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Märchenhaft: Die Schlosstour in Mecklenburg-Schwerin

Die Region rund um die Landeshauptstadt Schwerin zählt zu den schönsten Gegenden in Mecklenburg-Vorpommern. Die urtümlichen Naturlandschaften, die bildhübschen Schlösser oder die leckere Landesküche – am besten lässt sich das alles mit dem Fahrrad erkunden. Mit einer Schlosstour in Mecklenburg-Schwerin!

 

Text: Jana Freiberger

Die Sonne hat sich gerade erst hinter dem Horizont herausgetraut, als die Fahrräder bereits vom Schweriner Bahnhof in Richtung Altstadt starten. Unter strahlend blauem Himmel und durch die eiskalte Luft. Nach ein paar Minuten hat die aufgehende Sonne einige Wolken an diesem Herbsttag aus dem Bilderbuch in ein rosa Licht getaucht. Perfekte Voraussetzungen für eine Radtour!

Schweriner Schloss mit zwei Fahrradfahrern
Bei Sonnenaufgang startet die Fahrradtour. Schöner geht es kaum! I Foto: TMV/Gross

Los geht's in Schwerin

Vom Startpunkt, dem Schweriner Marktplatz mitsamt Dom, hübschen Fachwerkhäusern und dem imposanten Altstädtischen Rathaus, führt die Route »Schloss & Genuss-Erlebnisradtour« auf 90 Kilometern durch die Region. Die Landeshauptstadt, seit Sommer 2024 Teil des UNESCO-Welterbes, ist aber mehr als nur Startpunkt. Nur einige hundert Meter aus der Altstadt herausgeradelt, präsentiert sich das stolze Schweriner Schloss. Früher Sitz der mecklenburgischen Großherzöge, übt es noch heute eine märchenhafte Faszination aus, bei der auch noch der enthusiastischste Radler innehalten muss.

Jetzt aber weiter, ist ja erst der Anfang. Über den Franzosenweg geht es an den Schlossgärten weiter Richtung Zippendorf. Immer am bestechend blauen Schweriner See vorbei, unter alten Bäumen hindurch, mit buntem Laub unter den Rädern. Vom ersten Moment an bereitet die Schlosstour einfach Spaß am Radfahren. Allerspätestens bei Ankunft am Zippendorfer Strand, wo Familien sich zum Herbstpicknick einfinden und zwitschernde Vögel in den Bäumen die Idylle untermalen, stellt sich die Entspannung ein.

Mit dem Velo in die Vergangenheit

Nur zwei Kilometer weiter zweigt ein Weg links zum Freilichtmuseum Mueß ab. Auf dem Rad geht es leicht holprig über die Pflasterstraße, die links und rechts von großen Linden eingegrenzt wird – bis einige Bauernhäuser den Zielpunkt des kleinen Abstechers markieren. Im Freilichtmuseum haben Geschichtsinteressierte die Möglichkeit, sich über das Leben und die Herausforderungen der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern in früheren Jahrhunderten zu informieren.

Augmented Reality im Freilichtmuseum Mueß.
Päuschen mit Lerneffekt: Augmented Reality im Freilichtmuseum Mueß. I Foto: TMV/Gross

Das Museum selbst ist dabei allerdings auf dem aktuellen Stand der Technik: Dank Augmented Reality (AR) wird der sprichwörtliche Blick in die Vergangenheit möglich. Dazu ist nur die kostenlose App YONA notwendig. Damit werden die Menschen der Vergangenheit auf dem Smartphone-Bildschirm sichtbar. Solche AR-Stationen sind gleich an mehreren Punkten der »Schloss & Genuss-Erlebnisradtour« platziert. Und das Beste: Die App kann, einmal heruntergeladen, auch offline genutzt werden. Nicht nur die AR-Fotoboxen sind enthalten, sondern auch Spiele, zusätzliche Informationen sowie die digitale Routenführung für die komplette Strecke.

