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Autobahn überfüllt, Flug fällt aus, Zug verspätet – warum nicht mal Urlaub auf dem Wasser? So ein Urlaub auf dem Hausboot in Mecklenburg-Vorpommern ist Erholung pur. So könnte ein Sommertag auf den Wassern der Mecklenburgischen Seenplatte aussehen:
Was könnte es Schöneres geben, als den Morgen auf dem Wasser zu genießen? Das Sonnenlicht tanzt auf den Wellen, während unser Boot sich in aller Ruhe über den See bewegt. Akustisch wird das Panorama aus Badeplattform, Wasseroberfläche und Ufer von redseligen Möwen und spielenden Kindern untermalt. Erst die Symphonie aneinander klingender Gläser weckt mich aus meiner Trance, in die mich der Anblick des Jabelschen Sees versetzt hat. Meine Freunde und ich stoßen an, auf einen weiteren erholsamen Urlaubstag, hier auf unserem Hausboot.
Richtig gelesen, Hausboot! Die wassertauglichen Ferienunterkünfte erfreuen sich eines regelrechten Hypes – in diesem Fall aber absolut zu Recht. Auch meine Freunde und mich haben die Vorteile dieser Urlaubsgestaltung mehr als überzeugt: Auf Seen, Flüssen und Kanälen bietet sich die völlige, von öffentlichen Fährzeiten unabhängige Freiheit. Wann, in welchem Tempo und wohin es geht, das entscheiden alleine wir. Häufig ist nicht einmal ein Führerschein notwendig, eine schnelle Einweisung reicht völlig.
Nun könnte man meinen, der Preis für diese Freiheit sei es, Komfort einzubüßen. Fehlanzeige. Denn nicht nur hat man im großzügig geschnittenen Koch- und Wohnbereich ausreichend Platz für gewagte Kulinarikmanöver. Nein, auch die komfortablen, getrennten Schlafzimmer lassen es dank jeweils eigenem Bad mit Dusche nicht an Privatsphäre mangeln. Sechs Hobby-Seeleute finden auf unserem Kormoran Platz, insgesamt stehen in der Kuhnle-Tours-Flotte 26 verschiedene Bootstypen zur Auswahl. Bestens ausgestattet, wollen wir einige Tage die Mecklenburgische Seenplatte erkunden, dabei immer mit Kurs auf vollständige Entspannung. Davon sollte es auf den mehr als 1.000 teils miteinander verbundenen Seen doch wohl ausreichend geben.
Und so lassen wir uns seit einigen Tagen über die Mecklenburgischen Oberseen treiben. Dazu gehören unter anderem der Flesensee, der Kölpinsee und eben auch der Jabelsche See. Nachts wiegt uns Mutter Natur in Form von sanftem Wellengang in den Schlaf, während wir von den Traumaussichten der vergangenen Tage träumen. Frühe Sorgen, wie leicht sich das Hausboot denn nun wirklich steuern lässt, haben sich schon schnell nach der Abfahrt in Wohlgefallen aufgelöst. Bei der heutigen Abfahrt vom Jabelschen See gingen mir die Griffe bereits wie jahrelang gelernt von der Hand.
Endlich einmal als Kapitän über die sieben wilden Weltmeere segeln – oder in meinem Fall über den Jabelschen See. Sogar für Menschen mit bisher überschaubaren Nautik-Erfahrungen ist das mit dem Hausboot möglich. Heute extra mit Kapitänsmütze! Gleichermaßen Sonnenschutz und subtile Referenz an die lange Liste renommierter Traumschiffkapitäne, in die ich mich einreihe. Und traumhaft ist es eben auch einfach auf dem Wasser, immer mit dem Gefühl völliger Freiheit. Wir machen, worauf immer wir Lust haben.
Es sind aber noch andere unterwegs. Hin und wieder kommen uns – im Vergleich zu unserem Boot – riesige Ausflugsdampfer entgegen. Doch keine Sorge, im Grunde alles ganz ungefährlich. Während einer der „großen Pötte“ sich durch den vor uns liegenden Kanal schiebt, genießen wir beim Warten die fantastische Aussicht auf die von dichtem Wald umrahmte Nadelöhrpassage. Da kommt beinahe Südstaatenfeeling auf. Als uns das blau-weiße Boot passiert, wird von unserer Seite und auch von den Passagieren des Freizeitdampfers fleißig und fröhlich gewunken, das gebietet der Seefahrer-Knigge.
Gut eine halbe Stunde nach der Begegnung ankern wir in Ufernähe auf der Müritz. Mit der Sonne im Tageszenit und steigenden Temperaturen steigt auch die Motivation, erfrischende Abkühlung im Wasser zu suchen. Gesagt, getan: Nacheinander hüpfen wir in den größten Binnensee Deutschlands und erfreuen uns an der angenehmen Temperatur. Es dauert nicht lange, bis wir uns auf unseren mitgebrachten Boards im Stand-Up-Paddling messen und um die Wette paddeln. Dass man dabei auch öfter im Wasser landet, ist als Risiko einkalkuliert.
In der Horizontale lässt sich die Zeit auch auf den urgemütlichen Polstern unseres Hausboots verbringen. Klassische Urlaubsaktivität: sich schon ewig liegen gebliebene Literatur einverleiben und den Stapel der Schande abarbeiten. Auch ein gepflegter Spielenachmittag entwickelt im Urlaub auf dem Wasser einen ganz neuen Reiz. Und beinahe stündlich erfolgt der Gang zum Kühlschrank, immer auf der Suche nach weiteren Leckereien. Im Urlaub snackt es sich einfach besser, bei leichtem Wellengang ohnehin.
Lecker geht es auch bei unserem Nachmittagsausflug zu. Wir machen Halt im kleinen Fischerörtchen Eldenburg, im Reeckkanal gleich bei Waren. Denn zu einem gelungenen Urlaub gehört es auch, die örtlichen Spezialitäten zu probieren. In diesem Fall verköstigen wir den vor Ort gefangenen und veredelten Räucherfisch. Die Melange aus Hafenidyll, warmer Sommersonne und charakteristischem Räucherdunst erschafft einen Moment, an den wir uns sicher noch lange mit Freude zurückerinnern werden. Das perfekte Urlaubsglück kann so einfach sein: Räucherfisch, Sonne, Hausboot.
Spätnachmittags treffen wir – angenehm erschöpft von den hinter uns liegenden „Strapazen“ – am Etappenziel ein: das Jachthafen-Resort Mare Müritz in Waren. Nach dem Anlegen putzen wir uns für den folgenden Landgang heraus und lassen uns im Resort-Restaurant Bella Riva das romantische Abendessen schmecken. Und im Licht des dann folgenden Aperol Spritz präsentiert sich der Sonnenuntergang an der Müritz absolut atemberaubend. So geht Urlaub!
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Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein wunderbares Hausbootrevier. Hier könnt ihr ein Boot eurer Wahl mieten: www.kuhnle-tours.de
