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Zwei auf einen Streich: die neuen Museen in Stralsund

Das historische Katharinenkloster im Herzen der Hansestadt Stralsund an der Ostsee beherbergt gleich zwei spannende Museen: das Meeresmuseum und das Stralsund Museum. Beide wurden aufwendig modernisiert und empfangen nun wieder Besucher. Diesen Juli machte das Meeresmuseum den Anfang.

»Keine Sorge, das geliebte Meeresmuseum bleibt ganz das Alte – eben nur in neuem Glanz«, Andreas Tanschus, Direktor des Deutschen Meeresmuseums, weiß, wie lieb die Menschen das Museum mit seinen Exponaten gewonnen haben. »Seit den Siebzigern war die Ausstellung nicht mehr modernisiert worden, und so haben wir nun alles zeitgemäß gestaltet, aber den historischen Charme natürlich behalten.« Diesen Juli hat das Meeresmuseum seine Türen wieder geöffnet – seit seiner Schließung Ende 2020. Nun erstrahlt alles im neuen Glanz und ist zudem weitestgehend barrierefrei.

Andreas Tanschus und Dr. Maren Heun am Modell der Museen in Stralsund
Das Stralsund Museum befindet sich im ehemaligen Katharinenkloster.
Stralsund zum Sonnenaufgang aus der Luft. Zu sehen ist der Hafen und die Insel Rügen im Hintergrund.
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Im Schatten der gigantischen Meerestiere

Die Vorfreude auf die Wiedereröffnung war riesig: »Das ganze Team war so aufgeregt! Wir haben mit dem Stuttgarter Büro Reichel Schlaier Architekten den perfekten Partner für diese Renovierung gefunden. So konnten wir das denkmalgeschützte Katharinenkloster sanft modernisieren – und sogar einen neuen Verbindungsbau zwischen Foyer und Ausstellungsräumen, ein Großaquarium und andere wichtige Räume ergänzen«, erzählt Museumsdirektor Tanschus. »Das war eine echte Herausforderung – schließlich liegen wir mitten in der verwinkelten, engen Altstadt, die zudem UNESCO-Welterbe ist«, führt er fort. So wurde beispielsweise die große Scheibe für das imposante neue Aquarium aus Japan geliefert und musste dann in Millimeterarbeit mit einem Schwerlasttransporter durch die Stralsunder Innenstadt gelotst werden. Man kann erahnen, welche Tücken in den fast vier Jahren der Renovierung sonst noch gemeistert werden mussten!

Besucher können sich insbesondere auf viel Licht und topaktuelle, spannende Ausstellungen freuen. So ist schon der Empfang spektakulär: Durchs Westportal schreitet man in die Katharinenhalle und fühlt sich unter dem gigantischen Gewölbe des Kirchenschiffs ganz klein. Und just steht man vor der ersten Installation. Beim »Sardine Run« jagen lebensgroße Modelle von Delfinen, Haien, Seevögeln und anderen Meerestieren einen Sardinenschwarm – alles multimedial und gigantisch eindrucksvoll bis unter die Decke gestaltet. Dieser Vorgeschmack macht sofort Lust auf Meer.

Ein Highlight jagt das nächste

Nirgendwo sonst in Deutschland erhält man so umfangreiche Einblicke in das Leben der Ozeane wie im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. Wer hierher kommt, weiß nachher eindeutig mehr über das Meer. Wobei die wissenschaftlichen Fakten spannend verpackt werden. Und dann sind da noch die spektakulären Aussichten auf die Lebensräume unter Wasser. Und das in der historischen Kulisse der mittelalterlichen Klostermauer – einfach eine einzigartige Atmosphäre! Ein Highlight, was auf jeden Fall erhalten geblieben ist, hängt im Chor der ehemaligen Klosterkirche: das 15 Meter lange Skelett eines Finnwals. 1825 fand man das Tier vor Rügen, und es erinnert auch nach der Modernisierung noch an die frühen Zeiten der deutschen Walforschung – und ist eines der eindrucksvollsten Exponate im Ausstellungsbereich über Meeressäugetiere.

