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Radtour und Kulturtrip:
Route der Norddeutschen Romantik

Bei einer Radtour auf der Route der Norddeutschen Romantik stimmt einfach alles: Malerisch verträumte Landschaften ziehen an einem vorbei, reichlich Kulturstopps warten unterwegs – und Gelegenheiten zum Einkehren gibt es genügend. Ein Sommermärchen zwischen Greifswald und Wolgast.

Spiegelglatt liegt die Ostsee da, kleine Boote dümpeln im Hafen, wo gerade Hafenmitarbeiter die Ladung eines Segelschiffs in einen Pferdekarren verladen. Dazu ein klarer Himmel, die Landschaft ruhig und friedlich. So hielt der Romantiker Philipp Otto Runge die Peene in Wolgast Anfang des 19. Jahrhunderts in seiner Zeichnung »Landschaft an der Peene« fest. Ganz so gemächlich geht es hier heute zwar nicht mehr zu, doch die Atmosphäre, die das Hafenstädtchen in dem Werk von Runge oder auch in denen seiner Künstlerkollegen und Freunde Caspar David Friedrich und Friedrich August von Klinkowström ausstrahlt, scheint heute unverändert.

Frauke und Wolf sind nicht minder beeindruckt von der Natur, die einst die Maler der Romantik so faszinierte. 2018 feierten die beiden ihre Hochzeit auf Rügen – und zwar an keinem geringeren Ort als auf der alten Aussichtsplattform gleich am Königsstuhl. Es darf für die beiden gern romantisch bleiben. Deshalb machen sie sich nun gemeinsam auf, die 54 Kilometer lange Route der Norddeutschen Romantik von Wolgast über Greifswald bis nach Stahlbrode zu erkunden – auf den Fußspuren berühmter Maler. Wobei, in diesem Fall wohl eher Reifenspuren: Frauke und Wolf machen sich mit dem Fahrrad auf den Weg!

Immer entlang der Ostsee

Los geht’s am pittoresken Wolgaster Marktplatz, an dem sich die bunten Fassaden um das weiß getünchte Rathaus reihen. Beim herrlichen Sonnenschein wird man fast geblendet vor Helligkeit – und Schönheit. Der Stadthafen – den Philipp Otto Runge in der ebengenannten Zeichnung festgehalten hat – liegt gleich um die Ecke. Mehr über den berühmten Maler erfährt man in dessen Geburtshaus, hier in der historischen Altstadt von Wolgast. Das Museum Rungehaus gibt überdies einen guten Einblick in die Zeit der Romantik.

Auf die Sättel und weiter zur nächsten Station! Schnell noch das Gepäck festgemacht, den Helm auf, und dann wird in die Pedalen getreten. Die Route der Norddeutschen Romantik führt auf dem Ostseeküsten-Radweg entlang. Und dieser schlängelt sich malerisch die vorpommersche Küste gen Westen. Vorbei an Freest, dem verschlafenen Fischerdorf, in dem einst Caspar David Friedrich mit seiner Frau Caroline Bommer auf der gemeinsamen Hochzeitsreise 1818 einkehrte. Im Kurort Lubmin machen Frauke und Wolf nun gut 200 Jahre später Halt.

Das malerische Seebad Lubmin

Der weite, unverbaute Sandstrand in dem Seebad gibt den Blick auf die gegenüberliegende Ostseeinsel Rügen frei. Gut zu erkennen: die vorgelagerte Insel Vilm und die hügelige Halbinsel Mönchgut. Übrigens auch ein Fleckchen Ostsee, das Caspar David Friedrich erkundete – zu Fuß auf einer Wanderung. »Ich stell mir vor, wie er uns da drüben grad gegenübersteht«, sagt Frauke. Tatsächlich hat der Künstler 1801 genau diesen Blick von der Halbinsel Mönchgut aufs Festland gemalt. »Blick von der Südküste Rügens« heißt das Werk auf Leinwand.

