Statt im Reisebüro buchen viele Deutsche ihren Urlaub online. Das ist in der Regel auch kein Problem, die Zahl der Reisebuchungsplattformen ist riesig. Aber Vorsicht: Nicht jede ist seriös. Bei diesen »Angeboten« sollte man genauer hinsehen.

Wer im Internet eine Reise buchen will, wird vom Angebot schier erschlagen. Unzählige Reiseveranstalter und -Vermittler tummeln sich im Netz und locken mit Schnäppchenpreisen.

Koffer mit Aufschrift "Best Travel Offer" am Strand

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Doch leider haben auch Betrugsmaschen deutlich zugenommen und sind durch neue Technologien noch raffinierter geworden.

Betrüge bei Online-Reisebuchungen sind meistens entweder Kaufbetrüge – bei denen das Opfer für Waren und Dienstleistungen bezahlt, die es letztendlich nicht erhält oder die es gar nicht gibt – oder Fake-Anzeigen – die sowohl auf Social Media als auch auf beliebten Urlaubsbuchungswebseiten zu finden sind. Beide haben eines gemeinsam: Sie sind zu schön, um wahr zu sein – da Betrüger typischerweise mit unrealistischen Angeboten werben und oft Kunden damit ansprechen, ohne dass diese aktiv nach Urlaubsdeals gesucht haben.

Doch wie kann man Betrüge und Abzocke selbst erkennen und die sogenannten »Holiday Scams« vermeiden, jetzt wo die Hauptreisezeit der Deutschen vor der Tür steht? Hier einige Tipps, die man beachten muss.

Ungenutzte Apps löschen

Das Wichtigste zuerst: Ungenutzte Apps oder ungenutzte Online-Profile sollten regelmäßig gelöscht und Privatsphäre-Einstellungen auf Social-Media-Plattformen überprüft werden. Damit kann man sicher stellen, dass Privatinformationen nur mit vertrauenswürdigen Personen und Unternehmen geteilt werden. Womöglich sollen auch Multi-Faktor-Authentifizierungen bevorzugt werden, um die Kontosicherheit zu stärken (z. B. E-Mail-Konten). Diese Maßnahmen sind das A und O einer gesunden Cyber-Routine – und sollten im Übrigen für alle Online-Aktivitäten gelten.

Frau sitzt vor Notebook und hält Apple-Handy in der Hand

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Sensationelle Schnäppchenpreise meiden

Die exklusive 5-Sterne-Villa auf den Malediven zu zweit ist für 800 Euro die Woche zu haben? Der Hin- und Rückflug nach Miami soll nur 200 Euro kosten? Spätestens dann sollten die Alarmglocken schrillen. Solche Angebote sollten mit den durchschnittlichen Preisen seriöser und bekannter Reiseanbieter oder Fluggesellschaften im gleichen Zeitraum verglichen werden – als Referenz. Oder, um gänzlich Nummer sicher zu gehen, geht man auf die Website des Hotels oder der Airline und vergleicht den Preis. Wenn das Angebot deutlich billiger ist, könnte es eine Fake-Anzeige sein.

Auf Logos achten

Es ist immer eine gute Idee, auf das Logo der Reiseanbieter zu achten und die Details mit den Originalen zu vergleichen – so wie es Mode-Experten bei Markenartikeln tun. Des Weiteren ist es sinnvoll, auch nach den Logos bekannter Qualitätszertifizierungen im Reise- und Hotellerie-Bereich zu achten. Seriöse Reiseveranstalter sind in der Regel Mitglied anerkannter Verbände.

Mann sitzt im Kaffee vor Notebook

Hanna Wei

Sichere Zahlungssysteme nutzen

Die bekanntesten Urlaubsbuchung-Plattformen verfügen über die besten Systeme zur Betrugsbekämpfung. Sie nutzen moderne, interne Zahlungssysteme, die schwierig zu hacken sind. Misstrauisch sollte man dagegen sein, wenn Zahlungslinks auf Webseiten außerhalb der offiziellen Plattformen führen; zum Beispiel mit der Aufforderung, per Banküberweisung oder außerhalb des internen Systems der Reiseanbieter zu bezahlen. Dabei kann es sich um einen Betrug handeln.

Keine Privatpersonen kontaktieren

Buchungsplattformen für Unterkünfte verfügen über interne Chats und E-Mailsysteme, so dass der direkte  Kontakt zwischen Privatmenschen außerhalb der Plattform vermieden wird. Kunden sollten vorsichtig sein, wenn eine private E-Mail oder die Telefonnummer des Gastgebers im Inserat – also vor der Buchungsbestätigung – geteilt werden. In diesem Fall sollte man das interne Chatsystem der Buchungsplattform  nutzen – zumindest als erste Anlaufstelle.

Online-Bewertungen vor der Buchung prüfen

Aktuelle Kundenrezensionen und Kommentare auf den Social-Media-Kanälen der Reiseanbieter zu überprüfen ist immer eine gute Idee. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, dass sich Betrüger hinter einigen Bewertungen verstecken. Diese sind aber leicht zu erkennen. Viele ähnliche Bewertungen, die gleich nacheinander gepostet wurden, sehr oberflächlich und beliebig oder unsachlich sind, können Fakes sein. Es empfiehlt sich, nach den Reviews von bewerteten Mitgliedern der Plattform zu suchen, denn auch hier gilt: Sicher ist sicher.

Person hält Tablett in der Hand, auf dessen Display "Online Reviews" steht

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Vorsicht vor angeblichen Urlaubsstornierungen und Rückerstattungsbetrügen

Aufgrund der Pandemie müssen sich Reisende immer häufiger mit Flugstornierungen und Erstattungsanträgen auseinandersetzen. Betrüger nutzen diese Gelegenheiten, um Kunden auf verschiedene Weise zu scammen – z. B. über Phishing-E-Mails, Anrufe oder Posts und Anzeigen in sozialen Netzwerken. Werden Kunden dazu aufgefordert, eine Vorabgebühr für die Bearbeitung von Rückerstattungen zu zahlen, so müssen sie besonders aufpassen – umso mehr, wenn ihre Anfrage auf eine externe Website umgeleitet wird oder wenn sie am Telefon nach ihren Bankdaten gefragt werden.

Diese Tipps wurden mit Unterstützung von Revolut – der Finanz-App für Reisende und digitale Nomaden, zusammengestellt.