Raus aus der Stadt und rein ins Grüne: Naturattraktionen sind bei Reisenden besonders beliebt. Aber wohin genau? Diese 10 Naturattraktionen in Deutschland stehen bei Reisenden besonders hoch im Kurs.  

Ob Schluchten mit tosenden Wassermassen, zerklüftete Felsengebirge oder Sanddünen mit Meeresbewohnern – Deutschland bietet von Sylt ganz im Norden bis zur Zugspitze an der Grenze zu Österreich viele sehenswerte Naturschauspielen. Manche sind ob ihrer Popularität hoffnungslos überlaufen, andere sind einsame Kleinode. Inspiration gefällig? Und das sind die 10 beliebtesten Naturattraktionen in Deutschland.

Partnachklamm, Garmisch-Patenkirchen

Steile Anstiege und entzückende Bergnatur: Garmisch-Partenkirchens ursprüngliche Schönheit ist die optimale Kulisse für verschiedenste Unternehmungen im Freien – und damit unser erster Tipp in unserer Liste der Naturattraktionen in Deutschland. Dabei ist das Wandern im Heilklima eine besonders wohltuende Art, die alpine Natur hautnah zu erleben, und bei rund 300 Kilometern Wanderwege findet jeder eine Route nach seinem Geschmack.

Ein Highlight der Region ist die 702 Meter lange und vom Wildbach Partnach teilweise über 80 Meter tief eingeschnittenen Partnachklamm im Reintal nahe Garmisch-Partenkirchen. Viele Reisende sind fasziniert von den »tosenden Wassermassen«, »dem Regen«, der geradezu »aus den Felsen zu entspringen scheint«, und dem»einzigartigen Schauspiel aus Licht und Farben«.

Wasser rauscht durch die Partnachklamm, eine der Naturattraktionen in Deutschland

Daniel Stuben

Ein Besucher empfiehlt zudem, auch bei 30 Grad und Sonnenschein festes Schuhwerk und Regenschutz mitzunehmen.

Mehr in der Region: Reisende können im Rahmen einer Tagestour ab München zuerst die Zuspitze erklimmen und fahren dann weiter nach Garmisch-Partenkirchen, um mehr über das Olympia- Skistadion zu erfahren und durch die Partnachklamm zu gehen.

Königssee, Berchtesgaden

Der Gebirgssee ist zwischen steilen Berghängen eingebettet und wird daher oft mit der Form eines Fjordes verglichen. Der Großteil des Sees liegt im Nationalpark Berchtesgaden, von wo aus sich zahlreiche Wanderungen starten lassen. Viele Reisende unternehmen eine Bootsfahrt zur Wallfahrtskapelle St. Bartholomä.

»In Sankt Bartholomä kann man spazieren gehen oder längere Wanderungen machen. Sehr gutes Gasthaus mit Fischen aus dem See«, schreibt ein User.

Mehr in der Region: Bei einer Tagestour ab Salzburg in die Bergwelt Bayerns bekommen Reisende das Schloss Hellbrunn, Obersalzberg und den Königssee zu sehen und können am See spazieren.

St. Bartholomä Kirche am Königsee in Bayern

Karl Ibri

Zugspitze, Garmisch-Partenkirchen

Der höchste Gipfel der Bundesrepublik liegt auf 2.962 Metern Höhe an der Grenze zu Österreich und eröffnet bei gutem Wetter einen »tollen Fernblick in alle Himmelsrichtungen«. Auf die Zugspitze gelangt man über diverse Bahnen von beiden Seiten der Ländergrenze aus oder für Wander-Fans auch zu Fuß – je nach Zeit und Aufwand. Tipp eines Users:

»An Sonnenbrille und warme Kleidung denken! Mit der Seilbahn hochfahren und die Zahnradbahn bergabwärts nehmen. Ausreichend Zeit einplanen.«

Mehr in der Region: Reisende können bei einer Tagestour ab München zuerst das Kloster Ettal besuchen, dann weiter zum Eibsee fahren, von wo aus sie per Seilbahn die Zuspitze erklimmen. Mit der Zahnradbahn geht es abschließend wieder hinunter. Die Tour eignet sich für Langschläfer, da sie um 10:15 Uhr startet.

