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Ja, alle wissen es: Südtirol ist der Himmel auf Erden. Vielleicht das hübscheste Plätzchen Europas. Doch so schön der Aufenthalt auch ist, es bleibt meist nur ein Besuch. Hier kommen ein paar Highlights in unseren drei liebsten Regionen in Südtirol.

1. Gitschberg Jochtal

Die Region Gitschberg Jochtal mit ihren acht charmanten Ortschaften liegt am Eingang des Pustertals, nur einen Katzensprung von der Brennerautobahn entfernt – und doch weit weg vom Trubel. Hier warten urige Almen, unberührte Höhenwege und weite Hochplateaus.

Unterwegs auf dem Pfunderer Höhenweg

»In die Berg bin i gern, weil do gfreit si mei Gmiat …« – was dieser Liedvers andeutet, macht der Pfunderer Höhenweg erlebbar: Ruhe, unberührte Natur und ein Panorama, das sich mit jedem Schritt weiter öffnet. Auf sechs Etappen, 71,7 Kilometern und über 6.000 Höhenmetern gehört er zu den anspruchsvollsten Weitwanderwegen Südtirols, für alle mit Kondition, Trittsicherheit und Bergerfahrung.

Alm auf dem Pfunderer Höhenweg in der Region Gitschberg Jochtal in Südtirol

Foto: Brandnamic

Etwa die Hälfte der Route führt durch die Ferienregion Gitschberg Jochtal: steinige Joche, glitzernde Bergseen, schmale Pfade. Murmeltiere und Gämsen kreuzen den Weg, und Hütten wie die Edelrauthütte oder die Tiefrastenhütte laden zur Einkehr ein.

In die Pedale mit Panorama und Leckereien

Lust auf eine Radtour, die so schön ist, dass sie noch Jahrzehnte später in Erinnerung bleibt? Vom Dorf Meransen geht es rund zehn Kilometer stetig, aber angenehm bergauf – vorbei an Lärchenwäldern, Holzbrücken und Aussichtsbänken. Ziel ist die Wieserhütte auf 1.850 Metern, bekannt für hausgemachte Spezialitäten und Panorama pur.

Fahrradfahren in Gitschberg Jochtal

Foto: Brandnamic

Das Besondere? Der Mix: sportlich, aber nie zu steil. Naturnah, aber bestens erschlossen. Ideal auch für E-Bikes. Wer möchte, fährt weiter zur Pranterstadelhütte oder bis zum Großen Seefeldsee. Oder bleibt einfach – und lässt den Blick schweifen.

Hier findest du mehr Infos zur Region Gitschberg Jochtal.

2. Rund um Meran

Das typische Postkartenmotiv der Kurstadt Meran ist so kitschig wie wahr. Alpine Bergwelten und mediterrane Pflanzenpracht verschmelzen hier auf fast magische Weise. Wenn im Herbst im Tal die Wälder ihr buntes Kleid überstreifen, entsteht ein Panorama, das selbst Einheimische immer wieder staunen lässt.

Der Sky Spa in der Therme Meran

Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte die feine Gesellschaft Meran als Kurort. Heute trifft hier historisches Flair auf moderne Wellnessträume. Ach, ganze Wasserwelten! Besonders verlockend: das 3.200 Quadratmeter große Sky Spa der Therme Meran. Vom Infinitypool öffnet sich eine fantastische Aussicht über die Dächer der Stadt – ein Erlebnis, das bleibt. Auch designtechnisch beeindruckend, schließlich hat Stardesigner Matteo Thun hier seine Handschrift hinterlassen.

Hotel Therme Meran von oben

Foto: Hotel Therme Meran

Wellness für den Hund

Auf der sonnigen Südseite oberhalb der Kurstadt Meran liegt Schenna, eine der aussichtsreichsten Bühnen Südtirols mit Blick über das gesamte Mittlere Etschtal. Von hier aus lassen sich Touren starten, die von mediterranen Tieflagen bis in alpine Höhen führen. Rund 500 Kilometer markierte Wege warten in Höhenlagen zwischen 370 und 2.781 Metern – mit Fernblicken bis zu den Dolomiten und dem Ortler Dreigestirn.

Wiedereröffnung der Gompm Alm

Die Wiedereröffnung der Gompm Alm auf 1.800 Metern im Hirzer Wandergebiet – jetzt mit frischem Konzept. Ab sofort sind nicht nur Zweibeiner willkommen, sondern auch ihre besten vierbeinigen Freunde. Spezielle Services machen den Aufenthalt für Hunde besonders: eine Auslauffläche, Hundedusche, ein eigener »Wellnessbereich« mit Hängematten, Leckerlis und Wassernäpfen. Außerdem sind geführte Wanderungen mit den Vierbeinern, intensives Hundetraining und Einzelcoachings geplant.

