Berge, Täler, Auen, bayerische Brotzeiten – im äußersten Südosten Bayerns, im Berchtesgadener Land, hat sich eine Bilderbuchwelt über die Landschaft gelegt. Musikalisch untermalt wird der zauberhafte Flecken Erde vom tiefen, weichen Klang der schmückenden Kuhglocken. reisen EXCLUSIV-Autorin Simone Sever ist dem Ruf der Berge gefolgt.
Unternehmungen. Hoch hinauf auf den 1.874 Meter hohen Jenner! Das geht entweder über Stock und Stein, vorbei an Wiesen und Almen und braunbunten Kühen oder ganz bequem mit der Jennerbahn. Oben angekommen ist der Blick auf den Königssee einfach nur atemberaubend schön. Ein absolutes Postkartenidyll. Wer mag, erklimmt die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz ganz gemütlich zu Fuß. Die Sonnenterrasse der Jenneralm auf 1.800 Metern ist dann genau der richtige Platz, um sich bei einem Weißbier bewusst zu werden, wie schön die Welt sein kann.
Die katholische Pfarrei St. Sebastian in Ramsau ist ein besonders begehrtes und wirklich schönes Fotomotiv. Am besten lässt sich das Gotteshaus mit Bergkulisse von der gegenüberliegenden Straßenseite unterhalb der kleinen hölzernen Brücke ablichten.
Wie wäre es mit einer kleinen Wanderung zur Ragert Alm im Klausbachtal? Das Tal ist zum einen bekannt für die ursprüngliche Schönheit seiner Almen, und auch für majestätische Flieger: Adler. Also, Augen Richtung Himmel im »Tal der Adler«! Wem der Weg für eine Wanderung zu anstrengend ist, der steigt am besten in den Almerlebnisbus und fährt ganz bequem im Nationalpark Berchtesgaden von Bergsteigerdorf zu Bergsteigerdorf.
Idyllisch, malerisch, pittoresk
Malerisch im wahrsten Sinne des Wortes: Auf zur Wanderung entlang des Ramsauer Malerwegs und den Spuren der Maler des 19. Jahrhunderts folgen. Vorbei führt der Weg an der Pfarrei St. Sebastian, dann durch den mystischen Zauberwald bis hin zum verträumten Hintersee. Dabei lassen sich überall Motive berühmter Landschaftsmaler entdecken und Schautafeln erläutern Wissenswertes.
Persönlicher Tipp. Einmal mit einem der Elektroboote der Bayerischen Seenschifffahrt über den Königssee schweben. Diese stillen Gleiter sind bereits seit 1909 im Betrieb. Und es war kein Geringerer als Luitpold, Prinzregent von Bayern, der die Elektroboote auf den Königssee holte. Warum? Er wollte nicht, dass bei der Jagd das Wild durch den Lärm von Motorbooten aufgeschreckt wird. Wer heutzutage Glück hat, der kommt eventuell in den Genuss des Trompeters an Bord und kann das Echo hören. Von Schönau am Königssee schippern die Ausflugsboote zur barocken Wallfahrtskirche Sankt Bartholomä vor der imposanten Watzmann-Ostwand. Berchtesgadener Tage könnten kaum perfekter sein. Manche meinen gar, diese Ecke der Republik sei eine der malerischsten überhaupt.
Berchtesgadener Land: Wie im Film!
Einstimmungsphase. Das Berchtesgadener Land ist so schön, da verwundert es wenig, dass die Location längst bei Serien- und Filmproduktionen beliebt ist. Berchtesgadener Hingucker in der ZDF-TV-Serie »Lena Lorenz« ist das Wirtshaus der Mesnerwirt am Ettenberg. Mehr Berchtesgaden gibt es im Ersten bei »Watzmann ermittelt« zu sehen. 007 hat sich zwar noch nicht die Ehre gegeben. Aber diese Filme lassen sich trotzdem gut ansehen.
Museum. Die Ortsgeschichte Obersalzberg ist eng verknüpft mit der Geschichte des Nationalsozialismus. Wer während einer Urlaubszeit dennoch nicht die Augen verschließen möchte vor der mörderischen Nazizeit, der wird mit der Dokumentation Obersalzberg einen Lern- und Erinnerungsort vorfinden. Niemals vergessen!
