Sonnenuntergänge und Skyscraper. Garküchen und Galerien. Neonlicht aber auch Naturglück. Hongkong ist ein Feuerwerk der Gegensätze: kosmopolitisch, kantonesisch und knallbunt. reisen EXCLUSIV-Autorin Simone Sever hatte drei Tage Zeit, sich in der Millionenmetropole umzuschauen und war von A bis Z begeistert.
A wie Avenue of Stars
Hollywood trifft Hafenblick. Die Avenue of Stars ist Hongkongs Hommage an seine Filmikonen – wie etwa Bruce Lee, Jackie Chan, Maggie Cheung und zahlreiche andere. Dieser Spot ist perfekt für Selfies vor der Hongkonger Skyline und entspannte Spaziergänge an der Uferpromenade von Tsim Sha Tsui. Tipp: unbedingt abends kommen, wenn der Victoria Harbour in Neonfarben glüht und an ein Filmset aus der Zukunft erinnert.
B wie Bar Ozone
Hoch hinaus: Ozone ist eine der höchsten Bars der Welt – im 118. Stock des Ritz-Carlton. Hier trinkt man Cocktails mit 360-Grad-Panorama über Kowloon und den Hafen. Stylish, schick, spektakulär. Dresscode: urban cool.
C wie Cathay Pacific
Die stilvollste Art, nach Hongkong zu reisen? Ganz klar: mit Cathay Pacific. Die Heimat-Airline punktet nicht nur mit exzellentem Service, sondern seit Neuestem in der Business-Class auch mit der mehrfach Design-prämierten Aria-Suite. Wer es sich also leisten kann und es mag, stilvoll zu reisen, der gönnt sich auf der Langstrecke nach Hongkong den Businessflug. Empfehlung: unbedingt mitten in der Nacht einen frisch zubereiteten Burger mit Pommes ordern. Der schmeckt in 10.000 Metern mindestens fünfmal so gut.
D wie Ding-Ding
Ding-Ding, so wird die kultige Doppelstock-Straßenbahn liebevoll genannt, die seit 1904 durch Hongkong Island fährt. Mit offenen Fenstern, Retro-Flair und Panoramablick ist Ding-Ding weit mehr als nur ein schnödes Verkehrsmittel – Ding-Ding ist ein rollendes Wahrzeichen, Objekt der Begierde für tolle Fotomotive und ein absolutes Must-do! Erklärung: Wieso eigentlich Ding-Ding? Hört mal genau hin! »Ding Ding«!

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E wie Escalator Adventure
Der Mid-Levels-Escalator ist mehr als nur eine Rolltreppe, er ist ein System aus insgesamt 20 hintereinander gestaffelten Rolltreppen, ein Stück Alltag in Bewegung. 800 Meter lang schlängelt sich dieser Rollweg von Soho bis nach Central, vorbei an kleinen Cafés, Concept Stores und Street-Art-Spots und überwindet dabei etwa 135 Höhenmeter. Eine tolle Art durch die Stadt zu gleiten. Aber nicht vergessen: auch mal runter vom Band!
F wie Foodie Tour
Hongkong ist ein Paradies für Essensliebhaber: von Straßenständen mit Fischbällchen bis zu Michelin-gekrönten Restaurants. Geführte Foodie-Touren durch Viertel wie Sham Shui Po, Central und auf den Wet Market zeigen, wie tief Essen hier mit Kultur und Geschichte verwoben ist. Wer sich gern durch das kulinarische Angebot Hongkongs durchfuttern möchte und nebenbei noch allerlei Appetitanregendes über Garküchen, Märkte und Traditionen lernen mag, dem sei unbedingt eine Tour mit Virginia von »Humid with Chance of Fishballs« empfohlen. Probieren: Milk Tea, French Toast, Tofu-Pudding, Wonton-Nudeln …
G wie Gefängnis
Das ehemalige Victoria Prison, das Victoria-Gefängnis in Central war das erste und am längsten bestehende Gefängnis in Hongkong. Zu finden ist es in der Old Bailey Street in Central, Hong Kong Island. Heute gilt es als Teil von Tai Kwun, dem pulsierenden Zentrum für Kunst, Geschichte und Gastronomie. Wo einst Häftlinge einsaßen, finden jetzt Konzerte und Ausstellungen statt, haben sich hippe Bars platziert. Unbedingt in den Veranstaltungskalender schauen!
H wie Hiking
Urban Jungle trifft Natur pur und alles liegt ganz nah beieinander. Der Dragon’s Back Trail im Shek-O-Country-Park, der etwa eineinhalb Stunden Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt liegt, bietet Wanderlustigen schweißtreibende Serpentinen und spektakuläre Küstenblicke. Etwa vier Stunden braucht man für die mittelschwere Wanderstrecke. Wer höher hinaus will, nimmt den Lantau Peak zum Sonnenaufgang. Auf keinen Fall vergessen: vernünftiges Schuhwerk.

