Wer Urlaub in einer fremden Stadt macht, möchte natürlich auch die Top-Sehenswürdigkeiten sehen. Dort angekommen, entpuppen sich einige dann allerdings als echte Enttäuschung. Wir verraten, welche Sehenswürdigkeiten in Europa du dir sparen kannst und liefern auch gleich eine lohnende Alternative! Los geht’s!

1. Kleine Meerjungfrau, Kopenhagen

Die kleine Meerjungfrau ist eine Statue aus Bronze und Granitstein, die seit 1913 auf einem Stein am Langelinje-Kai in Kopenhagen sitzt. Sie gehört zu den Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt und wurde von Carl Jacobsen gespendet – Sohn des Gründers der Brauerei Carsberg und großer Fan von Hans Christian Andersens Märchen über die kleine Meerjungfrau. Die Statue zieht jedes Jahr Tausende Besucher an. Wir finden allerdings, die kleine Meerjungfrau ist vor allem eins: sehr klein und nicht unbedingt einen Besuch wert.

Die Meerjungfrau in Kopenhagen.

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Alternative zur kleinen Meerjungfrau: Wer sich ohnehin in der Nähe des Hafens befindet, sollte lieber die Klappbrücke Knippelsbro überqueren und einen Abstecher nach Christianshavn machen. Dort kann man an den Kanälen entlang spazieren, die Königliche Oper von außen bestaunen und zum Schluss einen Abstecher zur Lille Bakery machen.

2. La Rambla, Barcelona

La Rambla in Barcelona ist eine etwa 1,3 Kilometer lange Promenade, die von der Plaça de Catalunya bis zum Alten Hafen führt. Die beliebte Flaniermeile zieht besonders im Sommer jede Menge Musiker, Straßenkünstler und Touristen an – und leider auch Taschendiebe. Wir halten uns hier lieber fern.

Las Ramblas in Barcelona sind vor allem eins: vollgestopft mit Touristen.

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Alternative zu La Rambla: Weit weniger hektisch geht’s zum Beispiel im Stadtviertel Gràcia zu. Wer hier durch die Straßen flaniert, kommt an mehreren schönen Plätzen, gemütlichen Cafés und authentischen Restaurants vorbei. Die Einheimischen sind in diesem Viertel noch deutlich in der Überzahl.

3. Trevi-Brunnen, Rom

Der Trevi-Brunnen in Rom gehört zu den Sehenswürdigkeiten in Europa, bei denen wir wirklich nachdrücklich von einem Besuch abraten. Vor allem Menschen mit Platzangst sollten sich von dem zugegebenermaßen prachtvollen Brunnen aus dem 18. Jahrhundert fernhalten. Denn hier drängen sich die Menschenmassen mittlerweile zu jeder Jahreszeit.

Am Trevi-Brunnen in Rom drängen sich viele Menschen, um ein Selfie machen zu können.

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Alternative zum Trevi-Brunnen: Rom wird seit Jahren von Touristen überrannt. Es gibt aber ein Viertel im Süden der Ewigen Stadt, das viele Besucher noch nicht kennen: Testaccio. Hier kann man zum Beispiel den Markt besuchen, der bis auf sonntags täglich von 7 bis 15.30 Uhr geöffnet ist, Streetart bewundern oder die etwa 36 Meter hohe Cestius-Pyramide besuchen, die im 1. Jahrhundert v. Chr. als Grabmal des Prätors Gaius Cestius Epulo gebaut wurde.

4. Fischmarkt, Hamburg

Wer an Hamburg denkt, dem kommt auch gleich der Fischmarkt an der Elbe in den Sinn. Jeden Sonntagmorgen preisen die Marktschreier hier ihre Ware an, Fisch, Obst, Gemüse, Pflanzen. Und das seit mehr als 300 Jahren. Allerdings ähnelt das Treiben auf dem Fischmarkt heute mehr einer Show, aufgeführt nur für die vielen Touristen, die sich für den Marktbesuch in der Morgendämmerung aus dem Bett gequält haben. Es ist voll, es ist laut, und günstig geht auch anders.

