Bilbao ist ein Mekka für Kunstliebhaber und beheimatet neben dem weltberühmten Guggenheim Museum auch das Museo de Bellas Artes. Außerdem verfügt Bilbao über zahlreiche architektonische Highlights wie die Fußgängerbrücke Zubizuri – und über leckeres Essen. Unsere Tipps für einen Trip nach Bilbao.
Erst einmal zur Metro und dann zur Puente de Vizcaya
Du solltest in Bilbao in jedem Fall einmal die U-Bahn benutzen. Sie ist aufgrund ihrer Architektur schon lohnend. Die Eingänge, die an eine Muschel erinnern, werden von den Einheimischen Fosteritos genannt.
Das ist eine Anspielung auf den US-amerikanischen Architekten Norman Foster, der die Metrostrecke entwarf. Am schönsten ist sicherlich die Station Federico Moyúa Plaza.
Wuppertal hat die Schwebebahn, Bilbao die Puente de Vizcaya! Die Brücke von Biskaya ist die älteste Schwebefähre der Welt. Sie ist noch heute in Betrieb und transportiert jedes Jahr rund sechs Millionen Besucher. Das von der Unesco mittlerweile zum Weltkulturerbe erklärte Werk von Alberto de Palacio wurde 1893 eingeweiht. Die Flussbrücke über den Nervión ist 45 Meter hoch und 160 Meter lang und verbindet die Ortschaften Portugalete und Getxo. Die Brücke ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet (im Winterhalbjahr bis 19 Uhr).
Guggenheim-Museum und Museo de Bellas Artes
Nach Plänen des bekannten Architekten und Designers Frank Gehry gebaut, zählt das 11.000 Quadratmeter große Guggenheim-Museum im Norden der Neustadt inzwischen nicht nur zu den besten Galerien Spaniens, sondern auch der ganzen Welt! Das futuristisch anmutende Gebäude wurde 1997 fertiggestellt. Äußerlich erinnert es an ein riesiges Schiff.
Die Sammlung zeigt bedeutende baskische Kunst mit Werken international bekannter Persönlichkeiten der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, wie Jorge Oteiza oder Eduardo Chillida. Hingucker und in jedem Fall ein Foto wert ist »Puppy«. Das ist eine neun Meter hohe Statue, die einen Hund darstellt.
In Bilbao solltest du nicht den Fehler begehen, allein das Guggenheim-Museum zu besuchen. Auch ein Besuch des Museo de Bellas Artes, des Museums für Schöne Künste, ist sehr lohnend. Schwerpunkt des Museums sind Werke flämischer, spanischer und vor allem baskischer Maler. Das Museum verfügt über 10.000 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Arbeiten auf Papier und andere bildende Künste. Es enthält Beispiele der wichtigsten europäischen Kunstschulen, die Sammlung reicht von Werken aus dem 6. bis hin zum 21. Jahrhundert.
Noch immer nicht genug von Museen? Dann hätten wir noch im Angebot: das Museu Vasco (Archäologie, Volkskunde und Geschichte des Baskenlandes) und das Museo Maritimo Ria de Bilbao (Meeresmuseum).
Ein Besuch im Arriaga-Theater
Das Arriaga-Theater ist eines der prägnantesten Bauwerke der Stadt. Das Theater, eröffnet 1890, wurde von den Architekten Joaquín Rucoba und Octavio de Toledo entworfen. Es hat seinen Namen von Juan Crisóstomo de Arriaga erhalten, einem Komponisten aus Bilbao. Dessen Büste ziert bis heute die große Freitreppe. An der eklektizistischen Fassade befinden sich große Balkone. Das Theater wurde nach einem schweren Feuer umgebaut und 1919 wiedereröffnet. In den 1980er Jahren wurde es umfassend restauriert und 1986 wiedereröffnet. Im Inneren sind historische Möbelstücke und Teppiche aus der Königlichen Teppichfabrik zu sehen. Wer sich während eines Besuchs etwas gönnen möchte, kann eine geführte Backstage-Tour oder ein exklusives Cocktail-Dinner mit den Schauspielern hinzubuchen.
Staunen und naschen auf dem Mercado de la Ribera
Auf drei Etagen kannst du in der Art-déco-Markthalle am Ufer des Río Nervión in der Altstadt so ziemlich alles probieren, was die Region an Spezialitäten hergibt. Die Halle wurde 1929 erbaut und ist mit ihren rund 10.000 Quadratmetern Fläche die größte überdachte Markthalle Europas.
Trotz der vielen Leckereien solltest du auch einen Blick von außen auf den Ribera-Markt werfen. Die Fassade hat zahlreiche Ornamente im Art-déco-Stil, so etwa Glasfenster, Gitter, Blumendekore und andere schmückende Elemente. Auch wenn viele Touristen herkommen: Auf dem Mercado de la Ribera kaufen auch viele Einheimische ein, ganz besonders Gastronome. Ist halt alles wunderbar frisch hier!
