Wenn diese leidenschaftlichen Meisterinnen des guten Geschmacks den Kochlöffel schwingen, werden einfache Wohlfühlgerichte dank erlesenster Zutaten und innovativer Handgriffe zu komplexen Gourmet-Genüssen. Kein Wunder, dass es da auch gerne mal Michelin-Sterne regnet. Auf geht’s in die Lokale dieser gefeierten Spitzenköchinnen.
Die Liebe zum erlesenen Genuss beginnt laut Alexa Schulte immer beim Produkt. Mitten in den Unesco-Weinhügeln von Monferrato eröffnete sie 2021 mit ihrem Ehemann das Almaranto Hotel & Retreat. Zuvor hatte sie schon in Indien, Singapur, Frankreich und Vietnam gekocht, doch das Piemont im Nordwesten Italiens begeisterte die Autodidaktin mit seinem einzigartigen kulinarischen Reichtum. Ob weiße Alba-Trüffel, Murazzano Käse, Cuneo Schinken oder granatroter Barolo Wein – Alexa Schulte liebt das köstliche Potenzial ihrer Wahlheimat.
Dort kocht sie nun nicht nur gemeinsam mit Gästen des Hauses, sondern fungiert gleichzeitig auch als Genuss-Tourguide und führt im Rahmen der hauseigenen Kochschule Adagio Accademia kulinarisch interessierte Urlauber dann und wann hinaus aus der Küche zu den Erzeugern typischer Piemonteser Produkte.
Küchenchefin Monika Damian verwandelt im Cyprianerhof Dolomit Resort in Tiers am Rosengarten täglich altbekannte regionale Rezepte in moderne Gaumen-Genüsse. Oma würde diese Neukreationen wohl kaum wiedererkennen, aber mit Sicherheit lieben. Beispiel gefällig? Wie etwa klingen salziger Kaiserschmarrn oder eine würzige Parmesan-Oliven-Tarte?
Und weil Damians kulinarische Innovationsfreude dem Südtiroler Gourmet-Hotel zahlreiche Lobeshymnen beschert hat, gibt es die Rezepte der jungen Köchin – und übrigens auch Tochter des Hauses – gesammelt als Kochbuch und zum Nachkochen auf der Webseite des Hotels.
Im Das Gerstl interpretiert Küchenchefin Petra Patscheider traditionelle Südtiroler Küche ebenso kreativ wie köstlich. Und das streng nach der kulinarischen Philosophie des Vier-Sterne-Superior Wellness & Aktivhotels Alpin & Relax Hotel Das Gerstl. Diese nennt sich r30 und gibt die gewissenhafte Verwendung von regionalen Produkten, die in einem Radius von maximal dreißig Kilometer produziert werden, vor. So stammt etwa der würzige Käse für Patscheiders legendäres Almkäsesoufflé aus lokalen Betrieben. Der dazu gereichte Wein ebenso. Selbst die Schokolade, die über die Obervinschger Schneemilch geraspelt wird, kommt aus der Umgebung. Patscheider weiß, dass nachhaltiger Genuss die Zukunft ist und beweist das in jeder ihrer köstlichen Kreationen.
Im malerischen Volkach im fränkischen Weinland leuchtet über Cornelia Fischer ein heller Stern. Seit 2021 ist die Küchenchefin des Weinstock mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Was Fischers Küche besonders macht? Es ist ein gekonnter Mix aus Tradition und Zeitgeist, Eleganz und Sinnlichkeit, Handwerk und Leidenschaft – eine Verbindung aus Himmel und Erde.
Da werden Gerichte wie Stubenküken mit Sauerampfer und Pfifferlingen zum unvergesslichen Erlebnis. Und wie gut, dass die Trauben für die passenden Weine gleich vor der Tür wachsen. Genuss vom ersten Bissen bis zum letzten Tropfen.
Ingeborg und Gudrun Daberer sind Meisterinnen der Kärntner Küche und eine lokale Spezialität liegt den Schwestern besonders am Herzen: Die Kärntner Nudl. Ganze 50.000 dieser gefüllten Teigtaschen produziert die Zwei-Kopf-Manufaktur im Gailtaler Gasthof Grünwald jährlich. Damit die Gäste die Nudln nicht nur im Haus, sondern auch daheim genießen können, teilen Küchenchefin Ingeborg und Schank- und Service-Chefin Gudrun ihre umfassenden Nudl-Kenntnisse regelmäßig im Rahmen von Slow-Food-Travel-Erlebnissen. Wer sich also gern ein bisschen umfangreicher mit der Leckerei beschäftigen mag, der kann alles über die Zubereitung der Kärntner Nudln von der Füllung bis zum richtigen Verschließen der Teigtaschen lernen (denn nur mit dem richtigen Rand sind die Nudln original). Alle Jahre wieder im Oktober feiert das Grünwald übrigens Nudl Kudl Mudl. Dabei können sich Besucher durch zahlreiche Nudl-Varianten probieren.
