Das Wetter hatte auch schon bessere Tage. Die Wolken formen eine dramatische schwarze Decke über den Strand von Sankt Peter-Ording. Nur noch ein paar Schritte über den Deich und dann haben wir das Ziel erreicht: das Hotel Zweite Heimat. Text: Jennifer Latuperisa-Andresen
Es ist 10 Uhr morgens, und wir stehen etwas verloren im »Esszimmer«, dem Restaurant im Hotel Zweite Heimat, das im Stadtteil Nord von Sankt Peter-Ording beiheimatet ist. Da locken die Wurst, das Rührei und der frisch gepresste Saft. Doch die ernüchternde Feststellung lautet: kein Platz mehr frei. Die ganze Bande ist versammelt. Die Surferjungs sind da, das Rentnerehepaar sowie Familien mit Kindern. Allesamt fühlen sie sich wohl im Plankenhaus am Deich. Und wir? Wir warten erst einmal auf einen Tisch – mit knurrendem Magen.
Sympathisch daran ist ja, dass hier offenbar alle gern spät frühstücken. Es geht relaxed zu im Hotel Zweite Heimat. Angesprochen wird mit diesem Hotel die gut situierte Klientel, die dennoch gerne Kapuzenpulli und Sportschuhe trägt. Natürlich auch mit Kindern oder Hunden. Gerne auch zum Ausruhen oder zum Sporttreiben. Zudem gerne in Feierlaune oder mit Besinnlichkeit. Frauen in Jogginghosen und Männer unrasiert und fern der Heimat. Diese bunte Mischung passt dennoch unter ein Dach. Und das ist gut so.
19 Zimmer und 28 Suiten bietet das Hotel Zweite Heimat
Die Zweite Heimat zeigt dabei in ihren 19 Zimmern und 28 Suiten Wohnlichkeit und Behaglichkeit bis ins kleinste Detail. Kerzenschein, Weinregal und eine Couch, die zum Lümmeln und nicht zum Aufrecht-Sitzen einlädt. Es ist ein maritimer robuster Landhausstil, der aussieht, als sei er aus einer Stilbibel entsprungen, und garantiert wurde die eine oder andere Besucherin anschließend von einem Shoppingrausch heimgesucht und das Eigenheim umgestylt.
Impulse genug wird es gegeben haben. Heimatgefühle sind bei dieser Atmosphäre selbstverständlich.
Ein anderer Grund ist die Verbundenheit zum Ort, die sich in den Fototapeten ausdrückt, die beispielsweise die typischen Lebensarten an der Nordseeküste erklären. Oder aber auch, dass die Zimmer und Suiten jeweils nach Mitgliedern der Eiderstedter Familien benannt sind – samt Erläuterung.
Das Bier wird selbst frisch gezapft – in der Suite
So schliefen wir im Zimmer Gretchen Jöns. Ihrerzeit hochgeschätztes Familienmitglied. Stolz war sie, als ihr liebevoll gestaltetes Café Wanlik-Hüs einmal zum schönsten Café in Norddeutschland gekürt wurde. Heute ist sie indirekt die Gastgeberin unserer großen Stube für Genießer.
Und groß ist groß. 45 Quadratmeter Wohlgefühl. Eben wie daheim. Und dieses Gefühl zieht sich durch das Konzept. Egal ob im heimeligen Spa – der perfekten Oase für Schietwetter – oder im heimlichen Highlight des Hotels: der Hausbar, die als riesige Mini-Bar fungiert. Hier kocht der Kaffee, warten Getränke jeglicher Art im Kühlschrank. Praktisches ist auch dabei wie Zahnbürsten und Rasiersets oder eben Süßes. Ideal ist das selbst gezapfte Bier. Bezahlung läuft per ausgefülltem Bierdeckel. Ehrlich währt am längsten. Und zu Hause ja wohl am ehesten.
Info. Das Hotel Zweite Heimat findet man an dieser Adresse: Am Deich 41, 25826 Sankt Peter-Ording, Tel.: 04863 474890. Das »Kleine Stube«-Doppelzimmer kostet ab € 125 inkl. Frühstück, die »Große Stube« ab € 165 inkl. Frühstück. Weitere Infos und Buchung hier.