Oh, wie sehr sich eine Reise nach Belize lohnt, um von tausend Hektar unberührter Natur empfangen zu werden. Und die ist prall gefüllt. Das berühmte Blue Hole, das einzige Jaguar-Reservat der Welt, das längste Korallenriff der westlichen Hemisphäre und fast jeden Tag großartiges Urlaubswetter. Achtung, wenn ihr euch hier weiter einlest, droht Fernweh!
Belize ist die unbekannte Schönheit der Karibik oder von ganz Mittelamerika. Es liegt im Südosten der Halbinsel Yucatán und grenzt somit im Norden an Mexiko, im Westen an Guatemala und im Osten ans Karibische Meer. Und Überraschung: Hier gilt Englisch als offizielle Amtssprache, aber wer sich in den Straßen bewegt, hört das musische Kriol. Ein Dialekt, der sich aus Englisch und Kreol zusammensetzt.
Die 6.000 Quadratkilometer Landfläche sind pures Abenteuer. Belize ist ein Bilderbuchland im XS-Format. Perfekt für einen Urlaub.
In San Ignacio schlägt das kulturelle Herz von Belize – lebendig, einladend und voller Geschichten. Die kleine Stadt am Ufer des Macal River ist ein Schmelztiegel der Kulturen und der perfekte Ausgangspunkt, um das vielfältige Inland zu erkunden. Wer an einem Samstag über den »Farmers Market« schlendert, taucht ein in ein sinnliches Fest aus Gewürzen, frisch gebratenen Snacks, handgeflochtenen Körben und lokalem Schmuck. Zwischen Streetart und kleinen Cafés mit karibisch-kreolischer Küche erlebt man hier Belize hautnah.
Belize bezaubert – nein, Belize überwältigt! Dabei ist das Land mit seinen 370.000 Einwohnern so groß wie Mecklenburg-Vorpommern, aber gleichzeitig eine prächtige Schatzkammer an Naturschönheiten. 4.000 Pflanzenarten zeigen auch, dass dieses Land blüht. Doch die Fauna ist noch beeindruckender.
Das Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary ist seit 1986 das weltweit einzige Schutzgebiet für den Jaguar. Doch zu der drittgrößten Katze der Welt gesellen sich auch noch Pumas, Tapire, Ozelote, Brüllaffen und Krokodile. Das allein an Land. Im Meer, oder am zweitgrößten Barriereriff der Welt, darf weiter gestaunt werden. Denn dort schwimmen neben zahlreichen tropischen Fischen auch Walhaie, Seekühe und Stachelrochen durch das endlose Blau. Diese Begegnungen schenken einem unvergessliche Urlaubsmomente.
Zwischen Juni und August blüht Belize auf – im wahrsten Sinne. Der Dschungel erwacht in sattem Grün, die Luft ist schwer von Blütenduft und aus dem Blätterdach klingt das Konzert der Wildnis.
Jetzt ist die perfekte Zeit für Wanderungen durch das »Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary« – ein tropisches Refugium tief im Süden Belizes. Das weltweit erste Jaguar-Reservat beherbergt nicht nur die scheuen Großkatzen, sondern auch Brüllaffen, Tukane und unzählige andere Arten. Auf schmalen Pfaden geht es vorbei an Wasserfällen, hinauf zu Aussichtspunkten oder mitten hinein ins kühle Nass – beim »Tubing« im South Stann Creek oder einem Bad im Dschungelpool.
Belize ist ein wahrer Vorreiter in Sachen Naturschutz in der Karibik und sogar weltweit. Das Land hat sich dazu verschreiben 30 Prozent seines Meeresgebietes, mit mehr als 10.000 Quadratkilometern unter Schutz zu stellen. Und nicht nur das: Seit 2019 ist Einwegplastik im ganzen Land verboten. Zudem ist Belize Partner der »Hotel Sustainability Basics «-Initiative des World Travel & Tourism Council (WTTC), die Beherbergungsbetriebe weltweit unterstützt, den Weg in Richtung Nachhaltigkeit einzuschlagen.
Geprägt von den Kulturen der Kreolen, Garifuna, Mestizen und Maya ist nicht nur Belize selbst, sondern auch seine Kulinarik. Ursprünglich aus der kreolischen Küche stammend, ist das Gericht Reis und Bohnen (Rice and Beans) heute wohl der wichtigste Bestandteil der gesamten belizischen Küche. Vor allem die Kombination von Reis und Bohnen mit geschmortem Huhn (Stewed Chicken) ist ein beliebtes und weitverbreitetes Gericht, das in vielen Restaurants und an Straßenständen angeboten wird. Als besonderer Tipp: Zu einem Teller Stewed Chicken mit Reis und Bohnen passt wunderbar ein Glas Wassermelonensaft, der an heißen Tagen für die nötige Erfrischung sorgt.