Die Anemonenfische kommen in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik vor. Und natürlich im Meeresmuseums.
Täuschend echt sind die Schildkrötenmodelle, die im Meeresmuseum liebevoll gefertigt werden.
Der Paletten-Doktorfisch ist immer ein bisschen Zen. Zumindest lässt das sein eher langsames Schwimmverhalten vermuten.
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Die Meere auch digital entdecken

Ganz neu sind die Ausstellungsbereiche, die sich mit der Beziehung von Mensch und Meer beschäftigen, mit dem Ursprung der Ozeane und der Vielfalt des dortigen Lebens. Neben originalen Exponaten aus den Weltmeeren und Modellen wird nun auch vieles digital vermittelt. Ein riesiger Globus, der früher die Besucher im Foyer empfing, schwebt jetzt unter dem Gewölbe der Kirchenhalle und zeigt multimedial die Ozeanografie und Meeresströmungen der Erde auf.

Nicht minder eindrucksvoll ist der Rundgang über die Aquarien, die sich den tropischen Meeren widmen: Gleich zu Beginn spaziert man über 700.000 Liter Wasser, einem Aquarium, das ein karibisches Riff simuliert. Wissenschaftlich bewegt man sich vom Pazifik zum Indischen Ozean und endet schließlich beim beliebten Schildkrötenbecken.

Finnwal Skelett - noch eingepackt - unter der Decke des Katharinenklosters.
Finnwal Skelett - noch eingepackt - unter der Decke des Katharinenklosters.

Weiter geht’s gleich nebendran

Museumsliebhaber, aufgepasst! Gleich nebendran lockt bald das älteste Museum in Mecklenburg-Vorpommern – das Museum Stralsund. Schon 1858 gründete der »Kunstverein für Neuvorpommern und Rügen« das früher als »Kulturhistorisches Museum« bekannte Haus. Es liegt ebenfalls in der wunderschönen Anlage des spätgotischen Katharinenklosters inmitten der Kulisse der Stralsunder Altstadt.

Das Haupthaus wird seit 2019 umfangreich saniert – zum ersten Mal seit 70 Jahren. »Wir sind schon ganz gespannt auf das Ergebnis«, erzählt Dr. Maren Heun, die Direktorin des Museums. »Bald werden wir hier im Museum Stralsund auf unterschiedlichste Weise die 6.000 Jahre alte Geschichte des Handels und Austausches im Ostseeraum beleuchten und die reiche Geschichte des UNESCO-Welterbes der Hansestadt Stralsund Interessierten ganz neu näherbringen«. Sehr konkret können Besucher das gleich hier im Katharinenkloster erleben, wo bei den Renovierungen auch die historischen Wand- und Deckenmalereien freigelegt wurden und nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Langendorfer Goldschalen im Stralsund Museum.
Langendorfer Goldschalen im Stralsund Museum.

Ein echter Goldschatz der Wikinger

Tatsächlich wird in Stralsund die größte kulturhistorische Museumssammlung in Mecklenburg-Vorpommern verwahrt – stolze 450.000 Objekte. »Wir freuen uns, wenn der Umbau und die Restaurierung abgeschlossen sind, unsere spannenden Exponate endlich völlig zeitgemäß präsentieren zu können!«, so die Museumsdirektorin. Sensation der dann barrierefreien Ausstellung: das weltberühmte Wikingergold. Denn das filigrane Schmuckensemble ist nicht nur einer der wertvollsten archäologischen Funde der Region, sondern auch eines der bedeutendsten Schmuckstücke aus der ganzen Wikingerzeit.

»Wir haben aber auch noch viele andere spannende Exponate, die oft ein wenig im Schatten des bekannten Wikingergoldes stehen«, erklärt Maren Heun. »Ein Beispiel sind die alten Paramente der Geistlichen aus Stralsund, die über 700 Jahre alt und besonders handwerklich einzigartig sind. Ebenso haben wir hier Goldschalen aus der Bronzezeit aus Langendorf in der Sammlung des Museums. Meiner Einschätzung nach sind diese ähnlich historisch wichtig wie zum Beispiel die Himmelsscheibe von Nebra, die man im Landesmuseum Halle an der Saale bewundern kann. Ganz bald wird man alle diese Schätze wieder hier in Stralsund bewundern können!«

Historische Spielkassette wird als Ausstellungsstück im Stralsund Museum gepflegt.
Die heilige Sammlung: In diesem Lager befinden sich die Gemälde des Stralsund Museums.
Der Himmelglobus und der Erdglobus sind beliebte Ausstellungsstücke.
Paramente sind Textilien, die künstlerisch aufwendig gestaltet sind.
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Fotos: TMV/Gross

Weitere Informationen

Unterwasserreich trifft auf kulturhistorische Museeumssammlung. Ideale Kombination für Museumfans in Stralsund. Mehr Infos auf www.deutsches-meeresmuseum.de und www.stralsund-museum.de