vorbei an dort noch ruhenden Kranichen – ein Traumbild, das man so nur auf Fischland-Darß-Zingst machen kann. Der Profi strahlt über das ganze Gesicht.

Ein röhrender Hirsch in der Boddenlandschaft von Mecklenburg-Vorpommern. I Foto: TMV/Gross
Ein röhrender Hirsch in der Boddenlandschaft von Mecklenburg-Vorpommern. I Foto: TMV/Gross

An diesem Morgen treffen am Pramort perfektes Licht auf außergewöhnliche Szenerie. Doch so ein Foto machen zu können, das muss man sich verdienen. Mit einer großen Portion Geduld. Aber auch wenn’s mal nichts wird mit dem perfekten Bild, ist das nicht schlimm. Denn Tierfotografen sind natürlich auch Naturliebhaber. »Viele Fotografen haben bei einer Fototour auch ein Fernglas dabei und genießen es einfach, in der Natur sein zu können. Der Wind, die Geräusche, der Geruch, wir saugen alles auf«, sagt Mario.

Zum Fotoworkshop ins Ostseeheilbad Zingst

Im Ostseeheilbad Zingst finden über das ganze Jahr verteilt viele Ausstellungen und Fotoworkshops statt. Motive gibt es auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst schließlich reichlich! Weite Dünenlandschaften, hübsche Architektur und eben der Nationalpark liefern Hobbyfotografen und Profis reichlich Material. Auf dem Fotofestival »horizonte zingst«, das zu den kulturellen Highlights der Region zählt, finden seit über 15 Jahren Workshops und andere Events statt, um die Fotografie zu zelebrieren.

Das Max Hünten Haus in Zingst ist ein modernes Zentrum für Fotografie. Es bietet eine Galerie, Workshops, ein digitales Labor und viel Raum für kreative Begegnungen. I Foto: TMV/Gross

Das Max Hünten Haus in Zingst spielt für viele Fotografen eine ganz besondere Rolle: Es ist nicht nur Ausstellungsort beeindruckender Bilder, sondern auch Anlaufstelle für hochwertiges Leih-Equipment. So können auch diejenigen ihrer Leidenschaft nachgehen, die sich kein Teleobjektiv leisten können oder wollen. Schließlich kostet so ein Teil schnell so viel wie ein Kleinwagen. Außerdem ist das Max Hünten Haus Startpunkt der Fotoworkshops, bei denen den Teilnehmenden die besten Spots kennenlernen und erfahren, wie man für ein perfektes Foto zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Und wer ein gutes Bild schießen konnte, der kann dieses im Druckstudio auch direkt ausdrucken lassen und mit nach Hause nehmen. Ein ideales Andenken an dieses besondere Erlebnis auf Fischland-Darß-Zingst.

Wichtig zu wissen: Einige Orte im Nationalpark dürfen nur mit einer besonderen Genehmigung oder nur eingeschränkt betreten werden. Während des Kranichzugs beispielsweise dürfen täglich nur bis zu 60 Personen zum Pramort, um die Ankunft der Vögel am Abend zu beobachten. Man will die Tiere ja nicht stören. Wer an einem Workshop teilnimmt, muss sich darüber keine Gedanken machen, alle Teilnehmenden haben auch morgens Zutritt. Nachdem die Kraniche dann aufgebrochen sind, ist die Beobachtungshütte von 8 bis 15 Uhr für alle Naturfans geöffnet.

Vor Pramort befindet sich einer der wichtigsten Rastplätze für Graue Kraniche. Deshalb ist das ein fantastischer Vogelausguck. I Foto: TMV/Gross

Weitere tierische Spektakel auf Fischland-Darß-Zingst

Klar, im Herbst gehört der Kranichzug zu den Highlights auf Fischland-Darß-Zingst. Besucher können auf der Halbinsel aber auch noch andere Stars antreffen. Nirgendwo sonst in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit so hoch, einen Seeadler zu sichten wie in Mecklenburg-Vorpommern. Mario erinnert sich: »Ich habe schon mal beobachten können, wie ein Seeadler einen Kranich geschlagen hat!«

Außerdem röhren im Spätsommer, zur Brunftzeit, imposante Rothirsche durch den Nationalpark, um die Hirschkühe zu beeindrucken. »Das Besondere am Nationalpark ist, dass sich die Hirsche hier auch tagsüber auf offenem Feld bewegen. Das ist in Deutschland wirklich selten und ermöglicht es Besuchern, die Tiere bei der Brunft beobachten zu können«, erklärt Mario. Szenen wie am Morgen, bei denen Hirsche auf Kraniche treffen, hat der Profi schon mehrfach beobachten dürfen und ist jedes Mal aufs Neue begeistert. Gleiches gilt auch für die Workshop-Teilnehmenden, die ihren Augen bei solchen Beobachtungen kaum trauen wollen.

Segelboot treibt an einem Hirsch vorbei.
Gemächlich treibt das Segelboot an einem Hirsch vorbei. I Foto: TMV/Gross

Der Naturfotograf und Vogelexperte Mario hat auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst seine Berufung gefunden und gibt sein Wissen auf Exkursionen und in Workshops gern weiter. Langweilig wird ihm bei der Arbeit nie, denn in der Natur gleicht kein Tag dem anderen.

Alle Fotos: TMV/Gross