Genug Modell gestanden für den weltbekannten Künstler! Zeit für eine Stärkung, und so kehren die beiden in das kleine, türkise Holzhaus gleich am Wasser des Greifswalder Boddens ein. Das Café »Alte Wetterstation« wurde früher tatsächlich als solche genutzt, doch heute sitzen hier entspannt Urlauber auf der windgeschützten Terrasse mit Blick bis nach Rügen. Erst mal ein frisches nordisches Pils – schließlich ist man im Urlaub. Und dann kommt die Inhaberin auch schon mit zwei dampfenden Tellern: einem knusprigen Flammkuchen für Frauke und einer hausgemachten Pasta für Wolf. »Guten Appetit, genießt das Dolce Vita an der Ostsee«, fügt diese mit einem Lächeln hinzu. Auf der Route der Norddeutschen Romantik lässt sich das süße Leben kinderleicht und aus vollem Herzen genießen.

Eine kleine Radel-Pause im Bistro »Alte Wetterstation« ist empfehlenswert, um ein bisschen Kraft zu tanken. I Foto: TMV/Gross

Nur ein paar Pedaltritte weiter entdeckt das Ehepaar hinter den Küstengewächsen einen fast unberührten Strandabschnitt. Wildromantisch liegt Treibholz im Sand, das die Ostsee in bizarre Kunstwerke verwandelt hat. »Schau mal, da ist ja eine Schaukel!«, ruft Frauke plötzlich. Natürlich müssen die beiden hier einen kurzen Stopp einlegen und ein paar Schwünge auf dem rustikalen Holzbrett mit Blick auf das Meer nehmen. Freude pur.

Ein Schloss mit vielen Gesichtern

Nach der Pause sind die Beine wieder flott, und Frauke und Wolf radeln mit neuer Energie die Küste entlang. An der Dänischen Wiek, gleich gegenüber an der Bucht vor Greifswald, thront das Schloss Ludwigsburg. Bei der Einfahrt durch den Torbogen begibt man sich auf eine kleine Zeitreise. In dem beige-braunen, schnörkellosen Schloss aus dem 16. Jahrhundert zog sich einst die pommersche Herzoggemahlin Sophia Hedwig zum Ausruhen zurück. Heute liegt das Bauwerk wie in einem Dornröschenschlaf. Der Schlossgarten wirkt verwunschen, einige Fenster des Gebäudes sind sogar mit Brettern vernagelt, an manchen Stellen bröckelt die Fassade.

Mit dem Fahrrad zum Schloss Ludwigsburg, I Foto: TMV/Gross
Mit dem Fahrrad zum Schloss Ludwigsburg, I Foto: TMV/Gross

Aber die Kulturfans schreckt das nicht ab, es macht die beiden eher neugierig. Und: Es lohnt sich. Im Inneren des Schlosses Ludwigsburg in Vorpommern kann man in einem Querschnitt die komplette Baugeschichte des Gebäudes bestaunen. Also sprichwörtlich: Der geöffnete Parkettboden enthüllt das steinerne Gewölbe darunter, die einst wunderschönen Stuckdecken sind abgestützt und warten darauf, wieder ihren ursprünglichen Glanz zu versprühen. Das Schloss Ludwigsburg wird aktuell umfassend renoviert, und man findet in fast jedem Raum Schichten, wo neue Besitzer im Laufe der Jahrhunderte den Stil der jeweiligen Vorbesitzer überbauten. Mit Liebe zum Detail wird nun jeder Raum so saniert, dass er eine der Epochen, welche er einst verkörperte, widerspiegelt.

Drei Freunde, die Kunst und die Liebe zur Ostseeküste

Früher war das Schloss der Herrschaftssitz des pommerschen Adelsgeschlechts Klinkowström – dem der bereits erwähnte Maler Friedrich August angehörte. Diesen verband nicht nur die Liebe zur Romantik, Malerei und wilden heimatlichen Ostseelandschaft, sondern auch eine lebenslange, tiefe Freundschaft mit Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge. Auch wenn sich die das Künstlertrio vermutlich nie gemeinsam im Schloss Ludwigsburg aufgehalten hat, ist dieser Ort eine Hommage an die norddeutsche Romantik, die sie maßgeblich prägten.

»Und was sollen die drei Teegedecke?«, Wolf ist etwas verwundert. Im Obergeschoss des Schlosses steht mitten im Raum ein weiß gedeckter Tisch, darauf drei Porzellantassen samt passendem Kännchen und Zuckerdose. Haben die Restauratoren etwa gerade Kaffeeklatsch gehalten? Nein – aber symbolisch die drei Ausnahmekünstler. Eine kleine Ausstellung bringt einem diese besondere Dreierfreundschaft von Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge und Friedrich August von Klinkowström näher. Auch erfährt man allerhand Spannendes über die Geschichte des Schlosses.