Auf dem Fischmarkt in Hamburg wird längst nicht mehr nur Fisch angeboten.

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Alternative zum Fischmarkt: Um die unserer Meinung nach besten Fischbrötchen der Stadt zu bekommen, muss man auf der Großen Elbstraße nur ein paar hundert Meter weiter in Richtung Fischereihafen laufen. Hier schmiegt sich ein kleines Fischbistro an das andere. Unsere Empfehlung: Im Restaurant Fischbeisl ein Brötchen auf die Hand nehmen, der Backfisch etwa wird hier für jede Bestellung frisch zubereitet und der Lachs ist selbst gebeizt. Wer mehr Lust auf ein authentisches Markterlebnis hat, kann dienstags und freitags den Isemarkt zwischen den Haltestellen Eppendorfer Baum und Hoheluftbrücke besuchen – auch hier gibt’s leckere Fischbrötchen und frische Austern!

5. London Eye, London

Es ist eines der Wahrzeichen der englischen Hauptstadt und mit einer Gesamthöhe von 135 Metern auch eines der höchsten Riesenräder in Europa – das London Eye. Doch wegen der langen Wartezeiten und den oft vollgestopften Kapseln sind viele London-Besucher nach der Fahrt enttäuscht und noch dazu viel Geld los. Wer sein Ticket vorab online kauft, zahlt umgerechnet etwa 35 Euro. Vor Ort kostet eine Fahrt im London Eye fast 50 Euro!

Das London Eye.

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Alternative zum London Eye: Nur etwa fünf Minuten zu Fuß vom London Eye entfernt befindet sich der Queen Elizabeth Hall Roof Garden. Der Dachgarten ist ein echter Geheimtipp mit leckeren Drinks und Blick auf die Londoner Skyline. Die Museen in London sind übrigens auch unbedingt einen Besuch wert, der Eintritt ist meistens sogar kostenlos!

6. Tram 28E, Lissabon

Eine gelbe Straßenbahn erklimmt einen der vielen Hügel in Lissabon – dieses Bild hat wohl jeder schon einmal gesehen. Und klar, wir verstehen, dass man auch unbedingt mal einsteigen will. Nur bitte nicht in die Touribahn 28E, die das wunderschöne, aber auch rappelvolle Stadtzentrum durchquert. An den Haltestellen bilden sich auch zu Randzeiten lange Warteschlangen und wer es in Tram reingeschafft hat, fühlt sich schnell wie eine Sardine in der Büchse. Und sieht nur wenig von der vorbeiziehenden Altstadt.

Die berühmte Tram 28E in Lissabon.

Robenson Gassant

Alternative zur Tram 28E:  In Lissabon gibt es drei Standseilbahnen, die der berühmten Tram 28E ähneln. Die Bahnen Elevador da Bica, Elvador da Glória und Elvador do Lavra fahren zwar nicht einmal quer durchs Stadtzentrum, dafür ist die Fahrt deutlich angenehmer – und einen schöne Ausblick hat man hier auch.

7. Mannekin Pis, Brüssel

So klein, und doch schon so alt: Die Bronzestatue Mannekin Pis feierte im Jahr 2019 ihren 400. Geburtstag! Was viele aber nicht wissen: Die Originalstatue steht gar nicht mehr am Brunnen an der Ecke Rue de l’Etuve/Rue des Grands Carmes, sondern im Brüsseler Stadtmuseum. Da die Statue zu oft gestohlen wurde, hat man sie durch eine Replik ersetzt.

Mannekin Pis in Brüssel.

Fréderic Paulussen

Alternative: Genauso bekannt, aber definitiv einen Besuch wert, ist das Atomium. Ein aus neun »Atomen« bestehendes Bauwerk, das für die Expo 58 gebaut wurde. Heute befinden sich im Inneren Ausstellungen, und einen Panoramablick auf Brüssel gibt’s obendrauf.