Kurz bevor die Alive-Tour des Stargeigers David Garrett im September in Deutschland und der Schweiz so richtig startet, ruht er sich noch einmal aus. Stilvoll natürlich. Er hat sich dafür das Traumresort The Residence Maldives at Dhigurah ausgesucht. Der perfekte Ort, um Energie zu tanken und per Zoom mit unserer Chefredakteurin Jenny Latuperisa-Andresen über das Reisen zu plaudern.
Zoom springt an und David Garrett sitzt ganz entspannt am Schreibtisch einer Over-Water-Villa im paradiesischen The Residence Maldives at Dhigurah. Ob das jetzt sein Urlaubsgemach ist, will ich wissen.
»Nein, ich bin eher der Strandtyp. Ich möchte den Sand zwischen den Zehen spüren. Nach dem Kaffee geht es für mich direkt raus an den Beach. Das ist das Tollste.«
Ob das die Ruhe vor dem Sturm ist, möchte ich wissen? Also, Kraft tanken vor der Tour?
»Ich finde es schön, weil ich die nächsten zwei Monate konstant unterwegs sein werde, mir vorher eine kleine Auszeit zu nehmen. Ich bin ja nicht nur in Deutschland und Europa unterwegs, sondern auch in Nord- und Südamerika. Und nach der Tour geht es für mich gleich weiter mit der Promotion für mein neues Klassik-Album »Iconic«. Dementsprechend nutze ich die Zeit hier auf den Malediven auch, um mich vorzubereiten. Hier im »The Residence« genieße ich die Ruhe und lasse mich von der wunderschönen Umgebung inspirieren. Es regt hier geradezu zum Arbeiten an. Deswegen ist mir bei einem solchen Resort auch wichtig, dass es auch was zu tun gibt. Fürs Schnorcheln beispielsweise bin ich immer zu haben. Den Farbenreichtum der Tiere unter Wasser finde ich toll, das ist einfach zauberhaft.«
Und hakst du dir die Länder nach deinen Reisen auf einer Liste ab?
»Das nicht gerade. Aber ich habe einige Orte, an denen ich mehr Zeit verbringen möchte, auf meiner Bucketlist. Ich möchte auf jeden Fall mal ganz in Ruhe nach Prag oder nach Dubrovnik. Da habe ich Konzerte gespielt, konnte aber jeweils die Stadt nicht ausreichend erkunden. Auch eine Holzhütte in Skandinavien finde ich reizvoll. Am Meer sein, fischen gehen – mitten in der Natur sein. Oder gerne mal nach Nepal. Auf Berggipfeln die Einsamkeit genießen. Ich bin wirklich sehr naturverbunden und brauche die Natur auch.«
Und wenn man so auf Tour ist, kann man da mithalten, wo man gerade ist und das auch genießen?
»Ja, mir ist wichtig, dass ich einen Tag vorher bereits in der Stadt ankomme und etwas Zeit habe. Deswegen ist mir ein Hotel wichtig, das zentral liegt. Ich gucke mir die Hotels auch immer selbst aus – denn ich verbringe ja 150 Tage im Jahr im Hotelzimmer. Das muss sich also wie ein Zuhause anfühlen. Wichtig ist mir eine gute Location, dass ich zu Fuß schnell was erleben kann, was einatmen kann, und auch wenn ich nur subjektiv das Gefühl bekomme, dass ich die Stadt erlebt habe. Das »The Residence Dhigurah« – das übrigens mit einem Schwesterhotel mit einer Holzbrücke verbunden ist – erfüllt gerade die Tatsache, dass ich hier wirklich entspannen kann. Meine Mutter ist dabei und meine Freundin. Als ich vor acht Jahren das letzte Mal hier war, hab ich meiner Mutter versprochen, dass ich sie mitnehme, wenn ich mal wieder an diesen Ort hier reise. Und jetzt sind wir hier.«
Und die Villennachbarn im The Residence können dir beim Üben zuhören?
»Hier störe ich niemanden, meine Freundin hört draußen nicht mal, wenn ich sie rufe. So schön rauschen die Wellen – da kann ich absolut ungestört üben.«
Mal eine ungewöhnliche Reisefrage: Geigenliebhaber – wohin sollten die reisen?
»Cremona – jeder, der die Musik und diese Instrumente liebt, sollte einmal hierherkommen. Es ist einfach die Geburtsstätte des Instruments. Das ist ein Konglomerat der besten Geigenbauer in einem Ort. Dort gibt es ein tolles Museum, das ich jedem empfehlen kann. Abgesehen davon ist es eine tolle Stadt und Italien ist ja immer eine Reise wert. Und da sind wir auch schon beim zweiten Ort und das ist Venedig. Da gab es auch eine Hochkultur der Geigenbauer. Venedig ist die zweiteinflussreichste Stadt im Geigenbau. Wenn man dieses Instrument liebt, sind das die besten Orte.«
Und wohin bist du als Kind mit deiner Familie gereist?
»Holland. Meine Eltern haben uns immer in den Golf gesteckt und sind mit uns – also drei Kindern und zwei Geigen im Gepäck – von Aachen aus nach Veere in Zeeland gefahren.«
Und just probt David Garrett sozusagen auch am Meer. Nur dass es dort auf den Malediven türkiser und wärmer ist. Und für all diejenigen, die noch eine Strandlektüre suchen: Seine Autobiografie »Wenn ihr wüsstet«, die David Garrett dieses Jahr veröffentlicht hat, lohnt. Jedes Kapitel hat einen QR-Code zu Archivmaterial, welches es nirgendwo anders gibt. So erlaubt er Einblicke in seine Vergangenheit, die noch nie in Medien gezeigt wurden.