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I wie irre lecker oder igitt
Fermentierte Enteneier, Seegurken oder Schlangenwein – die kantonesische Küche kennt keine Grenzen. Für westliche Gaumen ist das, was aufgetischt wird aber manchmal mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Die Einheimischen lecken sich derweil die Finger bei derartigen Delikatessen. Wer mutig ist, probiert – wer nicht, schaut einfach fasziniert zu. Bedenken sollte man: Manchmal schmeckt es besser als es aussieht!
J wie Jade Market
Jade steht für Glück – und im Jade Market in Yau Ma Tei kann wirklich jeder sein Glück finden. Ob in Form eines Armbands oder eines Anhängers. Ob als Amulett, als Ring, in Form eines Drachen oder eines Fisches … Die Auswahl ist gigantisch. Nicht vergessen: Feilschen gehört unbedingt zum Kauf dazu. Aber immer mit einem Lächeln.
K wie Kowloon
Kowloon ist der kantonesische Kern der Stadt: chaotisch, kreativ, krass. Dieser Teil der Stadt steht dem glamourösen Hong Kong Island in nichts nach. Kowloon pulsiert – zwischen Tempeln, Streetfood, neonbeleuchteten Märkten und versteckten Dachterrassen. Tipps: Nachtspaziergang durch Mong Kok und ein Bummel durch den Goldfish Market.

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L wie Lantau Island
Auf Lantau Island, der größten der 263 Inseln Hongkongs findet man Strände, Wanderwege, Fischerdörfer und spirituelle Orte gleichermaßen. Alles ist hier deutlich ruhiger. Ein Tagesausflug sollte unbedingt auf dem Programm stehen. Etwa zur berühmten Tian-Tan-Buddha-Statue. 250 Stufen führen hinauf. Oben angekommen belohnt ein herrlicher Rundumblick. Der perfekte Kontrast zum Trubel der Stadt. Ebenso wie das Po Lin Monastery, das dem Big Buddha sozusagen zu Füßen liegt. Nicht verpassen: das vegetarische Lunch des Klosters.
M wie M+ Museum
Asiens Antwort auf das MoMA ist das M+, ein futuristisches Kulturhaus für visuelle Kultur, Design und digitale Kunst. Wer eher an Architektur interessiert ist, wird ebenfalls beeindruckt sein. Verantwortlich für das sehenswerte Gebäude zeichnet übrigens das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron. Nicht verpassen: die Dachterrasse.
N wie Nachtmarkt
Wenn die Sonne untergeht, erwacht das echte Hongkong. Temple Street Night Market, der im Volksmund People‘s Nightclub genannt wird, heißt vor allem: Wahrsager, Wokduft, Warenwunder. Wer Glück sucht, lässt sich die Hand lesen. Wer Hunger hat, bestellt Austern vom Straßenstand.
O wie Octopus Card
Der Schlüssel zur Stadt sozusagen Hongkongs Allzweck-Wunder ist die Octopus Card. Sie ist nicht nur ein praktisches Zahlungsmittel für MTR, das für Mass Transit Railway steht, Bus und Fähre – man kann damit auch im 7-Eleven, im Museum oder im Foodcourt zahlen. Easy, schnell, kontaktlos. Hongkong ohne Octopus Card? Klares Nein!

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P wie Peak Tram
Hoch hinaus und ein sicheres »Muss man machen« ist die Fahrt mit der historischen Peak Tram. Die bringt ihre Passagiere ratternd auf den Victoria Peak – inklusive Schräglagen-Selfies. Oben wartet der ikonische Blick auf Skyline, Inseln und Sonnenuntergang. Gänsehaut garantiert. Kleiner Tipp: Bei der Fahrt hinauf am besten in den untersten Wagen einsteigen und dann in der ersten Reihe Platz nehmen. Eine tolle Aussicht! Oben angekommen bietet der asphaltierte Lugard- und Harlech-Rundweg die wohl spektakulärste Aussicht auf Hongkong – und das ganz ohne Anstrengung. Die Strecke ist flach, schattig und etwa drei Kilometer lang. Ideal für einen Sonnenuntergangsspaziergang.
Q wie Qualle
Ein kulinarisches Kuriosum: Im renommierten Restaurant Michelin-Star Restaurant »Yat Tung Heen« wird Qualle serviert. In feine Scheiben geschnitten als kalte Vorspeise oder auch in einer Suppe werden die gallertartigen Wesen serviert. Der Anblick ist ungewohnt. Die Konsistenz bissfest. Der Geschmack subtil. Definitiv nichts für jeden Geschmack, aber ein durchaus authentisches Erlebnis. Wem das jedoch zu ungewöhnlich ist, der findet auch jede Menge herkömmliche Speisen auf der Karte.
R wie Racecourse
Von den Briten in den 1840er-Jahren als elitäre Freizeitbeschäftigung nach Hongkong gebracht, entwickelte sich der Pferdesport im 20. Jahrhundert zum Massenereignis. Wer heute Lust auf eine Mischung aus Sport, Spannung und Show hat, der erlebt eine ganz besondere Atmosphäre bei den Happy-Wednesday-Rennen im Happy Valley, die nach Sonnenuntergang stattfinden. Wetten, das wird spannend!

