Brandenburger und Berliner wissen: Der Spreewald ist da, wo das Wasser vor der Tür steht. Die lagunenartige Flusslandschaft verzaubert seit Jahrhunderten die Sinne ihrer Besucher. Über fast 1.000 Kilometer Wasserwege schlängeln sich Kähne durch das grüne Labyrinth. Hier erfahrt ihr, welche Sehenswürdigkeiten ihr euch während eures Urlaubs im Spreewald anschauen solltet. Text: Frank Störbrauck
Kahnfahrt im Spreewald: Zauber auf den Fließen erleben
»Und das dem Netze dieser Spreekanäle nichts von dem Zauber von Venedig fehle, Durchfurcht das endlos wirre Flussrevier in seinem Boot der Spreewalds-Gondolier.« Schon Theodor Fontane war während seines Aufenthalts im Jahre 1853 begeistert von der Kahnfahrt durch den Spreewald.

Foto: Cameris/Shutterstock.com
Man kann es ihm nicht verdenken. Hunderttausende Besucher tun es ihm bis heute nach und lassen sich während einer Fahrt mit dem Kahn durch die Fließe alle Sinne betören. Ein guter Ort, um loszulegen, ist der Große Hafen der Kahnfährgenossenschaft in Lübbenau. Das volle Spreewaldprogramm erfahren Besucher während der acht- bis neunstündigen »Großen Tagesfahrt in den Hochwald«. Sie findet vom 15. Mai bis 15. September immer dienstags, donnerstags, samstags und sonntags ab 9:30 Uhr statt, Reservierung ratsam.
In der Kahnschule ein richtiger Fährmann werden
Die Kahnschule Gahl in Lehde im Spreewald ist beliebt bei Gästen, die den Spreewald aktiv und auf eigene Faust entdecken möchten. In der Kahnfahrschule lernen Besucher in Einzelkursen von etwa einer Stunde Dauer, wie sie den traditionellen Holzkahn selbst mit dem Rudel steuern. Dabei werden sowohl die Technik des Kahnfahrens als auch wichtige Verhaltens- und Verkehrsregeln auf dem Wasser vermittelt. Nach erfolgreichem Kurs erhalten Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem sie einen Kahn für bis zu acht Personen mieten können, um selbständig durch die idyllische Flusslandschaft zu fahren. Die Kahnschule ist für alle Altersgruppen geeignet und wird individuell durchgeführt. Auf dieser Website gibt es weitere Informationen zur Kahnfahrschule.

Foto: nounours/Shutterstock.com
Sehenswürdigkeit Spreewald-Burg: Ort voller Geschichte
Die Spreewald-Burg in Lübbenau ist ein historisches Kleinod mit einer langen Geschichte. Ursprünglich als mittelalterliche Wasserburg errichtet, wurde sie um 1600 im Renaissance-Stil umgebaut und verändert. Zwischen 1817 und 1820 erhielt das Schloss unter Carl August Benjamin Siegel sein heutiges klassizistisches Erscheinungsbild. Die Burg war über 300 Jahre im Besitz der Grafenfamilie Lynar, deren Wurzeln bis in die Toskana zurückreichen. Die Familie prägte die Region sowohl architektonisch als auch kulturell.

Foto: ArTono/Shutterstock.com
Während des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als Versammlungsort von Widerstandsgruppen und als Feldlazarett. Nach dem Krieg verfiel es, doch ab 1970 wurde es umfangreich restauriert und später als Schulungszentrum genutzt. Nach der Wiedervereinigung gelangte das Schloss zurück an die Familie Lynar, die es ab 1992 zu einem Vier-Sterne-Hotel ausbaute. Umschlossen wird die Burg von einem neun Hektar großen Landschaftspark im englischen Stil, dessen Gestaltung auf Pläne von Peter Joseph Lenné zurückgeht.
Neben dem Schloss selbst zeugen auch die Orangerie, der Marstall und weitere Nebengebäude von der reichen Geschichte des Ortes.
Freilandmuseum Lehde: Ideal für Familien
Das Freilandmuseum Lehde ist das älteste Freilandmuseum Brandenburgs und bietet einen Einblick in das Leben und Arbeiten der sorbisch-wendischen und deutschen Landbevölkerung im 19. Jahrhundert. Im Herzen des historischen Spreewalddorfes Lehde laden vier original erhaltene Bauernhöfe aus verschiedenen Regionen des Spreewaldes dazu ein, in die Vergangenheit einzutauchen. Besucher können original eingerichtete Stuben betreten und erfahren, wie man früher arbeitete, wie die Familien zusammenlebten und welche Bräuche gepflegt wurden.

