Drohnen in Flughafennähe sorgten in den letzten Tagen für einige Schlagzeilen – nicht ohne Grund: Schon eine kleine Drohne kann großen Schaden anrichten und den Flugbetrieb und Urlaubspläne von Reisenden massiv durcheinanderbringen. Das muss nicht sein. Mit den richtigen Regeln und Sicherheitsvorkehrungen kann man gefahrlos abheben und Ärger vermeiden. Diese Drohnengesetze in Deutschland musst du kennen.
Die Vorfälle am Flughafen München Anfang Oktober 2025 zeigen, wie ernst die Lage ist: Wegen Drohnenüberflügen wurde der zweitgrößte deutsche Airport an zwei Tagen hintereinander stundenlang komplett geschlossen. Tausende Passagiere strandeten, viele verbrachten die Nacht im Flughafen auf Feldbetten in den Terminals. Die Bundespolizei und Landespolizei suchten mit Hubschraubern und vielen Kräften nach den Drohnen.

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Auch in der Nähe des Frankfurter Flughafens gab es einen Drohnenvorfall. Dort wurde am vergangenen Samstag, am 4. Oktober 2025, ein 41-jähriger Drohnenpilot festgenommen. Die Drohne wurde in der Flugverbotszone entdeckt und von der Polizei sichergestellt. Der Flugbetrieb wurde dadurch nicht gestört. Gegen den Mann wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Ihm droht ein hohes Bußgeld im fünfstelligen Bereich.
Warum in letzter Zeit so häufig Drohnen in der Nähe von Flughäfen gesichtet wurden, ist unklar. Bundeskanzler Friedrich Merz und mehrere Sicherheitsexperten vermuten, dass ein erheblicher Teil dieser Drohnenflüge als »Ausspähversuche« oder »hybride Angriffe« aus Russland erfolgten, berichtet unter anderem die Webseite der »Zeit«. Beweise dafür liegen bisher nicht vor.
Drohnengesetze in Deutschland: Das musst du wissen
Wer sich all den Ärger sparen will, sollte sich also tunlichst an die Drohnengesetze in Deutschland halten. Das Wichtigste zuerst: Ab einem Gewicht von 250 Gramm oder wenn deine Drohne mit einer Kamera ausgestattet ist, musst du dich beim Luftfahrt-Bundesamt registrieren. Das geht bequem auf der Website des Luftfahrt-Bundesamts. Nach der Registrierung erhältst du eine Identifikationsnummer, die gut sichtbar an der Drohne angebracht werden muss.
Außerdem ist ein EU-Kompetenznachweis (Kategorie A1/A3) erforderlich. Das ist ein Onlinekurs mit abschließendem Test, der etwa 30 Euro kostet. Um beides sollte man sich tunlichst kümmern, denn wer ohne Registrierung oder Nachweis fliegt, riskiert Bußgelder bis zu 50.000 Euro.
Drohnen in Deutschland: Wo man nicht fliegen darf
Als Faustregel für das Fliegen von Drohnen in Deutschland gilt, dass du nur in Sichtweite und höchstens in 120 Meter Höhe fliegen darfst, dabei jedoch genügend Abstand zu Menschenansammlungen, Wohngebieten sowie sensiblen Orten halten musst.
Verbotszonen sind vor allem – wie bereits erwähnt – Flughäfen, wobei hier ein Mindestabstand von mindestens 1,5 bis zu 5 Kilometern zu Start- und Landebahnen einzuhalten ist. Die genaue Ausdehnung der Verbotszone um Flughäfen hängt dabei vom jeweiligen Flughafen ab, insbesondere von der Ausrichtung und der Länge der Start- und Landebahnen.
Aber auch die Arbeit von Einsatzkräften, Industrieanlagen, Naturschutzgebiete oder militärische Sperrzonen sind für Drohnen tabu. Praktische Karten und Hinweise findest du in der App DRONIQ oder auf der Website des LBA.

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Besitzt deine Drohne eine Kamera, was fast immer der Fall ist, dann musst du die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beachten: Personen, Fahrzeuge oder private Grundstücke darfst du nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung filmen oder fotografieren, vor allem wenn du die Aufnahmen öffentlich teilst, etwa in sozialen Medien.
Drohnen: Versicherungspflicht beachten!
Eine Versicherungspflicht herrscht für alle Drohnen in Deutschland, entweder als Teil einer privaten Haftpflichtversicherung (die aber oft Drohnen ausschließt) oder als spezielle Drohnenversicherung. Ohne Versicherung drohen Strafen, im Schadensfall können hohe Kosten auf dich zukommen.
Die Stiftung Warentest hat Anfang 2025 insgesamt 26 Drohnenversicherungen getestet (hier geht es zur Webseite mit dem Test), darunter 18 reine Drohnenhaftpflichtversicherungen und 8 Drohnenkaskoversicherungen. Im Fokus standen dabei der Leistungsumfang, die Schadensfallabwicklung und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders empfohlen werden Anbieter wie HDI und Zurich, die sowohl private als auch gewerbliche Drohnen versichern, mit Versicherungssummen bis zu zehn Millionen Euro. Für private Drohnenpiloten gibt es zudem spezielle Haftpflichtversicherungen, die auch Schäden abdecken, wenn mehrere Drohnen genutzt werden. Die Versicherungsbeiträge beginnen bei etwa 40 bis 50 Euro pro Jahr, es gibt aber auch günstigere Tarife mit geringerer Deckung. Mit ein wenig Recherche im Netz solltest du also schnell die passende Drohnenversicherung finden.

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Drohnengesetze in Deutschland und weitere wichtige Tipps auf einem Blick
- Registrierung der Drohne beim Luftfahrt-Bundesamt
- EU-Kompetenznachweis einholen
- Für ausreichenden Versicherungsschutz sorgen
- Flugverbotszonen beachten
- Fliegen nur bei guter Sicht
- An die maximale Flughöhe (120 Meter) halten
- Menschenmengen meiden
- Starten und landen auf sicherem, freiem Gelände