Hochprozentiges, Kunsthandwerk, Tee… oder eine Schaukel?!
Mitbringsel. Hochprozentiges gibt es in der Destillerie Angelika Scheid. Die Auswahl ist handverlesen. Bei Frau Scheid geht Qualität vor Quantität. Was darf es nun sein? Feinste Mirabelle, rote Williamsbirne oder lieber einen Zirben-Gin? Wer sich ordnungsgemäß anmeldet, für den bereitet die ausgebildete Edelbrand- Sommelière bei einem Verkostungstermin sogar noch kulinarisch Köstliches zu.
Kunsthandwerk zum Verschenken aber auch für Sammler gibt es von »Berchtesgadener War«. Die holzhandwerklichen Erzeugnisse werden traditionell in Handarbeit gefertigt und bemalt. Beliebtestes und bekanntestes Figürchen ist das »Arschpfeifenrösserl«, ein Pferdchen mit Pfeife, das gern den Weihnachts- oder wie man im Süden Deutschlands sagt, den Christbaum schmückt.
Tee kann nie genug im Haus sein. Die »pure alpine« Bio-Kräutertee-Hausmischung aus dem Kempinski Berchtesgaden ist ganz sicher ein schmackhaftes Souvenir für Daheimgebliebene.
Schaukeln macht glücklich und frei, das wissen die drei Freunde Matthias Bunsen, Andreas Baumann und Andreas Bunsen schon seit ihrer Kindheit. Ihre »Hutschn«, eine Schaukel, die gleichzeitig stylisches Möbel sein kann, vermittelt spürbares Lebensgefühl. Auf der Website der Hutschnmacher finden sich alle Details und vielleicht ist die Hutschn ja das ultimative Mitbringsel der Reise ins Berchtesgadener Land.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Shopping. Wer sich gern selbst verpflegt und dabei auf Fleisch nicht verzichten mag, der kauft Wildfleisch und Wurst aus Forst Berchtesgaden in der Wildboutique. Wie wäre es für den nächsten Grillabend mit etwas Gams, Reh oder Hirsch in küchenfertig vorbereiteten Portionen? Auf der Website der Wildboutique finden sich nicht nur die genauen Öffnungszeiten, sondern ebenfalls eine Preisliste.
Die Lederhosen vom Lederhosenmacher sind handgefertigt und echte Prachtstücke. In seinem Atelierladen im ersten Stock fertigt Franz Stangassinger, unterstützt von seinem Sohn, die traditionellen hirschledernen Beinkleider auf Maß an. Nachhaltig sind die Hosen außerdem, denn sie halten nicht nur ein, sondern gleich viele Leben lang. Die guten Stücke werden nämlich gern mal an nachfolgende Generationen vererbt. Und wenn die eine oder andere Hose mal zu eng oder zu weit wird, dann bessert der Lederhosenmacher natürlich nach. Derart Qualitätsarbeit hat natürlich auch ihren Preis. Umgerechnet auf die Haltbarkeit relativiert sich das jedoch. Unbedingt eine Überlegung wert!
Bairische Küche schmecken lassen
Essen. Mitten in der Fußgängerzone, im historischen Zentrum Berchtesgaden, verwöhnen Marko Lauterbach und Beni Rasp in der Lederstub’n ihre Gäste mit modernen Interpretationen »bairischer Küche«. Die Speisekarte ist klein, die Gerichte stets frisch zubereitet und die Zutaten so regional wie möglich. Berchtesgadener Rind, aber auch Tofu aus Bayern. An Guadn!
Eingebettet zwischen den Bergen Hochkalter und Reiteralpe liegt der Traditionsgasthof Auzinger nur wenige Meter vom malerischen Hintersee entfernt. Die typisch bayerischen Schmankerln, die die Speisekarte verspricht, werden selbst zubereitet. Ein deftiger Genuss ist der Schweinebraten, aber auch der zarte Rinderbraten aus dem 150 Jahre alten Holzofen. Dazu am besten ein Berchtesgadener Bier vom Fass. Manchmal gibt es auch Musi beim Auzinger.