Foto: Mo Photography Berlin/Shutterstock.com
Besonders spannend sind die Erlebnisplätze, an denen Besucher aller Altersgruppen aktiv werden können. Kinder können unter freiem Himmel Wäsche waschen, in Holzpantinen laufen lernen, historische Kinderspiele ausprobieren oder das Melken an einer Modellkuh üben. Auch das Bauen eines echten Spreewald-Blockhauses steht auf dem Programm. Im großzügigen Bauerngarten wachsen Kräuter, Heilpflanzen und typische regionale Spezialitäten wie die berühmte Spreewaldgurke und der scharfe Meerrettich.
Das Museum präsentiert zudem traditionelle Handwerkstechniken wie Korbflechterei, Blaudruck oder Töpferei und zeigt im Bauernhof-Museum eine originale Kahnbauerei. Die Museumsmitarbeiter in traditioneller Spreewaldtracht führen Besucher bei öffentlichen Führungen durch das Museum, bieten Mitmachaktionen und Workshops an und machen die Kultur und Geschichte der Region greifbar. Mehr Informationen über das Freilandmuseum Fehde gibt es auf dieser Website.
Spreewald-Museum in Lübbenau: Zeitreise in die Vergangenheit
Das Spreewald-Museum in Lübbenau ermöglicht einen Einblick in die Geschichte und das traditionsreiche Alltagsleben der Region. Im begehbaren Museumskaufhaus erwacht eine typische Spreewaldstadt um 1900 mit ihren alten Läden und Handwerksstätten zum Leben. Der Rundgang führt an Bäckerei, Fleischerladen, Kolonialwarenladen sowie durch authentische Werkstätten wie die des Kürschners und des Schuhmachers vorbei. Auch die Handwerkskunst wird anschaulich vermittelt: Im Textilladen sind Spreewälder Trachten und Blaudruckstoffe zu bestaunen, während an Erlebnisstationen Brotformen oder Holzsohlen-Puzzeln ausprobiert werden darf.
Ein besonderes Highlight ist die originale Spreewaldbahn: Im Neubau des Museums kann man eine Dampflok aus dem Jahr 1897 und den historischen Personenwagen erkunden und erleben, wie es sich einst in der »Holzklasse« reiste. Technikfans dürfen den Lokführerstand testen und in Filmen Handwerkern über die Schulter schauen.
Für Familien wird vieles geboten. Erlebnisführungen, Gruppenerlebnisse und Mitmachstationen garantieren Abwechslung für Besucher jedes Alters. Im Frühjahr ist die kunstvolle Lübbenauer Ostereiermesse ein Tipp – dann zeigen Künstler rund 30 Stände mit filigran bemalten Eiern und dekorativer sorbisch-wendischer Volkskunst. Hier geht es zur Website des Spreewald-Museums in Lübbenau.
Biosphärenreservats Spreewald: Ganz nah in der Flora
Das Informationszentrum des Biosphärenreservats Spreewald im Haus für Mensch und Natur in Lübbenau bietet unterhaltsame Einblicke in die Landschaft und Kultur des Spreewaldes. Besucher erfahren hier, wie diese einmalige Flusslandschaft entstanden ist, welche Tiere und Pflanzen hier leben und wie nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat umgesetzt wird. Besonders Familien mit Kindern profitieren von der interaktiven Ausstellung, bei der spielerisch Flora, Fauna und Lebensweise der Region entdeckt werden können, etwa beim Kriechen in eine nachgestaltete Biberburg oder dem Luftanhalten wie ein Otter unter Wasser. Der Eintritt ist frei.
Das Informationszentrum hat in den Sommermonaten von April bis Oktober von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. In der Winterzeit von November bis März kann das Zentrum von Dienstag bis Freitag zwischen 10:00 und 15:00 Uhr besucht werden. Samstags, sonntags und montags ist es außerhalb der Sommermonate geschlossen. Für Naturerlebniswanderungen, die speziell auf Familien und Kindergruppen zugeschnitten sind, bietet das Biosphärenreservat geführte Touren in Schlepzig und Lübben an. Diese können individuell gebucht werden, Informationen und Anmeldung sind telefonisch unter 035472-276 erhältlich. Weitere Informationen auf der Website des Informationszentrums des Biosphärenreservats Spreewald.