Das Renaissanceschloss Ludwigsburg ist Teil der Norddeutschen Route der Romantik. I Foto: TMV/Gross
Das Renaissanceschloss Ludwigsburg ist Teil der Norddeutschen Route der Romantik. I Foto: TMV/Gross
Das Schloss lohnt immer einen Besuch. Aber ganz besonders in diesem Jahr. I Foto: TMV/Gross
Das Schloss lohnt immer einen Besuch. Aber ganz besonders in diesem Jahr. I Foto: TMV/Gross

Eine Quelle der Inspiration: die Klosterruine Eldena

Genug Kulturprogramm! Die beiden begeben sich zurück an die frische Küstenluft. Auf die treuen Begleiter geschwungen, und weiter geht die Fahrt zum letzten Streckenabschnitt der Route der Norddeutschen Romantik entlang der Dänischen Wiek. Das ist die Ostseebucht vor Greifswald, wo die Ryck ins Meer mündet. Der nächste Stopp liegt nicht weit, und so erreichen Frauke und Wolf nach einer wunderschönen, kurzweiligen Fahrt am Wasser entlang die Klosterruine Eldena aus dem Mittelalter. Am Rand der historischen Hansestadt Greifswald prangt der backsteinerne Zeitzeuge leuchtend rot in der Nachmittagssonne. Dieser rote Backstein ist so typisch für die Architektur der Ostseeküste. Dazu das strahlende Grün der Bäume des umliegenden Parks – hier scheinen alle Farben und alle Kontraste intensiver. Ein Ort, der verzaubert.

Auf der Route der Norddeutschen Romantik liegt auch die Klosterruine Eldena. I Foto: TMV/Gross
Auf der Route der Norddeutschen Romantik liegt auch die Klosterruine Eldena. I Foto: TMV/Gross

Das eindrucksvolle Westwerk der Klosterruine ist besonders imposant und ein wahrer Publikumsmagnet. Kein Wunder, das Portal wirkt riesig. Wolf legt den Kopf in den Nacken, um den gesamten Bogen sehen zu können. »Moment mal, das kenn ich doch! Hat nicht auch Caspar David Friedrich diese Ansicht gemalt?« Der Kulturkenner liegt richtig. Der norddeutsche Romantik-Maler war so fasziniert von dem Portal der Klosterruine Eldena, dass er es in gleich mehreren seiner Werke einfließen ließ. Dabei galt natürlich künstlerische Freiheit. So steht das Portal im mysteriösen Gemälde »Eldena im Riesengebirge« plötzlich im heutigen Tschechien. Es sei ihm verziehen, machte er den Bogen doch weltbekannt und schuf Werke für die Ewigkeit.

Das Ziel erreicht auf Rügen

Das Ehepaar lässt die Eindrücke auf sich wirken. Dieser Aktivurlaub auf der Route der Norddeutschen Romantik führt sie zur letzten Etappe nach Stahlbrode, von wo die Fähre nach Rügen übersetzt. Zum Greifen nahe, möchte man fast zur wohl schönsten Ostseeinsel einmal kurz über den schmalen Meeresarm hinüberschwimmen.

Am Hafen von Stahlbrode legt die Fähre gen Rügen ab. I Foto: TMV/Gross
Am Hafen von Stahlbrode legt die Fähre gen Rügen ab. I Foto: TMV/Gross

Zum anstehenden 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs wird für dieses Jahr die Route der Norddeutschen Romantik bis zum Kap Arkona auf Rügen erweitert. So finden sich dann weitere Orte der Inspiration Caspar David Friedrichs entlang des Weges – zum Beispiel die berühmten Kreidefelsen oder der Königsstuhl mit seiner brandneuen Aussichtsplattform am Nationalpark-Zentrum. Dort, wo sich Frauke und Wolf vor genau fünf Jahren das Ja-Wort gaben. Doch für diese Tour ist es genug, und die beiden lassen sich auf der Kaimauer nieder und bestaunen wohlverdient den wunderschönen Sonnenuntergang über Rügen. Die Ostsee leuchtet förmlich vor ihnen. Wenn das nicht norddeutsche Romantik ist.

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