Essen auf der Gompmer Alm in Südtirol

Foto: IDM Südtirol/Damian Pertoll

Eine lohnenswerte und leichte Tour führt von der Mittelstation Prenn der Hirzer-Seilbahn (1.404 Meter) Richtung Hochwies. Von dort geht es mit Panoramablick über eine Waldstraße bis zur Gompm Alm. Wau! www.gompmalm.com

3. Das Schnalstal

Touristisch zählt das Schnalstal zu den Stars der ersten Stunde. Dafür sorgen das Ganzjahresskigebiet und die malerischen Berghöfe. Und dann kam 1991 noch eine kleine Sensation dazu: der Fund des Ötzi am Tisenjoch, freigegeben vom schmelzenden Eis des Similaun-Gletschers.

Zu Besuch beim Messner

Flankiert von Obstgärten und Weinbergen, eröffnet sich der Eingang des Schnalstals kurz hinter der Vinschgauer Gemeinde Naturns. Direkt hier befindet sich auf einer Anhöhe das Schloss Juval, die Sommerresidenz von Bergsteigerlegende Reinhold Messner, die auch das Messner Mountain Museum beherbergt. Dort warten die Dauerausstellung Mythos Berg sowie eine umfangreiche Abenteuerbibliothek und ein Expeditionskeller. Auf den Waalwegen nach Staben und Tschars lassen sich in Gneis gemeißelte Schalensteine aus längst vergangenen Zeiten entdecken.

Das Schloss Juval liegt entlang der schönsten Wanderrouten im Vinschgau.

Foto: Wirestock Creators/Shutterstock.com

Der Hochseilgarten Ötzi Rope Park

Der Hochseilgarten Ötzi Rope Park am Ende des Vernagter Stausees sorgt für Nervenkitzel pur. Auf Abenteuerlustige warten 13 Parcours von leicht bis schwer und insgesamt 180 Plattformen in Höhen zwischen zwei und 30 Metern. Drei Ziplines mit einer Gesamtlänge von 1.100 Metern führen vom Hochseilgarten entlang des Schnalser Bachs bis über den See. Wer es ganz wild mag, wagt den Schwung auf der Riesenschaukel: 40 Meter Durchmesser, zehn Meter Fallhöhe, pures Adrenalin. Der Park hat bis Anfang November geöffnet.

Nur ein Stück weiter liegt der archeoParc, ein archäologisches Freilichtmuseum nahe der Ötzi-Fundstelle. Auf rund 4.000 Quadratmetern geht es zurück in die Steinzeit – inklusive Mitmachstationen wie Brotbacken, Bogenschießen, Feuerentfachen oder Pfeilspitzenherstellen. Wer Ötzi selbst sehen will, muss allerdings nach Bozen ins Museum.

Kind in einem Hochseilgarten

Foto: Andrew Angelov/Shutterstock.com

Zum Schluss noch ein Tipp: Auf zur Almwanderung!

Fast jeder Südtiroler hat seine persönliche Lieblingsalm. Den einen, ganz besonderen Platz in den Bergen. Warum? Weil hier tatsächlich der Weg das Ziel ist und jede Almwanderung den Kopf frei pustet. Und natürlich, weil eine Jause auf der Hütte doppelt so gut schmeckt, wenn man sie sich verdient hat.

Hüttentipp: Mitten im Unesco-Welterbe Dolomiten liegt die kleine Hütte Ra Stua im Naturpark Fanes Sennes Prags. Streng genommen schon im Trentino, vom Gefühl her aber ganz Südtirol. Die Wanderung hinauf ist entspannt: 6,5 Kilometer, perfekt auch für Familien. 380 Höhenmeter gilt es zu überwinden, im Schnitt dauert das rund zweieinhalb Stunden. Der Weg führt durch knorrige Kiefern hinein in den Naturpark der Ampezzaner Dolomiten, und mit jedem Höhenmeter öffnet sich die Aussicht ein Stückchen mehr.

Almwiese mit Blumen und Bergeblick an der Rodenecker Lüsener Alm in Gitschberg Jpchtal

Foto: TM/Dolorama

Kostprobe gefällig? Die Alm Ra Stua ist je nach Wetter von Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet und im Winter ab Weihnachten bis Ende Februar. Auf den Tisch kommen Burger, Südtiroler Knödel, Gnocchi, Hirschgulasch oder klassische Polenta. Das hier ist keine einfache Jause – das ist ein Fest.

Ach ja: Wer die Beine schonen will, nimmt einfach den Shuttle-Service, bergauf oder bergab.

Hier geht es zur Website der Hütte Ra Stua.