Beim Musikanten-Stammtisch im Winter wird’s im Gasthof Neuhaus in der Berchtesgadener Innenstadt schon ordentlich gesellig und zünftig. Im Sommer hingegen sitzt es sich herrlich unter den Schatten spendenden Kastanienbäumen im Biergarten der Traditionswirtschaft. Auf der Karte natürlich typisch Bayerisches: Weißwurst, Obadzda, Berchtesgadener Kasnock’n … Wem läuft das Wasser schon im Mund zusammen?
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Ein Beitrag geteilt von EDELWEISS Berchtesgaden (@edelweissberchtesgaden)
Weißwurst essen… äääh zuzeln
Besser nicht … Morgens halb zehn in Deutschland. Es heißt »Grüß Gott« und nicht »Moin«. Und beim Bäcker werden bitteschön Semmeln bestellt.
Weißwurst ist und bleibt ein Heiligtum im Bundesland Bayern. Und diese Wurst wird »gezuzelt« und bitte nicht in Scheiben geschnitten. Wenn überhaupt jemand der Wurst mit einem Messer nahekommen muss, dann bitte der Länge nach die Haut aufritzen. Ach, und die weiße Wurst niemals nach 12 Uhr, nach dem Mittagsläuten, essen. Damit outet man sich sofort als »Zuagroaster«. Allerdings stammt diese Weisheit noch aus der Zeit, als die Würste vom Metzger nicht vorgegart wurden und somit schnell verdarben. Heute hält sich das bayerische Nahrungsmittel natürlich deutlich länger frisch. A Brez’n und süßen Senf dazu. So schmeckt Bayern!
Anreise. Wer mit dem eigenen Auto anreisen mag, der nimmt die Autobahn A8 München-Salzburg und verpasst nicht die Ausfahrt Bad Reichenhall. Von dort aus einfach Richtung Berchtesgaden, Freilassing, Piding fahren.
Besonders bequem nehmen Reisende im IC 2083 von Hamburg nach Berchtesgaden Platz und zwar ganz ohne Umsteigen. Natürlich gibt es jede Menge Züge, die bis zum Hauptbahnhof Berchtesgaden oder bis Ramsau fahren.
Tradition und Luxus mit besten Aussichten
Übernachtung. Einfach und gemütlich liegt das Gästehaus Mitterweinfeld nur zehn Minuten vom Ortszentrum Berchtesgaden entfernt. Umgeben ist das typisch bayerische Holzhaus von Wiesen und Feldern und bietet von den Balkonen einen wunderschönen Rundblick auf das gesamte Berchtesgadener Bergmassiv. Direkt beim Gästehaus startet ein herrlicher Panorama-Rundweg, der an einem Weinanbau mit mehreren Sitzlauben vorbeiführt. Über einen Serpentinenweg, dem Bäume Schatten spenden, geht es hinauf zu einer Kapelle. Hier wartet erneut ein Traumausblick über den Ort Berchtesgaden und die Berchtesgadener Berge.
Unaufdringlich, stilvoll und zeitgemäß sind die individuell gestalteten Ferienwohnungen Karnerlehen in Ramsau. Diese Feriendomizile überzeugen nicht nur mit einladendem Ambiente, sondern außerdem mit einem überwältigenden Ausblick auf die Bergwelt der Berchtesgadener Alpen.
Wer im Urlaub auf Luxus nicht verzichten möchte, der wird sich im Kempinski Berchtesgaden gut aufgehoben fühlen. Im Fünf-Sterne-Haus ist man dem Himmel im wahrsten Sinne sehr nah, liegt das Haus schließlich auf 1.100 Meter Höhe. Drei Tipps auf die Schnelle, die kein Gast verpassen sollte: Unbedingt auf der »Hutschn« schaukeln, ein paar Bahnen im Außenpool schwimmen und sich im Restaurant Pur von Ulrich Heimann, seines Zeichens Executive Chef, auf höchstem Niveau verwöhnen lassen.
Appetit bekommen? Dann gibt es auf der offiziellen Website von Berchtesgaden noch mehr Infos.