Erst ein Eis, dann nach Raben Steinfeld

Der Tag ist vorangeschritten und die Strahlen der Herbstsonne spenden mittlerweile richtig Wärme. Fast schon sommerlich. Warum also nicht eine kleine Pause mit einer eiskalten Stärkung. Die perfekte Anlauf- bzw. Anfahrstelle dafür ist die 1986 gegründete Eis-Manufaktur Schwerin-Mueß. Nicht nur im Sommer herrscht hier bei gutem Wetter Schlangengefahr. Grund dafür ist nicht zuletzt das erstklassige Softeis, etwa als Mango-Joghurt. Einfach traumhaft! Täglich werden die Sorten gewechselt, Information über die Tagesauswahl liefert die Website.

Mit frischer Energie tritt es sich auf der Schlosstour rund um Schwerin gleich doppelt so gut in die Pedale. Derart zügig ist der nächste Halt auch bald erreicht: Raben Steinfeld. Wobei bei der Einfahrt in den kleinen Ort erstmal ein Blick in die Karte nötig ist, ob man sich noch in Mecklenburg-Vorpommern befindet. Die Häuser hier sind nämlich im englischen Stil erbaut worden, auf Wunsch des Großherzogs Friedrich Franz II. Er ließ das markante Gebäudeensemble 1863 für die Familien seiner Gestütswärter errichten. Die ehemalige fürstliche Sommerresidenz, das Schloss Raben Steinfeld, findet sich nur einige hundert Meter entfernt am Ortsrand inmitten eines wunderschönen Landschaftsparks.

Malerisches Mecklenburg

Gesättigt von der Baukunst und erfrischt durch einen kräftigen Schluck Wasser geht es nun auf einen längeren Abschnitt der Schweriner Schlosstour. Von Raben Steinfeld sind es etwa 13 Kilometer bis nach Basthorst. Trotz der wie von Meisterhand platzierten Bäume, die majestätisch links und rechts der Route stehen, gilt: Augen auf die Straße. Denn der Abschnitt wird gemeinsam mit anderen Verkehrsteilnehmern genutzt. Im beschaulichen Basthorst zieht dann das Kunsthaus alle Blicke auf sich. Hier stellt der gebürtige Mecklenburger Michael Frahm in einer Galerie seine expressionistischen Kunstwerke aus. Für besonders Interessierte steht gleich nebenan die Kunst-Pension für bis zu 16 Personen zur Verfügung. »Die Gegend hier hat es meiner Frau und mir einfach angetan«, sagt Frahm. Auf Instagram bezeichnet er sich selbst als »Glücksmaler« und sieht man ihn in seinem unverkennbaren pinken Poloshirt kann man tatsächlich nicht anders, als direkt gute Laune zu bekommen.

Auch sonst ist Basthorst einen Besuch wert. Gegenüber des Kunsthauses wird in der Schmuckwerkstatt Casúr Óir nach irischem Vorbild gewerkelt, im nahe gelegenen Krebsgarten steht die Edelkrebszucht im Zentrum des Schaffens und mitten im Ort lockt als Postkartenmotiv das Schloss Basthorst, nur einen Steinwurf vom Kunsthaus gelegen und nur einmal in die Pedale getreten. Hier lässt sich standesgemäß dinieren. Denn die Türen des Hotelrestaurants Wilhelmina Helena werden selbstverständlich auch für Gäste geöffnet, die nicht in einem der edlen Zimmer oder gar der Suite nächtigen. Haus- und Außer-Haus-Gäste werden hier gleichermaßen fürstlich verwöhnt, mit klassischen Gerichten, die oft einen modernen Spin erhalten.

Kunst schauen, Schloss bestaunen, stilvoll speisen: In Basthorst liegen Galerie, Juwelierwerkstatt und Hotelrestaurant so nah beieinander, dass ein einziger Pedaltritt genügt. I Fotos: TMV/Gross

Von Fürsten und Pferden

Der letzte Abschnitt des Tages lässt sich noch im letzten Sonnenlicht absolvieren. Sieben Kilometer sind es bis zum Bernsteinschloss Wendorf. Das heute dort betriebene Fünf-Sterne-Hotel gehört ohne Frage zu den Highlights der »Schloss & Genuss-Erlebnisradtour«. Ob nun das elegante Zigarrenzimmer, ein eigener Schachraum oder der imposante Kronleuchter im Empfangssaal: Hier macht einfach alles Eindruck. So auch die luxuriöse Suite Friedrich-Franz-II, die mit ihrem Lichtreichtum, den glänzenden roten Marmorfliesen und pittoresken Stofftapeten eine Reise in die Vergangenheit möglich macht. Und das im Schlaf!