Fast 70 Prozent des Landes stehen unter Naturschutz oder sind Nationalparks. Und erst kürzlich wurden 955 Quadratkilometer Regenwald im Maya Forest zu einer weiteren Schutzzone erklärt. Wer möchte, kann sich dem Regenwald à la Indiana Jones nähern und einfach über die sattgrüne Pracht fliegen. Eine Zipline macht es möglich und lebendig, denn ein kleiner Adrenalinschub ist garantiert. Die Zipline führt rasant etwa 20 Meter über dem Blätterdach hinweg. Wer sich zu Fuß über die vielen Wanderwege bewegen möchte, kann sich durch das Wegenetz der Karte etwas eingeschüchtert fühlen. Aber keine Sorge, für jedes Fitnesslevel gibt es den richtigen Weg. Allerdings dürfen manche Wege nur mit einem dazugebuchten Guide begangen werden. Doch das hat auch seine Vorteile, denn der Guide kennt sich natürlich auch prima aus und kann so einiges über die Tierarten oder Pflanzen berichten. Und er weiß, wo sich die Kolonie Brüllaffen am besten fotografieren lässt.
Ja, das Wasser sieht bereits vom Strand verlockend aus. Fast unvorstellbar, dass es unter der Wasseroberfläche noch spannender wird. Deshalb ist mindestens ein Schnorchelausflug bei einem Belizeurlaub Pflicht. Wer beim Schnorcheln den Alleingang fürchtet, hat zahlreiche Möglichkeiten, eine Tour zu buchen, um sich das Unterwasserfarbenspiel garantiert nicht entgehen zu lassen. Belize hat zig Schnorchelspots am grandiosen, weltweit zweitgrößten, Barriereriff. Und eins ist auch klar, jeder Schnorchelausflug ist ein individuelles Abenteuer und unvergleichbar schön.
Wer gerne paddelt, paddelt hier in sein Glück. In Belize ist eine Kajaktour nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Möglichkeit, um gemeinsam mit Rochen durch Buchten zu gleiten oder in aller Ruhe die Vögel zu beobachten. Und es lohnt sich auch immer, die kleinen Inseln mit dem Kajak zu umrunden – für einen Perspektivenwechsel. Natürlich eignet sich das kleine Land am karibischen Meer auch zum Segeln. Allerdings hat das Riff so seine Tücken und wer sich mit dem Segelboot bewegen möchte, sollte einiges an Erfahrung mitbringen. Wer aber nur einen grandiosen Ausflug haben möchte, kann selbstverständlich immer auch ein Boot chartern.
Die Garifuna sind Seele und Sound eines multikulturellen Belize. Im kleinen Ort Hopkins, wo die Palmen leise im Wind rauschen, pulsiert ihre Kultur im Takt der Trommeln.
Wer die »Drumming Experience« in Palmento Grove auf Kalipuna Cultural Heritage Island miterlebt, taucht tief ein in ein afro-indigenes Erbe, das mitreißender kaum sein könnte. Besucher lernen das Trommeln auf traditionellen Instrumenten, hören Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, und kosten Hudut, ein Fischgericht in Kokossuppe, das nach Meer und Heimat schmeckt. Ein Erlebnis, das bleibt.
Die ehemals britische Kolonie bietet eine beeindruckende Biodiversität. Vom zweitgrößten Riffsystem der Welt haben wir ja schon erzählt. Glücklicherweise leben die Delfine, Schildkröten und Seekühe dort nicht nur in einem intakten und gesunden Ökosystem, sondern sind als Unesco-Weltnaturerbe auch noch mal zusätzlich geschützt.
Blue Holes gibt es einige auf der Welt. Als solche bezeichnet man eine unterirdische Sinkhöhle. Das bekannteste Blue Hole jedoch ist das 125 Meter tiefe und circa 300 Meter breite Sinkloch von Belize, das man sogar aus dem Weltall erkennen kann. Es ist mit Abstand der beliebteste Tauchspot und wurde schon von Jean-Jacque Cousteau zu einem der besten Tauchplätze der Welt erklärt. Besonders attraktiv ist in der Südwand des Blue Hole, in etwa 35 bis 40 Meter Tiefe, ein unterirdisches Höhlensystem, das von erfahrenen Tauchern »erforscht« werden kann. Auch beeindruckend sind die 150.000 Jahre alten, meterlangen Kalkstein-Stalaktiten – sie gehören zu den größten der Welt.