Shopping-Tour auf der Gran Vía und in der Zubiarte-Mall
Die Gran Vía de Don Diego López de Haro (kurz: Gran Vía) in der Neustadt ist Bilbaos Shoppingmeile Nummer eins. Hier findest du auch das Kaufhaus Corte Inglés – das ist die spanische Ausgabe von Karstadt, Kaufhof & Co. Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich auch einen hübschen Fummel in den Boutiquen der Luxuslabels besorgen. Etwas individueller geht es in den »Sietes Calles« in der Altstadt zu. In den engen Gassen findest du viele kleine inhabergeführte Shops.
Magst du eher riesige Shoppingmalls, dann solltest du die Zubiarte-Mall besuchen.
Bootstour auf dem Ria von Bilbao und Parque de Doña Casilda de Iturrizar
Wie wäre es mit einer eine Bootstour auf der wieder belebten Ria von Bilbao? Du kannst am Kai am Plaza Pío Baroja gegenüber dem Rathaus an Bord gehen und anschließend vom Wasser aus die Atmosphäre genießen. Die einstündige Rundfahrt auf der Ría des Nervión führt entlang am Guggenheim-Museum, dem Euskalduna-Palast, der Zubizuri-Brücke, dem Rathaus, den Izozaki-Türmen und der Deusto-Universität.
Kleine Pause in grüner Oase gefällig? Dann auf zum Parque de Doña Casilda de Iturrizar. Der schöne Stadtpark, gelegen zwischen dem Messezentrum Euskalduna und dem Museo de Bellas Artes, bietet dir Spazierwege, Bänke zum Chillen, Brunnen und einen Ententeich. Einen Spielplatz gibt es natürlich auch.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Parque Etxebarria. Früher befand sich hier mal ein Stahlwerk, ein großer Schornstein erinnert daran bis heute. Von dem Park aus habt ihr einen super Blick auf die Stadt.
Pinchos naschen!
Selbst über die Grenzen Spaniens hinaus gilt Bilbao als absolute Feinschmecker-Stadt mit einer beachtlichen Anzahl von Sterne-Restaurants – eines davon ist das empfehlenswerte Restaurant Zortziko.
Wenn du nicht so viel Geld für die Sterneküche ausgeben möchtest, solltest du unbedingt die Pinchos probieren. Das ist die baskische Version der berühmten Tapas. Du findest die köstlichen Pinchos in fast jeder Bar. Es gibt sie in allen möglichen Variationen. Populär sind Tintenfisch, Miesmuscheln, Champignons, Kabeljau, Paprika und auch Tortilla – wie bei den Tapas!
Die Calle Ledesma im Zentrum Bilbaos ist der perfekte Ort, um dir einen ersten Eindruck vom Angebot zu verschaffen. Oder um gleich eine Pincho-Tour zu starten. Es handelt sich hier um eine von vielen Bars gesäumte Straße mit Tischen im Freien. Tipps: die Bars Cafetería el Molinillo, Artajo und Bilbao Berría. Auch gute Adressen, um Pinchos zu mampfen: der Plaza Nueva und die Calle del Perro sowie die Calle Somera.
Tagesausflug nach Gaztelugatxe
Game-of-Thrones-Fans, aufgepasst. Für die siebte Staffel der Kultserie wurde ganz in der Nähe von Bilbao gedreht. Und zwar in San Juan de Gaztelugatxe, vor der Küste der Biskaya. Dort verbindet ein schmaler Felsweg das Festland mit der Halbinsel Gaztelugatxe. Die felsige Landschaft und die über 200 Meter lange Brücke dienten als Kulisse von Dragonstone. Mit dem Auto benötigt ihr etwa 45 Minuten von Bilbao.
Baden und surfen vor den Toren der Stadt
Wenn du im Sommer in Bilbao bist, bietet es sich natürlich an, ein Bad im Meer zu nehmen, oder? Dann mache dich am besten auf zu den Vororten Plentzia und Sopelana. In Sopelana tummeln sich auch sehr viele Surfer. Die Bade- und Surfstrände vor den Toren der Stadt an den Stränden von Sopelana sind innerhalb weniger Minuten erreichbar. Wenn du surfen lernen willst, kannst du dort auch eine der Surfschulen für Erwachsene und Kinder besuchen. Ebenfalls nicht weit entfernt liegt der Fischerort Mundaka mit bis zu 400 Meter breiten Wellen, die Surfer aus der ganzen Welt anlocken.
Auch empfehlenswert: die Strände von Getxto Las Arenas und Ereaga. Mit der Metrolinie 1 kommst du direkt dorthin. Die beiden Sandstrände bieten Sanitär-Anlagen. Wer keine Lust zum Schwimmen hat, kann auch einfach nur auf der hübschen Strandpromenade flanieren. Ebenfalls schön: der Playa de Plentzia, rund 25 Kilometer entfernt.