Wintergarten vom Bernsteinschloss in Wendorf im klassischen Stil.
Eine kleine Augenweide ist der Wintergarten im Bernsteinschloss Wendorf. I Foto: TMV/Gross

Zum Wecken erklingt hier kein Kikeriki, sondern stattdessen ein wohliges Wiehern. Denn zum Hotel gehört auch ein kleines Gestüt. Also erstmal Tiere streicheln, was gibt’s Schöneres am frühen Morgen? Ponys, Pferde und ein neugieriger Esel lassen sich artig kraulen. »Hier bei den Tieren findet man einfach innere Ruhe«, sagt Christine Röver, die mit am Gatter steht. Sie zeichnet nicht nur für das Marketing des Hotels verantwortlich, sondern steigt selbst gerne auf den Pferderücken. »Mittlerweile haben wir auch Reiterferien im Programm«, erzählt sie begeistert. »Die Kinder können auch ohne ihre Eltern teilnehmen. Abends lassen sie sich entweder abholen oder übernachten in einer unserer Ferienwohnungen. Aber natürlich stehen unsere Pferde auch Erwachsenen zur Verfügung.«

Schloss trifft See, Wald trifft Weitblick: Wiligrad liegt nicht einfach am Ufer – es thront darüber. Ein Ort für große Aussichten und stille Momente. I Foto: TMV/Gross
Schloss trifft See, Wald trifft Weitblick: Wiligrad liegt nicht einfach am Ufer – es thront darüber. Ein Ort für große Aussichten und stille Momente. I Foto: TMV/Gross

Der Mühen Lohn

Weiter geht es aber nach einem umfangreichen Frühstück nicht auf dem Pferde-, sondern wie gehabt auf dem Fahrradsattel. Ein Abstecher zum Schloss Kaarz wäre möglich, die eigentliche Route der Schlosstour rund um Schwerin führt aber mitten in den Wald, zum Schloss Wiligrad. Hier gilt es Ausdauer zu beweisen, denn mit 30 Kilometern ist dies der längste Abschnitt. Das Trampeln wird angemessen belohnt mit dem Blick auf das wunderschöne Schloss, dessen weitläufiger Park dazu einlädt, sich ein bisschen die Beine zu vertreten. Eine kleine Stärkung serviert das süße Café in der ehemaligen Gärtnerei. An so einem sonnigen Herbsttag schmeckt der Kaffee draußen besonders gut, bei kälteren Temperaturen kann man sich im Inneren vor dem Kamin einkuscheln.

Backstein, Bewegung, bester Ausblick: Wer am Schloss Wiligrad vorbeiradelt, bekommt Geschichte serviert – ganz ohne Umweg, aber mit Stil. I Foto: TMV/Gross
Backstein, Bewegung, bester Ausblick: Wer am Schloss Wiligrad vorbeiradelt, bekommt Geschichte serviert – ganz ohne Umweg, aber mit Stil. I Foto: TMV/Gross

Zurück nach Schwerin. Doch nicht ohne Zwischenstopp auf dem Hof Medewege. Das ehemalige Gutsgelände beherbergt heute gleich mehrere Kleinbetriebe, die in engem Austausch stehen und sich gegenseitig unterstützen. Dazu zählen unter anderem eine Imkerei, eine Gärtnerei, eine psychotherapeutische Praxis und ein kleiner Hofladen mitsamt Hofcafé. Das wird von Levin Jahn geführt, der auch gleich einen selbst gebackenen Kuchen serviert. Was könnte es nach einer ausgedehnten Radtour Besseres geben? Nach diesem Leckerbissen noch schnell im Hofladen für das Abendessen eingedeckt. Und dann wieder aufs Rad, die letzten Meter bis zurück zum Start- und Zielort Schwerin geradelt. Und klar. Zum Abschluss muss natürlich nochmal das Schloss bewundert werden. Einfach ein magischer Ausklang.

Fotos im Slider: TMV/Gross