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S wie Streetart Safari
Hongkongs Streetart-Szene ist bunt und vielseitig und es wäre viel zu schade sich die Murals, Stencils und Sticker einfach nur anzuschauen, denn jedes der Werke ist auch eine Geschichte. Und diese Geschichten kennt und erzählt Alex Unrein. Die Deutsche, nimmt die Teilnehmenden ihrer Touren mit auf ihre 2018 gegründete »Wanderlust Walks Hong Kong Street Art Tours«. Auf geht’s durch Sheung Wan und Central, wo jede Menge Banksy-Vibes in Gassen und Hinterhöfen darauf warten entdeckt zu werden. Unbedingt die Handykamera bereithalten!
T wie Tai O
Lust auf eine Zeitreise? Dann Willkommen im Venedig Hongkongs: Tai O ist ein Fischerdorf am westlichen Ende der Insel Lantau. Hier gibt es Stelzenhäuser, Trockenfisch und auf Bootstouren manchmal – und mit Glück – sogar die legendären rosa Delfine zu sehen. Hier scheint die Zeit deutlich langsamer zu laufen als in der Millionenmetropole gleich nebenan.
U wie U-Bahn (MTR)
Schnell, sauber und zuverlässig: Die MTR, die U-Bahn Hongkongs, ist Herz und Rückgrat der Stadt. Fast alle Sehenswürdigkeiten sind damit erreichbar. Die Bahnhöfe sind modern, oft klimatisiert und mit Shopping-Möglichkeiten versehen. Die Ausschilderung ist einfach. Zurechtfinden easy. Bezahlt wird mit Octopus Card. Ab geht’s in den Untergrund!
V wie Victoria Harbour
Der Herzschlag der Stadt pulsiert am Wasser. Ob bei der »Symphony of Lights«-Show, die Abend für Abend um 20 Uhr die Wolkenkratzerfassaden erleuchtet oder beim Dinner-Cruise – der Victoria Harbour ist Bühne und Erlebnisraum. Immer in Bewegung, immer ein Foto wert. Darf man nicht verpassen!

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W wie Wet Market
Augen auf im Nassmarkt, dem berühmten Wet Market, der seit 1839 zum Food Shopping einlädt: Fisch, Fleisch, Gemüse und Gewürze – alles frisch, alles nah. Der Markt in Wan Chai ist echt, ungeschönt, an vielen Orten unglaublich fotogen und manchmal aber auch ein bisschen zu nah am Geschehen, etwa bei der Hühnerabteilung im ersten Stockwerk, wo lebende Hühner im Angebot sind, die dann direkt vor Ort für den Kochtopf präpariert werden.
X wie XO-Sauce
Nicht etwa chinesisch, sondern kantonesisch und »made in Hongkong«: XO-Sauce ist ein Luxuswürzmittel aus getrockneten Meeresfrüchten, Chili und Knoblauch. In Spitzenrestaurants wie auch bei der Hausmannskost verleiht sie Nudeln und Reis das gewisse Extra. Ein tolles Mitbringsel.
Y wie Yum Cha
Tee trinken ist in Hongkong ein Event. Yum Cha bedeutet: Freunde treffen, plaudern, lachen, essen. Die Teehäuser sind Treffpunkt und Tempel des Genusses. Im hippen »DimDimSum« trifft Tradition auf Trend. Also: Tee trinken und genießen!
Z wie Zoo im Park
Ein tierischer Tipp mitten in der Metropole: Der Zoologisch-Botanische Garten ist eine grüne Oase mit freiem Eintritt. Affen, Vögel, seltene Pflanzen – plus Blick auf Wolkenkratzer. Ein stiller Star, mitten im Großstadtlärm. Einfach tierisch!