Foto: UbjsP/Shutterstock.com
Tagesausflug nach Cottbus: Altmarkt und Oberkirche St. Nikolai
Cottbus, das Tor zum Spreewald, eignet sich hervorragend für einen Tagesbesuch und bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Stadt entspannt zu entdecken. Wer morgens mit dem Zug in Cottbus ankommt, gelangt schnell ins historische Stadtzentrum. Dort prägen Kopfsteinpflaster und wunderschöne Jugendstilfassaden am Altmarkt das Stadtbild. In einem der gemütlichen Cafés am Marktplatz lässt sich der erste Kaffee genießen, bevor die Erkundungstour beginnt.

Foto: Yu Xichao/Shutterstock.com
Das Herz von Cottbus bildet der Altmarkt, den zahlreiche Bürgerhäuser, das historische Rathaus sowie verschiedene Cafés säumen. Empfehlenswert ist es, den Blick auch auf die eindrucksvollen Hausfassaden zu richten, denn diese erzählen die Geschichte der Stadt aus mehreren Jahrhunderten. Direkt in der Nähe befindet sich die Oberkirche St. Nikolai, die größte Backsteinkirche der Niederlausitz. Wer die 131 Treppenstufen des Kirchturms erklimmt, wird mit einem schönen Ausblick über die Stadt belohnt.
Kulturell begeistert in Cottbus vor allem das Staatstheater, das als Jugendstilmeisterwerk gilt und das einzige staatliche Theater Brandenburgs ist. Mit etwas Glück ergibt sich die Gelegenheit, an einer Führung oder Vorstellung teilzunehmen.

Foto: SSKH-Pictures/Shutterstock.com
Wer sich für moderne Kunst interessiert, sollte außerdem das Brandenburgische Landesmuseum im ehemaligen Dieselkraftwerk besuchen, das mit internationalen Ausstellungen und industriellem Charme überzeugt.
Parkpyramiden im Fürst-Pückler-Park Branitz
Als Höhepunkt für jeden Besucher empfiehlt sich ein Ausflug zum Fürst-Pückler-Park Branitz am Stadtrand. Dieser Landschaftsgarten, gestaltet von Hermann Fürst von Pückler-Muskau, bietet romantische Kanäle, exotische Pflanzen, elegante Brücken und die berühmten Parkpyramiden.

Foto: Enrico Obergefaell/Shutterstock.com
Das dreiflügelige Barockschloss lädt zudem mit einer Ausstellung zum Leben und Werk des exzentrischen Fürsten zum Verweilen ein. Der Branitzer Park lässt sich wunderbar mit der nostalgischen Parkeisenbahn erreichen, die vom Stadtteil Sandow abfährt und ganz nebenbei auch am Tierpark vorbeiführt. Im Tierpark Cottbus erwarten über 120 Tierarten Groß und Klein. Hier geht es zur Website der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schluss Branitz, und hier zur Website des Tierparks in Cottbus.
Wer nach all den Erlebnissen noch Zeit hat, sollte einen Bummel durch die kleinen Läden und Boutiquen in der Altstadt nicht verpassen, einen Besuch im Wendischen Museum einplanen oder einfach ein Eis am Spremberger Turm genießen. Dort gibt es einen weiteren Aussichtspunkt mit Panoramablick über die Stadt, der sich hervorragend für ein Erinnerungsfoto eignet.
Spreewald-Therme: Besonderer Ort der Entspannung
Die Spreewald Therme in Burg ist ein einzigartiges Sole-Thermalbad, das sich durch seine gesundheitsorientierte Ausrichtung und die Verbindung zur besonderen Kulturlandschaft des Spreewaldes auszeichnet. Das Bad nutzt Thermalsole, die in 1.350 Metern Tiefe entspringt und mit einem hohen Salzgehalt von 240 Gramm pro Liter besonders wohltuend wirkt. Die Architektur der Therme ist offen gestaltet und verwendet traditionelle Materialien wie Reet, Holz und Ziegel, um sich harmonisch in die natürliche Umgebung einzufügen.
Im SoleBad warten sechs Innenbecken und ein warmes Außenbecken mit Strömungskanal auf Badegäste. Attraktionen wie Sprudelliegen, Wasserfälle und eine Soleinhalation in Form von großen Gurkenfässern sorgen für einen Mix an Wellness-Erlebnissen. Wer es gemütlich mag, findet in offenen und geschlossenen Ruhebereichen sowie einer Kaminlounge perfekte Entspannung. Das Thermenrestaurant bietet frische regionale Küche, während die Therme mit moderner Bädertechnik und fachlichem Service überzeugt. Hier geht es zur Website der Spreewald Therme.
Hafenweihnacht, Osterfeiern und Lichtnacht-Kahnfahrten: Termine 2025 und 2026
Im Advent lockt die Hafenweihnacht. Erst kann man über den Weihnachtsmarkt in Lübbenau schlendern, anschließend geht’s mit Wolldecke und Glühwein in den Kahn.

