Wer in den Flieger steigt, um in den Urlaub zu fliegen, möchte am liebsten während des Fluges alle Viere von sich strecken. Das aber ist bei einigen Fluggesellschaften gar nicht so einfach – vielmehr ist enges Beieinandersitzen angesagt. Diese Airlines bieten den größten Sitzabstand.

Für viele Flugreisende sind ein günstiger Flugpreis und eine nicht all zu lange Flugzeit entscheidend, wenn es darum geht, in den Urlaub zu fliegen. Für möglichst wenig Geld möglichst schnell am Urlaubsort sein, das ist bei vielen der größte Wunsch. Andere dagegen möchten möglichst komfortabel verreisen. Wenn es schon nicht der VIP-Service am Flughafen oder ein Sitz in der Business Class sein kann, dann doch bitteschön ein möglichst komfortabler Sitzplatz und ausreichend Beinfreiheit in der »Holzklasse«. Diesen Wunsch haben – nicht ganz unverständlich – besonders Reisende, die großgewachsen sind.

Enger Sitzabstand: Passagiere sitzen in Sitzplatzreihe

Rudy Dong

So viel Sitzabstand bieten die Airlines in der Economy

Die schlechte Nachricht: Sehr große Unterschiede gibt es bei den Airlines in Sachen Sitzabstand nicht. Bei fast allen beträgt der Sitzabstand in der Economy-Klasse zwischen 70 und 85 Zentimeter. Bei Airlines, die vornehmlich oder nur in Europa fliegen, sind die Unterschiede noch geringer.

Hier ein paar Beispiele: Beim Charter- und Ferienflieger TUIfly sind die Standardsitze mit einem Abstand von 74 Zentimetern ausgestattet. Einen Ticken enger ist es bei Eurowings: Dort sind 73 Zentimeter Standard. Und bei der Eurowings-Muttergesellschaft Lufthansa sind es auf Kurz- und Mittelstrecken »ab 76 Zentimeter«, wie Lufthansa-Pressesprecher Jörg Waber gegenüber reisen EXCLUSIV erläutert. »Das ist den neuen Sitzen geschuldet, die zwar etwas enger zusammenstehen, aber durch ein anderes Design im entscheidenden Kniebereich mehr Platz als die Vorgängermodelle bieten. Der Abstand dort ist also sogar größer.« Auf der Lufthansa-Langstrecke ist der Abstand je nach Flugzeugtyp zwischen 78 und 81 Zentimeter. Last but not least die Billigflieger Easyjet und Ryanair: Hier muss man sich mit 78 Zentimeter (Ryanair) bzw. 73 Zentimeter (Easyjet) begnügen.

Wobei bei Easyjet der Sitzabstand nicht ganz einheitlich ist, wie Sprecher Maximilian Rau sagt: »Die Gesamtflotte von easyJet umfasste zum 31. März 2022 322 Flugzeuge, die sich auf Airbus A319 mit 156 Sitzen, A320 mit 180 Sitzen, A320 mit 186 Sitzen und A321 mit 235 Sitzen verteilen. Die Mehrheit unserer Flugzeuge hat einen Mindestsitzabstand von 73,66cm (29 Zoll).«

Sitzplatz-Reihen bei Easyjet

Easyjet

Mehr Platz, um die Beine auszustrecken, haben Passagiere, die auf der Langstrecke im Ausland unterwegs sind. Emirates etwa bietet zwischen 81 und 86,5 Zentimeter, Thai Airways 86,5 Zentimeter, und auch American Airlines gehört mit einem Sitzabstand von 84 bis 86,5 Zentimeter zu jenen Fluggesellschaften, die Passagieren etwas mehr Beinfreiheit gönnen.

Premium Economy Class: Hier gibt’s mehr Sitzabstand

Einigen Passagieren reicht das aber nicht. Daher bieten viele Fluggesellschaften neben der normalen Economy-Class auch eine weitere Sitzkategorie mit mehr Beinfreiheit an. Oft etikettiert mit dem Zusatz »Economy Plus« oder »Premium Economy Class« . Bei TUIfly etwa gibt es Komfort-Sitze mit 81 Zentimetern und XL-Sitze mit 96 Zentimetern Abstand zum Vordersitz. Tickets in dieser Buchungsklasse sind natürlich teurer als der Basic-Tarif der Economy-Klasse. Passagiere können ergo selbst entscheiden, ob sie gegen einen Aufpreis mehr Beinfreiheit wünschen. Je nach Airline und Flugroute können dabei aber locker ein paar Hundert Euro mehr fällig werden. Manch einer dürfte da der Verlockung nicht widerstehen, doch gleich den Sitz in der Luxus-Business-Class zu wählen …

Sitzplatz in einem A321 der Lufthansa

Kai Pilger

Dennoch: Die Premium Economy Class erfreut sich bei einigen Passagieren durchaus großer Beliebtheit. Denn die Vorzüge sind nicht von der Hand zu weisen. Neben mehr Beinfreiheit gibt es oft einen separaten Check-In oder eine höhere Meilengutschrift. Außerdem wird die Sonderklasse oft mit weiteren Annehmlichkeiten aufgewertet: mehr Freigepäck, zuweilen sogar Lounge-Nutzung und bessere Menüs an Bord. Ein Problem aber haben Passagiere; besonders jene, die nicht oft fliegen: Fehlende Standards sowie unterschiedliche Preismodelle erschweren den Vergleich der verschiedenen Premium-Economy-Tarife. So bleibt einem nichts anderes übrig, als sich durch die Website der Wunsch-Airline zu klicken, um genau zu erfahren, welche Extras man denn erwarten darf.