Wanderer auf der Zugspitze

Alana Harris

Merkur, Baden-Baden

Baden-Badens Hausberg oder Große Staufenberg liegt auf knapp 700 Meter Höhe im nördlichen Schwarzwald. Viele User heben die vielen Freizeitaktivitäten rund um den Berg wie Wandern, Gleitschirmfliegen, Rodeln oder Mountainbiking hervor. Tipp eines Users: »Ein besonderes Erlebnis ist ein Picknick zum Sonnenuntergang bei warmem Wetter.«

Mehr in der Region: Reisende können bei einem Tagesausflug ab Straßburg mehr über den Schwarzwald und die Deutsche Weinstraße erfahren und noch dazu den Kurort Baden-Baden besuchen.

Merkurberg in Baden-Baden

Adochitei Cristian

Elbsandsteingebirge, Bad Schandau

Das Elbsandsteingebirge ist untrennbar mit der europäischen Romantik verbunden. Die Poesie der Landschaft mit ihren eigentümlichen Felsen, dichten Wäldern, moosigen Schluchten und dem majestätischen Strom inspirierte einige der bedeutendsten Maler, Musiker und Literaten der Epoche. Der Zauber der märchenhaften Felsenwelt wirkt noch heute auf Besucher.

Das Gebirge erstreckt sich beiderseits der Elbe zwischen der tschechischen Stadt Děčín und dem sächsischen Pirna. Nicht nur schön, sondern auch ökologisch bedeutsam sind in dem stark zerklüftete Felsengebirge die ständig wechselnden Ebenen, Schluchten, Tafelberge, Felsreviere und Waldbereiche. Mystische Schluchten lassen sich mit dem Kahn und das Elbtal mit dem Schaufelraddampfer durchqueren. Nationalparkführer zeigen einem die unscheinbaren Schätze der Natur und führen zu den Lieblingsplätzen großer Romantiker. »Ich hatte ehrlich gesagt diese Gegend unterschätzt. Ganz tolle Wanderungen, abwechslungsreich und überraschend«, so ein Nutzer auf TripAdvisor.

Elbsandsteingebirge in Sachsen, eine der Naturattraktionen in Deutschland

Patrick Schöpflin

Mehr in der Region: Reisende können bei einem achtstündigen Tagesausflug ab Dresden zwei Parks auf einen Streich erleben, nämlich die Nationalparks Böhmische und Sächsische Schweiz, in Deutschland und Tschechien.

Ellenbogen, Sylt

Am nördlichsten Punkt Deutschlands auf der Insel Sylt findet man dieses Naturschutzgebiet mit Sanddünen und Heidekräutern und einem drei Kilometer langen Sandstrand. In der warmen Jahreszeit finden hier zudem geführte Wattwanderungen statt. Tipp eines Reisenden auf TripAdvisor zum Zeitplan: »Wunderbare Wanderung ab der Bushaltestelle am Weststrand entlang der Meerseite bis zum Ellenbogen und auf der Innenseite mit Blick auf List zurück, die letzten Kilometer wieder über die Mautstraße! Gute 15 Kilometer, bis zum Bogen gute drei Stunden, dort Rast mit Blick auf die Insel Romo und einige Seehunde im Wasser! Zurück wieder gut zwei Stunden.«

Leuchtturm auf Sylt am Ellenbogen in List

Michael Thaler/ Shutterstock.com

Breitachklamm, Oberstdorf

Mit einer Länge von 2,5 Kilometern und einer Tiefe von circa 150 Metern gilt die Breitachklamm im Allgäu als tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas. Viele Besucher erwähnen, dass eine Wanderung wegen der »gut begehbaren und gesicherten Wegen an der Felswand« auch für Kinder geeignet ist.

Tipp eines Reisenden: »Unbedingt den Eingang über Österreich nehmen. Dann läuft man die Klamm runter. Und das ist wesentlich angenehmer als anders herum. Auch weil es dann unten ein Lokal zur Stärkung gibt. Die Klamm kann man nicht in Worte fassen. ‘Unbeschreiblich’ aber passt am besten.«

Breitachklamm in Bayern

Lennart Borstelmann

Helgoländer Kegelrobben, Helgoland

Seit Mitte der 90er Jahre kommen die Robben wieder regelmäßig auf die Badeinsel Düne und bieten beste Bedingungen zur Tierbeobachtung. Im Sommer trifft man hier sowohl Kegelrobben als auch Seehunde an, die sich Schwimmern oft neugierig im Wasser nähern. Im Winter kann man die Kegelrobben mit ihrem Nachwuchs am Strand bei der Aufzucht erleben.