Foto: LianeM/Shutterstock.com
Unterwegs unterhalten die Spreewälder Lutken die Weihnachtsmärkte mit Anekdoten. Ziel der Kahnfahrt ist der pittoresk anmutende Weihnachtsmarkt im Freilandmuseum Lehde. Er atmet den Charme vergangener Zeiten. Beim Bummel über den Handwerkermarkt trifft man die Spreewälder Geschenkebringer Bescherkind und Rumpodisch, schaut Holzfällern bei der Arbeit zu, lauscht in der Kinderstube einer Märchenerzählerin oder nascht von den Köstlichkeiten, die auf dem Markt feilgeboten werden. Zurück geht’s mit dem Kahn oder per Fackelwanderung. Die Hafenweihnacht am Großen Hafen in Lübbenau mit freiem Eintritt findet 2025 an folgenden Terminen statt: 29. und 30. November sowie 6. und 7. Dezember. Während dieser Tage läuft der Pendelverkehr der Kähne zwischen 10 und 17 Uhr, mit Halt und Besuch des Weihnachtsmarktes im Freilandmuseum Lehde.
Die Osterfeierlichkeiten haben im Spreewald eine lange Tradition. Auf der großen Ostereimesse im Spreewald in Lübbenau werden traditionelle sorbische Ostereier präsentiert – entweder zum Kaufen, Schauen oder Selbstgestalten. Über 30 Künstler zeigen ihr Handwerk. Die Ostereimesse findet im Jahr 2026 vom 21. März bis 6. April statt, begleitet von Verzierungskursen ab Mitte März.
Im Sommer locken die Spreewälder Lichtnacht-Kahnfahrten Besucher zu besonderen nächtlichen Entdeckungsreisen durch die Fließe in Lübbenau. Die Fahrten starten jeweils um 21 Uhr, und trotz der späten Stunde wird es durch stimmungsvolle Beleuchtung von Bäumen, Brücken und Gebäuden keineswegs dunkel. Die Termine für 2026 sind: 3. und 4. Juli sowie 6., 7. und 8. August 2026. Die Fahrt kostet im Vorverkauf 22 Euro.

Foto: Torsten Pursche/Shutterstock.com
Feine Küche im Linari, Gesundes bei Peter Franke
Im Linari, dem Restaurant von Schloss Lübenau, dreht sich im Advent alles um Gans und Ente. Mit dem Martinstag beginnt dort die Gänsezeit. Der Klassiker in der Weihnachtszeit wird als Braten oder Menü serviert, auch zum Mitnehmen für die heimische Küche. Immer sonntags zur Mittagszeit gibt’s einen deftigen Sonntagsbraten auf den Tisch. Zünftig dagegen wird es im Januar beim Eisbeinessen mit Musik von den Bertianern. Gespeist wird im Restaurant, in der Jagdstube oder – bei schönem Wetter – auf der Schlossterrasse.
Ein besonderes Kulinarikerlebnis ist der Besuch der Spreewald-Ikone und Frohnatur Peter Franke. Der um keine heitere Anekdote verlegene Koch setzt in seiner Kräutermanufaktur auf das aufgeflammte Interesse an Wild- und Heilpflanzen. In seinem Doppelstubenhaus in Burg kommt gemütliche Atmosphäre auf – von den köstlichen und gesunden Speisen ganz zu schweigen. Teilnehmer erfahren, dass sich Rote Bete, Topinambur und Pastinake nicht nur als Wintergemüse zur Beilage, sondern ebenso als Hauptgericht eignen.
Nicht minder unterhaltsam ist ein kulinarischer Abstecher zu Jörg Thiele. In seiner Kolonieschänke in Burg beglückt der durch die Fernsehsendung »The Taste« einem breiteren Publikum bekanntgewordene Jungkoch mit Kursen und gemeinsamem Essen. Wer lieber im Restaurant speisen möchte, kann sich z.B. an der »Sülze vom geräuchertem Spreewaldaal mit Speckcrunch« als Vorspeise und »Sauerbraten von der Rinderbacke mit aufgepumpten Rosinen, Kartoffelklößen und Spitzkraut mit Aroniabeeren vom eigenem Feld« versuchen.
Muss in den Koffer: Spreewaldgurken, Kräuter und Meerrettich
An typischen Leckereien mangelt es dem Spreewald nicht. Was wohl jeder kennt: die Spreewaldgurke. Das feuchte Klima des Spreewalds, die Struktur des Bodes und die hohe Wasserqualität bieten ideale Bedingungen für den Anbau. Rund 40.000 Tonnen Gurken werden jährlich geerntet. Wer seinen Liebsten etwas mitbringen möchte, sollte neben den Gurken handgemachte Marmeladen, Wurstwaren und Meerrettich mitnehmen. In Cottbus sollte man das Brandenburgische Apothekenmuseum besuchen. Im angeschlossenen Shop werden unzählige Kräuter, z.B. für Teemischungen, verkauft.