Im üppigen Dschungel von Belize verstecken sich jahrtausendealte alte Maya-Ruinen. Sie waren früher Zentrum des kulturellen Lebens der Maya und natürlich können heute die Ruinen besichtigt werden. Einige Stätten sind leicht mit dem Auto erreichbar. Andere wiederum liegen abgelegen im Dschungel. Dorthin gelangt man von Lamanai aus per Boot über den Fluss New River – wie die Maya es damals auch taten. Und wer hätte das gedacht: Das höchste »Gebäude« des Landes ist kein Wolkenkratzer, sondern ein Maya-Tempel.
Versteckt im dichten Regenwald West-Belizes liegt ein Ort, der Geschichte atmet. Die Actun-Tunichil-Muknal-Höhle, kurz ATM, ist mehr als nur eine Tropfsteinhöhle: Sie ist eine Zeitkapsel der Maya-Kultur.
Nach einer halbstündigen Wanderung und einer Flussdurchquerung beginnt das Abenteuer. Im Inneren offenbart sich ein unterirdisches Reich mit steinernen Altären, rituellen Keramiken und den Überresten zeremonieller Opfergaben. Ein Highlight: die »Crystal Maiden«, ein Skelett, dessen Knochen im Licht schimmern, als wären sie aus Glas. Ein Ort, der Ehrfurcht weckt.
Schlaflose Nächte vor Aufregung und Vorfreude auf den nächsten Tag sind okay. Aber nur deshalb. Traumhafte Nächte verbringt man hier – unsere Empfehlungen für einen gelungenen Urlaub:
Ein exquisites Versteck im Dschungel am Mascal River ist die Chaa Creek Lodge. Wer hier urlaubt, sucht das individuelle Glück. Die Cottages liegen verteilt mitten im Dschungel, sind luxuriös ausgestattet, bieten aber dennoch ein authentisches Belize-Erlebnis. Unter dem Palmendach hört man nachts den Dschungel rascheln und morgens die Vögel singen.
Der Traum vieler ist ein Urlaub auf einer einsamen Insel. Auch dieser Wunsch kann hier erfüllt werden. Denn kleine Inselchen gibt es vor Belize einige. Die Familie Coppola, bekannt durch den oscarprämierten Regisseur Francis Ford Coppola, hat beispielsweise ein Inselresort namens Coral Caye. Neben der Einsamkeit, dem Meeresrauschen, der Wasservögel und der Möglichkeit, sofort schnorcheln zu gehen, stellt sich einem niemand in den Weg beim Sonnenuntergang.
Purer Luxus ist in Sicht und zwar in Form eines Four Seasons Hotels. Das auf einer Privatinsel im Herzen des größten Meeresschutzgebietes gelegene Caye Chapel wird dieses Jahr noch eröffnet. Wer jetzt eine kleine Insel vor Augen hat, dem sei gesagt, es handelt sich hier eher um ein Resort. Four Seasons plant 50 private Anwesen, 35 Residenzen und 100 Zimmer und Suiten sowie ein 18-Loch-Golfplatz.
Wer das wahre Herz der Maya-Kultur spüren möchte, macht sich von San Ignacio auf den Weg zur »San Antonio Women’s Cooperative«. Inmitten grüner Hügel teilen hier Frauen ihr Wissen – über die Kunst des Töpferns, das Weben farbenfroher Muster und vor allem über die Küche ihrer Vorfahren.
Gäste bereiten gemeinsam mit ihnen duftende Tortillas über dem Feuer zu, mahlen Mais und formen mit den Händen traditionelle Keramik. Jeder Moment ist ein Eintauchen in gelebte Geschichte. Das Beste: Jeder Besuch unterstützt direkt die Gemeinschaft vor Ort.
Beste Reisezeit. Hier herrscht subtropisches Klima mit frischen, vorwiegend aus der Karibik kommenden Passatwinden und einer Durchschnittstemperatur von 27 Grad. Die Trockenzeit ist von Dezember bis Mai, die Regenzeit – wobei es meist nur eine Stunde am Tag regnet, von Juni bis November.
Währung. Bezahlt wird mit dem Belize Dollar. 1 US-Dollar entspricht 2 Belize-Dollar und dieser Kurs schwankt nicht. US-Geldscheine werden im ganzen Land akzeptiert. Kreditkarten sind kein Problem.
Anreise. Belize erreicht man entweder über Cancún in Mexiko und dann weiter mit dem Auto. Oder via US-Flughafen – direkt nach Belize City.
Mehr Infos unter www.travelbelize.org/de/