»Ohne die Kegelrobben wäre Helgoland um eine große Attraktion ärmer. Die Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können und Fotos zu schießen ist ein Highlight auf der Düne«, kommentiert ein Besucher im Netz.

Kegelrobbe liegt auf dem Rücken am Strand von Helgoland

Rudmer Zwerver/ Shutterstock.com

Tegernsee, Miesbach

Rund 50 Kilometer südlich von München liegt der Tegernsee in den Bayerischen Alpen, inmitten eines Landschaftsschutzgebietes. Im Süden befinden sich zwei größere Buchten sowie die kleine Ringsee-Insel. Viele TripAdvisor-User mögen die vielen Freizeit- und Gastronomie-Angebote und zugleich die Ruhe am See: »Romantische Stuben mit Wein und Bier. Luxushotels, Apartments und Bauernhöfe. Strandbäder, Wandern, Surfen, Radeln und gut essen. Wer hier nicht glücklich ist, ist es nirgendwo.«

Lohnend ist der 32 Kilometer lange Panoramawanderweg entlang der Orte Tegernsee, Rottach-Egern, Kreuth, Bad Wiessee und Gmund. Startpunkt ist das ehemalige Benediktinerkloster Tegernsee, von wo aus der Weg zum Großen Parapluie am Hang des Leeberghofs führt. Über den Leeberghöhenweg geht es zum Ludwig-Thoma-Haus auf der »Tuften« in Richtung Rottach-Egern. Unterhalb des Wallbergs ist es nicht mehr weit bis zum Kutschen-, Wagen- und Schlittenmuseum. Vorbei an alten Bauernhöfen geht es wenig später entlang des Waldlehrpfades, bevor es dem Flusslauf der Weißach folgend ans Westufer des Tegernsees geht. Auf dem Rückweg geht es vorbei an historischen Bauernhöfen durch den Ortsteil Gasse in Gmund.

Blick auf Tegernsee und Berge

Julian Hochgesang

Saarschleife, Mettlach

In Millionen von Jahren hat sich die Saar ihren Weg durch den Taunusquarzit gegraben, wodurch ein hügeliges, grünes Durchbruchstal entstanden ist, das zum Wandern einlädt: die Saarschleife. Sie gilt als das Wahrzeichen des Saarlandes. Ein märchenhafter Spaziergang führt durch einen mit Buchen, Eichen und Douglasien gepflasterten Pfad. Oben angekommen schlängelt sich der Weg weiter bis zum 42 Meter hohen Aussichtsturm. Dieser bietet einen großartigen Blick direkt auf die Saarschleife.

Darüber hinaus können auch die Hügel des Naturparks-Saar-Hunsrück und bei optimaler Sicht sogar die Vogesen gesehen werden. Dank der nicht allzu großen Steigung von etwa sechs Prozent ist der Baumwipfelpfad für jeden geeignet. Alternativ kann man auch zur Cloef wandern, einem weiteren Aussichtspunkt der Saarschleife, der sich etwas unterhalb des Aussichtsturms befindet.

Saarschleife im Saarland bei sonnigem Wetter

travelview/ Shutterstock.com

Und wenn man schon einmal im Saarland zu Gast ist, sollte man auch die Kreisstadt Homburg besuchen. Das milde Klima, der fruchtbare Boden und die strategisch günstige Lage lockten bereits die Römer an die Saar. Sie brachten nicht nur den Wein in die Region, sondern hinterließen auch sonst viele Spuren. Urlauber besichtigen diese beispielsweise im Freilichtmuseum Schwarzenacker. Sehenswert sind auch die Schlossberghöhlen in Homburg, Europas größte von Menschen gebildete Buntsandstein-Höhlen. Geheimnisvolle Gänge durch den bunt verfärbten Sandstein führen in zwölf Etagen in faszinierende Kuppelhallen.