Foto: Frank Störbrauck
Persönlicher Tipp. Schon einmal einen Baumstriezel probiert? Bestimmt, oder? Wenn nicht, dann sollte man das unbedingt im Spreewald nachholen, denn hier schmeckt er gleich doppelt so gut. Besonders in der Weihnachtszeit findet man vielerorts Händler, die ihn frisch zubereiten: Dabei wird ein Hefeteig um eine Holzrolle gewickelt und diese Rolle dann auf zwei Ziegelsteinen mit halbrunden Kerben über glühender Holzkohle gedreht, so dass der Teig rundherum gleichmäßig gebacken wird. Das Ergebnis ist ein herrlich knuspriges, süßes Gebäck, das oft mit Butter bestrichen und mit Zimt-Zucker oder Nüssen bestreut wird. Der Duft von frischem Baumstriezel gehört für viele zum Winter im Spreewald einfach dazu.

Foto: Frank Störbrauck
Tipps für den Urlaub im Spreewald
Besser nicht …
… im Sommer auf Mückenschutz verzichten. Die Stechviecher können für Unbedarfte an feuchten Sommerabenden im Spreewald zum Alptraum werden. Daher gut eincremen!
… den Winter unterschätzen. Besonders wer aus dem Breisgau, Rheinland und vom Niederrhein kommt, wird an manchen Wintertagen im Spreewald feststellen: Ganz schön knackig kalt hier. Daher Schal, lange Unterhose und Handschuhe nicht vergessen.

Foto: Ugis Riba/Shutterstock.com
… bei den Naturwanderungen und Kanufahrten erwarten, dass einem der Biber vor die Nase läuft. Er ist meist nachtaktiv und nimmt oft Reißaus, wenn er Menschen hört und sieht.
… ohne Karte allein mit dem Kanu in die Tiefen des Spreewaldes paddeln – hier hat sich schon manch einer verirrt.
… Spreewaldkrimi-Atmosphäre pur erwarten. Denn so düster und schaurig wie in der ZDF-Krimireihe ist der Spreewald dann doch nicht.
Urlaub im Spreewald: Anreise und Orientierung
Fast jeder hat schon vom Spreewald gehört, doch besonders im Westen Deutschlands beginnt oft das große Schulterzucken, wenn es darum geht, ihn genau zu lokalisieren. Hier die Aufklärung: Rund 100 Kilometer südöstlich von Berlin liegt Lübbenau, das Zentrum des Spreewaldes.
Wem die Anreise über die Autobahnen zu stressig ist, kann mit der Bahn fahren. Ab Berlin Hbf ist man eine Stunde mit dem Regionalexpress unterwegs, ab Dresden rund zwei Stunden.
Mit dem Flieger steuert man am besten den Flughafen BER an (80 Kilometer entfernt). Von dort geht’s weiter mit dem Auto oder der Bahn. Eine Alternative ist der Flughafen Dresden (ca. 100 Kilometer entfernt).
Infos. Auf der Website des Tourismusverbands Spreewald, Raddusch, Lindenstr. 1, 03226 Vetschau/Spreewald, Tel. 035433-72299. und auf der Website von Tourismus-Marketing Brandenburg.